Geheime Forschungen

  • Hallo, ich habe mal wieder mit einer neuen Story angefangen. Ich hoffe, dass sie euch gefällt.

    Geheime Forschungen

    Ein neuer Mitarbeiter

    Andreas stieg am frühen Morgen aus einem vollem Bus aus. Er war auf den Weg zu seiner neuen Arbeit. Wie er diese Arbeit bekommen hatte, wusste er selber nicht mehr so genau, da er eine Person war, die in der Gegenwart lebte.
    Seine schwarzen Haare waren mit ein wenig Gel aufgetuned wurden und seine grauen Augen musterten fast schon ängstlich das riesige Gebäude, welches vor ihm lag. Er befand sich am Rand der Stadt, wo ein Forschungslabor der Regierung seinen Sitz hatte. Und genau in diesem Forschungslabor würde er heute seinen ersten Tag erleben.
    Aufgeregt ging er auf das riesige Gebäude zu, welches in einem großen Park aus der Erde ragte. Nur wenige Mitarbeiter gingen über den gepflasterten Weg, der von der Haltestelle zum Gebäude führte. Ein paar von ihnen trugen Kittel.
    Andreas war nur ein Helfer und war einem Arzt unterstellt, der Doktor Rudolf Arnsberg hieß. Der junge Mann hatte gelesen, dass der Doktor mehrmals für Preise nominiert worden war, aber diese nie erhalten hatte. Was aber noch lange nicht bedeutete, dass der Mann kein Genie war.
    Als Andreas durch die Glastüre trat, kam ihm ein Mann mit einem weißen Laborkittel entgegen und reichte ihm die Hand entgegen. Als er die Hand schüttelte, meinte der Mann mit braunen Haaren und blauen Augen: „Willkommen Andreas Alfons. Ich freue mich schon mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Mein Name ist Doktor Rudolf Arnsberg.“
    „Freut mich auch sie kennenzulernen, Doktor Arnsberg.“
    Der Mann war jünger, als es Andreas erwartet hatte. Er schien nicht viel älter zu sein, als er selber war. Deshalb war es ein wenig komisch, den jungen Mann vor sich, mit Doktor anzusprechen.
    Doktor Arnsberg führte ihn in der nächsten halben Stunde durch die Firma und erzählte ihn einiges über den Forschungssitz. Er stellte ihm mehreren Mitarbeitern vor, die mal mehr und mal weniger wichtig waren.
    Von innen war die Einrichtung noch viel größer, als er erwartet hatte. Schon bald stellte Andreas fest, dass er mehrere Wochen brauchen würde, um sich in dem Gebäude zurechtzufinden. Doktor Arnsberg führte ihm am Ende zu einem Fahrstuhl und meinte: „Und jetzt kommen wir zu unserer Abteilung. Sie befindet sich im Keller. Ich hoffe, dass man sie bereits darüber informiert hat, wie wichtig es ist, dass wir außerhalb dieses Gebäudes oder besser gesagt außerhalb unserer Abteilung, nicht von unserer Arbeit erzählen.“
    „Ja das hat man mir.“, antwortete Andreas. „Aber bisher habe ich noch keinen Grund dafür gefunden.“
    Doktor Arnsberg musterte ihn kurz, ehe er meinte: „Natürlich nicht. Erst unten werden sie wissen, warum sie nichts erzählen dürfen.“
    Und mit diesen Worten schwang die Aufzugtür auf. Andreas trat zögerlich hinter dem Doktor hinein. Und dann ging die Fahrt hinunter ins Ungewisse. Der junge Mann war gespannt, was ihn dort erwartete.
    Ihm fiel schnell auf, dass der Aufzug länger brauchte, als er erwartet hatte. Als er schon fast glaubte, dass sie nie ankommen würden, schwang die Türe auf und Doktor Arnsberg trat vor ihm aus der Tür.
    „Wissen Sie, warum wir uns für Sie entscheiden haben, Herr Alfons?“
    „Nein, Doktor.“
    „Sie haben keine familiäre Bindungen oder Freunde. Niemand wird sie vermissen. Denn die nächsten Wochen werden sie hier unten verbringen. Sie fragen sich, warum ich Ihnen das jetzt erst sage? Sie hätten den Job sonst nie genommen.“
