"eine Zeitungsmeldung"

  • Ich habe mir mal Gedanken gemacht, wie die Lebenswirklichkeit in einer Welt aussehen könnte, in der tatsächlich kleine oder geschrumpfte Menschen existieren, und zwar schon immer oder zumindest für längere Zeit, sodass sie sozusagen nichts besonderes mehr sind, sondern als normaler Bestandteil der Umwelt wahrgenommen werden.
    Sicher gäbe es tagtäglich Begegnungen zwischen kleinen und großen Menschen, mit positiven und negativen Auswirkungen.

    Vielleicht könnte in dieser Welt eine kleine, wenig beachtete Meldung im Lokalteil einer Tageszeitung wie die folgende ganz alltäglich sein :)

    Ich habe dieses ungewöhnliche und eher nüchtern-berichtende "Story"-Format gewählt, weil ich im Formulieren von "echten" Geschichten mit klar strukturierter Rahmenhandlung und wörticher Rede nicht so gut bin. Das hier ist eher eine Anregung fürs Kopfkino. ;)
    Vielleicht kann ja der ein oder andere was damit anfangen. Über Meinungen und Vorschläge freue ich mich natürlich immer.


    Oh, und evtl. hat ja jemand Lust sich zu überlegen, wie die "Bild"-Zeitung oder ein vergleichbares Blatt so eine Meldung drucken würde. "Terror-Teenagerin zermalmt Ministadt" oder so.. :)


    Bremen (dpt). Böse Überraschung für die Bewohner eines Reservats für pussile Humanoide, im Volksmund "Minis" genannt. Viele fanden am Freitagmorgen ein plötzliches und gewaltsames Ende unter den Wanderstiefeln der Schülerin Jaqueline R., die sich bei einer Studienexkursion im Naturschutzgebiet Werderland unerlaubt von Ihrer Klasse abgesetzt hatte.
    Als sie von ihrer Gruppe aufgefunden wurde, hatte sie bereits mehrere Siedlungen der knapp zwei Zentimeter kleinen Zeitgenossen vollständig vernichtet.
    Offenbar hatte sich zuvor einen Spaß daraus gemacht, die Behausungen der kleinen Menschen zu zertreten. Dass dabei auch die kleinen Bewohner unter ihren Sohlen zerquetscht wurden, hatte sie billigend in Kauf genommen.

    Vorangegengen war ihrer Aussage zufolge ein Streit mit ihrem Freund, sie habe sich "abreagieren" wollen, erklärte die Siebzehnjährige. Die nur aus einem Jägerzaun bestehnde Umfriedung des Schutzgebietes habe sie nicht als verbindliche Grenze wahrgenommen.
    Die Interessengemeinschaft "Rettet die Minis Bremen e.V." zeigte sich empört und forderte einen besseren Schutz der kleinen Menschen durch die Behörden. "Dass so ein Akt der Barbarei in der heutigen Zeit noch vorkommen kann, ist eine Tragödie. Es muss endlich im öffentlichen Bewusstsein ankommen, dass auch Minimenschen ein uneingeschränktes Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit haben." So Ralf Neugebauer, Sprecher der Vereins. Er schätzt, dass dem "Ausflug" der jungen Frau über 300 der kleinen Wesen zum Opfer fielen.
    Erst im Januar hatten Schülerinnen einer niedersächsichen Realschule bei einem Photoschooting im Rahmen eines Schulprojekts absichtlich Minimenschen zertreten und sich dabei gegenseitig fotografiert. Der Vorfall gelangte an die Öffentlichkeit, nachdem Fotos und Videos der Aktion in sozialen Netzwerken die Runde gemacht hatten, und hatte zu einer bundesweit wahrgenommenen Diskussion über den Umgang mit den "Minis" geführt. Die Schulleitung hatte damals Kritik von Umweltschutzverbänden mit Verweis auf die unklare Rechtslage zurückgewiesen, die Aufnahmen allerdings als "geschmacklos" bezeichnet und den Mädchen nahegelegt, die entsprechenden Dateien aus dem Netz zu nehmen.
    Im vorliegenden Fall erklärte die Schule auf Nachfrage, die Schülerin sei wegen unangemessenen Verhaltens in einem Naturschutzgebiet durch Ihre Lehrerin mündlich ermahnt worden. Der Schutz der Umwelt sei ein wichtiger Bestandteil ihres pädagogischen Konzepts.

