Testperson Laura Weber Kapitel 3

  • Hier kommt auch schon das dritte Kapitel, in dem Laura den langersehnten Wachstumsschub hat. Aber vor uns liegt noch ein langer Weg :D

    Kapitel 3: Ein Zentimeter

    Montag: 29.03.20XX, 4:58

    Laura erwachte erneut aus einem traumlosen Schlaf. Zunächst wusste sie nicht genau, was sie geweckt hatte. Doch nach einem Moment spürte sie ein Prickeln auf der Haut. Dieses war wider Erwarten nicht unangenehm wie das Gefühl, wenn einem die Beine einschliefen.

    Am Anfang wanderte das Prickeln über ihren ganzen Körper. Doch dann begann es sich auszubreiten und immer mehr Stellen waren davon betroffen. Ihr wurde wärmer und sie hatte das Gefühl als würden all ihre Muskeln durch die Hitze entspannen.

    Gleichzeitig meinte sie zu spüren, wie ihr Nachthemd minimal enger wurde. Besonders in der Gegend ihrer Brust, die eh schon mindestens eine, eher zwei Nummern zu groß war, schien sich das bemerkbar zu machen.

    Doch das Gefühl verschwand wieder und Laura entglitt erneut in die Traumwelt, ehe sie sich groß Gedanken darüber machen konnte.


    Montag: 29.03.20XX, 6:00

    Lauras Wecker klingelte und riss die junge Frau aus ihrem Schlaf. Müde tastete sie nach ihrem Smartphone und schaltete den Alarm aus. Am liebsten wäre sie nach dieser kurzen Nacht, in der sie gleich zwei Mal aufgewacht war, im Bett liegen geblieben.

    Doch sie stand dennoch auf und schlurfte ins Badezimmer, in dem sie sich müde das Nachthemd auszog. Im Spiegel bemerkte sie, dass ihre Haare zerzaust waren. Irgendetwas war anders als sonst, aber sie konnte nicht genau sagen, was es war.

    Deshalb stieg sie unter die Dusche und wusch sich den Dreck und Schweiß der letzten Nacht ab. Sie genoss das Gefühl des warmen Wassers auf ihrer weichen Haut und tatsächlich summte sie sogar, als ihre Müdigkeit langsam verschwand. Sie war schon immer ein Frühaufsteher gewesen und daran schien auch eine kurze Nacht nichts zu ändern.

    Als sie sich abgetrocknete hatte, blickte sie in den Spiegel. Ihre Augen weiteten sich überrascht, als die junge Frau begriff, was anders war. Sie war definitiv größer. Zwar nicht viel, aber zumindest so viel, dass sie es bemerkte.

    Eilig rannte sie aus dem Badezimmer zu Hannah, die noch in ihrem Bett lag, da ihr Wecker erst um 6:30 klingelte. Unsanft wurde sie von ihrer Mitbewohnerin im Evakostüm geweckt.

    „Laura… was ist? Habe ich verschlafen?“, fragte sie müde.

    „Guten Morgen Hannah. Fällt dir nichts an mir auf?“

    „Du bist nackt?“

    Erst jetzt bemerkte Laura, dass sie durch die Wohnung gelaufen war, ohne ihren Intimbereich mit einem Handtuch abzudecken. Eilig verdeckte sie diesen und meinte dann verlegen: „Das meinte ich nicht.“

    Hannah setzte sich auf und blickte sie verwirrt an. Es dauerte einen Moment, ehe sie meinte: „Bist du etwa gewachsen?“

    Laura nickte mit einem strahlenden Gesicht und meinte: „Du musst mich unbedingt messen!“

    Hannah seufzte und stand auf. Müde meinte sie: „Zieh dir bitte vorher wenigstens Unterwäsche an.“


    Montag: 29.03.20XX, 6:24

    „1,57 m“, murmelte Hannah.

    „Wirklich?“, hauchte Laura und klang dabei ein wenig enttäuscht.