    Der Professor lachte und ging durch einen Gang. Als er am Ende ankam, stellte er fest, dass Andreas stehen geblieben war. „Sie verlangen von mir ernsthaft, dass ich mehrere Wochen unter der Erde lebe?“
    „Um genau zu sein, haben Sie keine andere Wahl. Wir haben uns für Sie entschieden. Enttäuschen Sie mich nicht!“
    Und dann öffnete er die Türe am Ende des nächsten Ganges. Und dahinter befand sich nicht der erwartete Forschungsraum, in dem zahlreiche Geräte mit komplizierten Anzeigen standen.
    Nein dahinter befand sich ein gigantischer Raum, in dem Bäume wuchsen. Unter dem Gebäude befand sich ein riesiger Park, der dem Paradies glich. Ein Bach floss von einem Hügel hinunter und mündete in einem See voller Seerosen.
    Über den Fluss war eine Brücke im japanischen Stil und am See standen mehrere Häuser, die ebenfalls einen asiatischen Baustil hatten.
    Doktor Arnsberg sagte: „Willkommen im Paradies.“
    Und dann gingen sie über einem gepflasterten Weg zu den Häusern. Während sie gingen, stellte Andreas fest, dass der unterirdische Raum noch viel größer war, als er erwartet hatte.
    Die Häuser standen ebenfalls weiter Weg, als er eingeschätzt hatte. Hier unten schienen fehlte ihm etwas, womit er die Entfernungen vergleichen konnte. Er versuchte zur Decke zu schauen, doch er fand nur einen blauen Himmel, an dem eine Sonne stand.
    „Was ist das hier?“, stammelte er.
    Doktor Arnsberg sah ihn an und lächelte. „Ich habe doch schon gesagt, dass dies das Paradies ist. Ihnen wird es gefallen. Vertrauen Sie mir.“
    Andreas verstand immer noch nicht, was das alles sollte. Er wusste nicht, warum die Regierung einen solchen Raum erstellen sollte. Und er wusste auch nicht, was er hier tun sollte.
    Als sie die Gebäude erreichten, gingen sie in eines davon hinein und der Professor führte ihn in ein Büro, in dem mehrere Computer standen, an denen mehrere komplizierte Diagramme und Zahlenwerte angezeigt wurden.
    Mehrere Leute saßen davor und schienen die Daten auszuwerten. Doktor Arnsberg fragte: „Und gibt es irgendwelche Fortschritte?“
    „Nein, Doc.“, antworteten sie alle einstimmig, so als hätten sie zu viel Zurück in die Zukunft geschaut. Andreas hingegen wollte nicht in die Zukunft. Er wollte eher zurück in die Gegenwart, in sein normales Leben.
    „Erklären Sie mir jetzt, was meine Aufgabe sein wird? Ich verstehe nichts von diesen Daten und ich habe auch keinerlei Ausbildung genossen in einem Gebiet, welches mit diesem Szenario hier übereinstimmen würde.“
    Doktor Rudolf Arnsberg drehte sich zu ihm um und lächelte vielsagend. Er antwortete ausweichend: „Warten Sie darauf, bis ich Sie allen vorgestellt habe. Dann werde ich ihnen sagen, was Ihre Aufgabe sein wird.“
    Andreas hatte so langsam die Schnauze voll. Er ließ sich aber trotzdem noch durch die restlichen drei Gebäude führen. Als sie ihm letzten Gebäude waren, hörte er draußen ein Geräusch, dass er nicht einordnen konnte.
    Der Doktor stellte ihn noch schnell den restlichen Mitarbeiten vor, die ebenfalls vor Rechnern saßen. So langsam fragte sich der junge Mann, wieso der Staat überhaupt ein solches Projekt finanzierte.
    Als sie die Treppe wieder nach unten gingen, um aus dem Gebäude zu gehen, erklang eine laute weibliche Stimme: „Guten Morgen, Doktor.“
    Sie war so laut, dass sie in jedem Gebäude an dem See zu hören war. Andreas fragte sich, ob es sich um eine Lautsprecheranlage handelte, die überall installiert war.
    Doch dann traten sie ins Freie und der Anblick, der sich ihm bot, erschütterte ihn. Unweigerlich wurde sein gesamtes Weltbild völlig verändert.