  • Ich kann mich Giantesslover und Hydralisk nur anschließen.

    Vor allem die Empörtheit des Vereinsleiters in Kombination mit den (Nicht-)Reaktionen der Schulleitungen sowie die offenbare Gleichgültigkeit des Artikelverfassers gaben dem Ganzen einen enormen "Realitätsschub" - das erinnert mich stark an Kriegsberichte...


    Ich würde statt "Die Bild" aber lieber Berichte von "die Welt" oder der "MONSTER-Mensch" (welche es ja leider nicht mehr gibt) lesen...


    Obwohl es nicht zum "realitätsanspruch" des Threads passt...
    "Jaqueline R." und ihren Gesinungsgenossinnen würde ich zugerne mal den Hellrider vorbeischicken...

  • Auch mir gefällt der Zeitungsbericht richtig gut. So oder so ähnlich würde so ein Vorfall wohl in der Lokalzeitung präsentiert, während die Menschen in Süddeutschland eventuell nicht einmal davon erfahren würden, außer die Minimenschen würden gleichgestellt mit Menschen, was aber laut dem Artikel nicht unbedingt der Fall ist :D

  • Hey, das ist alles eine ganz tolle Idee.
    ZERTRETUNGS - Schilderungen als News zu verpacken.
    Auch ich habe mal irgendwann so etwas Ähnliches verfasst, aus einer Laune heraus, nur für mich.
    Da kann man Fantasien richtig toll ausleben und alles klingt auch noch so echt und real
    Lasst uns da doch einen wöchentlichen Newspaper raus machen.
    Vielleicht auch Leserbriefe zulassen - schön phantasievoll geschrieben.
    Alles ganz, ganz toll.

  • Danke für die Rückmeldungen, freut mich, dass die Idee doch sehr positiv aufgenommen wird. :)


    Wie oben schon kurz erwähnt hab ich schon öfter darüber nachgedacht, wie eine Welt aussähe, die sich von der realen nur dadurch unterscheidet, dass kleine (entweder geschrumpfte oder "schon immer dagewesene") Menschen zum einen existieren und zum anderen auch weit verbreitet und den "normalen" Menschen bekannt sind. Die Interaktion zwischen Minis und normalen Menschen wäre sicher sehr vielfältig. Von den "Beschützern", die versuchen, den kleinen Menschen zu helfen, über eine desinteressierte Mehrheit hin zu denenigen, die Minimenschen als Ungeziefer betrachten und/oder einfach aus Spaß platttreten.
    Daraus ist die Idee mit dem Zeitungsartikel enstanden, weil das eben etwas vollkommen alltägliches ist. Das könnte man natürich auf andere Medien ausweiten.
    Spannend wäre dann z.B. auch, was passieren würde, wenn sich Minimenschen-Beschützer und Minimenschen-Zertreter z.B. in sozialen Netzwerken im Internet begegnen. Vielleicht könnte man aus dem Szenario was interessantes machen :)

    Ich frage mich auch, wie es in einem Forum wie diesem aussehen würde, wenn eine Schrumpftechnologie nicht nur tatsächlich existieren würde sondern auch allgemein zugänglich wäre und die verschiedensten GTS-Phantasien bis hin zum Crushing von geschrumpften Menschen so ausgelebt werden könnten.
    Dazu habe ich auch ein paar Ideen, bin aber noch nicht dazu gekommen, die in Textform zu bringen...

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