- Zusammenfassung
- Eine junge Frau wird plötzlich zu einer Riesin.
- Enthält
- gentle
- Blutig
- Nein
- Autor
- Ruffy
Hello,
hatte diese Idee schon lange im Kopf herumschwirren und wollte sie einfach mal aufschreiben.
Hoffe, es gefällt vielleicht dem ein oder anderen.
Ruffy
---
Wie peinlich!
von Ruffy
2023
Die Polizistin hielt sich das Megaphon an die Lippen. Sie räusperte sich, sichtlich angespannt.
"Frau Hof. Wir sind mit den Vorbereitungen fertig. Können wir loslegen?"
Lily nickte kaum merklich.
"Perfekt. Wir würden Sie dann jetzt bitten, Ihre Schuhe und Socken auszuziehen."
Die Riesin lief plötzlich puterrot an, und ihr Gesicht verfiel in eine Schockstarre. "W-Was?!"
Auch das noch. Lily war jetzt schon fast 24 Stunden etwa 300 Meter groß - wie auch immer das passiert war. Den einen Moment spazierte sie durch den Stadtpark, dann wurde ihr schlecht. Als sie Stunden später aufwachte, waren Menschen für sie nicht größer als einen Zentimeter. Häuser reichten ihr bis zu den Knöcheln, Bäume waren nur noch störendes Unkraut. Autos waren halb so lang wie ihr kleiner Finger, und ihre Schuhe mussten etwa 40 Meter lang sein.
Die ersten paar Stunden hatte sie geweint und um Hilfe gerufen, doch irgendwann erkannte sie, dass ihr das nicht weiterhalf. Sie musste einen kühlen Kopf bewahren. Die kleinen Menschen hatten ihr Wasser gebracht. Tanklaster voll mit Nahrung. Ihr ging es eigentlich gut, sogar mit ihren Eltern hatte die 29-jährige kurz gesprochen. Es musste nur noch eine Lösung für ihr „kleines“ Problem gefunden werden.
Die Polizei hatte die letzten Stunden damit verbracht, die an den Park grenzenden Stadtteile zu evakuieren. Die Beamten hatten einen Pfad für Lily geplant, damit sie ohne größere Schäden aus der Stadt geleitet werden konnte. Das Feld eines Bauern, etwa 5 Kilometer entfernt, bot genug Platz, um die Titanin angemessen zu beherbergen. Es war sicherer, wenn sie sich dort aufhielt. Der Stadtpark war zu klein für ihren massiven Körper; sie konnte sich nicht einmal hinlegen. Außerdem war es zu gefährlich für die Menschen, die am Stadtpark wohnten. Oder vielmehr: ihr Eigentum.
Sämtliche Autos auf dieser Strecke wurden abgeschleppt oder mussten von ihren Besitzern weggefahren werden. Die Füße der Gigantin waren fast 14 Meter breit – zweispurige Straßen reichten für sie nicht aus. Auch der Bürgersteig musste mit eingeplant werden, damit sie halbwegs „entspannt“ durch die Stadt laufen konnte.
Man plante bereits ein, dass die Straßen für einige Zeit unbenutzbar werden würden. Aber das war das Problem des Steuerzahlers.
Lily begann jetzt noch mehr zu schwitzen. Es war Hochsommer, und sie trug ihr Outfit nun seit fast 30 Stunden. Ein schwarzes Top mit kurzen Ärmeln, eine dunkle Hotpants und... Chucks mit weißen Sneakersocken. Sie wusste genau, was das bedeutete. Der ganze Stress, die Hitze und die Anspannung machten es wirklich nicht besser.
„W-Wieso soll ich denn die Schuhe ausziehen?“, fragte die dunkelhaarige Riesenfrau stotternd.
Die winzige Polizistin zu ihren Füßen räusperte sich erneut, scheinbar ein wenig verwirrt.
„Ganz einfach. Sie benötigen so viel Kontrolle wie nötig. Wenn Sie barfuß laufen, können Sie besser einschätzen, wo und wie Sie auftreten. Die dicken Schuhsohlen sind dabei nicht hilfreich. Was, wenn sie aus Versehen auf ein Haus treten? Für Sie sieht es vielleicht nicht so aus, aber jeder Zentimeter macht hier einen Unterschied. Außerdem können Sie gegebenenfalls auf den Zehenspitzen laufen, falls das nötig werden sollte. Ergibt Sinn, oder?“
Lily wollte im Erdboden versinken. Mehr als sowieso schon. Sie hatte bereits viele peinliche Momente in ihrem Leben durchgemacht, aber das war mit Abstand das Schlimmste, was sie sich vorstellen konnte.
Sie sah besorgt zu Boden. „Und die Socken?“
„Die ziehen Sie bitte auch aus. Aus demselben Grund.“
Die Riesin legte ihren Kopf auf die Knie und atmete laut aus. Ihre glatten, ihr beinahe bis zum Bauchnabel reichenden Haare glitten über ihre Schultern und verdeckten ihren zierlichen Körper fast vollständig.