  • Nach langer Zeit nehme ich mir mal wieder Zeit, eine Geschichte von Dir mitzulesen. ;)

    Eine sehr schöne Einleitung. Das macht Lust auf mehr. Hast ja auch in einem ziemlich spannenden Moment aufgehört. :thumbup:

  • einen sehr detaillierte Einleitung, toll! Dieses Paradies erinnert etwas an Regula V aus ST2 Der Zorn des Khan. Die Riesin hier drin ist also erst mal von der Außenwelt abgeschnitten? Ich freue mich schon auf die Beschreibung der Frau. Irgendwie wäre ich auch gerne Andreas Alfons :)

  • Danke für die netten Kommentare. Hier kommt der nächste Teil:

    Saskia


    Vor dem Gebäude stand eine riesige Frau. Eine Erkenntnis, die Andreas erst nach ein paar Augenblicken machte. Vor ihm ragten zwei lange Beine wie Säulen in den Himmel. Auf etwa vier Meter Höhe waren die Knie der Frau. Und darüber reichten ihre riesigen Oberschenkel weitere drei Meter hinauf.
    Sie trug einen kurzen, schwarzen Rock, unter den die beiden Männer schauen konnten, weil die Frau so nahe am Gebäude stand. Von ihrer Perspektive konnten sie deshalb genau auf die weiße Unterhose des Riesin schauen.
    Andreas Blick blieb dort mehrere Augenblicke, ehe er seinen Kopf weiter gen Himmel wand. Und so konnte er vorbei an dem schwarzen Rock schauen und erkannte, dass die Frau außerdem noch eine weiße Bluse trug, die einen Ausschnitt hatte.
    Über ihren beiden Brüsten befand sich der nackte Hals und ein wunderschönes Gesicht, welches von blonden Haaren umrahmt wurden. Die blauen Augen der Riesin schauten schelmisch auf sie herab. Er schätzte ihre Größe auf etwa 15 Meter.
    „Das ist Saskia. Sie ist der Grund, warum Sie die nächsten Wochen hier unten verbringen werden. Da alle meine Mitarbeiter leider sehr beschäftigt mit ihrer Arbeit sind, brauchten wir jemanden, der sich in der Zeit um Saskia kümmert. Und dort kommen Sie ins Spiel.“
    „Sie wollen also, dass ich auf eine 15 Meter Frau aufpasse? Wie ist sie überhaupt so groß geworden. Warte... Sie wollen mich doch verarschen oder? Ich kaufe ihnen den Schwachsinn nicht ab.“
    Ehe sich Andreas versah, wurde es über ihm dunkel, weil die Riesin sich leicht vorbeugte. Dadurch wurde der Blick leichter auf ihre beiden Brüste, die eigentlich eine kleine Größe im Vergleich zu ihrem Körper hatten. Aber durch die Größe der Frau waren sie dennoch die größten der Welt.
    Dann kam eine riesige Hand aus dem Himmel und packte ihn und hob ihn hoch. Es ging vorbei an den langen Beinen. Ihm wurde schwindelig, als er sah, wie er das Knie passierte. Dann ging es vorbei an dem schwarzen Rock, der perfekt zu passen schien.
    Wie ein Fahrstuhl ging es für ihn weiter nach oben. Während die Riesin ihn hob, richtete sie sich wieder auf. Er passierte ihren riesigen Bauch, ehe er an den Wölbungen ihrer kleinen, riesigen Brüsten vorbei kam. Dann war dort noch ihr Hals, der etwa einen Meter lang war.
    Er passierte ihre riesigen Lippen, die zu einem Lächeln verzogen waren. Es ging vorbei an ihrer Nase, ehe er genau vor ihren Augen war. Dort war die rasante Fahrt für ihn vorbei. Von ihr oben hatte er eine gute Aussicht auf den Raum, der nicht nach einem Raum aussah.
    Doch er schaute nur der Riesin in die blauen Augen. Angst machte sich in ihm breit. Wenn man Saskia auf die Menschheit losließe, würde das zu einer Massenpanik führen. Eine Frau durfte nicht so groß sein. Das war einfach unmöglich! Das war gegen die Naturgesetze!
    „Hallo. Ich bin Saskia. Schön dich kennenzulernen.“, erklang ihre feminine, laute, aber wohlklingende Stimme.
    Eine Schauer fiel Andreas heim, als ihre liebliche Stimme erklang. Von dieser Riesin konnte unmöglich etwas Böses ausgehen. Er stammelte: „Hallo... ich bin... Andreas. Freut... mich... auch.“
    Ihr Lächeln wurde breiter und ihre Augen strahlten. Sie winkte dem Professor zu und sagte dann: „Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Andreas ein wenig meine Welt zeige?“