    „Nun, du bist immerhin einen Zentimeter gewachsen. Das ist doch schon einmal ein Anfang oder nicht?“

    Laura nickte und antworte: „Ja, ich denke du hast recht. Ich bin mal gespannt, was Professor Schmidt dazu sagt.“

    Ihre Mitbewohnerin zuckte mit den Achseln, ehe sie sagte: „Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass ich ganz schön Hunger habe. Ich hoffe es ist noch genug da, nachdem eine gewisse Person diese Nacht den Kühlschrank geplündert hat.“

    Sofort errötete Laura und antwortete verlegen: „So viel habe ich doch gar nicht gegessen.“

    „Ich will trotzdem eine Wiedergutmachung für die drei Scheiben Toast, die du von mir stibitzt hast.“

    Man hörte ihr an, dass sie das nicht ganz ernst meinte, weshalb die kleine Frau anfing zu kichern. Leise meinte sie: „Ich mache uns ja schon etwas zum Frühstück.“

    Sie selbst hatte schließlich auch Hunger, obwohl sie diese Nacht so viel gegessen hatte. Doch sie schien lediglich gewachsen zu sein. Denn auch ihr Bauch war wieder so flach, wie sie es gewohnt war. Als sie aus dem Bad ging, hörte sie noch, wie sich Hannah freute. Ihre Mitbewohnerin schien selbst die einfachsten Sachen von ihr köstlich zu finden.


    Montag: 29.03.20XX, 8:24

    Im Labor schien zunächst niemand zu bemerken, dass sie einen Zentimeter gewachsen war. Das lag daran, dass Laura im Vergleich zu allen anderen auch jetzt noch sehr klein war. Zudem fehlte den Leuten der direkte Vergleich. So kam es, dass sie sich im Büro von Professor Schmidt wiederfand, ohne dass diese sie überhaupt groß zu Wort hatte kommen lassen.

    „Ähm… Professor?“

    Die Wissenschaftlerin unterbrach ihren Monolog, den sie auf Fachchinesisch gehalten haben musste. Denn Laura hatte keine Ahnung, worüber sie gesprochen hatte. „Ja, Frau Weber?“

    Die junge Frau wich nervös den erwartungsvollen Blick aus und sagte dann schüchtern: „Ich hatte meinen ersten Wachstumsschub.“

    Für einen Moment wirkte es so, als würde Professor Schmidt ihre Probandin nicht verstehen. Dann schien es in ihrem Kopf Klick zu machen und sie fragte: „Wann ist es passiert? Warum haben Sie mich nicht sofort kontaktiert?“

    Die kleine Frau schien auf dem Stuhl noch einmal kleiner zu werden, ehe sie leise antwortete: „Es ist letzte Nacht geschehen. Ich wollte Ihnen eigentlich bereits unten davon berichten, aber Sie… haben die ganze Zeit geredet.“

    „Oh.“, meinte die Professorin, die ihre Probandin nun neugierig musterte. „Wie hat es sich angefühlt? Wie viel sind Sie gewachsen?“

    Laura blickte zu ihr und bemerkte den neugierigen Blick, der sie zu durchlöchern schien. Eilig antwortete sie: „Ich bin aufgewacht und meine Haut hat sich seltsam angefühlt und ist warm geworden.“

    „Hatten Sie Schmerzen?“

    „N… nein. Es war nicht einmal… unangenehm. Eigentlich… hat es sich… sogar gut angefühlt.“

    „Ich verstehe.“, meinte Professor Schmidt, die sich eilig ein paar Notizen machte. „Darf ich sie messen?“

    Laura nickte und erhob sich, als die Professorin ein Maßband ergriff und zu ihr kam.

    „Sie müssen Ihre Schuhe ausziehen und die Strumpfhose vielleicht auch.“

    „M-muss das sein?“, hauchte Laura, deren Gesicht sich plötzlich heiß anfühlte, als sie rot wurde.

    „Dann eben nur die Schuhe.“, meinte die Professorin achselzuckend, so als hätte sie nichts Weltbewegendes gefordert.

