Weiter gehts mit dem 3. Kapitel. Viel Spaß beim Lesen!
(Wie gewohnt sind Hinweise auf Fehler, Meinungen, Kritik, Lob, ... stets willkommen!
Kapitel 3
Nachdem ich auf die Hand geklettert bin brauchte ich erstmal eine Pause. Ich lege mich auf die Hand und strecke alle meine Körperteile aus. Immer noch keuchenden Atem liege ich auf der Hand und spüre die weiche Haut von Sofia. Nach einem Moment Pause sage ich: „Ja, lass uns das Dorf besuchen – das ist eine tolle Idee!“.
Ich stehe auf um die Landschaft von hier oben zu betrachten. Man kann von hier sehr weit in das Land schauen. Dann setzt sich Sofia in Bewegung. Mit dem ersten Schritt wackelt sie unabsichtlich mit der Hand und ich falle dabei um.
„Uff, das ist die nächste Herausforderung für mich – auf deiner Hand stehen während du läufst! Aber für jetzt lass ich es erstmal ruhiger angehen.“.
Obwohl wir in einem Tal stehen, können wir über den nächsten Hügel schon das mittelalterliche Dorf sehen. Sofia schaut an sich herunter und betrachtet ihre Kleidung.
Nachdenklich meint sie: „Diese prüden Bauern werden denken, dass ich eine Art Riesenhure bin.“.
Ich sehe das ganz anders: „Du bist doch keine Riesenhure, sondern eine wunderschöne Göttin!“.
Sie hebt mich zu ihrem Gesicht und gibt mir einen Kuss. Die riesigen Lippen bedecken meinen kompletten Körper und drücken mich in die Haut. Als sie ihren Kopf wieder hebt bleibe ich an ihren feuchten Lippen hängen. Mit der anderen Lippe streift sie mich vorsichtig ab, so dass ich in ihre Hand zurück falle.
„Es tut mir Leid, aber ich musste dich küssen! Du bist einfach zu süß!“ kicherte sie mich an.
Danach gingen wir weiter. Jetzt stehen wir auf einem Hügel und sehen ins nächste Tal. Dort sind einige Bauern mit der Ernte auf den Feldern beschäftigt. Der erste Bauer entdeckte uns. Er sah angsterfüllt zu uns hoch und begann um sein Leben zu rennen. Einer nach dem anderen rannte los, bis die Felder komplett leer sind. Sofia lachte etwas nervös: „Haha, kein guter erster Eindruck.“
Dann schaut sie in Richtung des Dorfes. „Wie sollen wir uns vorstellen?“. Ratlos schaut sie mich an, aber ich weiß es auch nicht besser. „Hm … ich weiß nicht. Hast du eine Idee? Ich überlasse dir das.“
Sofia überlegt kurz. „Ich werde erstmal nett zu ihnen sein. Du kannst erstmal ihre Welt entdecken und mit ihnen reden – ich werde natürlich mit kommen.“.
Sie beugt sich vor und flüstert zu mir: „Später könnten wir dann etwas Spaß haben – du würdest bestimmt gerne sehen wie ich ein Haus unter meinen Sandalen zerstöre, oder?“. Ich grinse sie an, weil es stimmt: „Ja das ist ein super Plan!“.
Sie geht weiter über das Feld in Richtung des Dorfes. Dann setzt sie mich vor dem Dorf auf den Boden und zwinkert mir zu. Sie sagt: „Vielleicht solltest du voran gehen und schauen ob die mit dir reden wollen. Keine Angst – ich bleibe hinter dir und werde dich beschützen.“.
Ich gehe in das Dorf hinein, dicht gefolgt von Sofia. Jeder Schritt von ihr verursacht kleine Beben und hinterlässt große Fußabdrücke. Alles scheint wie ausgestorben, da sich die Bewohner alle in ihren Häusern verstecken. Ich gehe noch ein paar Meter weiter in das Dorf hinein und rufe dann: „Hallo! Wir sind aus der Zukunft und kommen in Frieden. Ihr könnt uns vertrauen und aus euren Häusern kommen.“. Jedoch passiert nichts.
Ich höre nur ein Kichern von oben. „Guter Versuch! Ich denke, ich sollte es mal versuchen!“. Sofia räusperte sich, als will sie eine wichtige Rede an das Volk abhalten. Sie beginnt zu sprechen: „Wir kommen aus einem fernen Land zu euch! Vor euch steht der großartige und mächtige Zauberer Ludwig!“. Sofia sah zu mir hinunter und zwinkerte schelmisch. "Wir bitten um Ihre Gastfreundschaft! Wir wollen euch nicht schaden!“.
Ich drehe mich zu ihr um und schaue sie erstaunt an und lache: „Ach? Jetzt bin ich also ein Zauberer?“.
Wir sehen jetzt, wie sich einige der Türen öffnen und die Menschen vorsichtig rausschauen. Es fühlt sich merkwürdig an, so angeschaut zu werden.