    Der junge Mann konnte nicht sehen, wie der Professor reagierte. Hier oben konnte er ihn auch nicht hören. Doch als sich die Riesin in Bewegung setzte, ohne das er wieder auf den Boden war, wusste er, dass Professor Arnsberg es ihr erlaubt hatte.
    Er sah sich um und stellte fest, dass sie den Weg ein Stück zurückgingen. Wofür er mit dem Professor eine Minute gebraucht hatte, brauchten sie jetzt nur wenige Sekunden. Als sie die Japanische Brücke über den Bach erreichten, die von ihr oben recht klein aussah, ging Saskia einfach über den Bach und über die Brücke. Dahinter machte der Weg ein paar Schlenker, eher er auf ein kleines Wäldchen zusteuerte.
    Die Riesin folgte dem Weg und nach einiger Zeit setzte sie Andreas auf ihre Schulter. Sie gab ihm den Tipp, dass er sich am besten an ihren Haaren festhielt. Angesichts der Höhe befolgte er ihren Rat, ohne zu zögern.
    Es dauerte nicht lange, ehe sie das Wäldchen erreichten. Eigentlich war es ziemlich groß, aber aus einer ähnlichen Perspektive wie der von Saskia wirkte es kleiner und überschaubarer. Mit einem Schritt, der wohl etwa fünf Meter lang war, ging die junge Riesin in das Wäldchen.
    Saskia begann irgendwann zu erzählen: „Ich weiß gar nicht mehr, wie lange ich hier lebe. Aber es ist wirklich schön hier und der Professor kümmert sich wirklich gut um mich. Sie versuchen herauszufinden, warum ich so riesig bin. Aber bisher haben sie noch keine Ahnung.
    Du musst wissen, ich war früher ein ganz normales Mädchen und dann eine ganz normale junge Frau. Meine Eltern arbeiten hier in dem Gebäude und ich war immer wieder zu Besuch. Eines Tages bin ich nach dem Besuch gewachsen. So schnell ich konnte, habe ich mich versteckt.
    Ich bin dann irgendwann eingeschlafen und als ich aufwachte, war ich hier. Damals sah es hier aber noch nicht so schön aus. Die Gebäude wurde gebaut und das Wäldchen wurde angepflanzt. Ich weiß nicht, wie sie es geschafft haben, dass alles so echt aussieht. Aber ich bin den Leuten hier wirklich dankbar.“
    Andreas sah die Riesin von der Seite an. Vielmehr sah sie wenig außer ihre langen blonden Haare und einen Teil ihres Gesichts. Als er nach unten sah, musste er unweigerlich auf ihren Ausschnitt schauen. Für ihre Verhältnisse war er nicht einmal groß. Aber Andreas hatte dennoch einen tiefen Einblick.
    Kurze Zeit später erreichten sie eine Lichtung. Ehe sich Saskia setzte, nahm sie Andreas und setzte ihn auf einen Hochsitz. Dann setzte sie sich selbst hinter. Der junge Mann sah dabei zu, wie die Riesin Platz nahm. Ihre beiden Beine waren links und rechts von dem Hochsitz. Ihr Schritt war bedrohlich nah am Hochsitz.
    Als sie sich gesetzt hatte und ihre Brüste nun unter ihm waren, konnte er ihr wieder in die Augen sehen. Der Hochsitz war anscheinend genau so angelegt wurden, dass man sich vernünftig unterhalten konnte.
    Saskia meinte: „Hier führen die Forscher immer Gespräche mit mir. Auch meine Eltern gehören zu ihnen. Sie sehen mehrmals nach, ob es mir gut ergeht. Es war ein ganz schöner Schock für sie, eine so große Tochter zu haben. Aber inzwischen haben sie sich daran gewöhnt.“
    Andreas sah die Riesin an und fragte: „Bist du nicht manchmal ein wenig einsam? Natürlich machen die Forscher viel für dich, aber sie haben nebenbei auch viel zu tun.“
    Saskia nickte und meinte: „Es war manchmal sehr einsam. Aber jetzt bist du ja da und du bist nur da. Ich habe mir jemanden gewünscht, mit dem ich mich unterhalten kann und zwar den ganzen Tag. Mit dem ich spazieren kann oder auch ein wenig spielen.“
    Andreas wurde leicht rot, als Saskia ihn anlächelte. Ihre Hand näherte sich seiner und er wollte zurückzucken. Doch sie verharrte kurz vor dem Hochsitz. Er packte allen seinen Mut zusammen und strich über ihren riesigen Zeigefinger. Ihre Nägel waren perfekt geschnitten.
    Dann sah er ihr breites Lächeln und er musste unweigerlich auch lächeln. Leise murmelte er: „Ja, ich bin für dich da.“ Und ein seltsames Gefühl machte sich in seinem Magen breit. Ein Gefühl, welches er vorher noch nie verspürt hatte.

