Neue Story: Lucrezia Borgia Kapitel 1+2

  • Lucrezia Borgia

    Von Vaalser4

    Anm. des Autors:

    In dieser Story spielt die historische Persönlichkeit Lucrezia Borgia die Hauptrolle. Inspiriert hat mich die in 2011 ausgestrahlte Serie "Borgia". Ihr könnt euch Isolda Dychauk, die die Rolle der Lucrezia spielte, als die Riesin vorstellen. :D

    Ich möchte betonen, dass Lucrezia Borgia in Wirklichkeit nicht halb so gemein und verdorben war, als man oft annimmt. Historiker sind sich heutzutage einig dass die wilden Geschichten über Lucrezia gelogen und übertrieben sind. Ich habe ihre Persönlichkeit nur der Story wegen angepasst.

    Ich werde nach und nach neue Kapitel übersetzen und posten. Die beiden in meiner Orginalstory vorkommenden Sexszenen werde ich hier rauslassen, damit die Story nicht im Adultbereich landet. Wer sie dennoch lesen möchte, kann mich mailen, Ich werde sie dann übersetzten und zuschicken.

    Viel Spaß!


    Kapitel 1

    "Ist alles fertig und perfekt vorbereitet?", fragte Philip. Er hielt das alte Buch und wollte sicher sein, dass das Ritual fehlerfrei ausgeführt wurde.

    "Ja“, antwortete Gerald. "Wir können anfangen."

    Er füllte die tiefen Fugen in der Form eines Pentagramms, die in einen Kreis aus Elfenbein gezogen waren, mit der Mixtur aus Kräuter und Pulver. Danach zündete er sie an mit einem brennenden Stück Taxusholz. Die Mixtur verglühte wie getrockneter Tabak, geruchloser Rauch füllte langsam die Garage worin die zwei Brüder im Schneidersitz saßen.

    "Du kannst mit der Beschwörungsformel anfangen“, sagte Gerald.

    Die zwei Brüder studierten beide Geschichte, und wenn sie alleine zu Hause waren verwandelten sie die Garage vom großen Haus ihrer Eltern in einen Ort wo sie Geister aus der Vergangenheit beschworen. Es war jetzt drei Monate her seitdem sie beim Aufräumen auf den Dachboden ein altes Buch gefunden hatten, ein Erbstück geschrieben von einen ihrer Vorfahren. Dieser Vorfahre, ein Mann namens Tom, behauptete von sich ein Nekromant zu sein, ein Magier der die Geister der Toten beschwören konnte. In das Buch beschrieb er das Ritual um den Geist einer bestimmten Person aus der Vergangenheit zu beschwören, zusammen mit was man tun und nicht tun sollte. Philip und Gerald glaubten das alles zuerst nicht, aber sie führten trotzdem heimlich das Ritual aus als ihre Eltern eines Tages fort waren. Sie waren überrascht als der Geist von George Washington, der sie ausgewählt hatten, tatsächlich erschien. Zwar nur sein (jugendliches) Gesicht und Oberkörper, schwebend im Rauch von der brennenden Mixtur, aber immerhin war er da. Sie redeten drei Stunden lang mit den verstorbenen Präsidenten, bis die Zauberkraft erlosch und der Geist wieder verschwinden musste. Diese Erfahrung hinterließ die beiden Brüder überrascht, sprachlos und erfreut zugleich.

    "Stell dir das mal vor, wir können jeden von der Vergangenheit hierherholen!", sagte Gerald. "Genau wie der Gulliver auf Gubbdubdrib, können wir jetzt mit alle historischen Persönlichkeiten reden, sehen ob es stimmt, was wir über sie lernen, und wie sie wirklich aussahen!"

    Philip grinste. In diese nicht so bekannte Geschichte von Gullivers Reisen besuchte die Hauptperson die Insel der Zauberer, Gubbdubdrib. Dessen Gouverneur, ebenfalls ein Nekromant, gewährte Gulliver die Gunst mit Geister aus der Vergangenheit zu reden. Es war Philips Lieblingsepisode der vier Reisen. Und nun waren sie fähig mehr oder weniger das gleiche tun.

    Sie konnten nur einen Geist gleichzeitig beschwören und, genau wie der Gulliver, mussten sie eine der Sprachen sprechen die der Geist während seines Lebens kannte. Philip und Gerald begriffen das als sie den Geist von Napoleon beschworen. Der Mann kam, aber er sprach nur Französisch und Italienisch. Die paar Englische Worte die Napoleon kannte waren nicht ausreichend für eine Konversation, und die Brüder sprachen selber kaum Französisch oder Italienisch. Nur Englisch und ein bisschen Latein und Altgriechisch, letzte beiden Sprachen wegen ihres Studiums. Deshalb konnten sie nur jene Geister beschwören, die Englisch beherrschten. Dachten sie jedenfalls.

    Gerald kam auf die Idee ihr Ahne, der Verfasser des Buches, selber zu beschwören. Zum Glück sprach Tom, geboren in die Niederlande, gut Englisch da er lange Zeit in London gelebt hatte. Als ein Krieg zwischen beide Länder ausbrach zog er nach New York, damals noch die Holländische Kolonie Nieuw Amsterdam. Er brachte den beiden Brüdern viele weitere Sachen bei über Totenbeschwörung. Im Totenreich, sagte er, sah jeder so aus als ob er oder sie 25 Jahre alt war und diejenigen die vor ihren 25. Geburtstag starben, konnten nicht beschworen werden bis sie, hätten sie noch gelebt, 25 geworden waren. Nur das Gesicht und Torso des Geistes erschien, wie Philip und Gerald schon gesehen hatten, wodurch der Geist nur reden konnte, weiter nichts.

    Das Wichtigste was sie von Tom lernten war jedoch, wie man mit einen Geist reden konnte, dessen Sprache man nicht sprach. Die beiden Brüder hören aufmerksam zu als sie erfuhren dass das doch ging.

    Tom hatte sie erzählt wie das möglich war. Es war nicht einmal so schwer. Man brauchte nur ein Pfund Nachtschatten-Kraut an der Mixtur hinzu zu fügen, und der Geist sprach die Sprache in dessen er beschworen wurde.
    "Beschwöre der Geist in Englisch, und er wird Englisch sprechen. Beschwöre ihm auf Holländisch, und er spricht Holländisch.“, sagte Tom. "Aber sei vorsichtig! Es ist sehr gefährlich, Geister auf diese Art zu beschwören!", fuhr er fort. "Die Menge Nachtschatten-Kraut darf nur ganz wenig von einen Pfund abweichen! Zu viel oder zu wenig, und die Ergebnisse werden schrecklich sein! Viele Fehlgeschlagene Experimente hatten üble Folgen, wie den Tod des Beschwörers, Häuser oder Dörfer wo es spukt und vieles mehr. Was genau passiert wenn die Menge Nachtschatten-Kraut nicht stimmt ist von Geist zu Geist unterschiedlich, aber es ist nie etwas Positives. Seit vorsichtig, es sind schnell Fehler gemacht!" Dann verschwand er, denn die drei Stunden waren vorbei.

    "Wir können jetzt reden mit Menschen wie Pharao Ramses oder König Ludwig XIV, “ sagte Gerald als der Geist von Tom weg war.” Stell dir mal vor, ein Ägyptischer Pharao der modernes Englisch spricht! Es gibt keine Grenzen!"
    Da sie abgemacht hatten, niemanden etwas vom Buch zu erzählen, auch ihren Eltern nicht, konnten sie kein Dolmetscher fragen. Aber jetzt war es möglich, mit jedem aus der Vergangenheit zu reden.

    "Ja, aber sei vorsichtig mit dem Nachtschatten-Kraut zu wiegen“, sagte Philip. "Ein Pfund genau. Ich weiß, dass du manchmal schlampig bist. Vielleicht sollte ich..."

    "Nein, ich mixte die Zutaten“, sagte Gerald, eingeschnappt. Er war nicht schlampig, nur weil er sein Zimmer nicht, wie Philip, drei Mal pro Woche aufräumte und saubermachte. Er hatte immer die Mixtur hergestellt, und er wollte das so weitermachen.

    Drei Tage später, als die Eltern den ganzen Tag in die Stadt, Kansas City, waren, führten die beiden wieder das Ritual aus. Das Pfund Nachtschatten-Kraut hatte Gerald zur Sicherheit drei Mal gewogen bevor er es mit den anderen Zustanden vermischte.

    Da die Renaissance die Lieblingsepoche der Brüder war, vor allem die Geschehnisse am päpstlichen Hof, wollten sie nun jemanden aus dieser Zeit beschwören. Statt eines Papstes einigten sie sich auf den Geist von der Lucrezia Borgia, Tochter des Papst Alexander VI. In die Geschichtsbücher stand dass sie nicht nur berüchtigt war wegen ihre Giftmorde, sondern auch eine wollüstige, rotblonde Schönheit. Obwohl die Lucrezia Latein kannte, wollten Philip und Gerald auf Englisch mit ihr reden. Ihre eigenen Lateinkenntnisse waren zwar gut genug um die unübersetzte Texte aus der Zeit des Römischen Reiches und des Mittelalters lesen zu können, aber für ein tiefes Gespräch reichte es nun auch wieder nicht.

    Das Ritual wurde vollzogen. Sie sahen beide gespannt in den Rauch. Lucrezia Borgia würde bald erscheinen.
    Aber, nach ein paar Sekunden, merkten sie dass etwas nicht stimmte....


    Kapitel 2

    Statt nur das Gesicht und Torso der Lucrezia, erschien ihr ganzer Körper. Nackt, da im Totenreich niemand Kleidung brauchte. Sie war auch nicht transparent, wie die anderen Geister, sondern sah aus, als ob sie lebte. Sie stand im Kreis, in den Rauch, und schaute sich um. Sie sah die zwei Brüder, und schaute dann prüfend auf dem Boden. Sie studierte genau das Pentagramm in dem das Nachtschatten-Kraut und die anderen Zutaten verglühten. Dann sah sie wieder die zwei Brüder an, grinste bösartig und trat aus dem Kreis heraus.

    "Zu viel Nachtschatten-Kraut. Vielen Dank, jetzt kann ich wieder auf Erden laufen als ob ich noch lebe“, sagte Lucrezia. "Wen darf ich dafür bedanken?"

