Gedankenspiel: Was wäre. wenn man plötzlich auf Ameisengröße schrumpft.

  • Nun eher etwas für's Kopfkino.

    Während einer Querfeldein-Wanderung sahen ihre Schühchen entsprechend dreckig aus, nach dem sie mit sicherem Tritt schon ein gutes Stück durchs Gelände gestapft ist. Wie das wohl wäre, wenn man plötzlich nur noch Ameisengroß währe... Sie würde es nichtmal bemerken, wenn man ihr im Weg wäre und unter ihrer Gewalt einfach sein Leben aushauchen dürfte. Während ihr Füßlein weich und unfassbar bequem in ihrem Stiefel steckt, macht die Profilsohle einfach das, wofür sie geschaffen wurde: gräbt sich mit den Profilstollen einfach in den den weichen Boden und zerdrückt dabei unterschiedslos alles, was ihrem Tritt zufällig im Weg war. Dabei nimmt sie es als unvermeidlich hin, dass immer wieder auch etwas Lebendiges dabei ist, was unter dieser Gewalt sein Leben aushaucht, mitten im Wald wohl sogar bei jedem Schritt: Käfer, Ameisen, Spinnen, oder auch eine im Boden eingegrabene Insektenlarve, die unsere wackere Lady nichtmal direkt zertritt, die aber die plötzliche Verdichtung des Bodens unter der Stiefelsohle nicht überlebt. Und da ist auch noch der frische Keimling, dessen Hoffnung in 300 Jahren eine mächtige Eiche zu sein, unter ihrem Tritt erlischt.

    Zweifellos würde man auch selber dieses Schicksal erleiden, hätte einen irgendein Zauber plötzlich auf Millimetergröße verkleinert, und würde sich dann verzweifelt ihr in den Weg stellen - in der albernen Annahme, sie würde einen wahrnehmen und irgendwie retten. Aber sie geht einfach weiter - und tritt dabei achtlos auf das kleine winkende und für sie unhörbar rufende Männlein. Vielleicht hat er noch Glück und kann sich zunächst noch in eine der riefen Rillen des Sohlenprofils vor den alles zermalmenden Stollen retten, aber als ihr Fuß über ihm abrollt, graben sich die Stollen derartig tief in den Boden, dass er von den Erdmassen, die sich in die Rillen pressen, zerdrückt wird.

    Bei all dem geht unsere Lady einfach gemütlich weiter und denkt sich nichts böses in ihren bequemen Schuhen, unter denen sich die Reste ihres Opfers langsam ablaufen.

    Wie vielen kleinen Insekten, Würmer, Käfern usw. es wohl unter ihren Sohlen tatsächlich so ergangen ist? Einfach so, ohne Absicht und unbemerkt. Es ist ja der natürliche Lauf der Dinge. Wer klein und schwach ist, muss eben aufpassen. Und wer plötzlich klein geworden ist, der muss erst recht auf der Hut sein.

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    Robust und unaufhaltsam bahnen sich ihre Buffalos den Weg über den weichen Waldboden, während ihre zarten Füßchen bequem eingebettet vor allen Unbilden der Natur geschützt sind.

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    • Offizieller Beitrag

    Danke für diese anregende Beschreibung, welche Du auch toll mit Bildern untermalt hast.

    Wenn wir nur noch so groß wie eine Ameise sind, jedoch nicht deren Robustheit haben, dann wären unsere Überlebenschancen gleich Null, nicht nur auf dem Waldboden, auch auf einem normalen Fußboden in der Wohnung. Die Riesin würde nicht mehr von uns Notiz nehmen und selbst barfuß nichts mehr spüren, wenn sie uns unter ihren kolossalen Füßen zermalmt. :)

  • Die Robustheit würde bei einer solch drastischen Verkleinerung allerdings zwangsläufig steigen - so wie sie bei sehr großen Tieren tatsächlich auch fällt. Derartig winzige Lebewesen können z.B. Stürze aus Höhen wegstecken, die dem Zigfachen der eigenen Körpergröße entsprechen. Eine Ameise überlebt wahrscheinlich sogar Stürze aus beliebiger Höhe, während ein Elefant von seinem eigenen Gewicht erdrückt werden kann, wenn er stolpert.

