Lieber Doktor
von Vaalser4
Anm. d. Autors: Diese Geschichte ist etwas anders als sonst. Statt eine Frau-wird-Riesin-und-zerstört-alles Geschichte, wollte ich mal eine aus einer anderen Perspektive schreiben. Sie besteht überwiegend aus einen Brief an einen Therapeuten geschrieben über ein Liebesverhältnis zwischen ein Mensch und einer Riesin.
Es gibt ein wenig Zerstörung, Vore und Gewalt, aber kaum so viel wie in meine anderen Geschichten. Die Riesin ist eine Mini-Riesin, aber es gibt auch eine Giga- Szene. Und eine Sex- Szene.
Die Geschichte hat etwas mehr Humor als sonst, ist aber keine Komödie. Und sie ist nicht, wegen ihrer Natur, in Kapitel verteilt. Ich hoffe die Leser mögen meine Wahl.
Viel Spaß und Kommentare sind immer willkommen!
Dr. Hans Brücke saß zu Hause und las seine Post. Draußen regnete es. Wasser lief über die großen Fenster seiner Wohnung. Der Wind blies gegen die kleine Birke in seinen Vorgarten. Der Doktor blätterte durch die Briefe während er in seinen gemütlichen Sessel saß und eine Tasse heißer Tee griffbereit hatte.
Er bekam täglich viel Post. Alles Briefe von Menschen die um sein Rat bitten. Der Doktor war ein bekannter Psychologe, der als Ratgeber/ Familientherapeuten arbeitete für eine große Deutsche Zeitung. Seine Seite, "Lieber Doktor Brücke" genannt, druckte täglich ein paar der Briefe und seinen Rat ab.
Die Probleme deckten üblicherweise die Spanne zwischen Leser die ihren Partner von Fremdgehen verdächtigten bis fragen über wie man ein heikles Thema mit ihren Ehemann/Frau besprechen sollte. Ab und zu gab es etwas Ernsthaftes, wie z. B. eine Frau die von ihren Mann verprügelt wurde.
Meistens gab Dr. Brücke den Rat zu "reden". Rede mit die betreffende Person. Sei respektvoll. Vielleicht mit einen anderen Familientherapeuten oder Psychologe dabei. Aber Rede.
Ja, rede über die Probleme. Äußeren sie sich. Das war meistens sein Rat. Er wusste das die Hauptursache von Problemen zwischen Menschen in vielen Fällen der Kommunikationsmangel war.
Als er seine Post durchblätterte, viel Dr. Brücke ein dicker, gelber Umschlag auf. Es öffnete ihn neugierig. Es steckten ein paar Seiten Papier drin, alle vollgeschrieben wie er schnell feststellte. Seine Augenbrauen schossen hoch. Offensichtlich hatte der Verfasser viel zu erzählen. Manchmal schrieb ein Leser viel mehr als notwendig, aber der Doktor hatte noch nie so ein ausführlicher Brief bekommen. Er nahm einen Schluck Tee und fing an zu lesen.
"Lieber Doktor Brücke,
Gerne möchte ich mich vorstellen. Mein Name ist Hermann. Ich bin 25 Jahre und arbeite in einer Firma für IT Produkte. Der Grund weshalb ich ihnen schreibe ist das ich nicht weiß, an wen sonst ich mich wenden kann. Es geht über ein Mädchen das ich vor etwa drei Jahre kennengelernt habe. Ihr Name ist Traxa, sie ist auch 25 und seit etwa zweiundeinhalb Jahre sind wir ein Paar. Ich habe ein großes Problem. Wörtlich.
Meine Freundin ist eine Riesin.
Ja, sie ist eine der wenigen Riesen die von ihrer Heimat, die Insel Brechia im Atlantik, zu uns gezogen sind. Sie wissen wahrscheinlich das seit die Portugiesen die Insel im 16. Jahrhundert entdeckt haben, und sie "Ilhas do Gigantes" nannten, relativ selten einer der Riesen weggezogen ist von dort und sich zwischen uns Menschen angesiedelt hat. Mal abgesehen davon, das sie lieber unter sich bleiben, werden die Riesen hier selten akzeptiert wegen ihrer Größe. Und es gibt natürlich im täglichen Leben halt viele Probleme für einen Riesen der unter uns lebt, das ist ebenfalls ein Grund weshalb sie lieber auf Brechia bleiben. Sie passen schlecht, im wahrsten Sinne des Wortes.
Aber ab und zu versucht doch einer sein Glück und emigriert entweder nach Amerika, Australien oder Europa. Für längere Zeit, wenn nicht für immer. Wie meine Freundin.