    Gerald und Philip waren sprachlos. Sie starrten einen Moment lang auf der nackten Frau vor ihnen, nicht wissend was sie davon halten sollten. Er dauerte etwas bevor ihre Worte auf sie eingewirkt waren. Es war Philip der zuerst wieder reden konnte.

    "Zu viel Nachtschatten-Kraut? Du hast gesagt, du hättest es genau abgewogen!", schrie er zu Gerald. "Hast du die Waage geprüft? War sie richtig eingestellt?"

    "Ja“, sagte Gerald erstaunt. "Genau ein Pfund. 500 Gramm. Ich habe..."

    "WAS???" 500 Gramm? Du Idiot!", rief Philip. "Ein "Pfund" ist 453 Gramm, nicht 500! Du Vollidiot!"

    "In den Niederlanden ist ein Pfund 500 Gramm, wie im Rest von Europa!" schrie Gerald.

    "Er lebte in England! Da ist ein Pfund 453 Gramm! Und das Buch war in Englisch geschrieben!" schrie Philip zurück.

    "Aber er war Holländer!"

    Der Streit wurde von Lucrezias Lachen unterbrochen. Die beiden sahen sie an.

    "Es hätte 453 Gramm sein sollen. 500 sind zu viel! Und darum kann ich jetzt für drei Stunden diesen Kreis verlassen und rumlaufen wie zu Lebzeiten. Also, wo bin ich?"

    "Eh, in ein Viertel außerhalb von Kansas City...", sagte Gerald wie ein Schuljunge der seine Hausaufgaben nicht gut gelernt hatte. " Mein Name ist Gerald, und das ist mein Bruder Philip."

    "Wo sagtest du?" fragte Lucrezia. "Nie von Kansas City gehört."

    "Du bist in Amerika. Das ist der Staat Missouri in den Vereinigten Staaten“, sagte Gerald.

    Lucrezia runzelte die Stirn. "Vereinigte Staaten? Ist das so etwas wie die Heilige Liga?"

    "Du bist in der Neuen Welt“, sagte Philip, der sich realisierte das in Lucrezias Zeit Amerika gerade erst entdeckt worden war und noch nicht so genannt wurde. Kansas City war damals noch gar nicht gegründet.

    "Ah, die Neue Welt. Und welchen Teil? Spanisch oder Portugiesisch?"

    "Amerikanisch. Englisch.", antwortete Philip. "Erst Spanisch und danach Französisch, “ fügte er hinzu als er wieder Lucrezias verwirrten Blick sah. Er wusste das Lucrezias Vater die Neue Welt unter Spanien (das Land aus dem die Borgias kamen) und Portugal, damals Großmächte, verteilt hatte im späten 15. Jahrhundert.

    "Wir sind also nicht in Europa, nicht in Rom oder Ferrara?", fragte Lucrezia.

    "Nein."

    "Und wie viele Jahre sind seit meinen Tod vergangen?"

    "Er, so um die 500. Wir leben jetzt im..."

    "Und der Papst?", unterbrach Lucrezia. "Immer noch ein Borgia auf dem Heiligen Stuhl?"

    "Nein, er ist ein Deutscher“, sagte Philip. "Vom Heiligen Römischen Reich“, sagte er schnell, da Deutschland als solches auch noch nicht existierte in ihre Zeit. "Aber soweit ich weiß sind manche Mitglieder von Europäischen Königshäuser Nachfahren der Borgias."

    "Und euer Königshaus?", fragte Lucrezia.

    "Wir haben keins. Nie gehabt. Wir sind eine Demokratie."

    "Du meinst wie die alten Griechen? Oder wie die Republik Venedig?"

    "Nein, nicht so ganz. Wir..."

    Lucrezia hob ihre Hand und die Brüder waren still.

    "Egal, ich bin jetzt hier, und meine Zeit läuft davon. Ihr habt zu viel Nachtschatten-Kraut verbrannt, also kann ich machen was ich will. Und ich will MACHT KOSTEN!!!!", rief sie, mit dem Blick einer Gorgone in ihre grau-blauen Augen. "Man sollte nie Macht an ein Borgia geben. Aber ihr habt das getan! Ich wäre euch fast dankbar dafür! Fast."

    "Macht?", fragte Gerald. "Welche Macht? Du kannst hier vielleicht rumrennen, Fräulein, aber..."

    "Ich werde dieses Ajerka oder wie ihr die Neue Welt auch immer nennt übernehmen. Und ich fange mit diesem Kansas City an...aber zuerst seid ihr Zwei dran. Ich habt mich beschworen, also könntet ihr mich auch wieder verbannen. Also werde ich mich zuerst euch vorknöpfen."

    "Amerika übernehmen? Uns vorknöpfen? Du bist vielleicht mehr als nur ein Geist, Lucy, aber du bist immer noch eine kleine Frau, und wir sind zu zweit. Also brav sein, hier gibt es keinen Papst der dich schützt.“, sagte Philip, irritiert durch die vielen Fragen von Lucrezia. Er und Gerald hatten sie beschworen um sie zu befragen, und nicht andersrum. Und ihre Ungeduld und Unterbrechungen regten ihm auch auf. Und nun bedrohte dieses Weib sie auch noch?

    "Oh, ich kann mehr als ihr denkt. Ich bin nicht an die normalen Naturgesetzten gebunden. Die größere Menge Nachtschatten-Kraut hat mir extra Kräfte gegeben. Und die werde ich benutzen.“, antwortete Lucrezia.

    "Was für extra Kräfte?", fragte Gerald misstrauisch.

    "Das!", sagte Lucrezia, und sie fing, mit den Händen auf der Hüfte, an zu wachsen. Ihr 1,60m kleiner Körper wurde größer vor den Augen des staunendes Duos. Sie kroch langsam hoch, innerhalb ein paar Sekunden war sie 1,85m. Ihren Kopf ragte immer höher, ihre Schultern wurden breiter. Hüfte und Brüste expandierten ebenfalls, langsam aber sicher. Ihr Körper sah aus wie ein Ballon der aufgeblasen wurde als sie größer wurde. Beine die sich ausstreckten, Arme die dicker und länger wurden, Füße die mehr und mehr Boden bedeckten. Zwei Minuten später war sie so groß wie die Garage hoch war.

    Lucrezia, jetzt 3,15m, kam auf die Brüder zu. Als die ihren, zugegeben schöner Körper kommen sahen, rannten sie beide gleichzeitig aus der Garage raus. Was hatten sie bloß getan?

    "Ihr könnt rennen, meine Lieben, aber ich krieg' euch trotzdem!", hörten sie Lucrezia sagen, gefolgt von einem weiteren Lachen von ihr.

    Draußen rannten sie ein paar Meter, dann drehten sie sich um. Lucrezia quetschte sich gerade aus der Garagentür hinaus. Dann stand sie aufrecht, holte tief Luft, und sah auf die zwei Brüder hinab. Sie grinste wieder.

    "Das was noch gar nichts. Wie wäre es mit...DAS!" schrie sie, und wuchs weiter, dieses Mal viel schneller.

    2 Mal editiert, zuletzt von Vaalser4 (18. April 2012 um 13:04)

  • und damit wir uns die junge frau gut vorstellen können, weils mich intressiert hat wie Sie aussieht, hier en LInk
    schaut echt scharf aus :D

    http://images4.fanpop.com/image/photos/1…3-1497-2000.jpg

    Bam, auf jeden fall ne geile story, die schonmal sehr gut anfängt :)
    ich bin mal auf den weiteren verlauf gespannt ;)

  • und damit wir uns die junge frau gut vorstellen können, weils mich intressiert hat wie Sie aussieht, hier en LInk
    schaut echt scharf aus :D

    http://images4.fanpop.com/image/photos/1…3-1497-2000.jpg

    Bam, auf jeden fall ne geile story, die schonmal sehr gut anfängt :)
    ich bin mal auf den weiteren verlauf gespannt ;)


    OK, das ist auch eine gute Lucrezia/Riesin... :D

    Aber ich meinte eigentlich in meiner Anmerkung diese junge Dame hier:

    SeriesZodes - Isolda Dychauk

    Isolda Dychauk als Lucrezia. Sie hat mir überigens vorige Woche geschrieben das eine weitere Staffel über die Borgias gedreht wird. :thumbup:

  • Kapitel 3

    Lucrezia expandierte. Ihr Körper wuchs dutzende Zentimeter pro Sekunde. Nach etwa zehn Sekunden überragte ihr Torso schon das Dach der Garage. Sie war wirklich Kolossal.
    Gerald und Philip sahen entsetzt zu während sie zu 6,50m heranwuchs. Ihre Beine ragten hoch wie dicke Baumstämme, ihre Hüfte wurden jede Sekunde breiter, ihren Kopf war höher in der Luft als die Spitzten von den in der Nähe stehenden Bäume. Es war als ob sie aus hochelastischem Gummi gemacht war. Lucrezias Hintern passierte nun das Garagendach, sie konnte jetzt das Bauwerk als Stuhl benutzten wenn sie wollte. Und sie wuchs immer noch, lächelnd. Sie genoss offensichtlich jeden Moment davon. Ihre gewaltigen Füße waren schon größer als Autos, ihre Zehen länger als einen normalgrossen Menschenfuß.

    Gerald und Philip waren wie erstarrt als sie diese Frau aus der Renaissance zu einer Riesin heranwachsen sahen. Lucrezia war schon bei 30 Meter, und sie wuchs einfach weiter.

    "Was haben wir getan?", sagte Philip mit Tränen in den Augen. "Das kann nicht war sein, oh bitte, lass es ein Traum oder eine Halluzination sein! Kann Nachtschatten-Kraut Halluzinationen hervorrufen? Oooohh...", jammerte er als Lucrezia 40 Meter groß wurde.

    Gerald stand neben seinen Bruder, Augen weit aufgerissen, und sah auf den menschlichen Leuchtturm vor ihm. Wie der Turm einer großen Kathedrale ragte Lucrezia hoch über sie hinaus, in jede Richtung expandierend.

    Es erschienen kleine Risse in die Wände der Garage als ihre wachsenden Fersen sie berührten und die Ziegelsteine aus ihren Weg bulldozerten. Als Lucrezia 45 Meter erreichte krachte die Garage in sich zusammen. Zerstört durch nichts anderes als ihre wachsenden Füße.

