Lucrezia Borgia
Von Vaalser4
Anm. des Autors:
In dieser Story spielt die historische Persönlichkeit Lucrezia Borgia die Hauptrolle. Inspiriert hat mich die in 2011 ausgestrahlte Serie "Borgia". Ihr könnt euch Isolda Dychauk, die die Rolle der Lucrezia spielte, als die Riesin vorstellen.
Ich möchte betonen, dass Lucrezia Borgia in Wirklichkeit nicht halb so gemein und verdorben war, als man oft annimmt. Historiker sind sich heutzutage einig dass die wilden Geschichten über Lucrezia gelogen und übertrieben sind. Ich habe ihre Persönlichkeit nur der Story wegen angepasst.
Ich werde nach und nach neue Kapitel übersetzen und posten. Die beiden in meiner Orginalstory vorkommenden Sexszenen werde ich hier rauslassen, damit die Story nicht im Adultbereich landet. Wer sie dennoch lesen möchte, kann mich mailen, Ich werde sie dann übersetzten und zuschicken.
Viel Spaß!
Kapitel 1
"Ist alles fertig und perfekt vorbereitet?", fragte Philip. Er hielt das alte Buch und wollte sicher sein, dass das Ritual fehlerfrei ausgeführt wurde.
"Ja“, antwortete Gerald. "Wir können anfangen."
Er füllte die tiefen Fugen in der Form eines Pentagramms, die in einen Kreis aus Elfenbein gezogen waren, mit der Mixtur aus Kräuter und Pulver. Danach zündete er sie an mit einem brennenden Stück Taxusholz. Die Mixtur verglühte wie getrockneter Tabak, geruchloser Rauch füllte langsam die Garage worin die zwei Brüder im Schneidersitz saßen.
"Du kannst mit der Beschwörungsformel anfangen“, sagte Gerald.
Die zwei Brüder studierten beide Geschichte, und wenn sie alleine zu Hause waren verwandelten sie die Garage vom großen Haus ihrer Eltern in einen Ort wo sie Geister aus der Vergangenheit beschworen. Es war jetzt drei Monate her seitdem sie beim Aufräumen auf den Dachboden ein altes Buch gefunden hatten, ein Erbstück geschrieben von einen ihrer Vorfahren. Dieser Vorfahre, ein Mann namens Tom, behauptete von sich ein Nekromant zu sein, ein Magier der die Geister der Toten beschwören konnte. In das Buch beschrieb er das Ritual um den Geist einer bestimmten Person aus der Vergangenheit zu beschwören, zusammen mit was man tun und nicht tun sollte. Philip und Gerald glaubten das alles zuerst nicht, aber sie führten trotzdem heimlich das Ritual aus als ihre Eltern eines Tages fort waren. Sie waren überrascht als der Geist von George Washington, der sie ausgewählt hatten, tatsächlich erschien. Zwar nur sein (jugendliches) Gesicht und Oberkörper, schwebend im Rauch von der brennenden Mixtur, aber immerhin war er da. Sie redeten drei Stunden lang mit den verstorbenen Präsidenten, bis die Zauberkraft erlosch und der Geist wieder verschwinden musste. Diese Erfahrung hinterließ die beiden Brüder überrascht, sprachlos und erfreut zugleich.
"Stell dir das mal vor, wir können jeden von der Vergangenheit hierherholen!", sagte Gerald. "Genau wie der Gulliver auf Gubbdubdrib, können wir jetzt mit alle historischen Persönlichkeiten reden, sehen ob es stimmt, was wir über sie lernen, und wie sie wirklich aussahen!"
Philip grinste. In diese nicht so bekannte Geschichte von Gullivers Reisen besuchte die Hauptperson die Insel der Zauberer, Gubbdubdrib. Dessen Gouverneur, ebenfalls ein Nekromant, gewährte Gulliver die Gunst mit Geister aus der Vergangenheit zu reden. Es war Philips Lieblingsepisode der vier Reisen. Und nun waren sie fähig mehr oder weniger das gleiche tun.
