Patricias Rückkehr, Kapitel 8

  • Kapitel 8


    Die sechs Kilometer große Patricia stampfte übers Land, ganze Dörfer und Wälder auf einmal zertretend. Sie zerstörte unzählige Kilometer Highway, indem sie absichtlich über den kleinen, grauen Streifen lief welcher sechs Straßen nebeneinander war. So vernichtete sie jede Sekunde Infrastruktur im Wert von Millionen. Und dann noch die Unmengen an Autos, besetzt oder leer, welche sie erbarmungslos zertrat.

    Sie war so mächtig! Alles, was man mit unzähligen Arbeitsstunden und für riesige Summen erbaut hatte, zertrat sie wie nichts. Ihre Laune reichte, um riesigen wirtschaftlichen und umweltlichen Schaden anzurichten, und dann noch den Verlust an Menschenleben. Aber das alles interessierte Patricia nicht. Sie war eine Riesin, so enorm, und deshalb stand sie weit über der Ethik, Arbeiten und persönlichen Dramen der Milben da unten an ihren Füßen. Mann, die sollten nur bauen um sie zu unterhalten, monatelang schuften um ein Gebäude zu errichten, mindestens hundert Millionen Dollar wert, nur für sie um es innerhalb einer Sekunde unter ihre Sohle zu zertreten, damit sie einen Moment Vergnügen hatte.

    Hämisch grinsend sah sie wie ihr Fuß ein Kleeblatt-Highway zertrat, die farbigen Autos zerknüllten zu dutzende. Normalgross hätte sie so ein Auto kaufen können wie der Normalbürger ein Paar Socken, aber jetzt zertrat sie alle Karren wie bunte Reiskörner aus Metall. Zusammen mit dem Highway.

    Die arrogante Riesin fragte sich, wohin sie gehen sollte. New York, wie das erste Mal? Obwohl es am anderen Ende des Kontinents lag, konnte sie locker dahin spazieren, alles, was sie auf ihrem Weg vorfand, zertretend. Was könnte sie wohl in New York machen, fragte sie sich.

    Patricia stellte sich vor das Wall Street Gebäude aus dem Boden zu reißen. Dann würde sie, Patricia, das Zentrum der Weltwirtschaft wörtlich in ihrer Hand halten! Riesige Finger die bedrohlich über das Bauwerk hingen, fantasierte sie. Sie bräuchte dann nur noch ihre Hand zu schließen, und es war weg.

    Patricia fantasierte weiter, stellte sich vor, wie sie das Wall Street Gebäude in ihrem Mund fallen ließ und es auffraß. Die Börse einfach zerkracht zwischen ihren Zähnen! Dann hatte sie wörtlich die Reichen gegessen, alle Konkurrenten verschlungen und ebenfalls jene Firmen, die vielleicht zu Konkurrenz werden könnten.

    "Ich bin so mächtig," dachte sie. "Ich kann sogar die Weltwirtschaft auffressen! Jeder muss sich meinem Willen beugen!"

    Sie lächelte. So gigantisch zu sein war großartig!

    Dann knurrte ihr Magen. Sie hatte Hunger, auch weil sie gerade an Essen dachte. Aber was müsste sie denn essen? Als sie sich umsah, erblickte sie Portland in die Ferne, und sah etwas Interessantes. Ein riesiger Bahnhof. Grinsend ging sie hin.

    In Portland angekommen, ein paar Außenviertel ohne sich darum zu scheren zertretend, nahm Patricia die Züge. Mit dem Vermögen eines gesamten Bahnunternehmens in den Händen ging sie zu einem verlassenen -denn evakuiertes- Sport Stadium. Sie warf erst die Züge hinein, grub dann ihre Hände unter dem Stadium, das etwa so gross wie eine Schüssel für sie war. Einen Schub, und die Riesin riss das Stadium aus dem Boden.

    Dann ging sie grinsend zum Pazifik, darauf achtend, ein paar teure Luxushotels und Urlaubsressorts zu zertreten, und watete ein paar Kilometer im Ozean. Dort füllte sie das Stadium mit Salzwasser.

    Sie ging zum Mount Rainier Vulkan.

    Ohne nachzudenken zertrat sie Dörfer, Kleinstädte, Bäume und Autos. Vor dem Berg stehend, klein gegen sie, schaute sie im Krater. Nichts.

    Patricia stampfte kraftvoll auf dem Boden. Größe Kreise aus Staub bildeten sich um ihren Fuß, die sich ausbreiteten als ob man einen Stein in einen Teich warf, alles verschlingend was sich in ihrem Weg befand. Die paar noch stehenden Bauwerke fielen in sich zusammen durch das Beben ihres Stampfens. Ein Hügel brach in zwei. Aber der Aufprall hatte noch einen anderen Effekt.