    "Das reicht. Erstmal." Lucrezia war aufgehört zu wachsen als sie 60 Meter groß war.
    Sie lächelte und seufzte glücklich. Dann sah sie auf die beiden Brüder herab. Sie waren wie Kakerlaken für sie. Lucrezia bemerkte ein, für sie, Schachtelgrosses Haus neben die jetzt zerstörte Garage. Als sie begriff dass es das Haus von Philip und Gerald war, bekam Lucrezia eine bösartige Idee. Sie blickte wieder auf die Käfergrossen Möchtegern-Beschwörer hinab.

    "Ist das euer Haus, Jungs?", sagte Lucrezia, darauf zeigend. Es sah so winzig aus mit ihr verglichen, alleine schon ihre riesigen Beine die neben das Haus zum Himmel hinaufragten waren furchteinflößend. Das Dach kam ihr nicht einmal bis zur Knie.

    "W...Was hast du vor?", fragte Philip laut, nicht wissend ob Lucrezia ihm hören konnte. Aber die Frage wurde schnell genug beantwortet als Lucrezia einen Fuß hob und auf das Haus platzierte. Der gewaltige Fuß, den Himmel verdunkelnd, stand bedrohlich auf das Dach. Er war breiter und doppelt so groß wie das Gebäude.

    "NEIN!!!", jammerten Philip und Gerald gleichzeitig als sie sich realisierten was sie vorhatte. Sie hofften noch, das Lucrezia sie bloß Angst machen wollte. Aber sie war nicht in der Stimmung zu drohen. Langsam brachte der Geist ihren Fuß runter. Fenster zersprangen zuerst als ihren riesigen Fuß, der tausende Tonnen Frauenfleisch trug, immer fester auf das Haus drückte. Dann erschien einen großen Riss auf die Mauer, wie durch eine unsichtbare Hand gezeichnet. Putz und kleine Steinbrocken lösten sich, Staubwolken quellten hier und da aus das Haus hinaus. Ein donnerndes Krachen begleitete den Weg ihres Fußes nach unten. Es war für die beiden Brüder eine Tortur zu sehen wie Lucrezia langsam mehr und mehr Gewicht auf ihren Fuß verlagerte, und so das teuere Haus ihrer Eltern zerstörte. Die Hypothek war noch nicht einmal bezahlt. Dann brach das Haus auf einmal völlig auseinander, wie eine Sandburg.

    Lucrezias rieb ihren Fuß ein paar Mal hin und her, als ob sie ein zertretenes Insekt über den Boden ausschmierte. Die Steine und der Beton zerbröselten so noch mehr, zusammen mit alle Möbeln die sich unter ihre Fußsohle befanden. Gerald sah wie ein Büro aus Holz zwischen ihre Zehen festsaß.

    Sie lächelte das Duo an als sie mit ihren Zehen wackelte und so das Büro zersplitterte und noch mehr Rauch und Schutt kreierte. Es war für sie ein Spiel, für Gerald und Philip ein Alptraum.

    Lucrezias Größe hatte die Aufmerksamkeit anderer Leute erregt, die sich jetzt um ihr herum sammelten. Der Geist schaute auf sie hinab und bemerkte jetzt auch kleine, farbige, käferähnliche Objekte die sich mit hoher Geschwindigkeit über die Strasse fortbewogen. Sie fragte sich, was sie wohl waren, und drückte neugierig auf eins mit ihren großen Zeh. Das Objekt wurde geplättet ohne Widerstand zu leisten. Es fühlte sich außerdem kalt an. Lucrezia hatte noch nie ein Auto gesehen, aber der Pechvogel in das Auto das sie für ihr "Zeh-Experiment" ausgesucht hatte interessierte das wohl kaum. Er wurde getötet als Lucrezias Zeh ihm und sein Auto zerdrückten wie eine hohle Eierschale.
    Sie zerdrückte sechs weitere Autos unter ihren großen Zeh als ob sie mit ihm auf einen Knopf drückte. Die Autos machten krachende Geräusche und bewegten sich nicht mehr, merkte sie, als sie ihren großen Zeh hob, der so groß wie ein Wohnzimmer war.

    Als sie anfing, die Autos zu zerdrücken, rannten die zuschauenden Menschen schreiend weg. Gerald und Philip auch, nachdem sie schockiert gesehen hatten wie gleichgültig sie Menschen in ihre Autos, die nur vorbeifuhren, tötete. Das Duo flüchtete mit eine Menschenmasse mit, in der Richtung des Kansasflusses.

    Lucrezia hatte schon bald genug davon, Autos zu zertreten und riss ein Objekt aus dem Boden das für sie so groß war wie ein Zahnstocher. Sie schaute es sich mit gerunzelter Stirn an. Es war an einen Ende gebogen, aus Metall und konnte einfach von ihr verbogen werden. Lucrezia fragte sich was es war und warum so viele davon in der Strasse standen. Was war ihre Funktion? Es war helllichten Tag, sonst hätte sie gesehen wie die Straßenlaterne, die sie gepflückt hatte, leuchtete.

    Gerald und Philip rannten. Lucrezia warf die Laterne weg und schaute sich um. Wo waren die beiden Jungs? Die Menschen rannten zwar in alle Richtungen, aber sie hatte die zwei Brüder schon bald entdeckt in einer Gruppe von drei Dutzend anderen. Sie lief sie hinterher, auf Autos und Menschen tretend ohne sich darum zu scheren. Lucrezia ging davon aus das die zwei Brüder einen Spruch kannten um sie zurück ins Totenreich zu schicken (kannten sie nicht, übrigens), also sie zu erwischen und umbringen war ihr Hauptziel.
    Ihre gewaltigen, 6 Meter langen Füße zerstörten alles worauf sie traten, spalteten das Asphalt und zerkrümelten Gehwegsteine wie trockene Kekse. Menschen wurden verwandelt in rote Flecken mit zerrissene Kleider vermischt unter ihre Treter, Autos und Fahrräder zu dünne Metallscheiben gepresst.

    "Was machen wir denn jetzt? Sie folgt uns!", sagte Gerald, nach Luft japsend. Er fühlte die Beben die jeden ihrer Schritte verursachte, und Menschen schrien und rannten überall in Panik um die Beiden herum.

    "Wir gehen zum Fluss“, sagte Philip, auch außer Atem. "Wir nehmen das Motorboot. Vielleicht können wir sie so loswerden...".

    Die Brüder hatten ein Motorboot in einer kleinen Schiffswerft angedockt liegen, da es ein Hobby von ihnen war, den Kansasfluss auf und ab zu fahren. Es gehörte sie beide, zwei Jahre lang hatten sie dafür gespart und schließlich das Geld zusammengelegt.

    "Und wenn das nicht klappt, was dann?" fragte Gerald.

    "Wir müssen dafür sorgen, dass sie uns nicht erwischt. Sie kann nur drei Stunden lang hier bleiben. Wenn wir sie so lange entkommen können, verschwindet sie wieder ins Totenreich und wir sind OK,“ schrie Philip, der laut brüllen musste um die Schreie der um sie herum rennenden Menschenmasse zu übertönen.

    Gerald nickte, rennend wie wild. Es waren nur noch 800 Meter bis zum Fluss, und wenn sie ihr Boot schnell genug erreichen konnten, gelang es sie vielleicht den Geist zu entkommen.

  • Also, mit den zertretenen Autos tust Du mir ja wirklich einen Gefallen!

    Aber irgendetwas stimmt mit den Größen nicht. Ein Fuß, der 6 Meter groß ist, hat keine Zehen, die Autos unter sich zermalmen können.

    Die halbe Motorhaube, ja. Nicht das ganze Auto.

    Hilflose Autos unter hübschen nackten weiblichen Riesenfüßen, oder einem runden Hintern, oder - oder - oder... wenn's Blech knackt, ist's SO geil.
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  • Also, mit den zertretenen Autos tust Du mir ja wirklich einen Gefallen!

    Aber irgendetwas stimmt mit den Größen nicht. Ein Fuß, der 6 Meter groß ist, hat keine Zehen, die Autos unter sich zermalmen können.

    Die halbe Motorhaube, ja. Nicht das ganze Auto.


    Stimmt, da habe ich mich verrechnet....Und solche Zehen sind auch nicht so gross wie ein Wohnzimmer. :cursing:
    Aber wenn es dich tröstet, sie wird noch viel grösser werden, und dann können ihre Zehen ein ganzes Auto zertreten... :P

  • Kapitel 4

    Am Fluss angekommen, sprangen die Brüder in ihr Boot und starteten den Motor. Philip nahm das Steuer während Gerald, mit zitternden Händen, das Seil womit es am Pier festgebunden war löste. Er sah Lucrezia ankommen, die mit ihren riesigen, grau-blauen Augen die Menschenmasse und den Hafen absuchten.
    "Was für eine Frau“, dachte er, jetzt wo er sie mal richtig gut betrachten konnte. Er sah wie der Wind mit ihre langen, Orange-Blonden Haare spielte, die ihr bis an die Knie reichten. Und weil sie so groß war, waren ihre hübschen Körpermerkmale um so deutlicher zu sehen.
    Dennoch wirkte sie surrealistisch auf Gerald. War das wirklich ein Geist? Lucrezia erschien ihm so lebendig, so vital. Und sie sah tatsächlich so aus wie auf das Gemälde von Pinturicchio, worauf sie als die Heilige Katharina dargestellt war.

    Geralds Faszination endete abrupt als er sah wie Lucrezias Füße ein paar Menschen zertraten. Ihre Körper wurden erst einen Moment lang in Dunkelheit gehüllt bevor sie unter ihren Fußsohlen verschwanden. Lucrezia hatte halt gemacht als sie die Küste erreichte, und guckte auf die Menschen herab die panisch im Fluss sprangen oder auf die anderen Boote, in der Hoffnung dieses Ungetüm zu entkommen.
    Als der Motor ihres Bootes anfing zu laufen, zog das Geräusch die Aufmerksamkeit Lucrezias auf sich. Sie hatte noch nie einen Motor gehört, und deshalb wanderten ihre Augen Richtung Philip und Gerald. Sie grinste, was für Gerald das Zeichen war, dass sie die beiden gesehen hatte, und fing an, das Boot zu folgen als es wegfuhr.