Sie konnten nur einen Geist gleichzeitig beschwören und, genau wie der Gulliver, mussten sie eine der Sprachen sprechen die der Geist während seines Lebens kannte. Philip und Gerald begriffen das als sie den Geist von Napoleon beschworen. Der Mann kam, aber er sprach nur Französisch und Italienisch. Die paar Englische Worte die Napoleon kannte waren nicht ausreichend für eine Konversation, und die Brüder sprachen selber kaum Französisch oder Italienisch. Nur Englisch und ein bisschen Latein und Altgriechisch, letzte beiden Sprachen wegen ihres Studiums. Deshalb konnten sie nur jene Geister beschwören, die Englisch beherrschten. Dachten sie jedenfalls.
Gerald kam auf die Idee ihr Ahne, der Verfasser des Buches, selber zu beschwören. Zum Glück sprach Tom, geboren in die Niederlande, gut Englisch da er lange Zeit in London gelebt hatte. Als ein Krieg zwischen beide Länder ausbrach zog er nach New York, damals noch die Holländische Kolonie Nieuw Amsterdam. Er brachte den beiden Brüdern viele weitere Sachen bei über Totenbeschwörung. Im Totenreich, sagte er, sah jeder so aus als ob er oder sie 25 Jahre alt war und diejenigen die vor ihren 25. Geburtstag starben, konnten nicht beschworen werden bis sie, hätten sie noch gelebt, 25 geworden waren. Nur das Gesicht und Torso des Geistes erschien, wie Philip und Gerald schon gesehen hatten, wodurch der Geist nur reden konnte, weiter nichts.
Das Wichtigste was sie von Tom lernten war jedoch, wie man mit einen Geist reden konnte, dessen Sprache man nicht sprach. Die beiden Brüder hören aufmerksam zu als sie erfuhren dass das doch ging.
Tom hatte sie erzählt wie das möglich war. Es war nicht einmal so schwer. Man brauchte nur ein Pfund Nachtschatten-Kraut an der Mixtur hinzu zu fügen, und der Geist sprach die Sprache in dessen er beschworen wurde.
"Beschwöre der Geist in Englisch, und er wird Englisch sprechen. Beschwöre ihm auf Holländisch, und er spricht Holländisch.“, sagte Tom. "Aber sei vorsichtig! Es ist sehr gefährlich, Geister auf diese Art zu beschwören!", fuhr er fort. "Die Menge Nachtschatten-Kraut darf nur ganz wenig von einen Pfund abweichen! Zu viel oder zu wenig, und die Ergebnisse werden schrecklich sein! Viele Fehlgeschlagene Experimente hatten üble Folgen, wie den Tod des Beschwörers, Häuser oder Dörfer wo es spukt und vieles mehr. Was genau passiert wenn die Menge Nachtschatten-Kraut nicht stimmt ist von Geist zu Geist unterschiedlich, aber es ist nie etwas Positives. Seit vorsichtig, es sind schnell Fehler gemacht!" Dann verschwand er, denn die drei Stunden waren vorbei.
"Wir können jetzt reden mit Menschen wie Pharao Ramses oder König Ludwig XIV, “ sagte Gerald als der Geist von Tom weg war.” Stell dir mal vor, ein Ägyptischer Pharao der modernes Englisch spricht! Es gibt keine Grenzen!"
Da sie abgemacht hatten, niemanden etwas vom Buch zu erzählen, auch ihren Eltern nicht, konnten sie kein Dolmetscher fragen. Aber jetzt war es möglich, mit jedem aus der Vergangenheit zu reden.
"Ja, aber sei vorsichtig mit dem Nachtschatten-Kraut zu wiegen“, sagte Philip. "Ein Pfund genau. Ich weiß, dass du manchmal schlampig bist. Vielleicht sollte ich..."
"Nein, ich mixte die Zutaten“, sagte Gerald, eingeschnappt. Er war nicht schlampig, nur weil er sein Zimmer nicht, wie Philip, drei Mal pro Woche aufräumte und saubermachte. Er hatte immer die Mixtur hergestellt, und er wollte das so weitermachen.
Drei Tage später, als die Eltern den ganzen Tag in die Stadt, Kansas City, waren, führten die beiden wieder das Ritual aus. Das Pfund Nachtschatten-Kraut hatte Gerald zur Sicherheit drei Mal gewogen bevor er es mit den anderen Zustanden vermischte.
