Die andere Affenpfote, Kapitel 5

  • Zusammenfassung
    Während Heinz nach Hause flüchtet, folgt die Riesin ihn durch Berlin. Mit denkbaren Folgen....
    Enthält
    crushing
    Blutig
    Ja
    Autor
    Vaalser4

    Kapitel 5

    Eine Straßensperre! Auch das noch! Metallzäune, Rot- weiße Plastikstreifen und ein paar quer geparkte Streifenwagen. Heinz fluchte und sprang aus seinem Wagen. Überall um ihm herum rannten und schrien Menschen, hupten Autos und heulten Sirenen. Polizisten versuchten verzweifelt, die panischen Menschen ordnungsgemäß weiterzuleiten, aber es hatte kaum Sinn. Es herrschte das Chaos.

    Heinz sah hinter sich. Die Riesin kam langsam laufend näher und guckte ihm immer noch an, ihr Gesicht weiterhin ohne Emotion. Was für eine gewaltige Frau! Heinz konnte sich diesen Gedanken einfach nicht verkneifen. Er musste zugeben, wäre sie normallgross, jedenfalls normalgross für eine Basketballspielerin, hätte er sie durchaus mittrainieren lassen.

    "Sie tötet uns alle!"

    Das Jammern einer Frau neben ihm brachte ihn wieder zurück in die Realität. Heinz musste weg, nach Hause. Er sah sich um. Da lag ein verlassenes Fahrrad. Damit konnte er weiter.

    Heinz rannte hin, griff es und radelte, die Befehle schreienden Polizisten ignorierend, blitzschnell durch die Sperre. Ein Polizist versuchte noch, ihm zu greifen, aber Heinz war schneller. Am anderen Ende der Sperre angekommen legte er einen Zahn drauf und radelte, was das Zeug hielt.

    Die Riesin verfolgte ihm weiterhin. Die Straßensperre beendete sie effizient.

    Sie trat darauf.

    Alles, Metallzäune, Polizisten, rotes Band und Polizeiautos, alles verschwand unter einem ihrer Schuhe. Auch Heinz' Auto musste dran glauben. Es quietschte kurz bevor es unter der Ferse des Schuhs zu einer hauchdünnen Scheibe zusammengepresst wurde.

    Langsam laufend ging die Riesin weiter, den Trainer auf seinem Rad folgend, Sätze wie "Wo trainieren wir?" oder "Wann ist das Spiel?" von ihr gebend.

    Ganze Menschengruppen wurden zertreten, ein Viadukt von ihren mit Sportsocken bekleideten Wade demoliert, eine Kreuzung mitsamt Ampeln in den Boden gepresst. Der Ball schlug mit Wucht auf den Boden, die Riesin fing ihn danach geschickt wieder auf. Alles, was er erwischte war ebenfalls verloren. Egal, ob Auto, Mülleimer, Sitzbank oder Mensch, der Ball machte alles genauso platt wie die Schuhe der 250- Meter Gigantin.

    Manche blieben, statt wegzurennen, wie versteinert am Straßenrand stehen, voller Entsetzen zu ihr hochblickend.

    Eine Mutter mit einer sechsjährigen Tochter standen halb verborgen in einer Gasse als die Riesin vorbeilief, drei geparkte Autos auf einmal plättend. Die Mutter sah erstarrt vor Schreck zu ihr hoch und hatte ihre Tochter als Schutz hinter sich geschoben. Das Mädchen jedoch guckte neugierig von hinter ihr zur Gigantin hoch und lachte.

    "Wow! Mama? Darf ich auch Basketball spielen? Ich will später auch so groß werden!" sagte sie voller Enthusiasmus als die Riesin vorbeigelaufen war.

    Nachdem das Mädchen eine schallende Ohrfeige bekommen hatte, zerrte die Mutter sie durch die Gasse weg.

    Heinz radelte wie verrückt weiter. Er musste seine Wohnung so schnell wie möglich erreichen, um sich mithilfe der Affenpfote dieses Monstrum vom Hals zu schaffen. Das war sein einziger Gedanke. Jedes Geräusch von knackenden Bäumen, quietschende Autos und vor allem dumpfes Schmatzen, wenn die Riesin Menschen erwischte, fuhr den Trainer durchs Mark. Während er die Beben hinter sich spürte, wann immer die 250- Meter Riesin mit dem Ball dribbelte, schoss er im Tiergarten-Park hinein.