Es war Abenteuerlust und, wie sie es zu nennen pflegt, eine "Vorliebe" für kleine Männer, das sie dazu gebracht hat ihre Heimat vor fünf Jahren zu verlassen und ihr Glück in meine Heimatstadt, Lübeck, zu versuchen.
Dort haben wir uns dann auch kennengelernt und wie gesagt, sind mittlerweile schon zweiundeinhalb Jahre zusammen.
Sie werden sich gut vorstellen können das wir ein Paar sind das auffällt. Obwohl Riesen als Touristen nicht unbekannt sind in den meisten großen Städten (es gibt sogar hier und da speziell gebaute Hotels) zieht Traxa immer noch alle Aufmerksamkeit auf sich wenn sie durch Lübeck läuft.
Meine Freundin ist, jedenfalls nach den Maßstäben ihrer Rasse, normalgross. Sie misst, vom Scheitel bis zur Sohle, 12 Meter und 63 Zentimeter. Mit meine 2,03 m bin ich zwar überdurchschnittlich groß, aber im Vergleich zu ihr bin ich ein Zwerg. Ich komme noch nicht einmal an ihre Knie heran.
Es gibt fast immer Kommentare auf der Straße, wie der Klassiker "Wie ist denn die Luft da oben?" und "Darauf würde ich gerne mal reiten", eine Bemerkung aus dem Film "Ey Mann, wo ist mein Auto?". Und wenn man sich realisiert das ich ihr Freund bin können sogar noch blödere Sprüche erwartet werden. Manche Leute sind erstaunt, andere fragen sich -lautstark- wie jemand sich in solch eine Kreatur verlieben kann und ein einzelner zweifelt an meine geistige Gesundheit. Ich versuche, weg zu hören, aber es ist oft hart.
Selbstverständlich hört Traxa das auch, aber sie hat andere Sachen am Kopf als die Kommentare. Sie muss ja aufpassen, wo sie hintritt. Sie hat in der Vergangenheit mehr als ein Fahrrad versehentlich zertreten oder einen Stuhl, der zu einer Kneipe oder Restaurant gehörte, zerstört. Habe ich schon erwähnt das sie Schuhgröße 247 hat? Ihre Schuhe werden entweder speziell für sie hergestellt oder direkt von der Insel importiert. Wie ihre Kleidung.
Mal absehen davon, das Traxa andauernd aufpassen muss wo sie geht, ist Shoppen für uns nicht möglich. Klar, sie passt nicht in ein Laden rein, sie kann ja noch nicht einmal durch die Tür. Und es ist schon schwierig für meine Freundin, sich die Sachen im Schaufenster anzusehen. Sie müsste sich hinknien oder in die Hocke gehen, was beides keine so gute Idee ist in einer Straße voller Menschen.
Beim Hinknien blockieren ihre Beine ja den ganzen Gehweg. Und wenn es regnet, würde ihre Hose um die Knie herum nass werden.
In die Hocke gehen geht ebenfalls nicht. Ihr Körper blockiert dann abermals den ganzen Gehweg und ihr -imposanter- Hintern sogar ein Teil der Straße. Sie hat mir mal erzählt das, als sie gerade erst ein paar Tage in Lübeck war, sie sich vor ein Schaufenster hingehockt hat um zwei Kronleuchter aus Kristall zu bewundern.
Es wären schöne Ohrringe, glaubte sie.
Wie dem auch sei, als sie sich die Dinger so ansah, schlug etwas mit Kraft gegen ihr Hintern. Traxa kippte fast um, so heftig war der Aufprall. Ein LKW war mit voller Fahrt gegen ihren Po, der in der Tat die halbe Straße blockierte, gerast. Der Vorderteil des Fahrzeugs war wie ein Akkordeon gefaltet, so hart war der Schlag gewesen. Zum Glück rettete das Airbag das Leben des Fahrers, nur Traxa musste zwei Wochen mit ein blauer Fleck am Hintern herumlaufen.
Es kam nicht zu ein Strafverfahren da ja die Fußgänger immer unschuldig sind laut Gesetz.
Es ist schon schade, das wir nicht zusammen in ein Restaurant oder andere Gelegenheiten gehen können. Ich möchte sie so gerne mal irgendwo hin mitnehmen. Ja, im Sommer wenn die Sonne scheint kann sie hier und da im Garten eines Restaurants sitzen, aber sonst geht nichts. Allenfalls das Autokino ist noch möglich, ohne Auto übrigens."
Fortsetzung folgt