    "Sie haben Boote ohne Segel oder Riemen, und dennoch fahren sie unglaublich schnell damit...seltsam“, dachte Lucrezia als sie das kleine Boot, so groß wie ihr Zeigefinger, über den Fluss schießen sah. Es war eine seltsame Welt worin sie wieder erschienen war, aber statt sich zu wundern musste sie erst die beiden Beschwörer ausschalten, damit sie nicht von ihnen ins Totenreich zurückgeschickt werden konnte.

    Gerald und Philip fuhren so schnell sie konnten den Fluss hinauf, aber Lucrezia hielt sie mühelos bei. Sie lief am Ufer entlang, ihre Augen auf die beiden Brüder fixiert, und scherte sich nicht darum, worauf sie währenddessen trat. Gerald sah ein kleiner, alter Baum unter ihren Riesenfuss verschwinden, die Äste und der Stamm zerbrachen bei Berührung wie verrottetes Papier. Lucrezias Fuß vernichtete den 200 Jahre alten Baum in weniger als zwei Sekunden. Als sie ihren Fuß hob war alles was übrigblieb gelbliche Splitter in einem großen Fußabdruck.
    Eine kleine Fisherhütte aus Holz zersplitterte auch unter ihren Fuß, es ging so schnell das die Überreste im Boden gepresst wurden bevor die zerbrochenen Bretter herumfliegen konnten durch den Aufprall ihres gewaltigen Gewichts.

    Philip gab immer mehr Gas. Die Geschwindigkeitsanzeige was tief im roten Bereich.
    "Wir entkommen sie“, sagte Gerald nach etwa zehn Sekunden, als er Lucrezia immer weiter zurückfallen sah. "Dein Plan wirkt, wir...oh VERDAMMT!" rief er.
    Lucrezia war wieder angefangen zu wachsen. Sie hatte wohl gemerkt dass das Boot zu schnell für sie war, also musste sie größer werden um es beibehalten zu können. Gerald sah wie sich in die Höhe schoss, mehrere Meter pro Sekunde. Sie wurde 80 Meter, dann 100. Als sie 120 Meter erreicht hatte war sie wieder schneller als das Boot, und Lucrezia stoppte ihr Wachstum. Bäume, die so groß wie ihren Fuß gewesen waren, waren jetzt nur noch so groß wie Glashalme für sie. Ihre nun 18 Meter langen Füße rissen mit den Zehen Bäume aus und zertraten Ferienhäuschen wie Streichholzschachteln.

    "Wie groß kann sie eigentlich werden?' rief Gerald über das Brüllen des Motors.” Sie ist wieder gewachsen, jetzt ist sie doppelt so groß!"
    Er hatte Angst. Was, wenn sie sich entschloss so groß zu werden das sie die Beiden in einen Schritt einholen konnte? Was, wenn dieses Jagdspiel anfing sie so sehr zu langweilen das sie viele Kilometer groß wachsen würde, vielleicht größer als den ganzen Planeten, nur um Philip und ihn zu töten? "Was haben wir bloß getan?", weinte er, sich von ihr abwendend. Lucrezia, die nun 120 Meter groß war, lief in den Fluss hinein. Das Wasser reichte ihr halbwegs zur Wade. Sie folgte die Brüder immer noch, sie konnten ihr nicht entkommen obwohl sie mit Höchstgeschwindigkeit fuhren.

    Eine Brücke.
    Aus solidem Stahl.
    Als Philip unter sie hindurch gefahren war, guckte Gerald wieder um. Er sah Lucrezia hinter der Brücke auftauchen. Obwohl sie einfach über die Brücke hinweg steigen konnte, tat sie das nicht. Lucrezia lief einfach weiter, als ob die Brücke gar nicht da war. Ihre riesige Wade schlug gegen das (für sie) kleine Bauwerk mit gewaltiger Kraft, wodurch die Brücke in eine solide V-Form gebogen wurde.
    Ihre andere Wade riss die Brücke aus ihr Fundament und schleifte sie mit als ob sie nichts wog. Immer noch lächelnd als Lucrezia Philip und Gerald ansah, nahmen ihre Beine die Brücke ein paar Schritte mit bevor die stählernen Überreste ihre Wade hinunter glitten und unter ihren Fuß zertreten wurden.
    Kleine Boote zerbrachen gegen ihre Beine als sie dagegen krachten oder wurden beiseite geworfen durch die hohen Wellen, die ihre Bewegungen im Wasser verursachten. Gerald wurde Zeuge wie ein ziemlich großes Kreuzfahrtschiff, voll mit Touristen, wie ein Schneeball der gegen eine Wand geworfen wurde zersprang als es auf Lucrezias schwingendes Bein traf. Die Gäste flogen wie Konfetti durch die Luft und das Schiff zersplitterte in tausende Einzelteile. Lucrezias Beine waren wie riesige Dampframmen, sie liefen weiter als ob nichts außer Luft in ihren Weg war. Allein ihre Wade war schon 4 Meter dick, mit einer glatten Oberfläche und mehr Muskeln als eine durchschnittliche Frauenwade.

    Philip fuhr unter eine zweite Brücke hindurch, diese war aus Stein und voll mit Autos und Lastwagen die darüber fuhren. Philip konnte gerade noch eine der Pfeiler ausweichen, da die Wellen die Lucrezias Schritte verursachten auch ihr Motorboot beeinflusste.
    Gerald sah nun wie Lucrezia sich bückte als sie die Brücke erreichte. Sie schob ihre Hände unter das Mauerwerk und hob die ganze Brücke aus dem Wasser. Als sie die Brücke hochhob, regneten die Autos und Laster im Fluss. Gerald angrinsend zerbröselte sie die Brücke als ob sie eine Papiertüte zerknüllte, den Schutt fiel ihren riesigen Körper runter ohne sie zu verletzten.

    Dann folgte sie das Boot wieder. Sie schien unermüdlich. Gerald konnte deutlich die Muskeln in ihre Beine pulsieren sehen, wie die Wellen im Fluss als sie lief.
    "Da sie einen Geist ist, braucht sie wohl kein Sauerstoff, also wird sie niemals erschöpfen“, dachte er. Er war sich nicht sicher ob Lucrezia atmen musste, da er ja gesehen hatte wie sie seufzte. Oder war das nur eine Bewegung gewesen, eine Geste? Er fragte sich das und was wohl zuerst aufgeben würde, ihr Boot oder Lucrezia, die durch den Fluss lief als ob es ein kleiner, untiefer Bach war.

    Die Antwort kam schneller als Gerald wollte. Der Sprit im Boot war fast alle, es kostete halt viel Benzin um immer mit höchster Geschwindigkeit zu fahren. Eine dritte Brücke kam in Sicht. Sie war offen, um ein großes Segelschiff passieren zu lassen, und jede Menge Verkehr wartete an beiden Seiten. Als Philip diese Brücke erreichte, am Schiff vorbeifahrend, steuerte er das Boot zum Ufer.

    "Los, raus, wir können hiermit nicht lange mehr fahren“, rief er Gerald zu. "Zu wenig Sprit."

    Sie sprangen an Land um sich mit einer weiteren schreienden Menschenmasse zu vermischen. Die Menschen in den Autos an beiden Brückenseiten hatten die Riesin auf sie zukommen sehen und waren in Panik geraten. Die beiden Brüder hofften in der Masse aufgehen zu können und sie so zu entkommen. Es waren hunderte von Menschen, die durcheinander rannten, schrien und kreischten, während Autos wie wild hupten. Als Philip und Gerald zum Fluss schauten, sahen sie wie Lucrezias Fuß auf das Segelschiff trat. Es wurde versenkt wie ein Spielzeugboot in eine Badewanne durch ein spielendes Kind. Die Masten zerbrachen noch wie Zahnstocher, dann war es auch schon unter Wasser verschwunden. Lucrezias anderer Fuß trat danach auf das Motorboot, das so groß war wie eine Kakerlake gegen ihre enorme, nasse Sohle. Sie zertrat und versenkte es wie nichts, ein Stück aus dem Boden des Ufers in Mitleidenschaft ziehend.

    "Unser Boot! Unser teures Boot!", schrie Gerald. Aber er hatte keine Zeit zu trauern, da Lucrezia immer noch hinter ihm und sein Bruder her war. Jetzt selber wieder an Land gekommen, zertraten ihre Füße ganze Autos und verwandelten den Asphalt in Mosaiken.

    "Wie viel wiegt sie jetzt?", fragte Philip sich, übel geworden. Es war das erste Mal das er Lucrezia sah seit sie 120 Meter groß geworden war.

    Lucrezia interessierte sich nicht für die Autos, Motorräder, Bäume und Menschen die unter ihren Füßen zertreten wurden.
    Sie tat ein paar Schritte, legte sich dann hin, ihren Körper begrub so zwanzig Menschen und sechs Autos, und lies ihren Kopf auf ihren Ellenbogen ruhen. Zwei Männer unter ihre Achsel wurden schlecht wegen des saueren, ekelerregenden Schweißgeruchs der unter ihre Achse hervorkam. Sie mussten sich zuerst erbrechen, dann wurden sie unmächtig. So mächtig war Lucrezia schon, sie schaltete erwachsende Menschen aus mit nichts anderes als der penetrante Geruch von ihren Schweiß. Lucrezia bemerkte das nicht. Sie wusste nicht einmal dass sie überhaupt schwitzen konnte, da sie ja ein Geist war. Ihre Aufmerksamkeit war woanders.

    "Wo seid ihr, Beschwörerlein?" fragte sie. Sie hatte die zwei Brüder zwar schon gesehen, aber wollte sie erst noch etwas Angst machen bevor sie Philip und Gerald tötete. Lucrezia dachte das sie die beiden jetzt in der Falle sitzen hatte, deshalb. Die Menschen rannten wie wild umher, nicht von ihr weg, seltsamerweise, sondern wie Ameisen durcheinander. Es war die Panik, dachte Lucrezia und grinste. Freude an die Angst anderer und Machtspielchen spielen war die Borgias angeboren. Sie hob ihren Lastwagengrossen Zeigefinger, suchte sich einen herumrennenden Menschen aus und zerdrückte ihm damit wie eine Mücke.