  • Mittagszeit

    Als nächstes war Andreas an der Reihe, seine Geschichte zu erzählen. Sie war zwar nicht annähernd so spannend, wie die von Saskia, aber die Riesin hörte ihm aufmerksam zu. Es war ihm ein bisschen peinlich, zuzugeben, dass er in seinem Leben bisher nicht viel erreicht hatte.
    Er war nicht besonders gut in der Schule gewesen und auch die Suche nach einer vernünftigen Arbeit war schwerer gewesen, als er erwartet hatte. Seine Eltern waren zu früh gestorben und seine Pflegefamilie hatte ihn vor die Tür gesetzt, nachdem er alt genug war.
    Ab diesem Zeitpunkt hatte er immer mal wieder gejobt, um sich eine Wohnung zu finanzieren und gleichzeitig noch etwas Essen zu haben. Der Staat hatte ihm immer wieder unter die Arme greifen müssen.
    Und am Ende war er dann hier gelandet und saß jetzt vor einer riesigen Frau, die ihm mit jedem Moment hübscher vorkam. Wenn Saskia ein wenig enttäuscht von seinem Leben war, so gab sie es nicht zu. Und auch ihr riesiges Gesicht verriet nicht, ob sie vielleicht mehr erwartet hatte.
    Nach dem sie nun mehr übereinander wussten, blieb noch ein wenig Zeit, bis es Mittagessen geben würde. Zwar rumorte es immer wieder im Magen der Riesin, doch Andreas versuchte das zu ignorieren. Sie versuchten beide herauszufinden, was sie nach dem Essen tun konnten.
    Immer wieder schlug einer der beiden etwas vor, aber sie fanden auch immer Punkte, die dagegen sprachen. Es war wirklich nicht einfach, ein Spiel zu finden, woran sie beide Spaß haben konnten. Am Ende entschieden sie sich dazu, dass Andreas sich verstecken sollte.
    Das dies auch gefährliche Auswirkungen haben konnte, war den beiden noch nicht bewusst. Denn sie hatten einen Punkt übersehen. Andreas war so klein, dass er von Saskia womöglich übersehen wurde und die Auswirkungen würden schrecklich sein.
    Die restliche Zeit bis zum Mittagessen saßen sie sich gegenüber und sahen sich einfach nur an. Beiden genügte es einfach nur, jede Einzelheit am anderen herauszufinden. Für Andreas war das sicherlich eine leichtere Aufgabe, da die Einzelheiten bei Saskia deutlich größer waren.
    Er stellte fest, dass sie gar keine Schuhe trug. Deshalb fragte er: „Warum hast du eigentlich nackte Füße?“
    Die Riesin sah ihn kurz an, ehe sie selbst auf ihre großen, nackten und schönen Füße schaute. Ihre rechte Hand glitt vorbei am Hochsitz und strich über ihr rechtes Bein. Mit fast schon melancholischer Stimme sagte sie: „Wenn ich Schuhe tragen würde, würde ich gewisse Sachen unter mir gar nicht mehr spüren. Deshalb ist es ihnen lieber, wenn ich barfuß gehe. Die Forscher fühlen sich dann sicherer.“
    Ehe Andreas etwas erwidern konnte, hörte er einen LKW, der näher kam. Kurze Zeit später erschien nicht nur ein LKW sondern gleich drei Stück. Als Andreas zu Saskia sah, bekam er mit, wie sich die Riesin über die Lippen leckte. Ihr Magen knurrte bedrohlich und in ihren Augen konnte er deutlich ihr Verlangen sehen.
    Es dauerte noch etwas, bis die dampfenden Speisen ausgeladen waren. Sobald ein Gericht „serviert“ war, aß die Riesin ihn sofort, sodass Andreas gar nicht sagen konnte, was sie alles aß. Außerdem bekam er selbst Hunger, weshalb er vom Hochsitz herunter ging.
