Schildkröte, Kapitel 4

  • Kapitel 4


    Das "Realgymnasium", die ehemalige Schule Mirandas, ist mehr als ein Jahrhundert alt. Sie hatte sowohl den 1. als den 2 Weltkrieg erlebt und überlebt, sowie den kalten Krieg. Aber jetzt wurde es von einer ehemaligen Schülerin bedroht, dessen Anwesenheit alleine schon das Gebäude mit ihrem Schatten vollständig verdunkelte.

    Miranda stand mit gespreizten Beinen über ihre früheren Schule, das ging locker da die ihre Länge etwa 55 Meter betrug. Hände auf den Hüften, sah es so aus, als ob ein gewaltiges Kind mit seinem Puppenhaus spielte.

    Sie erinnerte sich an vielen Sachen welche sie hier damals ertragen musste, sowohl von ihre ehemaligen Mitschüler als ihre Lehrer. Und obwohl natürlich jene Mitschüler weg waren und manche Lehrer entweder tot oder in Rente, waren immer noch ein paar ihrer Pauker da. Das wusste die Riesin da sie zuvor die Webseite der Schule genaustens studiert hatte.

    Miranda machte eine Faust, so groß wie ein kleines Haus, und schlug damit gegen eine Mauer. Das Mauerwerk zerbröselte donnernd und die Fenster zerschellten. Schutt regnete herab, Mirandas Faust mit Staub und Steinchen bedeckend.

    Dann schlug sie zu mit der anderen Hand. Jetzt klafften zwei riesige Löcher an beiden Seiten der Schule. Die Riesin steckte ihre Hände drin und zerrte.

    So riss sie das Bauwerk auf. Wiederum regnete Schutt und Putz herunter, während die Riesin kaum ein Problem damit hatte, ein riesiger Brocken des Mauerwerks hochzuheben.

    Sie warf es weg, zielend auf die in der Nähe gelegenen Sporthalle. Der Brocken landete aufs Glasdach, brach hindurch und riss eine Mauer in Mitleidenschaft. Die Riesin lachte. Sie hasste Sport.

    Dann sah sie durch die Öffnung und entdeckte tatsächlich ein paar Lehrer. Viele waren ihr unbekannt, wohl an der Schule angefangen nachdem sie weg war oder sie hatte nie Unterricht von denen bekommen. Aber zwischen die Lehrer und schreiende Kinder sah sie Herr Blaschke, ihr Musiklehrer. Miranda hasste Musik.

    Sie pflückte den Mann zwischen Daumen und Zeigefinger und hob ihn hoch vor ihren enormen braunen Augen. Ja, das war er. Sein schwarzes Haar war inzwischen Grau geworden, aber er war es. Herr Blaschke.

    Der Miranda eine sechs gegeben hatte weil sie nicht tanzen konnte!

    Sie hasste tanzen.

    "Na, wen haben wir denn hier? Herr Blaschke. Erinnern sie sich? Miranda Weber. Sie haben mich durchfallen lassen weil ich nicht tanzen konnte, nicht?" sagte sie drohend zur verängstigten Milbe zwischen ihre Finger.

    Der Mann erinnerte sich nicht. Es war ja über 15 Jahre her.

    "Ich möchte das nachholen. Tanzen ist ja sooo wichtig, nicht? Das muss man können um im Leben weiter zu kommen, ja? Warte, ich zeig's ihnen," fuhr sie fort.

    Sie stieg über die Schule hinweg zum Parkplatz, fegte ein paar Autos mit der Fußkante bei Seite und legte ihr ehemaliger Lehrer auf dem Boden.

    "So, lass uns tanzen. Wie wäre es mit Stepptanz? Ja, das ist gut," sagte sie.

    Miranda fing an, stepp zu tanzen. Ihre Füße schlugen rhythmisch auf den Boden, die Pflastersteine zerbrechend und kleine Beben verursachend. Herr Blaschke, zwischen den Füßen, versuchte sich mit erhobene Arme zu schützen. Als ob das etwas half, wenn seine frühere Schülerin auf ihn treten würde....

    Obwohl Mirandas Tanz keine gute Note wert war, ist es so das wenn man sich zwischen 15 Meter langen und 5 Meter breiten Füssen befindet, welche 7000 Tonnen an rachsüchtige Riesin tragen, die Performance das Letzte ist, worüber man sich Gedanken macht. Herr Blaschke, auf dem Boden liegend, sah zwischen seine Arme hoch. Er sah wie die dunklen Sohlen über ihn hin- und herschwirrten, unglaublich riesig, und der gewaltige Körper seines Quälgeistes der unglaublich hoch im Himmel ragte. Er wusste nun wie es war, jenen Kerl zu sein im King Kong Film aus 1976, worauf der riesige Affe trat kurz nachdem er sich von seinen Ketten befreit hatte.

    Nachdem sie so ein paar Minuten getanzt hatte, endete Miranda mit einer Geste.