„In... in Ordnung.“
Sie mochte es schon nicht, ihre nackten Füße zu zeigen oder irgendeine Form von offenen Schuhen zu tragen. Aber das schlug dem Fass den Boden aus. Die ganze Welt - ja, buchstäblich die ganze Welt - würde in wenigen Minuten ihre gigantischen, bloßen Füße sehen.
„Wenigstens gibt es noch kein Geruchsfernsehen...“, sagte sie leise zu sich.
Sie spielte kurz an ihren Ohrringen herum. Wie immer, wenn sie nervös war. Dann hob sie gemächlich ihren Kopf und bewegte ihre zarten Hände langsam auf ihre Schnürsenkel zu. In ihrer sitzenden Position mitten im Park hatte sie glücklicherweise noch genug Platz dafür.
Lily zog gleichzeitig an beiden Schnürsenkeln und hielt kurz inne. Wieder atmete sie tief ein. „Oh Mann. Warum muss ausgerechnet mir das passieren?“, dachte sie. Sie blickte kurz zum Tattoo auf ihrem Unterarm. 'Dream Big' stand da. Wie ironisch.
Dann gab sie sich einen Ruck. Es musste nun mal sein. Mit einer fließenden Bewegung streifte sie sich schnell beide Schuhe von den Füßen und platzierte ihre Sockenfüße auf der Wiese vor ihr.
Die kleinen Polizisten vor ihr, etwa 20 Mann, hielten sich sofort angewidert die Nasen zu. Was für ein ekelhafter Gestank! Die Gigantin war nun so peinlich berührt, dass sie ihre Füße übereinander legte und die Zehen einrollte. Sie machte sich so klein, wie sie nur konnte.
„S-Sorry. Ich hab die Schuhe schon die ganze Zeit an.“, stammelte sie, immer noch rot wie eine Tomate. Es war ihr so unfassbar peinlich. Sie merkte selbst, wie die warme Luft aus ihren Schuhen dampfte. Ihre verschwitzten Socken rochen sicher nicht besser.
Doch jetzt kam der für sie übelste Part. Zitternd hakte sie ihre Zeigefinger unter dem Bund ihrer Söckchen ein und zog sie sich so schnell sie konnte von den Füßen. Angespannt stopfte sie die stinkenden Dinger in ihre Schuhe, die sie neben sich aufgestellt hatte. So tief, wie es möglich war. Urgh. Sie waren richtig feucht.
Die Kamerateams in weiter Ferne richteten ihr Augenmerk direkt auf Lilys nackte Zehen. Wie sie bereits erwartete, wurde dieses „Event“ nun in die ganze Welt übertragen. Es war für sie kaum auszuhalten. Hilfe!
Langsam breitete sich der Duft von Lilys Riesenfüßen in der ganzen Stadt aus. Selbst in zwei Kilometern Entfernung schlugen die Menschen eilig ihre Fenster zu, um zu verhindern, dass ihre Wohnung von diesem unausstehlichen Geruch kontaminiert wurde. Der Gestank drang in alle Ritzen, alle Ecken. Menschen, die irgendwo weit weg im Freien herumliefen, konnten ihre Kleidung im Grunde direkt wegwerfen. So etwas hatte noch niemand erlebt. Fast wie ein Unfall in einem großen Chemiewerk.
Die Polizistin, die mit Lily kommunizierte, hatte sich indes gefangen und ein Tuch um ihr Gesicht gebunden. Es war wirklich kaum auszuhalten. Dennoch musste es jetzt weitergehen, und sie ließ sich ihren Ekel nicht anmerken.
„Danke, Frau Hof. Dann packen wir es mal an! Sehen Sie das Feuerwehrauto? Es wird Ihnen die Route vorgeben. Folgen Sie bitte diesem Fahrzeug – und zwar so, wie wir es besprochen haben. So langsam und vorsichtig, wie Sie können. Bekommen Sie das hin?“
Lily nickte erneut. Ihr süßes Gesicht wirkte völlig aufgelöst.
„Super! Ihre Schuhe und Socken können Sie hier lassen. Wir werden einen Wachdienst beauftragen, der rund um die Uhr auf ihr Eigentum aufpasst. Gut? Dann stehen Sie auf!“
Zitternd stand Lily auf und erhob sich zu ihrer vollen Größe. Es war immer noch unglaublich. Die Stadt sah aus wie eine Modelleisenbahn, und der Waldboden unter ihr verformte sich so stark, dass sie einige Meter in den Boden sank. Sie konnte das rote Spielzeugauto – nein, das Feuerwehrauto erkennen. Es fuhr langsam los und bog in eine Straße ab. Lily beobachtete es einen Moment und machte den ersten vorsichtigen Schritt in die Stadt.