    Danach ging es entlang der langen Beine, ehe er zu den Lastwagen gehen konnte. Ihm brachte eine Frau etwas zu essen, die sich als Corinna vorstellte. Er versuchte sich den Namen zu merken, ehe er wieder zum Hochsitz ging.
    Dort verspeiste er das Essen, welches aus einem Schnitzel, Fritten und etwas Mayo bestand. Dazu gab es noch Orangensaft. Als Nachtisch hatte er außerdem einen Schokoladenpudding.
    Ihm fiel schnell auf, dass Saskia für ihre Größe auffallend leise aß. So konnte er auf dem erhöhten Sitz in Ruhe sein Essen verspeisen.
    Nach dem Essen, fuhren die Lastwagen wieder weg und nahmen den Müll mit, der durch den Transport entstanden war. Saskia strich sich zufrieden über den Bauch und meinte dann: „Lass uns jetzt verstecken spielen. Ich zähle bis hundert und du versteckst dich hier irgendwo.“
    Andreas wollte gerade von dem Hochsitz herunterklettern, als Saskia ihn nahm und neben ihrem linken Fuß absetze. Dann schloss sie die Augen und fing einfach an zu zählen.
    So schnell er konnte, lief Andreas in den Wald hinein. So war er zumindest schon einmal außerhalb vom Sichtbereich von Saskia. Die Luft unter dem Laub- und Nadelbäumen war kühl und angenehm. Außerdem roch es wie in jedem normalen Wald.
    Als er mehrere hundert Meter in den Wald gelaufen war, begann er sich zu fragen, wie groß das Wäldchen überhaupt war. Und dann hörte er auch schon Saskia rufen: „Ich fange jetzt an zu suchen.“
    Dabei hatte er noch kein wirkliches Versteck gefunden. Schnell sah er sich um. In der Nähe befand sich eine kleine Kuhle, in die er sprang. Dann kauerte er sich hin und wartete.
    In der Ferne konnte er hören, wie mehrere Äste bei den Bewegungen der Riesin zerbrachen. Er erkannte, dass die Riesin näher kam, weil die Äste in der näheren Umgebung zerbrachen.
    Als das Geräusch immer lauter wurde, begann er zu zittern. Und dann erschien links neben ihn der riesige Kopf von Saskia. Die Riesin lächelte und sagte glücklich: „Gefunden.“
    Andreas verstand nicht, wie sie ihn so schnell hatte finden können. „Wie..., wie hast du das gemacht?“
    Die Riesin lächelte und meinte: „Das ist ein Geheimnis.“
    Im nächsten Moment kam ihre Hand aus dem Unterholz hervor und ergriff den jungen Mann. Sie stand auf und hob ihn hoch. Hinter ihr befand sich eine kleine Schneise von zerbrochenen Ästen und dem ein oder anderen umgestürzten Baum.
    „Oops. Ich habe es wohl etwas übertrieben.“ An ihrem Beinen befanden sich zudem mehrere Schürfwunden und in ihrem Top hingen mehrere Äste fest. Die Riesin zuckte mit den Achseln und meinte: „Das ist wohl keine gute Idee, wenn wir das nochmal machen.“
    Dann sah sie zum Himmel und meinte: „Es wird wohl Zeit, dass ich zurück zu den Häusern gehe. Ich habe noch die ein oder andere Untersuchung vor mir. Du kannst dir ja dabei etwas erklären lassen.“
    Andreas nickte und so machten sie sich langsam auf dem Weg zurück zu den Häusern, bei denen sie sich das erste Mal getroffen hatten an diesem Tag.