    • Offizieller Beitrag

    Derartig winzige Lebewesen können z.B. Stürze aus Höhen wegstecken, die dem Zigfachen der eigenen Körpergröße entsprechen.

    Ich denke sogar das die Fallhöhe für eine Ameise gar keine Rolle spielt, die könnte vom Empire State Building fallen und nichts würde passieren wegen der Luftdichte. Als so kleines Wesen würde ich mir eher sorgen machen in das Profil getreten zu werden und da für immer festzustecken ;)

  • Ich denke sogar das die Fallhöhe für eine Ameise gar keine Rolle spielt, die könnte vom Empire State Building fallen und nichts würde passieren wegen der Luftdichte. Als so kleines Wesen würde ich mir eher sorgen machen in das Profil getreten zu werden und da für immer festzustecken ;)

    Das ist auch in dem Roman "Micro" von Michael Crichton so beschrieben - ist glaube ich wissenschaftlich korrekt. Da gibt es sogar eine Stelle wo geschrumpfte Menschen gegen Ameisen kämpfen.

    "Das Biest erblickte das Antlitz der Schönheit, seine Hand erstarrte und von diesem Tage an, war es dem Tode geweiht." (King Kong, 2005)

    • Offizieller Beitrag

    Das Internet ist voll von Beiträgen, welche die Konsequenzen auflisten, welche sich durch das Schrumpfen ergäben: Man(n) wird robuster, aber empfindlicher gegen Kälte. Man kann die riesigen Menschen nicht mehr hören, da ihre Stimmen mit unseren kleinen Ohren nicht mehr hörbar sind. Wir würden auch sämtliche Intelligenz verlieren, das wir weniger Gehirnzellen hätten.

    All das beruht auf der Theorie, dass es physikalisch unmöglich ist, Atome oder Zellen zu schrumpfen. Sie würden also weiterhin den gleichen Platz benötigen und daher bleibt logischerweise nur die Möglichkeit, die Anzahl Zellen oder eben weiter gedacht Atome zu reduzieren.

    Aber das ist ja das Schöne an unserem Fetisch, dass ja in unserer Fantasie alles möglich ist. Ich persönlich freunde mich lieber mit dem Gedanken an, dass ich auch geschrumpft die gleichen physikalischen Eigenschaften besitze wie noch in Normalgröße. Ich bin auch gleichermaßen verwundbar. Nur so finde ich einen Reiz an all den Spinnereien, welche mir so einfallen.

    Daher tue ich mich offen gestanden ein wenig schwer, dass alles physikalisch bis ins Letzte zu interpretieren.

  • Das Internet ist voll von Beiträgen, welche die Konsequenzen auflisten, welche sich durch das Schrumpfen ergäben: Wann wird robuster, aber empfindlicher gegen Kälte. Man kann die riesigen Menschen nicht mehr hören, da ihre Stimmen mit unseren kleinen Ohren nicht mehr hörbar sind. Wir würden auch sämtliche Intelligenz verlieren, das wir weniger Gehirnzellen hätten.

    All das beruht auf der Theorie, dass es physikalisch unmöglich ist, Atome oder Zellen zu schrumpfen. Sie würden also weiterhin den gleichen Platz benötigen und daher bleibt logischerweise nur die Möglichkeit, die Anzahl Zellen oder eben weiter gedacht Atome zu reduzieren.

    Aber das ist ja das Schöne an unserem Fetisch, dass ja in unserer Fantasie alles möglich ist. Ich persönlich freunde mich lieber mit dem Gedanken an, dass ich auch geschrumpft die gleichen physikalischen Eigenschaften besitze wie noch in Normalgröße. Ich bin auch gleichermaßen verwundbar. Nur so finde ich einen Reiz an all den Spinnereien, welche mir so einfallen.

    Daher tue ich mich offen gestanden ein wenig schwer, dass alles physikalisch bis ins Letzte zu interpretieren.

    Ja, das empfinde ich auch so.

    "Das Biest erblickte das Antlitz der Schönheit, seine Hand erstarrte und von diesem Tage an, war es dem Tode geweiht." (King Kong, 2005)

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