Kapitel 7
Professor Bennett war erschöpft, aber auch zufrieden. Endlich hatte er genug Gegengift hergestellt um Cala auf ihre ursprüngliche Größe zurück schrumpfen zu lassen. Nun musste er ein Weg finden es ihr ab zu reichen, also entweder trinken oder spritzen.
Dann bemerkte er die Beben. Die Ausrüstung in sein Labor zitterte, Glas klirrte. Als er aus dem Fenster guckte, sah er Cala ankommen. Ihm wurde ganz flau im Magen. Wenn sie die Klinik zertrampeln würde, war alles verloren. Professor Bennett dachte nicht daran das er auch sterben würde, zertreten unter die riesige Fußsohle seiner Angestellte, diese Schwachbegabte, die sich die Macht die ihre Größe sie gab nicht einmal realisierte. Nein, er hatte Mitleid mit Cala. Sie wusste nicht was los war und der hochintelligente Professor Bennett konnte nur ahnen was ihr einfaches Gehirn aus der Welt um sie herum machte. Er konnte sie nicht als Monster oder Massenmörderin sehen. Nein, sie war ein Opfer in seinen Augen, ein Opfer einer Kette von Zufälle.
Es war zu spät. Er konnte nicht mehr aus der Klinik fliehen, sie wäre schon da bevor er es zum Ausgang geschafft hatte. Das Labor zu Pulver zertretend. Das stolze Labor, in zwei Jahre gebaut und mit das Modernste ausgerüstet, in einer Sekunde vernichtet. Begraben, zerbröselt unter Calas Fußsohle, ein Mädchen dessen IQ dreimal niedriger als seins war.
Er stellte sich ihren Fuß vor, von vorne gesehen, als er auf das Labor herabkam. Risse erschienen in den Wänden, Putz brach ab wie Zuckerguss auf einen Kuchen. Fenster zerbrachen als Cala ihr Gewicht auf den Fuß verlagerte, ein Gewicht viele Male größer als das des zweitschwersten Wesens auf Erden. Langsam brach ihr Fuß durch die Decke, begleitet von ein lautes Krachen als das Labor in unzählige Stücke zerbrach, und dann.... Er, Professor Bennett, der die Menschheit nur helfen wollte mit seinen Trank, zerquetscht wie ein Insekt unter ihrer Sohle. Seine Ausrüstung, seine moderne Maschinen, alles plattgedrückt wie nichts unter ihrer Masse, als ob es nur wertloser Plunder war. Kein Gedanke verschwendete die Riesin an die innovative Technologie, wie lange die Menschheit gebraucht hatte solche Maschinen entwickeln zu können und was damit gemacht werden konnte. Nein, Calas Sohle würde alles zertreten, die ganze Ausrüstung im wert von vielen Millionen, wie eine Sammlung leerer Getränkedosen. Und er, seinen Körper und sein Akademisches Hirn, zu Brei zermatscht. Tot. Wie stinknormales Hackfleisch.
Professor Bennett seufzte. Es war ironisch das er von seiner Untergebene getötet wurde, eine die seine Arbeit, egal wie intensiv man sie unterrichtete, nie auch nur im Entferntesten verstehen konnte. Getötet durch seine eigene Erfindung. Er öffnete die Augen und erwartete Cala neben seinem Labor, oder schon dabei auf das Gebäude zu treten. Aber er sah etwas anderes. Etwas viel schlimmeres.
Cala wurde von einer Armee aufgehalten. Soweit Professor Bennett es sagen konnte, bestand sie aus etwa ein Dutzend Hubschrauber, mindestens fünfzig Panzer und jede Menge Infanterie. Nach einer Schrecksekunde rannte er aus dem Labor. Sie sollten Cala nicht angreifen! Sonst würde sie wieder traurig und frustriert werden. Und dann.... Professor Bennett wollte gar nicht daran denken. Er rannte raus, zu Cala, auf der suche nach den Kommandant der Armee, mit das Gegengift in einen Behälter unterm Arm.
"Ich will mit dem Kommandanten reden! Lassen sie mich durch!" Der Soldat hinter die Barrikade blieb aber stur. Professor Bennett stand in Panik vor einer großen Straßensperre, und sah wie die Armee auf Cala machierte, die stehengeblieben war und fröhlich auf die -aus ihrer Sicht- Spielzeugähnlichen Panzer und Hubschrauber sah die auf sie zukamen. Professor Bennett hatte nicht mehr so schnell gelaufen seit er seine Mitgliedschaft beim Studenten-Leichtatletikverein gekündigt hatte, aber nun stand er vor einer Barrikade. Bewacht von Soldaten die die Befehle ihrer Vorgesetzten ausführten.
"Ich habe meine Anweisungen, mein Herr. Zivilisten dürfen nicht durchgelassen werden“, sagte der Soldat mit erhobener Hand.
"Greift sie nicht an! Sie wird weiter wachsen wenn ihr das tut. Ich bin ihr Professor. Professor Bennett. Sie...".
Aber es war zu spät. Die Armee begann zu feuern. Die Hubschrauber schossen mit Raketen, die Panzer zielten auf ihre Knöchel und die Infanterie schoss ihre Sturmgewehre leer. Die Raketen explodierten auf Calas Bauch und Kopf, wodurch die Riesin verletzt und verbrannt wurde. Die Panzer schossen tiefe Wunden in ihre Beine, kleine Löcher und Blut waren überall auf ihre Haut zu sehen.
Was Professor Bennett vorhergesagt und befürchtet hatte traf ein. Cala war erst schockiert und verzog das Gesicht vor Schmerz. Dann machte sie wieder eine traurige und erboste Miene. Tränen bildeten sich abermals in ihre Augen.
"Böse! Ihr böse zu Cala! Ich traurig!" schrie sie beleidigt.
Ein weiterer Kugelhagel. Cala war nun sehr schwer verwundet. Aber dann....
Wuchs sie wieder.
Fortsetzung folgt