  • Ein langer Nachmittag

    Für Andreas stand ein ziemlich langweiliger Nachmittag bevor. Saskia hatte ihn bei den Häusern abgesetzt und er sah nun zu, wie sie sich hinlegte. Dann legten die Forscher mit großer Mühe der Riesin mehrere Geräte an, die wohl ihre Werte abfragen sollten.
    Ihr Blutdruck schien normal zu sein. Auch die Körpertemperatur schien in Ordnung zu sein. So gingen die Forscher jeden möglichen Parameter in ihren Forschungen los. Bei den meisten Dingen änderte sich nichts. Ihr Gewicht war minimal geringer als am Tag zuvor.
    Die junge Frau wog etwa 34 Tonnen. Eine Zahl, die sich Andreas kaum vorstellen konnte. Er wollte lieber nicht wissen, was passierte, wenn jemand unter Saskias Fuß kam. Vermutlich würde nicht mehr viel von ihm übrig bleiben.
    Doktor Arnsberg kam auf ihn zu fragte: „Wie war der Tag bisher für Sie, Herr Alfons?“
    „Ziemlich erstaunlich. Ich denke, dass ich ganz zufrieden bin. So schlimm ist es hier unten gar nicht.“
    Der Forscher nickte und lächelte. „Gut. Ich hoffe, Ihr versteht Euch gut mit Saskia. Eine Riesin, die zu viel Langeweile hat, können wir im Moment nicht gebrauchen. Wir stehen kurz davor, herauszufinden, wie sie so groß werden konnte. Und dann...“
    Er wurde unterbrochen, weil jemand nach ihm rief. Er entschuldigte sich und ging zu der Person. Andreas blieb dort wo er war und schaute den Forschern zu. Er fragte sich, was wohl passierte, wenn sie erst einmal herausfanden, was Saskia so groß gemacht hatte. Es kam die verschiedensten Versionen davon und keine davon war wirklich toll.
    Ein relativ junger Mann kam später zu ihm und seufzte. Es schien so, als er wäre er ziemlich erschöpft. Irgendwann sagte er: „Wenn ich noch eine Woche länger diese Arbeit machen muss, kippe ich tot um. Es ist echt nicht einfach, die Geräte auf ihrem riesigen Körper zu befestigen.“
    „Ja, das kann ich mir vorstellen.“, meinte Andreas.
    „Aber ich glaube, dass dein Tag schon bald anstrengender sein wird. Heute hatte Saskia einen guten Tag und du konntest sie lange mit deiner Lebensgeschichte beschäftigen. Aber schon bald sieht das ganz anders aus.“
    Andreas nickte nur. Der junge Mann hatte vermutlich recht. Wer wusste schon, was die Riesin bald mit ihm unternehmen würde? Das Problem würde vermutlich sein, dass sie immer das letzte Wort hatte. Wenn sie etwas nicht wollte, musste sie es auch nicht tun. Andreas konnte sie ja nur schlecht aufhalten.
    Ein paar Sorgen hatte er also schon. Saskia schien ein nettes Mädchen zu sein, aber er wusste, dass sie womöglich schnell über das Ziel herausschoss. Bei ihrer Größe musste es schwierig sein, mit so vielen Winzlingen umgehen zu können.
    Als er so da saß, drehte die Riesin ihren Kopf und blickte ihn an. Sie lächelte und zwinkerte ihm zu. Auch er musste unweigerlich lächeln und warme Gefühle breiteten sich in ihr auf.
    Später musste Saskia ein wenig Sport machen. Zuerst lief sie mehrere Runden um den Teich herum, wobei sie Andreas mitnahm. Der Wind auf ihrem Kopf war enorm und zum ersten Mal bemerkte er, wie schnell die Riesin sein konnte.
