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- Nein
Bittersüße Träume
Teatime
Fröhlich ging Johannes eine Straße entlang. Er hatte sich mit dem Mädchen seiner Träume verabredet, um mit ihr zu lernen. Es hatte ihn viel Mut gekostet, sie zu fragen, aber es hatte sich gelohnt. Sie hatte ihn gleich zu sich nach Hause eingeladen, wo sie zusammen Mathematik lernen wollten.
Johannes war sich aber ziemlich sicher, dass er sich kaum konzentrieren konnte – zumindest nicht auf die Aufgaben. Schließlich war sein Ziel gar nicht, in Mathe besser zu werden, sondern er wollte ihr näher kommen.
Ihr Name war Vanessa und sie war ein Jahr jünger als er. Es dauerte nicht lange, bis er ihr Haus erreichte und klingelte. Als er die Tür öffnete, war er ein wenig enttäuscht, dass nur Vanessas jüngere Schwester namens Felicitas die Tür öffnete.
Das Mädchen musterte ihn kurz und Johannes meinte etwas schüchtern: „Hallo. Ich bin Johannes. Ist deine Schwester da? Wir wollten zusammen lernen.“
Ein schelmisches Grinsen breitete sich auf Fees - so wurde sie von allen genannt- Gesicht aus. „Meine Schwester duscht noch, aber du kannst ja schon einmal in ihr Zimmer gehen. Ich bringe dich dorthin und sag ihr Bescheid, dass du da bist.“
„Danke.“, meinte der junge Mann mit einem Lächeln.
Fee zuckte mit den Achseln und führte ihn durch einen Flur, in dem mehrere Bilder aus der Kindheit der beiden Schwestern zu sehen waren. Doch er hatte nicht die Zeit, sie sich genauer anzusehen. Über eine Holztreppe ging es nach oben und dann nach links. Von rechts hörte er das Plätschern der Dusche.
Dann traten sie rechts in ein Zimmer und Fee meinte: „Du kannst dich ja so lange auf das Bett setzen. Möchtest du vielleicht einen Tee?“
Johannes nickte nur, woraufhin das Mädchen das Zimmer verließ und hinter sich die Tür schloss. Johannes sah sich im dem relativ großen Raum, dessen Wände mit einer blauen Tapete versehen waren. Das Bett stand direkt links neben der Tür, wenn man eintrat. Dahinter stand ein großer Schreibtisch, der ordentlich aufgeräumt war.
An diesem standen bereits zwei Stühle und auf ihm entdeckte Johannes eine Packung Kekse und einen ausgeschalteten Laptop. Die Bettdecke, die ordentlich gefaltet gewesen war, bevor er sich darauf gesetzt hatte, war ebenfalls blau.
Ein großer Kleiderschrank verdeckte die komplette Wand rechts von ihm. Gegenüber standen mehrere kleine Schränke und Vitrinen, in denen viele Bücher und Filme verstaut waren. Allerdings befanden sich beim Fernseher auch zwei Konsolen und ein paar Spiele. Alles in dem Zimmer war ordentlich aufgeräumt.
Fee kam wieder ins Zimmer und brachte eine Tasse dampfenden Tee. Mit einem Lächeln meinte sie: „Trink ihn lieber, solange er noch warm ist.“
Er nahm sie dankend an, bevor er kurz daran nippte. Der Tee war noch ziemlich heiß, aber er lächelte trotzdem, als sie das Zimmer wieder verließ. Es handelte sich um einen süßen Früchtetee.
Während er geduldig darauf wartete, dass Vanessa endlich fertig wurde, trank er langsam aber stetig seinen Tee. Er versuchte sich alles aus dem Zimmer so gut es ging einzuprägen. In der Luft lag ein leichter Hauch von Vanille, der aber größten Teils von dem Geruch nach dem Früchtetee überdeckt wurde.
Seine Vorfreude auf den Nachmittag wuchs noch einmal und er trank den Tee aus, da er inzwischen kalt genug war. Danach erhob er sich und ging zum Schreibtisch, um die Tasse darauf zu stellen.
Ihm war leicht schwindelig und Hitze stieg ihm ins Gesicht. Sein Herzschlag beschleunigte, was aber wohl mit seiner Aufregung zu tun hatte. Noch immer konnte er kaum glauben, dass er bei Vanessa im Zimmer war.
Vorsichtig stellte er die leere Tasse auf den Schreibtisch, bevor er sich umdrehte. Kurz dachte er, dass Vanessa in der Tür stand, aber es war nur ihre Schwester.
„Hat der Tee geschmeckt?“, fragte sie mit dem schelmischen Grinsen, was sie ihm schon einmal gezeigt hatte.
„Ja, danke.“, antwortete Johannes etwas schüchtern. Auch Fee war für ihr Alter eine Schönheit, aber sie hatte bereit einen Freund und war ihm eh noch zu jung. Er selbst war 20 Jahre alt und Fee war gerade einmal 17.
„Meine Schwester müsste gleich fertig sein. Wenn was sein sollte, ich bin im Zimmer nebenan.“, sagte sie, ehe sie das Zimmer auch schon wieder verließ.
Nervös strich er sich durch die braunen Haare und er schloss kurz seine blauen Augen. Sein Herzschlag beschleunigte sich noch einmal. Als er die Augen wieder öffnete, war ihm schwindelig.
Schnell setzte er sich auf einen der beiden Stühle. Er fragte sich, was mit ihm los war. Es konnte nicht nur damit zusammenhängen, dass er bei Vanessa war. Ihm wurde immer heißer und seine Hände fingen an zu schwitzen.
Das Schwindelgefühl nahm zu und wurde so stark, dass er vom Stuhl flog. Er fragte sich, ob er womöglich etwas Falsches gegessen hatte. Anders konnte er sich nicht erklären, warum es ihm so schlecht ging.
Zu der Hitze kamen jetzt auch noch Schmerzen dazu, die sich über seinen gesamten Körper ausbreiteten. Er wollte nach Hilfe schreien, doch es kam nichts weiter als ein leises Keuchen aus seinem Mund.
Panik machte sich in ihm breit und die Angst stieg in ihm auf. Er fragte sich, was mit ihm geschah. Höllische Schmerzen plagten ihn, während die Hitze in seinem Körper ihn fast schon verbrannte.
Eine Minute kam ihm wie eine Ewigkeit im Fegefeuer vor. Es war die Hölle und es dauerte auch einige Zeit, bis er endlich in die erlösende Ohnmacht fiel. Seine Augen schlossen sich und er brach endgültig zusammen.