    "Nein“, sagte Lucrezia. "Das war kein Beschwörer."

    Sie wiederholte die Prozedur, dieses Mal zerquetschte sie einen Kerl der ein paar Meter vor Philip und Gerald rannte. Sie wollte, dass die beiden es sahen.

    "Nein...", sagte Lucrezia, mit einer Stimme die so klang als ob sie etwas testete.

    Noch einen. Die Menschen zersprangen wie reife Beeren, Lucrezia sah kleine rote Pünktchen wo ihre Opfer gewesen waren.

    Philip und Gerald waren schockiert. Sie hatten gesehen wie zwei der drei Menschen durch ihren riesigen Finger zerdrückt wurden, so gleichgültig als ob sie Ungeziefer waren. Der widerliche Anblick von Blut und Überreste lies ihren Magen revoltieren, wie das Geräusch von zerbrechenden Knochen und aufreißende Eingeweide.

    Lucrezia schnappte sich eine handvoll Menschen. Es kümmerte sie nicht ob sie ein paar zu Tode quetschte in ihren ultrastarken Griff. Sie hob sie hoch zu ihren Augen, sah sich die verängstigte, blutbedeckten Gefangenen an, und sagte wieder "Nein" bevor sie die Menschen einfach fallen lies. Als diese auf die rennende Menschenmasse fielen machten sie Geräusche wie zerplatzende Wasserballons. Es war ein grauenvoller Anblick, blutigen Körper zu Tode fallen zu sehen, wenn sie nicht schon tot waren.
    Lucrezia nahm einen Mann, der neben Philip rannte, zwischen Daumen und Zeigefinger, und hob auch ihm hoch zu ihrem Gesicht. Er schrie und versuchte, sich los zu reißen, aber die Kraft von Lucrezias riesigen Fingern war einfach zu groß. Lucrezia lachte als sie ihr winziges Opfer zappeln sah. Wie mächtig sie war! Sie konnte Menschen wie Ameisen hochheben, sie töten oder auffressen. Das war richtige Macht! Sie hatte jetzt das Sagen, und niemand konnte was dagegen tun! Außer die beiden Brüder, dachte sie immer noch, aber die hatte sie ja nun gefangen.

    "Was könnte ich mit diesen hier anfangen, und die zwei Beschwörer noch mehr Angst zu machen?", überlegte sie sich. "Ihm zerreißen? Ihm essen? Nein das können sie nicht deutlich genug sehen. Seine Gliedmassen abreißen und ihm dann blutend vor ihren Füssen werfen? Au ja, das ist schön!"

    Lucrezia schaute wieder zur Menschenmasse runter und suchte nach den beiden Brüdern. Aber sie konnte sie nicht mehr sehen. Lucrezia erschrak als sie sich realisierte das Gerald und Philip ihr entkommen waren.

  • OK, sobald ich sie ganz übersetzt habe schicke ich die Story mit den Sexszenen zu die Leser die daran interessiert sind. Es kann noch etwas Zeit vergehen bis dann, es gibt insgesamt 8 Kapitel und ein Epilog.
    Schön, das de Story gefällt! :)

  • Kapitel 5

    "SCHEISSE!", fluchte Lucrezia. Sie sprang auf, warf ihren kleinen Gefangenen weg wie eine Zigarettenkippe und suchte noch Mal in der Menschenmasse nach den beiden. Kein Gerald oder Philip.
    "VERDAMMTES UNGEZIEFER! JETZT SIND SIE WEG!", schrie sie die kleinen Menschen wuterbrannt an.
    Lucrezia, in Rage, stampfte mit ihren Füssen auf die Menschen, immer und immer wieder. Sie zertrat und zerquetschte sie alle wie Ameisen, fluchend und schimpfend. Die Winzlinge starben zu dutzende unter ihre riesigen Füße, Autos wurden in den Weg hinein gepresst, Bäume zerbrachen als ob sie aus hauchdünnes Glass gemacht waren. Es war schon schlimm genug als sie die Menschengetötet hatte als Spiel, aber jetzt war sie wütend. Keiner konnte sie entkommen oder sich irgendwo schützten, da Lucrezias Füße eine große Oberfläche bedeckten und kein Versteck ihr enormes Gewicht widerstehen konnte. Die herumrennenden Menschen trampelten und fielen über einander her, bis die gewaltigen Füße der Renaissance-Frau sie zusammen presste zu blutige Fleischstücke.

    "VERDAMMT SEIT IHR! KREPIERT ALLE!", schrie Lucrezia wieder. Sie trat und stampfte auf die, für ihr, Fingergliedgrosse Menschen an ihren Füssen, ohne Gnade. Nach etwa drei Minuten waren sie alle tot. Das Ufer des Kansasflusses sah aus als ob jemand Tomatensuppe darüber ausgeschüttet hatte.
    Lucrezias Wut nahm etwas ab als sie jeden der Winzlinge getötet hatte. Sie ging in die Knie und suchte erneut nach Gerald und Philip, vielleicht waren sie ja doch dabei. Sie wusste welche Farbe ihre Kleider hatten, also würde sie die beiden schon erkennen. Aber sie fand nichts. Also lebten sie noch, und waren ihr tatsächlich entwischt. Weit konnten sie allerdings nicht gekommen sein, alles war ja so klein gegen ihr.
    Lucrezia stand wieder auf und sah sich um. Es dauerte nicht lange bis sie die beiden in der Ferne erblickte. Sie fuhren auf einer dieser schnellen Metallpferde, wie sie die Motorräder nannte, weil sie noch nie eins gesehen hatte.

    "Oh, nein, meine Freunde, ihr entkommt mir nicht“, murmelte sie. "Ich will meinen Spaß haben hier im Reich der Lebenden, wenn auch nur für eine Stunde. Ich will Macht kosten und Angst einflössen, und ihr werden das nicht vorzeitig beenden...", dachte Lucrezia als sie die beiden Brüder wieder anfing hinterher zu laufen.

    Gerald und Philip hatten gesehen wie Lucrezia den kleinen Mann zu ihren Gesicht hoch hob. Dann bekam Philip plötzlich eine Idee. Er griff Gerald beim Ärmel und leitete ihm weg von der Strasse, zu einem verlassenen Motorrad das er gesehen hatte. Der vorige Eigentümer hatte es umgeworfen und war wohl in Panik abgehauen.

    "Los, steig hinten drauf und halt' dich gut fest, “ sagte er zu Gerald.” Ich habe eine Idee."

    Er fuhr an Lucrezia vorbei, die zum Glück nichts bemerkte da sie immer noch auf den kleinen Mann in ihrer Hand starrte. Dann schoss er über die Brücke, die jetzt dank ihr automatisches System wieder geschlossen war. Sie hatten ungefähr 8 Kilometer gefahren als Gerald, der hin und wieder umschaute sah, wie Lucrezia sie wieder folgte.

    "Sie hat uns gesehen! Sie sitzt uns wieder auf den Fersen!", schrie er über das Brüllen des laufenden Motors.

    "Wir müssen in den Bergen“, rief Philip zurück, wie wild fahrend. "Zum Ozark-Gebirge, da könnte ich sie abschütteln." Er wusste, wohin er ging und hoffte dass sein Plan gelingen würde.

    Lucrezia folgte die beiden Brüder, die Brücke zerkrümelte zu kleinen Steinchen als sie darauf trat. Der Verkehr am anderen Ende interessierte ihr auch nicht (ein Stau hatte sich mittlerweile gebildet), nur das Motorrad. Ihre mit Blut beschmierten Füße zertraten Lastwagen, Busse und zahllose Autos und machten Löcher in den Boden die groß, lang und tief genug waren um als kleine Schwimmbäder und Ententeiche dienen zu können.

    "Da!", rief Philip als er das Ozark-Gebirge erreicht hatte. Er fuhr zu einem Tunnel der durch eine der größeren und längeren Exemplare der Berge gebaut war. Er wusste, dass es ein langer Tunnel war, und der Berg selber war etwa 700 Meter hoch, mehr als fünf Mal Lucrezias Größe.

    "Wir fahren hinein“, rief er über seine Schulter. "Dann erzähl' ich dir mein Plan!"

    Lucrezia lief die beiden hinterher ins Ozark-Gebirge, dass ihr vorankommen etwas hinderte. Es war für sie wie über felsige Dünen laufen.

    Philip fuhr in den Tunnel, und machte dann den Motor aus.

    "Was machst du?" fragte Gerald, verwirrt.

    Philip erklärte Gerald sein Plan. Sie würden in den Tunnel bleiben und warten, bis die Polizei oder die Armee Lucrezia ausgeschaltet hatten. Natürlich konnte sie selber nie in den Tunnel hinein. Sie brauchten nur zu warten.

    "Entweder wir bleiben zwei Stunden hier, oder sie wird eliminiert. Wie auch immer, hier sind wir sicher!" sagte er zum Schluss.

    "Aber warum folgt sie uns denn?" fragte Gerald.

    "Hast du das nicht gehört? Sie denkt dass wir ihr wieder ins Totenreich zurückschicken können. Aber das geht nicht. Sogar wenn wir das Buch noch hätten, ginge es nicht, das weißt du ja. Und sie glaubt wenn sie uns tötet, niemand sie etwas anhaben kann. Sie kann dann machen was sie will bis die drei Stunden um sind."

    "Ah ja, ich weiß wieder, “ sagte Gerald und setzte sich erschöpft hin.” Und ich nehme an das es nicht viel hilft, wenn wir ihr sagen dass wir sie nicht verbannen können, wie?" fragte er.

    "Nein“, antwortete Philip. Er zitterte am ganzen Körper. Die wilde Jagd und die vielen Tote machten ihm zu schaffen.

    Das Innere des Tunnel wurde durch elektrisches Licht erhellt, sie saßen daher nicht im Dunkeln. Ein paar Autos fuhren an die beiden vorbei, Richtung Lucrezia. Ihre Fahrer wussten offenbar nicht, was los war. Philip war traurig als er sie vorbeifahren sah. In ein paar Minuten waren sie höchstwahrscheinlich Plättchen unter Lucrezias mächtigen Füße, da sie ohne Zweifel auf den Tunnel zulief.