    Der Vulkan wurde wieder aktiv.

    Im Krater blubberte Magma hoch, Rauch erbrechend. Patricia lächelte, das war, was sie haben wollte.

    Sie stellte das Stadium auf dem Krater und wartete, bis das Meereswasser anfing zu kochen. Den Vulkan als Herd verwendend, kochte sie das Wasser mit darin den Zügen, sich nicht darum kümmernd ob sich noch Menschen da drin befanden.

    Nachdem es ein paar Minuten gekocht hatte, hob sie vorsichtig das Stadium hoch und schüttete es aus, die Züge im Stadium lassend. Das kochend heiße Wasser überflutete ein nahegelegenes Dorf, jeden darin augenblicklich tötend, sowie ein ganzer Wald, mit gleichem Ergebnis. Nichts überlebte.

    Patricia stellte das Stadium auf dem Boden und setzte sich davor mit gekreuzten Beinen hin.

    "Hmmmm! Nudeln! Ich liebe Italienisch! Lecker!", sagte sie. Dann fischte sie ein Zug raus, immer noch warm aber nicht zu heiß, und aß ihn. Ein anderer Zug ließ sich halb aus ihrem Mund baumeln bevor sie ihn wie eine Nudel rein sog, die Abteile verschwanden hilflos in ihrem Schlund.

    Patricia aß Zug nach Zug, den Metallgeschmack genießend. Schmeckte sie auch Fleisch? Waren vielleicht noch hier und da Passagiere drin?

    "Aaah, Nudeln mit Fleischfüllung! Herrlich!" dachte sie grinsend, während sie zwei Züge gleichzeitig verspeiste.

    So verschlang die Riesin sämtliche Züge, genug für ein kleines Bahnunternehmen. Ein Flugzeug in ihrer Nähe versuchte ihr auszuweichen, wurde aber wie eine Libelle gefangen und verschwand ebenfalls in ihrem Mund. Es zerkrachte wohlig zwischen ihren riesigen Zähnen wie aus Alufolie.

    Aus ihrem Augenwinkel sah die immer noch sitzende Riesin ein paar Kampfhubschrauber der Armee erscheinen, kaum grösser als Hornissen. Die wollten zweifellos angreifen. Mal wieder. Gerade als sie über den Krater flogen, spürte Patricia was im Bauch.

    Sie wandte sich zum Krater.

    RÜÜÜLLPPSS!!!

    WOOOSSHHHH!!!

    Patricias Magensäure hatte mit dem Metall der Züge reagiert und Wasserstoff gebildet. Das Magma hatte ihren Rülpser, mit dem hoch entflammbarem Gas, angezündet. Der resultierende Feuerball umhüllte die Hubschrauber, wodurch diese explodierten.

    Die Riesin grinste. "Erbärmlich! Sogar ein Rülpser von mir zerstört eure Waffen! Ha, ha!" verspottete sie die verkohlten, qualmenden Wracks auf dem Berghang.

    Sie stand auf, hob die Arme hoch und rief: "MEHR! ICH WILL MEHR! GRÖSSER! MEHR WACHSTUM! ICH WILL SO GROSS SEIN DAS DIE GESAMTE ERDE NICHTS GEGEN MICH IST!!!"

    Das blieb nicht ungehört, sowohl wörtlich als auch bildlich.


    Fortsetzung folgt.

    Einmal editiert, zuletzt von Vaalser4 (27. Dezember 2020 um 12:28)

  • [...], grauen Streifen lief welcher sechs Straßen nebeneinander war.

    Sie war eine Riesin, so enorm, und deshalb stand sie weit über der Ethik, Arbeiten und persönlichen Dramen der Milben da unten an ihren Füßen.

    Ohne nachzudenken zertrat sie Dörfer,[...]

    Große Kreise aus Staub bildeten sich um ihren Fuß,[...]

    Den Vulkan als Herd verwendend,[...]

    Aus ihrem Augenwinkel sah die immer noch sitzende Riesin ein paar Kampfhubschrauber der Armee erscheinen,[...]

    Das Magma hatte ihren Rülpser, mit dem hoch entflammbarem Gas, angezündet.

    Das blieb nicht ungehört, sowohl wörtlich als auch bildlich.

    Als der große Vehikel Vore-Fan der ich bin hat mir dieses Kapitel sehr gefallen. Und wie für dich typisch hast du ein bekanntes Prinzip genommen und es sehr einzigartig verwendet.

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