    Sie tat ein Schritt nach vorne und spreizte die Arme.

    Ihren Fuß stampfte so mit voller Wucht auf Herr Blaschke!

    PLATSCH! Kleine Blutspritzer flogen unter ihrer Fußsohle hervor und quollen zwischen ihre Zehen hoch. Ihr ehemaliger Lehrer war zu Brei zertreten.

    Der Vollständigkeit halber wandte Miranda sich das Schulgebäude zu und zertrat es systematisch. Sie zertrampelte Flügel nach Flügel, das Mauerwerk und die Möbel mit Leichtigkeit unter ihrem gewaltiges Gewicht zertretend. Menschen, die fliehen wollten, zertrat sie wie Ameisen, das Zerplatzen ihrer Körper unter ihren Füßen genießend.

    Rauch leckte an ihre Knöchel, Mauern stürzen um ihren Füßen herum ein, Glas zerbrach. Die gnadenlose Riesin ließ kein Stein auf den anderen als sie ihre frühere Schule in Schutt verwandelte. Alles zerstörte sie.

    Als sie fertig war, zeigte sie der zertrampelten Schule den Mittelfinger und ging weg. Es gab noch mehr zu tun. Sie lief in Richtung Stadtzentrum, rücksichtslos alles zertretend was sich in ihrem Weg befand. Bäume fielen um und wurden zu Brei zermatscht, Autos und Fahrräder geplättet, Menschen getötet. Dann sah sie ein auffälliges Bauwerk.

    Es war die Hoffnungskirche. Das 50 Meter hohe Bauwerk kam gerade bis an die Hüfte der Riesin. Miranda hob einen Arm, und schlug mit einem Handkantenschlag den Turm in zwei. Die Glocken läuteten, als ob sie protestieren wollten, als der Turm herunterfiel, nur um unter den Fuß der Riesin zertreten zu werden.

    "Lasst fahren jede Hoffnung, worauf ich trete", murmelte Miranda. Sie war nicht das Tor zur Hölle. Sie wár die Hölle. Hölle für alle unter ihren Füßen. Und keine Kirche konnte ihr aufhalten.

    Denn sie zertrampelte die mehr als hundert Jahre alte Kirche ohne Gnade. Das gelbliche Mauerwerk zerbrach unter ihren großen Füssen, das alte Interieur wurde unter ihrem Gewicht vernichtet. Die Kirche fiel in sich zusammen wie eine Sandburg, welche ein gemeines Kind zertrampelte aus Spaß. Das Mauerwerk brach in Stücke, die Stücke wurden zu Schutt zertrampelt. Da, wo ein Jahrhundert lang eine Kirche gestanden hatte, lag jetzt Schutt in Fußabdrücken.

    Nachdem sie die Kirche zerstört hatte, sah die Riesin sich um und entdeckte eine weitere Menschenmenge die Türmen wollte. Ohne nach zu denken ging sie hin, durch jedes Gebäude pflügend das sich in ihrem Weg befand.


    Fortsetzung folgt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Vaalser4 (10. August 2019 um 14:54)

  • Genau das ist es was ich von dir lesen will, Vaalser. Denn du hast darin eine hohe Profession. Es macht einfach riesigen Spaß. :love:

    Ein paar Fehler sind mir dennoch aufgefallen:

    Miranda stand mit gespreizten Beinen über ihre früheren Schule,[...]

    [...], als ob ein gewaltiges Kind mit ihr seinem Puppenhaus spielte.

    Ein Kind ist vom eigentlichen Geschlecht unabhängig "das" Kind.

    Sie warf es weg, zielend auf die in der Nähe gelegenen Sporthalle.

    [...], das Mauerwerk und die Möbel mit Leichtigkeit unter ihrem gewaltigen Gewicht zertretend.

    [...], zeigte sie der zertrampelten Schule den Mittelfinger und ging weg.

    Ja es ist "die Schule", dennoch ist in diesem speziellen Fall "der" richtig. Die Permutationsregeln der deutschen Sprache sind seltsam.

    Sie wár die Hölle.

    Wie ist es denn zu "wár" gekommen?

    Einen simplen Tippfehler wie "wyr" oder so würde ich verstehen, oder halt eine grammatikalische Schwäche deinerseits, aber das hier verwirrt mich...

  • Übrigens, auf giantesscity habe ich eine Englische Geschichte gepostet, welche ich noch nicht übersetzt habe.

    "Nitra's Travels" erzälht eine Reise von Nitra, die grossbusige 12-Meter Riesin aus "Zwei Kurzgeschichten". Es ist eine, hoffentlich lustige, Gentle Geschichte, wobei es weder Giga-Grösse noch massenhafte Zerstörungen gibt.

    Heisst aber nicht, dass gar nichts zu Bruch geht ;)

    https://giantesscity.com/forum/viewtopic.php?f=12&t=149579

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