Da die Renaissance die Lieblingsepoche der Brüder war, vor allem die Geschehnisse am päpstlichen Hof, wollten sie nun jemanden aus dieser Zeit beschwören. Statt eines Papstes einigten sie sich auf den Geist von der Lucrezia Borgia, Tochter des Papst Alexander VI. In die Geschichtsbücher stand dass sie nicht nur berüchtigt war wegen ihre Giftmorde, sondern auch eine wollüstige, rotblonde Schönheit. Obwohl die Lucrezia Latein kannte, wollten Philip und Gerald auf Englisch mit ihr reden. Ihre eigenen Lateinkenntnisse waren zwar gut genug um die unübersetzte Texte aus der Zeit des Römischen Reiches und des Mittelalters lesen zu können, aber für ein tiefes Gespräch reichte es nun auch wieder nicht.
Das Ritual wurde vollzogen. Sie sahen beide gespannt in den Rauch. Lucrezia Borgia würde bald erscheinen.
Aber, nach ein paar Sekunden, merkten sie dass etwas nicht stimmte....
Kapitel 2
Statt nur das Gesicht und Torso der Lucrezia, erschien ihr ganzer Körper. Nackt, da im Totenreich niemand Kleidung brauchte. Sie war auch nicht transparent, wie die anderen Geister, sondern sah aus, als ob sie lebte. Sie stand im Kreis, in den Rauch, und schaute sich um. Sie sah die zwei Brüder, und schaute dann prüfend auf dem Boden. Sie studierte genau das Pentagramm in dem das Nachtschatten-Kraut und die anderen Zutaten verglühten. Dann sah sie wieder die zwei Brüder an, grinste bösartig und trat aus dem Kreis heraus.
"Zu viel Nachtschatten-Kraut. Vielen Dank, jetzt kann ich wieder auf Erden laufen als ob ich noch lebe“, sagte Lucrezia. "Wen darf ich dafür bedanken?"
Gerald und Philip waren sprachlos. Sie starrten einen Moment lang auf der nackten Frau vor ihnen, nicht wissend was sie davon halten sollten. Er dauerte etwas bevor ihre Worte auf sie eingewirkt waren. Es war Philip der zuerst wieder reden konnte.
"Zu viel Nachtschatten-Kraut? Du hast gesagt, du hättest es genau abgewogen!", schrie er zu Gerald. "Hast du die Waage geprüft? War sie richtig eingestellt?"
"Ja“, sagte Gerald erstaunt. "Genau ein Pfund. 500 Gramm. Ich habe..."
"WAS???" 500 Gramm? Du Idiot!", rief Philip. "Ein "Pfund" ist 453 Gramm, nicht 500! Du Vollidiot!"
"In den Niederlanden ist ein Pfund 500 Gramm, wie im Rest von Europa!" schrie Gerald.
"Er lebte in England! Da ist ein Pfund 453 Gramm! Und das Buch war in Englisch geschrieben!" schrie Philip zurück.
"Aber er war Holländer!"
Der Streit wurde von Lucrezias Lachen unterbrochen. Die beiden sahen sie an.
"Es hätte 453 Gramm sein sollen. 500 sind zu viel! Und darum kann ich jetzt für drei Stunden diesen Kreis verlassen und rumlaufen wie zu Lebzeiten. Also, wo bin ich?"
"Eh, in ein Viertel außerhalb von Kansas City...", sagte Gerald wie ein Schuljunge der seine Hausaufgaben nicht gut gelernt hatte. " Mein Name ist Gerald, und das ist mein Bruder Philip."
"Wo sagtest du?" fragte Lucrezia. "Nie von Kansas City gehört."
"Du bist in Amerika. Das ist der Staat Missouri in den Vereinigten Staaten“, sagte Gerald.
Lucrezia runzelte die Stirn. "Vereinigte Staaten? Ist das so etwas wie die Heilige Liga?"
"Du bist in der Neuen Welt“, sagte Philip, der sich realisierte das in Lucrezias Zeit Amerika gerade erst entdeckt worden war und noch nicht so genannt wurde. Kansas City war damals noch gar nicht gegründet.
"Ah, die Neue Welt. Und welchen Teil? Spanisch oder Portugiesisch?"
"Amerikanisch. Englisch.", antwortete Philip. "Erst Spanisch und danach Französisch, “ fügte er hinzu als er wieder Lucrezias verwirrten Blick sah. Er wusste das Lucrezias Vater die Neue Welt unter Spanien (das Land aus dem die Borgias kamen) und Portugal, damals Großmächte, verteilt hatte im späten 15. Jahrhundert.
