Manchmal geht es echt schnell mit neuen Ideen für Geschichten. Hier ist schon meine nächste, die dieses Mal wirklich schnell los geht. Ich hoffe, dass es euch gefällt. Ich möchte die Ursachen, sofern es denn welche gibt, dieses Mal nicht direkt veröffentlichen.
Götterspeise
Ein sensationeller Fund
Professor Harald Hensen wurde gerade zu einer Fundstelle gefahren. Am Telefon hatte er einen aufgeregten Mann gehört, der gemeint hatte, dass der Professor für Archäologie unbedingt kommen müsse.
Er war zwar der Leiter der Universität, aber er war auch ein Professor in dieser Fakultät. Da seine Kollegen gerade alle im Ausland waren, hatte er sich dazu entschlossen, selber zu fahren.
Der schwarze Porsche hielt auf einem kleinen Parkplatz, der in der Nähe der Fundstelle war. Professor Hensen stieg aus und ging über den nassen Feldweg. Irgendwann musste er auf die Wiese treten, die immer noch viel zu feucht war.
Schmatzend versanken seine schwarzen Lederschuhe im Morast. Er hätte besser anderes Schuhwerk anziehen sollen. Die Schuhe waren ruiniert. Hoffentlich lohnte sich dieser Fund auch. Ansonsten würden Kopf rollen.
Als er durch die Absperrung trat, die einen riesigen Bereich einschloss, erkannte er ungewöhnliche Vertiefungen. Bei einer standen mehrere Männer und Frauen, die anscheinend mit einander diskutierten.
Als der Professor zu ihnen trat, verstummten sie. Der ältere Herr sah sich die Vertiefung genauer an und stellte erschreckend fest, dass sie einem menschlichen Fuß sehr ähnlich sah, doch die Abdrücke waren einfach zu groß.
Die Vertiefung war einen halben Meter tief und in ihr hatte sich Wasser angesammelt, dass durch den zusammengepressten Boden nicht so schnell versickern konnte. Die anderen Vertiefungen sahen genauso aus. Zumindest sagten das die Menschen dort.
„Wie groß sind die Abdrücke?“, fragte der Professor.
„Drei Meter lang und einen Meter breit. Wir haben aufgerechnet, dass eine Person von 20 Meter Größe bei einer normalen Schuhgröße diesen Abdruck verursachen könnte.“
Der Professor lachte auf. „Sie glauben doch nicht wirklich, dass dieser Abdruck echt ist oder? Das ist einfach nur ein schlechter Scherz!“
Mehrere Männer und Frauen zuckten zusammen. Ein mutiger Mann meinte: „Aber Sir. Wer sollte sich die Mühe machen, solche Abdrücke so detailreich zu formen? Die sehen schließlich alle fast gleich aus.“
Der Professor konnte diese Frage auch nicht beantworten. Noch nicht. Zwar war er Archäologe, aber er glaubte nicht an riesige Menschen. Die Evolution hatte es nicht vorgesehen, dass es so Menschen gab. Er war sich also sicher, dass diese Funde nicht echt waren.
Als er noch deutlich jünger war, hatte er solche Sachen geglaubt. Aber er hatte sehr schnell erfahren, dass man am besten erst einmal auf den Boden der Tatsachen blieb. Denn damals hatte es viel Gegenwind gegeben. Nun war er zum Gegenwind für die jüngeren Leute geworden.
Dennoch fragte er sich, wohin die Spuren ihn führen würden. Er entschuldigte sich bei der Menge, die inzwischen noch einmal gewachsen war. Es war nicht wirklich schwer, den riesigen Fußspuren zu folgen, obwohl zwischen jedem Schritt mehrere Meter lagen. Aber das Gebiet war flach, weshalb der Professor recht gut erkannte, wo die nächste Vertiefung war.
Sehr schnell bemerkte er, dass die Spuren ihn zu einem Wäldchen führte. In diesem verschwanden die Spuren. Er versuchte weiter der Spur zu folgen, doch es hatte zu erst den Anschein, dass es keine weitere Vertiefung gab.
Aber schon bald stellte er fest, dass diese einfach nur nicht mehr so eindeutig waren. Der Boden war hier deutlich weniger aufgeweicht und zudem gab es nun auch noch abdrücke von Händen.
Sofern diese Spuren wirklich von einer riesigen Person stammten, war diese ab hier gekrochen.
Dadurch waren auch keine direkten Fußabdrücke mehr zu sehen, sondern es war ein Knie zu sehen und der Boden war an mehreren Stellen aufgewühlt. Professor Hensen folgte der Spur weiter. Je länger er ihr folgte, desto sicherer war er sich, dass diese Spur definitiv nicht gefälscht war.
Doch was hatte sie erschaffen und warum hatte man bisher keinerlei solcher Spuren gefunden? Dieses Problem galt es zu beantworten und er war sich sicher, dass er die Antwort in diesem Wald finden würde.
Es dauerte nicht lange, ehe er vor sich eine Lichtung sah. Er beschleunigte seine Schritte und trat ins freie. Zuerst war er ein wenig von dem Licht geblendet. Doch dann bot sich ihm ein Anblick, mit dem man nicht rechnete.
Vor ihm lag eine riesige Frau auf dem Boden und schien zu schlafen. Sie war wirklich riesig. Dazu war sie nackt, weshalb der Professor recht dankbar war, dass sie mit dem Rücken zu ihm lag.
Er musterte die riesige Frau genau. Was für eine Entdeckung. Dass ich so etwas auf meine alten Tage noch erlebe. Sobald sie aufwacht, muss ich ihr ein paar Fragen stellen.
Der Professor stellte sich also darauf mehrere Stunden zu warten. Doch genau in diesem Moment erwachte die Riesin. Das bemerkte er an einem lauten Gähnen, ehe sie sich aufsetzte und streckte.
Nun saß sie mit dem Rücken zu ihm. Sie hatte einen unglaublich schönen Rücken. Doch Professor Hensen hatte eigentlich gar nicht das Interesse an ihren weiblichen Reizen. Viel mehr fragte er sich, ob die Frau schon immer so groß gewesen war und wenn ja, wie sie sich so lange versteckt gehalten hatte.
Auch viele andere Fragen geisterten durch den Kopf. Für Antworten musste die Riesin ihn aber erst einmal entdecken und dann war es wichtig, dass sie nicht böswillig war. Deshalb trat er ein paar Schritte zurück, damit er schnell unter die Bäume gelangte, die ihm den einzigen Schutz boten.