    Lucrezia zertrat tatsächlich die Autos die ihr entgegen kamen. Sie war sich dessen nur vage bewusst. Das Geräusch von quietschen Bremsen und krachendes Metall unter ihren Füssen drang kaum in ihr Gehirn durch. Sie schaute nur auf dem Weg am anderen Ende des Bergs, wartete auf das den Tunnel verlassende Motorrad, aber sah keins.

    "Ah, ihr haltet euch also da drinnen versteckt, ihr Schlaumeier?", dachte sie nach ein paar Minuten. "Und ihr glaubt wohl, ich könnte euch so nicht kriegen, wie? Na, dann warte mal!"

    Der Eingang des Tunnels war etwa so groß wie Lucrezias Faust, und obwohl sie 120 Meter war, konnte sie den massiven Berg nicht abreißen. Der Tunnel war außerdem drei Mal länger als ihren Arm, also hineingreifen hätte auch kein Sinn, die beiden hielten sich bestimmt in der Mitte des Tunnels auf. Mit den Händen auf den Hüften stand sie vor den Tunnel und sah den Berg an.

    "Zeit für drastische Maßnahmen“, dachte Lucrezia. Ein Auto fuhr mit voller Geschwindigkeit gegen ihren großen Zeh. Es sah danach aus wie ein Proppen Aluminiumfolie. Lucrezia spürte es nicht einmal.

    Gerald und Philip, die sich in der Tat in der Mitte des Tunnels aufhielten, hatten Lucrezia vor den Eingang stehen gesehen, jedenfalls ein Teil ihres enormen Fußes. Dann sahen sie, wie sie wegging.

    "Geduld“, sagte Philip. "Die Armee wird sie bombardieren. Ja, nur die Geduld bewahren..."

    "Je länger sie sich hier aufhält, je weniger Zeit sie hat um mehr Zerstörung an zu richten, oder was auch immer sie vorhat“, sagte Gerald. "Wenn wir lange genug warten, verschwindet sie wieder und..."

    Auf einmal wurde es dunkeler im Tunnel. Das Tageslicht das aus beiden Ausgängen des Tunnels hinein trat war weg. Gerald und Philip sahen, dank der elektrischen Beleuchtung, wie zwei riesige Finger, einen durch jeden Ausgang, den Tunnel hineingleiten. Es dauerte ein paar Sekunden bis sie begriffen was geschehen war.

    Dann wurde ihnen schlecht. Sehr schlecht.

    "Neeeiiiin...", jammerte Gerald. " Bitte, bitte, neeeiin..."

  • Kapitel 6

    Ein enormes donnern. Die Lampen im Tunnel flackerten, dann gingen sie aus. Für einen Moment war alles in völliger Finsternis gehüllt. Dann, Licht. Tageslicht.
    Der Berg wurde hochgehoben! Steine und Erde regneten tonnenweise herab. Zum ersten Mal schien die Sonne direkt auf die Strasse im Tunnel, aber Gerald und Philips Aufmerksamkeit war woanders gefragt. Als sie sich langsam umdrehten, sahen sie erst nur das Ozark-Gebirge und in der Ferne Kansas City. Als sie ihre Köpfe hoben, sahen sie was noch nie zuvor jemanden gesehen hatte.

    Lucrezia Borgia.

    5 Kilometer groß!

    Sie hielt den ganzen Berg wie ein kleiner Fels in den Händen!

    Sie hatte ihm einfach aus der Erde gerissen, mit ihren Zeigefingern im Tunnel für einen besseren Griff, auch wenn das nicht unbedingt notwendig war. Sie war jetzt so stark das sie einen Tunnel im Berg machen konnte indem sie ihre Finger einfach im Stein hinein drückte.
    Lucrezia warf den Berg weg. Er landete mit ein riesiges Krachen im Kansasfluss, wo er ein Damm formte der den Fluss umleitete und mehrere Dörfer und Bauernhöfe überschwemmte.
    Lucrezia stand da mit den Händen auf den Hüften, ihre enormen Beine auseinander, hochragend über das Fundament des entfernten Berges. Ihre Beine waren nun so groß und lang dass sie einen Berg ohne Mühe überbrücken konnten. Jedes Bein war eine mehr als 2 Kilometer lange Säule aus schönem weiblichem Muskelfleisch, der nasse Traum von jeden Beinfetishisten. Die Füße die sie trugen waren 700 Meter lang, ihr kleiner Zeh war jetzt 110 Meter, fast so groß wie sie selbst vor kurzem noch war. Sie war eine große, gewaltige Riesin geworden, ein kolossales Monument für weibliche Macht. Und sie sah auf Philip und Gerald herab, die für sie unbedeutender waren wie Garnelen für einen Wal.
    Gerald fiel auf die Knie, weinend wegen des Anblicks dieser Gigantin, nein, Göttin vor ihm. Über ihm. Überall um ihm herum. Er konnte kaum die Macht und Kraft fassen die diese Renaissancefrau ausstrahlte.

    Was würde sie machen? Auf ihm treten, mit diese mächtigen Füße? Ihm wie ein Staubkorn zerquetschen, sein Körper zu nichts reduzieren? Er würde bloß ein kleiner Blutfleck unter ihre Fußsohle sein, für sie kleiner als ein Nadelstich in ein Stück Papier. Oder würde Lucrezia ihm aufessen? Gerald würde in ihren Speichel ertrinken, und obwohl er 75 Kilo wog, würde sie ihm nicht mal kosten. Lucrezia konnte ihm nicht einmal hochheben, ihre Finger waren ja zu groß um ihm anzufassen ohne ihm zu zerdrücken. Sein erbärmlicher Körper würde es nicht widerstehen können.
    Gerald erinnerte sich die winzigen, käferähnliche Kreaturen die er manchmal über die Wände im WC hatte krabbeln sehen, jedes etwa ein Millimeter groß. Jetzt war er diese winzige Kreatur und Lucrezia der Berg aus Fleisch, Knochen, Muskeln und Haut. Gerald weinte, aber er spürte auf einmal etwas anderes als er sie so betrachtete. Demut.
    .
    "Töte mich!" sagte er leise. "Töte mich, meine Göttin! Ich opfere mich an dich! Absorbiere diesen unwürdigen Körper in deinen, O mächtige Göttin!" Er schloss die Augen, Kopf hoch, und spreizte seine Arme, bereit zu sterben.

    "BIST DU WAHNSINNIG?" Philips Stimme brachte Gerald wieder zurück in die Realität. "Was soll der Quatsch? Wir müssen...müssen..." sein Gehirn raste wie wild, wie sein Herz, aber Philip fiel nichts ein was sinnvoll erschien. Sie konnten Lucrezia nicht entkommen. War sie vielleicht zu groß um sie zu sehen? Dann konnten sie rennen, sich verstecken, wegfahren auf das Motorrad, und ihr so entwischen. Aber das würde auch keinen Sinn machen. Lucrezia brauchte nur in Kreise zu laufen, um so die ganze Oberfläche zu zertrampeln, um sie zu töten. Und konnte sie nicht noch weiter wachsen und das ganze Gebirge unter ihrem Fuß zertreten? Nein, es war vorbei. Lucrezia hatte gewonnen. Und sie würde sie umbringen, ohne Zweifel.

    Lucrezia schaute auf die kleine Pünktchen hinab. Es waren Gerald und Philip, sie wusste es. Nach einer Jagd von anderthalb Stunden in und außerhalb Kansas City, hatte sie die beiden endlich gefangen. Diese kleine Staubkörner, diese unwichtigen Milben, die sie zu Tausenden gleichzeitig unter ihre mächtigen Füße zertreten konnte wie nichts, standen vor ihr und schauten sie bestimmt an. Lucrezia fühlte sich mächtig! Sie war eine Göttin, ihre gigantischen Füße konnten ihre nutzlosen Leben so auslöschen, und ein halber Wald oder ein Hügel zur gleichen Zeit dazu.
    Gerald und Philip passten jetzt locker zwischen ihre Zehen, dachte Lucrezia. Dann wären sie von die riesigen Fleischwände, die ihre Zehen waren, umgeben, vielleicht starben sie durch den käsigen Geruch, oder fühlten sich noch unwichtiger als sie schon waren. Sie passten unter ihre Zehnägel, wie ein Stück Dreck. Das Haus der beiden, durch ihr zerstört als sie lächerliche 120 Meter groß war, konnte sie nun mit ihren kleinen Zeh vernichten wenn es noch gestanden hätte. Sie würde es nicht einmal spüren. Und der Zehnagel ihres kleinen Zehs war groß genug um darauf ein Haus zu bauen das doppelt so groß war wie das der beiden Brüder.

    Der Weg, der so breit war das darauf vier 16-Tonnen-Laster nebeneinander fahren konnten, war nun wie eine grauer Schleife für sie, worauf kaum ihren kleiner Zeh passte. Der Berg war wie ein 40 Zentimeter großer Fels gewesen, es hatte sie keine Mühe gekostet ihm hoch zu heben. Ein ganzer Berg! Sie konnte ein ganzer Berg hochheben und Bauwerke wie diese Strasse waren noch nicht einmal so breit wie ihre kleinste Körperteile!

    Lucrezia schloss die Augen und überlegte, was sie mit Gerald und Philip machen würde. Und mit ihre Stadt, Kansas. Sie war eine Göttin, die tun konnte was sie wollte. Jeder war ihr ausgeliefert. Sie stellte sich vor wie Millionen Sklaven an ihre kolossalen Füssen lagen und sie anbeteten. Lucrezia sah sich selbst schon über eine dünne Schicht Menschen laufen, Flöhe gegen sie, alle zertretend. Zu Tausenden starben sie, verwandelt in Brei. Das war das Schicksal dieser Menschen, ihr Lebensziel, von gewaltigen Füssen zertreten zu werden.
    Oh, konnte sie doch nur Jahrelang hier bleiben, oder für immer! Was würde sie machen? Oder die Menschheit? Reduziert zu unwichtige Pünktchen, nur da und sie zu dienen. Städte würden nur gebaut werden damit Lucrezia sie zermalmen konnte. Jedes Gebäude, jedes Haus wartete nur darauf um von Göttin Lucrezia besucht und zu Pulver zertrampelt zu werden.
    Dann sah Lucrezia sich selbst so groß werden das sie ganze Gebirgsketten zwischen ihre Zehen zu Staub zerbröseln konnte, das Eis der Polkappen weglecken, und auf das ganze Europäische Kontinent sitzen, mit einem Fuß im Atlantik und der Andere im Mittelmeer.