„Warte, Zauberer sind doch männliche Hexen? Du weißt doch was die mit Hexen machen oder? Ich hoff die wollen mich jetzt nicht verbrennen!“ sage ich etwas unsicher. Scherzend antwortet Sofia: „Geh einfach in keine Kirchen.“.
Die Leute beginnen aus ihren Häusern zu kommen. Sie mustern uns, als würden wir von einem anderen Stern kommen. Das tun wir nicht, aber unsere Geschichte ist ähnlich verrückt. Sofia lächelt mit ihrem bezauberndsten Lächeln, um die Leute um ihren Finger zu wickeln. Sie ging in die Hocke und beugte sich etwas vor, um weniger bedrohlich zu wirken. Selbst diese kleinen Bewegungen erschrecken die Bewohner, so dass diese zurück weichen. Um deren Vertrauen zu gewinnen will sie ein Angebot machen und sagt freundlich: „Wenn ihr wollt, kann ich euch helfen eure Felder zu pflücken. Für mich ist das eine Arbeit die in wenigen Minuten erledigt ist!“. Um es zu demonstrieren dreht sie sich mit dem Oberkörper nach hinten und streckt ihren Arm aus. Sie benutzt nur ihren Zeigefinger und grub nur die Fingerspitze in den Boden. Mit dem Finger zog sie über das Feld und grub somit das Feld ein bisschen um. Nach dem sie die Rinne fertig gemacht hat, drehte sie sich wieder zu uns und lächelte die Bauern an. Die schauten sich nur gegenseitig aufgeregt ab, aber keiner traute sich was zu sagen. Immer mehr Leute kommen aus den Häusern auf die Hauptstraße.
„Hey! Seid nicht so schüchtern! Ich will euch nicht wehtun!“ sagt Sofia um endlich die Blockade der Menschen zu durchbrechen. Immer noch sehen sie alle sich unsicher an.
Nach einer Weile scheint es so, als würde sie es nicht mehr kümmern, dass eine Riesin in ihrem Dorf steht. Einige der Bewohner gehen einfach weiter und kehren zurück zu ihrer täglichen Routine.
Sofia kniet sich auf die Straße und stellt sich auf alle Viere. Ganz vorsichtig krabbelt sie vorwärts und schaut sich das Dorf an. Ich laufe vor ihr entlang. Angstvoll weichen die Leute zurück, wenn wir in deren Nähe kommen. Sofia ist einen kurzen Moment unvorsichtig und stößt mit ihrer Hand gegen eine kleine Steinmauer. Wegen dem Schreck zuckt sie kurz etwas zusammen. Dabei zerstört sie mit ihrer Sandale eine weitere Mauer. Die Bauern schauen sie böse an, aber lehnen das Angebot ab, dass Sofia die Mauern repariert.
Aus ihrer Perspektive ist es so, als würde sie einen Film schauen. Die Männer schauen mich alle böse an, als würden sie planen mir etwas anzutun. Darum bleibe ich lieber immer in der Nähe von Sofia. Ich laufe nur knapp hinter ihr. So habe ich auch einen wunderbaren Blick auf ihren Hintern. Während sie so durch den Ort krabbelt, ist sie immer noch bedeutend größer als die Häuser.
Langsam machen mir die Blicke der Dorfbewohner Angst und deshalb wende ich mich an Sofia: „Schatz? Ich weiß nicht, aber ich fühle mich echt unwohl hier!“.
Sie dreht sich zu mir um und sieht schon wie eine größere Gruppe von Menschen hinter mir stehen und flüstern. „Ja, das denke ich auch. Nett zu sein scheint nicht zu helfen. Ich habe mal gelesen, dass immer wieder die mittelalterlichen Dörfer und Städte durch Kriege, Krankheiten und Katastrophen zerstört wurden. Vielleicht geschieht dem Dorf ja auch das gleiche Schicksal?“. Böse grinsend sieht sie mich an, während die Bevölkerung des Dorfes ängstlich immer mehr zurück weicht.
Ich freue mich innerlich, dass sie den gleichen Gedanken hat wie ich. „Hm … vielleicht ist es mal Zeit für ein bisschen Abwechslung?“. Vor Vorfreude was gleich kommt reibe ich mir die Hände.
Sofia zwinkert mir zu und erhebt sich zu ihrer vollen Größe. Nichts und niemand kann sie überragen. Ich stehe zwischen ihren gigantischen Sandalen. Ernst richtet sie sich an die Bewohner: „Das nennt ihr Gastfreundschaftlichkeit? Denkt nicht dass wir eure Heimlichtuerei und Täuschung nicht bekommen hätten! Ihr habt dem mächtigen Zauberer missfallen und wenn er unzufrieden ist, dann werde ich wütend!“. Sie erhebt ihre Stimme, bei der alle zusammenfahren: „Ihr werdet jetzt bestraft!“. Sofia steht mit beiden Händen in der Hüfte da um so mächtig wie möglich auszusehen. Lustvoll lässt sie den Blick über das Dorf schweifen und schaut die Bewohner böse an.