Urlaub als Gigant/in

  • Stell dir vor, du würdest einen Strandurlaub auf einem anderen Planeten machen. Aber wenn du dort ankommst, in T-Shirt und Flip-Flops, stellst du fest, dass die Bewohner viel kleiner sind als du dachtest. Die nächstgelegene Stadt liegt vor dir ausgebreitet wie ein Teppich und die größten Gebäude erreichen gerade mal deinen großen Zeh. Die Aliens selbst sind so klein, dass du sie individuell nicht mehr unterscheiden kannst. Allerdings ist der Planet so dicht bevölkert, dass du dich nicht fortbewegen kannst, ohne auf viele Dörfer und Stadtblöcke zu treten.

    Was würdest du tun, wenn du keine Konsequenzen befürchten müsstest und tun und lassen könntest , was du willst? Würdest du wieder zurückkehren, damit du niemanden verletzt. Oder würdest du trotzdem versuchen dazubleiben und Spaß zu haben, auch wenn das bedeutet, dass du viele von den kleinen Aliens zertrittst?

    Würdest du versuchen aufzupassen, um nicht grad auf so viele von ihnen zu treten wenn du bleibst oder wäre dir das eher egal? Wäre das bei ihrer Größe überhaupt möglich oder wäre es besser, sich voll auf den Urlaub zu konzentrieren und sich weniger zu stressen?

  • gtsfan24 20. Oktober 2022 um 21:56

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    • Offizieller Beitrag

    Offen gestanden habe ich mir dazu bislang nie große Gedanken gemacht, weil ich in meinen Fantasien immer der Winzling bin. Aber offen gestanden hätte ich keinen Spaß daran, massenweise Winzlinge umzubringen, sondern würde alles versuchen, sie zu schonen. Auch eine Abreise würde ich in Erwägung ziehen und würde lieber auf einen Planeten weitereisen, auf welchem ich der Winzling und alles darum herum für mich riesig ist. Also der zweite Teil der Geschichte "Gullivers Reisen". :)

  • Schließe mich da Marcellino an, bin normal auch einer der Kleinen - aber ich bin sehr gespannt darauf, was unsere Riesinnen hier zu berichten haben - und vor allem auch du, Katha, du hast ja ganz offen gelassen, was du selbst dann tun würdest, erzähl doch mal :)

  • Ich bin normalerweise auch der Winzling, aber es ist doch auch mal nicht schlecht, der Riese zu sein. Dabei habe ich aber die Bedenken, dass ich ein ziemlich böser und hungriger Riese sein könnte... ;)

  • Ich bin wohl ab und zu auch mal gerne Riese, aber wenn ich im Urlaub bin, will ich auch was leckeres essen. Also würde ich Mir mit den Winzlingen erstmal so richtig den Magen füllen 😋😋

  • Ehrlich gesagt ist mir dieses Größenverhältnis zu stark, da hier selbst mit größeren Dingen kaum Interaktion möglich ist.

    Ich würde mich ausziehen und die größten Schiffe und Gebäude zur "Belustigung" in die Hand nehmen.

    Würde den Urlaub aber recht schnell wieder beenden, da hier nicht mal ansatzweise genügend Nahrung vorhanden ist.

    Falls das Größenverhältnis nicht ganz so stark ist (so dass Interaktionen mit Fahrzeugen, Schiffen, Flugzeugen, etc gut möglich ist) würde ich mich "amüsieren", außerdem könnte ich mich hier bei Bauernhöfen, großen Fabriken, Güterzügen und Frachtschiffen bedienen, um meinen Nahrungsbedarf zu decken

  • Ich bin ja immer für das Größenverhältnis dass mich eine Riesin mit ihrer Hand umklammern kann... Möchte das die Göttin mich noch wahrnimmt.

    "Das Biest erblickte das Antlitz der Schönheit, seine Hand erstarrte und von diesem Tage an, war es dem Tode geweiht." (King Kong, 2005)

  • Es wäre zwar blöd, nicht ins Hotel gehen zu können, aber so leicht aufgeben wollen würde ich definitiv auch nicht.  

    Es ist zwar lästig, auf so kleine Wesen Rücksicht nehmen zu müssen, aber sie haben mir nichts getan, zumindest v ersuchen sollte ich es doch. Also ziehe ich die Flip-Flops aus, um weniger große Fußspuren zu hinterlassen. Außerdem will ich auch nicht in die größten Siedlungsgebiete reinlatschen und halte mich eher an ländlichere Gebiete - Klar, eine gewisse Anzahl schafft es nicht, wahrscheinlich drei- bis vierstellig, aber ich könnte natürlich auch den direkten Weg nehmen und eine Millionenmetropole von der Landkarte fegen. Es hat auch Vorzüge, die Wälder kitzeln wie Moos unter den Sohlen und in Eile bin ich auch nicht. 