    Danach machte sie ein paar Übungen, um ihre Muskeln zu dehnen. Die Forscher sahen ihr dabei zu und sammelten noch mehr Daten. Wirklich alles schien dokumentiert zu werden. Andreas war die ganze Zeit dabei und kam einen Einblick in das Leben von Saskia.
    Obwohl sie allerhand machen musste, schien sie dabei immer gute Laune zu haben. Sie half den für sie winzigen Forschern, wo sie konnte. Außerdem unterhielt sie sich immer wieder mit ihnen.
    Manchmal machte sie sogar Witze über die Arbeit der Forscher. Es schien ihr nichts auszumachen, dass sie auf ihrem Körper herumgingen. Sie hatte auch kein Problem damit, dass sie ihre Größe maßen.
    Als die Forscher endlich fertig waren, wurde es auch schon Abend. Saskia gähnte lautstark. Doktor Arnsberg entschied deshalb, dass es für heute genug war.
    „Ich gehe dann mal zu meinem Bett.“, sagte die Riesin.
    Im nächsten Moment wurde Andreas von ihr hochgehoben. Er hörte die anderen Forscher überrascht aufschreien. Doktor Arnsberg sah Saskia an und meinte: „Du weißt, dass du ihn nicht mitnehmen kannst.“
    Die Riesin seufzte. „Ich will aber.“
    „Es geht aber nicht! Saskia bitte. Du weißt doch, wie gefährlich es sein könnte, wenn du dich im Schlaf bewegst.“
    „Ich weiß, aber ich bin immer so einsam vor dem Einschlafen.“
    „Am besten lassen wir Andreas entscheiden.“, meinte der Doktor dann.
    Andreas sah den erwartungsvollen Blick von Saskia. Er überlegte lange, wie er sich entscheiden sollte. Am Ende meinte er: „Ich denke, dass ich diese Nacht lieber noch hier bei den anderen Schlafe, weil ich noch ein paar Fragen habe. Aber in der nächsten Nacht, schlafe ich dann vielleicht bei dir.“
    Die Riesin sah enttäuscht aus, aber sie setzte ihn ab. Am Ende ging sie, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Andreas sah ihr nachdenklich hinterher. Der Doktor klopfte ihm auf die Schulter und meinte: „Ich bin mir sicher, dass sie es verstehen wird.“
    Andreas hoffte es. Dann folgte er den anderen in die Häuser, in denen auch für jeden Betten waren. Bevor sie alle schlafen gingen, erfuhr er noch mehr über die Forschung. Sie erzählten ihm, dass sie bislang nicht viele Fortschritte gemacht hatte, aber überzeugt waren, dass sie jetzt einen möglichen Grund gefunden hatten.
    Im Moment fehlten ihnen aber noch die Beweise. Was der Grund war, erzählte sie ihm aber nicht. Er vermutete, dass er dafür einfach noch zu neu war. Durch den Abend lernte er ein paar der Mitarbeiter ein bisschen näher kennen. Sie alle schienen sehr hart zu arbeiten. Auch er nahm sich vor, dass er sein Bestes geben würde.
    Am Ende des Tages ging er erschöpft und müde in sein Bett. Er war gespannt, was wohl die nächsten Tage auf ihn zukommen würde. Die Riesin würde die Zeit alleine sicher nutzen, um das ein oder andere Spiel sich auszudenken.

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