    Als Laura ihre Schuhe ausgezogen hatte, nahm die Wissenschaftlerin maß. Als sie die Zahl las, traute sie zunächst ihren Augen nicht und stammelte: „157 cm?“

    Die junge Frau fragte sofort: „Ist das etwa schlimm?“

    „N-nein. Ich hätte nur nie gedacht, dass Sie direkt so… viel wachsen würden.“

    „Also ist es nicht normal?“, meinte Laura ein wenig ängstlich.

    Sie konnte die Unsicherheit von der Professorin bemerken, die sie beunruhigte. Doch im nächsten Moment schien sie sich wieder zufassen und antwortete mit nüchterner Stimme: „Scheinbar hat Ihr Körper eine bessere Resonanz als der aller anderen Probanden. Ich werde dies bei den weiteren Dosen berücksichtigen.“

    Laura nickte etwas überfordert und zog sich erst einmal ihre Schuhe wieder an. Danach fragte sie: „Wie viel größer werde ich denn? Ich werde doch nicht riesig, oder?“

    In ihrem Kopf schwirrten die Geschichten, die sie gelesen hatte. Bei einer war einer Frau ebenfalls ein Mittel gegeben wurden und sie war mehr gewachsen als alle anderen. Am Ende war aus ihr eine Riesin geworden, die bestimmt 25 Meter groß gewesen war.

    „Ich muss erst neue, komplizierte Berechnungen durchführen, um eine Vorhersage darüber treffen zu können, wie groß Sie werden könnten. Allerdings glaube ich kaum, dass Sie viel größer als 1,80 m werden. Und selbst das erscheint mir eher unwahrscheinlich.“

    Mit ihren Worten beruhigte sie Laura zumindest soweit, dass diese keine weiteren Fragen stellte. Die Professorin lächelte und meinte: „Haben Sie etwas dagegen, wenn wir ins Labor gehen? Ich würde gerne etwas Blut abnehmen und Ihnen anschließend eine weitere Dosis des Mittels verabreichen.“

    Als die junge Frau nicht reagierte, fügte sie sanft hinzu: „Sie können mir vertrauen. Wir haben alles unter Kontrolle. Sie wollen doch auch noch ein bisschen größer werden, oder nicht?“

    Womöglich wäre alles anders gekommen, wenn Laura an diesem Punkt abgelehnt hatte. Doch aus welchem Grund hätte sie annehmen sollen, dass dIE Forscherin gerade die Kontrolle verlor? Schließlich war sie lediglich einen Zentimeter gewachsen.


    Montag: 29.03.20XX, 9:15

    Für einen kurzen Moment entflammte ein stechender Schmerz in ihrem linken Arm, als die Spritze durch ihre Haut stach. Im nächsten Moment verspürte Laura ein lähmendes Gefühl, als die kühle Flüssigkeit sich mit ihrem Blut vermischte.

    Sie fragte sich, ob sie wohl beim nächsten Wachstumsschub noch mehr wachsen würde. Trotzdem erschien ihr Hannah noch immer vollkommen unerreichbar. Doch mit jedem Zentimeter, den sie wuchs, würde ihr Leben leichter werden.

    Die junge Frau hoffte, dass sie schon bald nicht mehr im morgendlichen Berufsverkehr übersehen würde. Erst heute hatte sie das Gefühl gehabt, von mehreren Fahrgästen erdrückt zu werden, die sie vollkommen übersehen hatten, als sie in den Bus gedrängt waren.

    „Das war auch schon alles für heute.“, meinte die Professorin fröhlich. „Ich melde mich bei Ihnen, wenn die ersten Ergebnisse vorliegen. Denken Sie daran, uns zu kontaktieren, sobald Sie wieder wachsen oder eine Hungerattacke haben.“

    „In… Ordnung.“, meinte Laura. Die Professorin stand schon in der Tür, als sie sich noch einmal umdrehte und fragte: „Sie haben nicht zufällig notiert, was Sie vor Ihrem Wachstum gegessen haben und wie viele Kalorien die Nahrung in etwa hatte?“

    „Ja, habe ich.“, meinte die junge Frau und öffnete ihre schwarze Handtasche. Sie holte einen Zettel hervor. Darauf stand:

