- Zusammenfassung
- Leonie schafft es immer weiter an ihrer neuen Größe gefallen zu finden. Diese Stadt ist der perfekte Spielplatz für dieses große Mädchen.
- Enthält
- crushing
- Blutig
- Nein
- Autor
- Jana
„Ich habe jetzt aber keine Lust mehr hier so angewurzelt herumzustehen.“
Die Menschen blickten zum Himmel – und sahen entsetzt, wie der linke Schuh der riesigen Studentin direkt über ihren Köpfen schwebte und im nächsten Moment rücksichtslos ins Häusermeer stampfte. Es dauerte nicht lange, da krachte auch ihr anderer Schuh mitten ins Stadtzentrum und planiert dabei zahlreiche Gebäude.
Langsam ging sie erneut in die Hocke und legte ihre Knie kurz vor dem Bahnhof ab. Wieder wurden unzählige Bauwerke unter ihrem Gewicht zu Staub zermahlen, und hunderte der kleinen Menschen verwandelten sich in winzige rote Flecken auf ihrer doch so weichen Haut.
Fasziniert beobachtete Leonie, wie die kleinen Punkte aus dem qualmenden Zugwrack krochen und über das zerdrückte Gleisbett stolperten. Kaputte Oberleitungen sprühten Funken, die einige der fliehenden Menschen erwischten.
Zwei der hinteren Waggons hatten die Kollision mit ihrem riesigen Finger überstanden und standen noch einigermaßen intakt auf den Schienen. Behutsam griff Leonie nach dem letzten Waggon und klemmte ihn zwischen Daumen und Zeigefinger. Es war nicht einfach für sie diesen kleinen Wagen unversehrt anzuheben. Das Abteil knirschte, Fenster zersprangen, Risse durchzogen das Dach. Vorsichtig hob sie die kleine Bahn zu ihrem Gesicht.
Drei weitere Waggons, die vom Gleis gefallen waren, wurden mit ihnen in die Luft gezogen. Nun hingen sie rund 800m hoch, direkt vor dem Gesicht der Gigantin, während im Inneren der Abteile die übrigen Passagiere tödlich durch die Luft geschleudert wurden.
Die Kopplungen begannen zu ächzen und gerade als Leonie den Zug noch näher an ihr Auge bringen wollte, rissen die Waggons ab und fielen ausgerechnet in den Ausschnitt ihrer weißen Bluse.
„Wups.“
Mit einem Schmunzeln zerrieb sie den übrig gebliebenen Waggon zwischen den Fingern, Trümmer rieselten zu Boden. Schnell klopfte sie sich die Überreste des Zuges von der Brust und richtete sich wieder auf.
Sie spürte wie ihre Tasche an der Schulter zerrte und schweifte nachdenklich über die Stadt. Dabei fiel ihr Blick auf das Campusgelände, das größte im ganzen Landkreis, nun kaum größer als ihr Daumen. Sie erkannte es an den kleinen runden Rasenflächen welche um das Gebäude verteilt waren, - eigentlich ganz Hübsch.
„Der perfekte Platz für meine Tasche“, dachte sie. Schließlich war es die Uni, die sie täglich mit so viel Ballast belud.
Mit einem Griff zog Leonie die Tasche vom Arm und hielt sie über das Universitätsgelände. Ein gigantischer Schatten legte sich über das Institut und den umliegenden Stadtteil, bis die Tasche schließlich fiel. Eine Staubwolke aus Schutt und zerdrückten Autos fegte durch die angrenzenden Straßen.
Die wenigen Überlebenden im Umkreis, die dem ledernen Giganten entgangen waren, konnten nach dem Abklingen der Staubwolke beobachten, wie dieses scheinbar harmlose Accessoire jedes Hochhaus wortwörtlich in den Schatten stellte. In diesem Augenblick stürzte ein Kaugummiball von der Größe eines Einfamilienhauses unmittelbar in die Innenstadt.