    Bernd war nervös. Er saß auf einer Bank im Tiergarten und wartete auf seinen Blind Date. Er hatte die junge Frau über einer Webseite kennengelernt, und sich mit ihr im Park verabredet.

    Zum x-ten Mal sah er auf sein Handy und las den Chat.

    "Ich bin Profi-Basketballspielerin" hatte sie geschrieben.

    "Toll, dann bist du ja vielleicht größer als ich. Bin 1,78m"

    "Ja, bin größer :) "

    "Wie groß denn?"

    "Lass' dich überraschen ;)"

    Bernd sah auf als irgendein Bekloppter an ihm vorbeiraste auf seinem Fahrrad. Als ob der Teufel hinter ihm her war, so schnell fuhr der Kerl.

    "Verrückter," dachte er und sah sich um, ob sein Date noch nicht ankam.

    Dann sah er sie. Eine riesige Frau, im Basketballkleidung und mit einem gigantischen Ball dribbelnd kam langsam durch den Tiergarten auf ihn zu.

    Die 250 Meter große Riesin zertrat dutzende Bäume mit jedem Schritt. Sogar die dicksten Stämme brachen wie Streichhölzer unter ihrem unfassbaren Gewicht. Hunderte Vögel flogen wild schreiend aus den noch stehenden Bäume auf, Parkbänke blieben verwandelt in Holzsplitter in den Boden begraben zurück. Enorme Fußabdrücke im nun braunen Grass rundete die Zerstörung ab.

    Bernd sah mit weit offenen Augen zu. Er ließ unbewusst sein Handy fallen. Urin lief sein Hosenbein runter.

    Zitternd sprang er auf und rannte wie wild davon. Er schwor sich, dass er sich demnächst nur noch mit Profi-Turnerinnen verabreden würde....

    Heinz war inzwischen durch den Tiergarten geradelt und näherte sich dem Brandenburger Tor. Es war nicht mehr weit zu seiner Wohnung, aber er war erschöpft. Als er unter die Säulen des Tores geradelt war, konnte er nicht mehr. Er hielt an.

    "Was habe ich da bloß getan?..." dachte er, nach Luft japsend. "Die Affenpfote soll doch die Wünsche erfüllen wie sie gemeint sind... wie ist denn das möglich?" Heinz atmete schwer. Er musste weiter, wohl wissend, dass die Riesin ihn folgen würde. Aber einmal zu Hause angekommen konnte er sie wegwünschen.

    Er drehte sich um und sah sie ankommen. Ein Abteil einer verlassenen Straßenbahn gab quietschend ihrem Gewicht nach als sie gleichgültig drauftrat, der nächste Schritt zertrat einen Straßenkiosk, zwei Motorräder und ein großes Gebüsch.

    Das Brandenburger Tor ist mit 26 Meter Höhe imposant, aber gegen die Riesin erschien es fast komisch klein. Es kam ihr noch nicht einmal bis ans Knie. Heinz sah die Riesin immer näher kommen, das Tor um Längen überragend. Als die Gigantin das Tor erreicht hatte, passierte das Unvermeidbare.


    Fortsetzung folgt.

    Einmal editiert, zuletzt von Vaalser4 (4. Dezember 2023 um 18:24)

  • [...], alles verschwand unter einem ihrer Schuhe.

    Das Mädchen jedoch guckte neugierig von hinter ihr zur Gigantin hoch und lachte.

    Heinz war inzwischen durch den Tiergarten geradelt und näherte sich dem Brandenburger Tor.

    Einen Abteil einer verlassenen Straßenbahn gab quietschend ihrem Gewicht nach als sie gleichgültig drauftrat,[...]

    Der kleine Scherz mit dem eigentlich unbeteiligten Bernd und sein Blind Date mit einer Basketballspielerin war großartig. Ich musste breit grinsen als ich das gelesen habe.

    Und Heinz scheint keiner jener Trainer zu sein der dasitzt und Befehle erteilt. Offenbar achtet er auch auf seine eigene Fitness.

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