    Der Strand ist randvoll mit Badegästen, die noch gar nicht so wirklich verstehen, dass das riesige Monster in ihre Richtung kommt. Nachdem sie sehen, dass ich vor ihnen anhalte und sie etwas unschlüssig mustere, bricht eine Massenpanik aus. 

    Leider bewegt sich die aufgeschreckte Masse nur sehr langsam und eine halbe Stunde plus werde ich garantiert nicht warten. Da Ich die Stadt verschont habe, sollte ich mir auch ein paar Kollateralschäden leisten können. Das T-Shirt landet auf einem kahlen Berg. Sachte, um nicht eine große Druckwelle auszulösen, setze ich mich auf den Sand und begrabe gleichzeitig tausende kleine Strandgänger unter meinem Hintern. Die Überlebenden hetzen zum Parkplatz. Ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen als die kleinen Pünktchen bemerken, dass nur noch plattgedrückte Karosserien in einer Mondlandschaft übrig sind - ich hatte die Autos zuerst gar nicht bemerkt, als ich auf sie getreten bin. 

    Natürlich erwartet man am Strand, einer unter vielen zu sein. Das alleinige Objekt der Aufmerksamkeit zu sein, fühlt sich allerdings anders an – und zwar nicht angenehm. Ich überlege kurz, mit der flachen Hand die Blicke zu beenden, zögere allerdings etwas. Auf einmal beginnt mein Magen zu knurren, ohne Frühstück aufzubrechen war nicht so gut. Hmm... sollte ich...? Sie sind intelligent und haben Gefühle... aber es kommt grade so recht und ich habe wirklich Hunger... Ach, pfeif drauf! 

    Ein grinsender Schatten erhebt sich hinter den Überlebenden und formt ein O mit den Lippen, die sich senken. Als Letztes sehen sie eine rosafarbige Wand hinter sich hinwegfegen, die nicht und niemanden übriglässt. Nur zwei Minuten später ist der Terror vorbei und eine unheimliche Leere prägt die Landschaften, die eigentlich voll Leben sein sollten. 

    Enttäuschend, dass es so wenig waren. Das war noch nicht mal eine Vorspeise. Wenn es wirklich schlimm werden sollte, kann ich immer noch in die Stadt gehen. Aber dafür bin ich zu faul, jetzt mache ich erstmal das, weswegen ich eigentlich hier bin: Entspannung am Strand suchen. Und menschenleer ist er auch noch. War doch eine gute Idee, hierzubleiben. Na gut, ein süßer Mann zum vernaschen wäre jetzt schon was Schönes, vor allem da keine Kinder mehr anwesend sind. Aber es ist, was es ist. Langsam fährt meine Hand unter die Badesachen, während meine Phantasie auf Touren kommt. 

    Monoton dröhnender Motorenlärm und das Kreischen winziger Strahltriebwerke reißen mich sogleich wieder aus der Oase der Lust. Ich drehe meinen Kopf und sehe grüne Massenformationen von der Seite anrücken. Oh nein, kann man nicht eine Minute seine Ruhe. Die Augen verdrehend, richte ich meinen Oberkörper auf und blase die Streitmacht einfach weg. Keine Spiele, ich will Ruhe.  

    Aber es ist sinnlos, es kommt noch eine zweite Welle, die ich mit der flachen Hand wegwische und komplett vernichte. Schon frech, wenn man überlegt. Da versuche ich noch aufzupassen und sinnloses Töten zu begrenzen und dann wird es so gedankt. Aber ich kann auch anders. Eigentlich wollte ich nur beim Strand bleiben und danach auf demselben Weg wieder zurück, ein Stadtbummel wäre aber auch nicht schlecht.  

    Ich ziehe die Badesachen aus und schlendere hinüber zur Stadt. Auch wenn diesen Ameisen eine Lektion erteilt werden muss, will ich dabei auf meine Kosten kommen. Beim ersten Schritt in die Stadt versuche ich, achtsam zu sein. Die Gebäude fühlen sich an als wären sie aus Gebäck, ich weiß nicht ganz, wie man es beschreiben soll, zuerst fest, dann sandig, wenn sie nachgeben. Es knirscht dabei, als ob man auf Popcorn tritt. 