    "ICH BIN LUCREZIA BORGIA, HERZOGIN VON FERRARA!!!", schrie sie auf einmal. Sie fühlte sich unglaublich mächtig, und das machte ihr glücklich.

    "Ich esse Städte zum Frühstück! Ich blase ganze Wüsten weg! Und ich spucke auf Leute die sich mir widersetzten“, grinste sie als sie auf Gerald und Philip herab sah. Sie feixte einen Moment, jeder ihre schneeweißen Zähne waren so groß wie ein mehrstöckiges Hochhaus. Dann spuckte sie.

    Das Letzte was die beiden Brüder sahen war wie ein riesiger Ball durchsichtiger Speichel auf sie runterkam, da Lucrezia genau über sie stand als sie spuckte. Unzählige Tonnen Schleim und Wasser fielen auf sie wie eine Lawine, das enorme Gewicht war noch tödlicher weil der Speichel aus mehr als zwei Kilometer Höhe gefallen war.
    PLATSCH!!! Gerald und Philip waren tot. Umgebracht durch die Spucke einer Frau.

    Lucrezia bückte sich und sah sich genau den Platz an wo die beiden Brüder gestanden hatten. Obwohl Lucrezia sie kaum erkennen konnte durch die dicke Schicht Speichel, konnte sie die beiden Staubkorngrosse Beschwörer erkennen. Die gleiche Farbe wie die Kleider die sie anhatten. Die Körner bewogen sich nicht.

    "Tot“, dachte Lucrezia. "Endlich. Keiner entkommt ein Borgia!"
    Um sicher zu sein drückte sie ihren großen Zeh im der Spucke hinein, und zermalmte die Leichen der beiden Brüder. Die Strasse war wenig mehr als Staub als sie ihren Zeh hoch hob.
    Lucrezia seufzte. Es hatte 90 Minuten gedauert bis sie die beiden Möchtegern-Beschwörer erwischt hatte. Die Hälfte der Zeit die sie im Reich der Lebenden verbringen konnte.

    "Zu wenig Zeit um dieses Land zu erobern, aber nicht um Kansas City zu vernichten“, dachte sie.
    Hatten die beiden nicht erwähnt dass diese Stadt Französisch gewesen war? Lucrezia erinnerte sich wie die Franzosen Rom angegriffen hatten. Sie und ihr Vater hatten Angst gehabt. Und das hasste sie! Ein Borgia war nicht geboren um Angst zu haben, sondern um Angst ein zu flößen!
    "Und die Franzosen haben wohl diesen Teil der neuen Welt von Spanien gestohlen“, dachte sie. Sie wusste nicht mehr dass Philip ihr erzählt hatte dass Missouri nicht mehr zu Frankreich gehörte und jetzt Teil eines neuen Landes war.
    "Ich kann es nicht zurückerobern, aber es zerstören. Wenn ein Borgia es nicht haben kann, oder es zurückgeben kann an wen er es geschenkt hat, wird niemand es haben! Der König von Frankreich, wer das heutzutage auch sein darf, wird keinen Spaß mehr daran haben!" murmelte sie.
    Lucrezia wusste nicht das Frankreich schon 150 Jahre eine Republik war und auch nicht mehr anwesend war in der Neuen Welt.

    Sie drehte sich um, in der Richtung von Kansas City. Als sie gerade den ersten Schritt machen wollte, sah sie etwas dass auf sie wirkte wie eine Kolonne Ameisen die auf sie zu marschierte. Sie wurden begleitet von etwas das aussah wie ein kleiner Bienenschwarm aus Eisen.

    "Eine Armee“, dachte sie und hatte recht. "Das wird lustiger als ich dachte."

  • Kapitel 7

    Die US-Regierung hatte 5,000 Soldaten, 20 Panzer und 25 Kampfflugzeuge nach Kansas City geschickt um dieses Ungetüm zu eliminieren. Man wusste dass sie imstande war zu wachsen, aber leider nicht wie groß sie maximal werden konnte, sehr zum Leidwesen der Armee. Der General dachte dass er genug Männer hatte um eine 120 Meter große Riesin zu töten, aber jetzt war der Feind 5 Kilometer groß. Er hatte den Wachstum Lucrezias gesehen, wie sie wie eine Rakete hochschoss bis sie ihre neue Größe erreicht hatte, den Kopf teilweise in den Wolken verschwindend. Die Armee, auch die Flugzeuge, hielten ihren Marsch an als sie sahen wie sie zu dieser Größe wuchs.
    5 Kilometer groß, blies Lucrezia die Wolken weg wie Zigarettenrauch und riss den Berg aus der Erde. Zum Glück warf sie ihm in eine andere Richtung als die der Armee, sonst hätte der Berg sie alle zermalmt.
    Als sie auf die beiden Beschwörer spuckte, könnte die Armee sie angegriffen haben. Sie war in dem Moment abgelenkt. Aber der General war so sprachlos dass er alles um sich herum vergas. Ihren triumphierenden Schrei, nachdem sie die beiden Brüder getötet hatte, brachte der General wieder zurück in die Realität. Er gab den Befehl zum Angriff. Sie war ja eine Gefahr für die USA, und seine Kampfflugzeuge waren ausgerüstet mit Hochexplosiven Sprengkopfraketen. Das würde sie schon in die Knie zwingen.

    Dachte er.

    Aber als die ersten Raketen auf ihren Körper explodierten, zusammen mit den Geschossen der Panzer auf ihre Zehen (sie kamen nicht höher), merkte er dass er sich geirrt hatte. Die Waffen richteten gar kein Schaden an. Noch nicht einmal ein Kratzer.

    Lucrezia lachte. Sie spürte zwar die Explosionen, blieb aber unverletzt. Kein Schmerz, keine Hitze, nichts. Nur kitzeln.

    "Dachtet ihr wirklich jemanden töten zu können der schon Tot ist?" rief sie die Armee zu. "Ich bin ein Geist, immun gegen eure Waffen!" Sie grinste. "Aber ihr nicht gegen MEINE!"

    Lucrezia hob ihren Fuß, 700 Meter lang, und stampfte kräftig damit auf den Grau-Grünen Fleck der die Soldaten waren. Sie zerplatzen als ob sie auf ein Haufen fette Maden getreten hatte. Die Panzer wurden in den Boden gepresst und schmolzen unter das enorme Gewicht der Gigantin. Dann schlug Lucrezia nach den Flugzeugen als ob sie Fliegen verscheuchte. Die Maschinen verschwanden mit drei oder vier gleichzeitig aus der Luft. Kleine Feuerbälle zeugten von ihre Zerstörung.
    Lucrezia sah kleine weiße Pünktchen herunterschweben nachdem sie die meisten Flugzeuge vernichtet hatte. Es waren die Fallschirme der Piloten die es geschafft hatten, aus die Flugzeuge zu entkommen. Lucrezia fing neugierig eines in ihrer Hand auf.
    Der Pilot landete in das riesige rosa Feld das ihre Hand war, die Oberfläche größer als drei Fußballfelder. Dann wurde er hochgehoben, zu Lucrezias Gesicht, dass sein ganzer Horizont bedeckte. Ihre Augen, dutzende Meter lang, sahen ihm interessiert an.
    Der kleine Mann hatte sich noch nie so unwichtig gefühlt. Sein ganzes Training, seine ganze konditionierte Tapferkeit war vergessen. Hier war er nun, hilflos und mikroskopisch, auf der Hand einer Riesin, wie ein kleines Insekt. Er war als ob Gott ihm ansah und über ihm richten würde.
    Nach etwa zehn Sekunden die wie eine Ewigkeit erschienen, hob Lucrezia den Kopf etwas. Der Pilot sah den größten Mund den er je gesehen hatte. Er war breit genug um ein Wolkenkratzer auf einmal quer zu verschlingen. Dann öffnete der Mund sich. Lucrezia holte kurz Luft und blies den Piloten einfach weg. Er und sein Fallschirm waren in den schlimmsten Sturm gefangen den man sich vorstellen konnte, er wurde rumgewirbelt wie ein Blatt in einen Orkan.
    Er hätte es überleben können, wenn Lucrezia nicht einen Schritt nach vorne getan hätte um den Rest der Armee zu Brei zu zertreten. Er schlug gegen ihren bewegenden Schenkel, die 300 Meter breite Mauer aus Fleisch lies ihm wie eine überreife Tomate zerspritzen. Lucrezia merkte es nicht.

    Der General und seine Truppen waren weg. Lucrezia hatte die ganze Armee innerhalb zwei Minuten vernichtet. Nichts konnte ihre schlagenden Arme, stampfenden Füße und bewegender Körper widerstehen.
    Sie lächelte. "Wäre ich doch so groß gewesen als die Franzosen Rom im 16. Jahrhundert angegriffen hatten“, dachte sie. Lucrezia stellte sich vor wie Musketiere und Hellebardiere unter ihre Füße platt gedrückt wurden, in die Panzerung die sie beschützen sollten. Aber keine Panzerung, egal wie dick, konnte ihr Gewicht widerstehen.

    Auf einmal wurde Lucrezia in ein seltsames Licht gehüllt. Es war strahlend weiß, und ein riesiges Donnern folgte es. Dann verschwand das Licht und blies der Wind Staub hoch in der Form eines Pilzes.
    "Die haben aber viel Schiesspulver hier“, dachte Lucrezia als sie die Pilzwolke bis an ihr Torso hochwachsen sah. Sie wusste nicht, dass es eine Atombombe war. Lucrezia wurde nicht verletzt, da sie ja schon tot war, aber die Wolke die mittlerweile ihren ganzen Körper bedeckte, irritierte sie. Sie blies wieder, aber der Sturm, durch das Vakuum entstanden, war stärker. Sie konnte nichts mehr sehen durch den Rauch.
    "Verdammt!" fluchte sie, als sie aus der Wolke heraus trat und so einen Hügel und einen Wald plättete. Lucrezia war fest entschlossen, in Kansas City rum zu randalieren. Die Winzlinge dort hatten ihre Gedanken unterbrochen mit ihr Schiesspulver, und das war eine Beleidigung. Ein Kapitalverbrechen.