    2 Portionen Porridge: 759 kcal

    1 Tafel Schokolade (200g): 1088 kcal

    2 Bananen: ca 186 kcal

    3 Toasts mit Marmelade: ca. 558 kcal

    Summe: 2591 kcal

    „Carina, könntest du den Zettel nehmen und auswerten?“, fragte die Professorin freundlich. „Und bringen Sie Frau Weber zum Empfang. Ich habe jetzt leider einen wichtigen Termin.“

    Die angesprochene junge Frau nickte und kam lächelnd auf Laura zu. Auch sie überragte die kleine Probandin um einen Kopf. Sie trug ebenfalls einen weißen Kittel und eine Brille. Dahinter waren braune Augen, die freundlich zu ihr schauten. Ihr Gesicht hatte mehrere Sommersprossen und die schwarzen Haare waren etwas strubbelig.

    Laura gab ihr den Zettel, den sie lächelnd entgegennahm. „Danke. Darf ich dich Laura nennen?“

    „Ähm, klar.“, meinte die junge Frau etwas überrascht.

    „Du kannst mich Carina nennen. Ich unterstütze Professor Schmidt bei ihrem Experiment und kümmere mich vor allem um die weiblichen Versuchspersonen. Wenn du Fragen hast, kannst du dich gerne jeder Zeit an mich wenden.“

    „O-okay.“, hauchte die überrumpelte Laura.

    Carina führte sie hinab zum Empfang und sagte dort: „Ich wünsche dir noch einen schönen Tag, Laura. Ich melde mich bei dir, sobald es die ersten Ergebnisse gibt.“

    „Danke. Ich wünsche dir auch noch einen schönen Tag.“, meinte die kleine Frau, während sie den angebotenen Handschlag annahm. Sie war gespannt, was für Schlussfolgerungen die Forscher aus der ersten Analyse zogen. Sie hatte der Professorin schließlich angemerkt, wie überrascht sie von ihrem Wachstum gewesen war.

    2 Mal editiert, zuletzt von Gianleen (11. Mai 2020 um 14:48)

  • Doch aus welchem Grund hätte sie annehmen sollen, dass der Forscherin gerade die Kontrolle verlor?

    Entweder die Forscherin oder ein "entglitt" am Ende des Satzes.

    Du hast um die Fehlersuche meinerseits gebeten. :P

    Ein Zentimeter ist schon jenseits aller Erwartungen?

    Dann erwartet Frau Schmidt aber eine wahrhaft riesige Überraschung.

    Bei Lauras Frage ob sie etwa riesig wird musste ich grinsen.

  • Entweder die Forscherin oder ein "entglitt" am Ende des Satzes.

    Du hast um die Fehlersuche meinerseits gebeten. :P

    Ein Zentimeter ist schon jenseits aller Erwartungen?

    Dann erwartet Frau Schmidt aber eine wahrhaft riesige Überraschung.

    Bei Lauras Frage ob sie etwa riesig wird musste ich grinsen.

    Den Fehler habe ich glatt übersehen :D

    Und ja Frau Schmidt wird bald ein paar schlaflose Nächte haben :D

    Allerdings geht das Wachstum langsam los und der Fokus liegt am Anfang eher darauf, wie die Charaktere reagieren.

    Ich hätte bei der Frage auch fast eine Bemerkung des Erzählers eingebaut. So nach dem Motto, Laura du wirst noch viel größer, als du dir gerade vorstellst :D

    Wie immer ein super Kapitel

    Macht sehr viel Spaß beim Lesen auf wenn ich dachte das es doch ein paar Zentimeter mehr werden

    Vielen Dank.

    Das habe ich mir schon gedacht. Damit hat wohl jeder gerechnet :)

  • Gutes Kapitel weiter so.

    Danke. Das nächste Kapitel folgt bald ;)


    Wunderbare Geschichte! Ich verschlinge jede Fortsetung!

    Das freut mich zu hören. Für Vorschläge bin ich weiterhin offen :)

    Du kannst schon bald das nächste Kapitel lesen ;)

    Aktuell bin ich in einem guten Schreibfluss und jede neue Szene bereitet mir unglaublich viel Spaß.

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