    Oje, das ist kein Zufall, dass mir laute Essensmetaphern in den Sinn kommen. Aber ist ja nicht so, dass ich Zurückhaltung zeigen müsste. Ich sinke auf die Knie und danach auf alle Viere. Danach schaue ich, wo die größten Ansammlungen und Gebäude sind. Meine Manieren vergessend, fange ich an, die Bevölkerung buchstäblich zu fressen. Dutzende der kleinen Punkte verschlinge ich auf einmal. Ich weiß nicht, wer Männer, Frauen oder Kinder sind und ich habe auch nicht die Absicht, zu fragen. Wenn ich ein Dach von einem der größeren Gebäude wegreiße, kommt ein feines Kreischen des Entsetzens mir entgegen, als ob die Winzlinge geglaubt hätten, sie wären da drin sicher. Aber ihr dürft meine Snacks werden. 

    Endlich fühle ich mich einigermaßen satt und lasse mich auf den Rücken sinken. Dieser Akt der Barbarei fängt langsam an, mich zu erregen. Oh Gott, vielleicht bin ich doch ein Monster? Ich schiebe den Gedanken beiseite und beginne, meine Vagina zu massieren. Meine Bewegungen werden wilder und ich fange an, die Stadt mit meinen sich räkelnden Körper weiter zu zerstören. Aber das passiert alles hinter einem Nebel der Lust, den ich gar nicht weiter fokussiere, während sich meine Lust zum Höhepunkt aufstaut. Stöhnend lasse ich die Wellen des Orgasmus über mich hinweggleiten und ruhe danach noch ein paar Sekunden. 

    So langsam wird es Zeit, aber mit euch bin ich noch nicht ganz fertig. Ich fange an, die Stadt systematisch zu zertreten. Im Gegensatz zu vorhin bin ich mir diesmal sehr bewusst, was um mich herum passiert. Kurz bevor meine Füße den Boden berühren, erreichen die Schreie derjenigen, die unter ihnen umkommen werden, eine fast schon animalische Tonlage. Von hier oben ist es fast schon ein Spiel, was wohl im Kopf von jemandem vorgeht, der weiß, dass er gleich stirbt? Katharina, du solltest dich vielleicht doch nochmal fragen, ob dein Zorn wirklich so gerecht ist, wie du denkst. Egal, der Schaden ist angerichtet, dann brauche ich mir darüber auch keine Gedanken mehr zu machen.  

    Block nach Block verschwindet unter meinen Füßen. Es fühlt sich wirklich toll an und ich überlege, sowas auch mal mit Freunden zu machen. Die vorherigen Gedankengänge schiebe ich wieder beiseite. Ein Luxus, der den kleinen Aliens nicht zur Verfügung steht. Für sie ist die Lage so schlimm wie selten zuvor. Nur, dass sich die Reihen langsam lichten. Es sind immer noch viele, aber die Straßen sind nicht mehr so gestopft voll wie vorher und wo das Ungeheuer hingestampft ist, gibt es gar nichts mehr. Für diejenigen, die nicht verstümmelt überleben, ist das Ende überraschend schnell. Sie werden mit stumpfer Gewalt zu Boden gedrückt und fühlen für eine Sekunde wie jeder Tropfen ihres Blutes bis zum Anschlag gepresst wird, bevor sie platzen. Es passiert zu schnell um sich irgendeinen Reim darauf zu machen, wie es sich anfühlt.  

    Genüsslich zermahle ich die letzten Ausläufer der Stadt im Wissen, dass der Spaß gleich vorbei sein wird. Zufrieden betrachte ich mein Werk. Jetzt werden diese Würmer wissen, wie man mit einer Lady umgeht. Als letztes greife ich meine Sachen und mache mich wieder auf den Weg, aber es muss ja nicht das letzte Mal gewesen sein. 

  • in der Art und Ausführung "didaktisch wertvoll" geschrieben - sehr schöner Schreibstil!
    inhaltlich: WOW, das macht über die Maßen Spass zu lesen. Man kann sofort in die Story eintauchen und wünscht sich, dass Du auf vielen, weiteren Planeten einen anregenden Urlaub verbringst... vielleicht auf dem Meinen - "ein Kurzurlaub mit mir", denn lange scheint ja nichts unter Dir zu überleben 8)

  • Wow! Toller Text! Ich hoffe dass ich jedenfalls kein Alien in dieser Stadt bin, sonst wäre ich schnell Geschichte. Du hast ja wirklich kein Erbarmen - da haben die Winzlinge nicht viel zu lachen. ^^

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