"Wir sind also nicht in Europa, nicht in Rom oder Ferrara?", fragte Lucrezia.
"Nein."
"Und wie viele Jahre sind seit meinen Tod vergangen?"
"Er, so um die 500. Wir leben jetzt im..."
"Und der Papst?", unterbrach Lucrezia. "Immer noch ein Borgia auf dem Heiligen Stuhl?"
"Nein, er ist ein Deutscher“, sagte Philip. "Vom Heiligen Römischen Reich“, sagte er schnell, da Deutschland als solches auch noch nicht existierte in ihre Zeit. "Aber soweit ich weiß sind manche Mitglieder von Europäischen Königshäuser Nachfahren der Borgias."
"Und euer Königshaus?", fragte Lucrezia.
"Wir haben keins. Nie gehabt. Wir sind eine Demokratie."
"Du meinst wie die alten Griechen? Oder wie die Republik Venedig?"
"Nein, nicht so ganz. Wir..."
Lucrezia hob ihre Hand und die Brüder waren still.
"Egal, ich bin jetzt hier, und meine Zeit läuft davon. Ihr habt zu viel Nachtschatten-Kraut verbrannt, also kann ich machen was ich will. Und ich will MACHT KOSTEN!!!!", rief sie, mit dem Blick einer Gorgone in ihre grau-blauen Augen. "Man sollte nie Macht an ein Borgia geben. Aber ihr habt das getan! Ich wäre euch fast dankbar dafür! Fast."
"Macht?", fragte Gerald. "Welche Macht? Du kannst hier vielleicht rumrennen, Fräulein, aber..."
"Ich werde dieses Ajerka oder wie ihr die Neue Welt auch immer nennt übernehmen. Und ich fange mit diesem Kansas City an...aber zuerst seid ihr Zwei dran. Ich habt mich beschworen, also könntet ihr mich auch wieder verbannen. Also werde ich mich zuerst euch vorknöpfen."
"Amerika übernehmen? Uns vorknöpfen? Du bist vielleicht mehr als nur ein Geist, Lucy, aber du bist immer noch eine kleine Frau, und wir sind zu zweit. Also brav sein, hier gibt es keinen Papst der dich schützt.“, sagte Philip, irritiert durch die vielen Fragen von Lucrezia. Er und Gerald hatten sie beschworen um sie zu befragen, und nicht andersrum. Und ihre Ungeduld und Unterbrechungen regten ihm auch auf. Und nun bedrohte dieses Weib sie auch noch?
"Oh, ich kann mehr als ihr denkt. Ich bin nicht an die normalen Naturgesetzten gebunden. Die größere Menge Nachtschatten-Kraut hat mir extra Kräfte gegeben. Und die werde ich benutzen.“, antwortete Lucrezia.
"Was für extra Kräfte?", fragte Gerald misstrauisch.
"Das!", sagte Lucrezia, und sie fing, mit den Händen auf der Hüfte, an zu wachsen. Ihr 1,60m kleiner Körper wurde größer vor den Augen des staunendes Duos. Sie kroch langsam hoch, innerhalb ein paar Sekunden war sie 1,85m. Ihren Kopf ragte immer höher, ihre Schultern wurden breiter. Hüfte und Brüste expandierten ebenfalls, langsam aber sicher. Ihr Körper sah aus wie ein Ballon der aufgeblasen wurde als sie größer wurde. Beine die sich ausstreckten, Arme die dicker und länger wurden, Füße die mehr und mehr Boden bedeckten. Zwei Minuten später war sie so groß wie die Garage hoch war.
Lucrezia, jetzt 3,15m, kam auf die Brüder zu. Als die ihren, zugegeben schöner Körper kommen sahen, rannten sie beide gleichzeitig aus der Garage raus. Was hatten sie bloß getan?
"Ihr könnt rennen, meine Lieben, aber ich krieg' euch trotzdem!", hörten sie Lucrezia sagen, gefolgt von einem weiteren Lachen von ihr.
Draußen rannten sie ein paar Meter, dann drehten sie sich um. Lucrezia quetschte sich gerade aus der Garagentür hinaus. Dann stand sie aufrecht, holte tief Luft, und sah auf die zwei Brüder hinab. Sie grinste wieder.
"Das was noch gar nichts. Wie wäre es mit...DAS!" schrie sie, und wuchs weiter, dieses Mal viel schneller.