    "Jetzt werdet ihr was erleben“, dachte sie als sie auf Kansas City zulief.

  • Kapitel 8

    Lucrezia lief den Kansasfluss entlang, der nun kaum so breit war wie ihr großer Zeh. Zum Teil war das Wasser verdunstet durch die Explosion der Atombombe.
    Als sie in Kansas City ankam, blieb sie stehen mit den Händen auf der Hüfte. Sie sah sich die Stadt, die sie gleich vernichten würde, genau an.

    "Was sind das bloß für seltsame Bauwerke?", dachte sie, auf zylinderförmige Objekte schauend, die ganz aus Glas gemacht schienen. Sie waren größer als die Türme der Kathedralen die sie kannte, aber gegen Lucrezia wirkten diese Bauwerke winzig. Sogar das größte kam ihr kaum bis zum Knöchel.

    "Mein großer Zeh dagegen schubsen wird sie schon umfallen oder einstürzen lassen“, dachte sie und genoss ihre Macht. Das war das wahre Leben! Eine ganze Welt war ihre Gnade ausgeliefert. Gnade? Welche Gnade? Die Winzlinge hatten ihr belästigt, ihre Gedanken unterbrochen. Mit einem breiten Lächeln lief sie Kansas City hinein.

    Die Skyline der Stadt, bestehend aus vielen Wolkenkratzern (oder zylinderförmige Objekte, wie Lucrezia sie nannte), wurde in ein paar Schritte zerstört. Ihre 700 Meter langen nackten Füße kamen auf mehrere Wolkenkratzer gleichzeitig nieder, die Bauwerke zerbröselten sobald ihre Fußsohle sie berührten. Lucrezia zertrat vier, fünf dieser seltsamen Gebäude gleichzeitig, und genoss das krachen und zerbrechen unter ihre Füssen. Häuser sahen aus ihrer Höhe aus wie kleine weiße Pünktchen, Bäume waren nicht mehr als Moos. Lucrezia konnte hunderte davon gleichzeitig zertreten, ohne auch nur den geringsten Widerstand zu spüren.

    Kansas City war in Panik. Die Einwohner wollten so schnell wie möglich weg, aber Staus verhinderten das für die meisten Menschen. Angstschreie waren überall zu hören als die Einwohner die seltsame Frau ankommen sahen, hoch über die zu Tode geweihte Stadt hinausragend. Ihre Beine waren wie zwei riesige rosa Fleischsäulen, die den Himmel selbst zu stützen schienen. Aber der Himmel kam auf die Stadt herab, so schien es jedenfalls als ihre Füße alles verdunkelten bevor Lucrezia mit ihr Gewicht, viel mehr als das eines Berges, alles plättete. Gebäude, Bäume, Autos, Strassen und natürlich Menschen waren ein Moment lang gleich, gleich fragil und gleich einfach zertreten unter die Füße dieser Gigantin.
    Lucrezias Zehe kratzten an ein Hochhaus entlang und rissen ein großes Stück Beton und Glass
    hinaus als sie wieder einmal niedertrat. Staub und Rauch quellten aus dem Gebäude, wie Blut aus einer Wunde. Sie spürte es nicht. Lucrezia spürte nur das sanfte kitzeln der größeren Gebäude als sie leise zerbröselten unter ihre Fußsohlen.


    Sie setzte sich nach ein paar Minuten rumtrampelen hin, ihr riesiger Hintern begrub so mehrere Stadtteile auf einmal. Lucrezia achtete nicht darauf. Sie spreizte ihre Zehen. Dann pflückte sie vorsichtig acht Wolkenkratzer aus dem Boden und platzierte sie in die Lücken zwischen ihre Zehen. Die einst stolzen Gebäude sahen aus wie kleine, graue Pommes. Lucrezia lächelte, und ballte ihre Füße als ob sie eine Faust damit machen wollte. Die Wolkenkratzer pulverisierte sie innerhalb einer Sekunde, tötete jeden der sich noch da drin befand und zermalmte jedes Möbelstück zu Schutt und Splitter. Und sie hatte nur ihre Zehen dafür gebraucht!
    Diese Macht war so überwältigend für Lucrezia, es hatte der gleiche Effekt wie eine extrem konzentrierte Dosis Katzenkraut auf einer Katze.
    "AAaaah!" seufzte Lucrezia, wohlig. Es war großartig! Sie hatte nie davon geträumt eine Riesin zu sein, alles vernichtend und tötend. Aber sie liebte es! Sie stand auf, und wollte das Maximum holen aus die dreißig Minuten die ihr noch blieben.

    Lucrezia lief zu einem relativ unbeschädigten Teil von Kansas City. Ganze Lastwagen saßen fest unter ihre Zehnägel, die großen Fahrzeuge nun nichts weiter als unwichtige Staubkörner. Menschen sahen zu wie die gewaltigen Muskeln bewogen und zitterten unter die dicke Fleischschicht, und fragten sich wie viel Energie sie wohl verbrauchten für die kleinste Bewegung. Sie bemerkten die Sommersprossen auf ihre Haut, jede einzelne groß genug um ein Auto darauf zu parken. Die Rillen unter ihre Zehen waren so dick wie ein Arm. Steinbrocken und sonstiger Schutt vielen von ihre Füße herunter als sie sie hob, in die von ihr hinterlassenen Abdrücke war nichts mehr von menschlicher Bewohnung zu erkennen. Nur totes Ödland. Alles starb und wurde zerstört unter Lucrezias Füssen.
    Die Renaissancefrau lief in einen Kreis um die Stadt herum, blies ab und zu mal etwas Staubwolken weg, mit ihren Atem kleine Stürme erzeugend die Autos, Bäume und Menschen wegwehten. Lucrezia wusste es nicht und es würde ihr auch nicht interessieren. Sie amüsierte sich köstlich. Es machte Spaß, eine Stadt zu zerstören.
    Sie zog im Boden einen Streifen mit dem Finger vom Kansasfluss bis in die Stadt hinein und schuf so innerhalb vier Sekunden ein Kanal. Alles, was ihr Finger berührte wurde zerstört oder überschwemmt.
    Lucrezia sah grinsend zu als sich das kleine Kanal mit Wasser füllte. Sie legte sich hin, ihr Hintern und Rücken plättete zwei dutzend Stadtviertel, und rollte wie eine riesige Dampfwalze über halb Kansas City. Alles wurde vernichtet. Ihren Körper war gewaltig groß, ihre Haare enorm lang. Während alles unter ihr Gewicht zu solidem Stein gepresst wurde, rissen ihre Haare Bäume, Laternen und ganze Häuser aus dem Boden wie nichts.

    Lucrezia lachte laut. Was für ein Vergnügen! Aber so wie das nun mal ist wenn man Spaß hat, geht die Zeit viel zu schnell vorbei. Lucrezia spürte das, und stampfte schnell noch den Rest der Stadt im Boden als sie nur noch zwei Minuten hatte. Dann war ganz Kansas City vernichtet. Keine Atombombe konnte es ihr besser nachmachen.
    Lucrezia stand nun aufrecht, ein Fuß auf wo einst Swoop Park war und der andere auf dem ehemaligen City Market, streckte sich aus und gähnte. Sie fühlte sich müde, auch wenn sie ein Geist war, und sah die Stadt mit halb geschlossenen Augen an.

    "Das war schön“, sagte sie zu niemanden ins besondere. "Seit froh, dass ich nicht pinkeln kann, anders hättet ihr noch ein weiteres Problem jetzt. Und seit auch dankbar dass ich nichts essen muss, dann wären viele zwischen meine Zähnen gelandet, zerkaut wie Flöhe! Aber nun muss ich gehen..."

    Lucrezias Zeit war um. Sie verschwand und hinterließ nichts anderes als Tod und Zerstörung. Schutt, Autowracks, Bäume und Sonstiges das an ihren Körper geklebt hatte regnete auf die Ruinen von Kansas City nieder als sie plötzlich weg war. Ihr letzter Akt der Zerstörung.


    EPILOG

    Lucrezia war wieder zurück ins Totenreich, so groß wie zu Lebzeiten. Ihr Vater, Rodrigo Borgia, wartete auf sie. Er sah sie mit einem eisigen Blick an.

    "Bist du verrückt?", fragte er. "Weißt du, was du getan hast?"

    "Ordentlich randaliert. Das hättest du sehen sollen. Ich war gigantisch und..."

    "...das rechtfertigt es, uns zu töten?" sagte eine bekannte Stimme hinter ihr. Als sie sich umdrehte, sah Lucrezia Gerald, jedenfalls sein Geist. Der Geist von Philip stand neben ihm.

    "Das wirst du uns büssen, du Sau!" sagte Gerald wütend. Es fiel ihm nicht auf das im Totenreich jeder die gleiche Sprache sprach, noch interessierte es ihm. "Du hast unser Leben zur Hölle gemacht, jetzt machen wir für dich eine! Oder muss ich sagen, dass du dich selbst eine Hölle erschaffen hast?"

    Er kam bedrohlich auf Lucrezia zu mit seinen Händen zu Fäusten geballt. Philip folgte ihm auf gleicher Weise. Lucrezia bekam Angst, da die Kräfte die sie auf Erden gehabt hatte jetzt weg waren. Außerdem konnte man im Totenreich Schmerz empfinden. Verletzungen und ein zweites Mal sterben ging nicht, aber Schmerz, ja, das konnte man fühlen. Gerald und Philip wussten das, genau wie Lucrezia.

    "Vater, hilf mich!", rief sie als sie sich zu Rodrigo umdrehte. Aber er war weg. Stattdessen sah sie hunderttausende Geister um sich herum erscheinen, jeder mit dem gleichen Blick voller Hass. Lucrezia wusste erst nicht wer die alle waren, aber dann wurde es ihr klar. Es waren die Geister jener Menschen, die sie in Kansas City getötet hatte.

    Die waren ja nun auch alle hier!

    Und jetzt wollte jeder Einzelne sich an ihr Rächen.

    "Scheisse...", sagte sie leise als die Masse auf sich zukommen sah.

    ENDE

    Einmal editiert, zuletzt von Vaalser4 (15. Dezember 2014 um 22:07)

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