Hallo,
hier der zweite Teil der Story. Achtung: nichts für schwache Nerven!
Hoffe es gefällt.
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- Kyoko in der Stadt - Teil 2-
von Ruffy
„Einen brauchen wir aber noch.“
Die Riesin kniff die Augen zusammen und schaute sich die Personen auf ihrer Hand noch einmal genau an.
„Ey, du da! Die Tussi mit der Handtasche! Komm' mal etwas näher.“
Als die junge Frau bemerkte, dass die Gigantin SIE meinte, schaltete sich ihr Gehirn aus. Die schiere Aufmerksamkeit eines solch unfassbar riesigen Wesens war – neben der Tatsache, dass sie sich etwa 250 Meter hoch in der Luft befand – eindeutig zu viel für sie. In Todesangst begann sie unkontrolliert zu schreien und zu zittern. Kyoko rümpfte die Nase.
„Was ist denn jetzt los, du dumme Bitch? Komm mal runter.“
Die kleine Frau schrie weiter wie am Spieß. Nichts zu machen.
„Okay. Dann halt nicht.“
Die Gigantin starrte die Frau noch einen Moment lang an und schnipste sie dann einfach so von ihrer Handfläche. Genervt blickte sie zurück zu den anderen Winzlingen.
„Will noch jemand 'nen Freiflug?“
Niemand bewegte sich auch nur einen Millimeter.
„Fein! Ich brauch aber trotzdem noch jemanden. Du! Die Alte mit den blonden Haaren! Stell dich mal neben Nina.“
Die kleine Frau begriff sofort, gab keine Widerworte und rannte schnurstracks herüber zu Nina. Kyoko konnte sich ein Kichern nicht verkneifen.
„Das hast du toll gemacht! Dann können wir ja jetzt endlich anfangen.“
Nina schluckte. Was kam jetzt? Kyokos Kichern verwandelte sich unterdessen in ein fieses Grinsen.
„Nina, pass auf. Hier sind die Regeln.“
Die Riesin machte eine theatralische Pause.
„Ich will, dass ihr beide rummacht und euch m~ega leidenschaftlich küsst! Und wenn ihr das nicht wollt, lass ich euch alle fallen! Richtig gutes Spiel, oder?“
Nina konnte die Tränen jetzt nicht mehr zurückhalten. Was für eine unglaubliche Erniedrigung! Die andere Frau blickte schockiert in ihr Gesicht und begann ebenfalls zu weinen. Kyoko wurde ungeduldig.
„Macht jetzt!“
Nina wusste, dass sie keine Wahl hatte. Langsam machte sie einen Schritt nach vorn und küsste vorsichtig die Lippen der Frau vor ihr, die sie weder kannte noch jemals gesehen hatte. Die ältere Frau wusste nicht, was hier passierte. Sie ließ es einfach geschehen und blieb stocksteif stehen. Kyoko sah aufgeregt zu und schien sich zu freuen.
„Ihr macht das ja wirklich! Oh Mann! Hahah~! Voll niedlich, echt. Noch nicht aufhören!“
Die kleinen Frauen waren inzwischen eng umschlungen und steckten sich gegenseitig die Zungen in die Hälse. Die Riesin sah noch eine Weile belustigt zu und wandte sich dann wieder an ihre Gefangenen.
„Okay, okay. Ihr könnt aufhören. War voll sexy! Und weil ihr das so gut gemacht habt, lass ich euch alle gehen! Bin ich nicht großzügig?“
Die Menschen auf ihrer Handfläche atmeten kollektiv auf.
„Setzt euch alle mal hin, ich bring euch runter.“
Vorsichtig ging Kyoko in die Hocke und führte ihre Hand Richtung Boden, wo sie nach wenigen Momenten schließlich zur Ruhe kam.
„Los, klettert runter. Ich mag euch nicht anfassen, das wär viel zu gefährlich für euch. Geht am besten über den kleinen Finger, der ist nicht so hoch!“
Es sah seltsam aus, als die Menschen wie kleine Käfer über ihre Hand spazierten und sich halfen, von ihrem fast 2 Meter dicken Finger zu rutschen. Als der letzte winzige Mann den Boden berührte, zog die Riesin ihre Hand zurück und blickte nochmal hinab auf ihre „Gäste“. Diese starrten ängstlich zurück. Nina und die ältere Frau waren zusammengebrochen und lagen weinend auf dem Asphalt.
„Ja, dann danke nochmal, ne?“
Wieder breitete sich ein sadistisches Grinsen auf den Lippen der Titanin aus.
„Und jetzt zertret ich euch trotzdem! Einfach nur weil ich's kann!“
Schnell stand sie auf, hob ihren rechten Fuß und stampfte krachend auf die kleine Menschengruppe, die sie soeben freigelassen hatte.
„Tch. Fickt euch.“
Kyoko verschwendete keinen weiteren Gedanken an das soeben Geschehene und zog unbekümmert weiter durch die Straßen. Wieder landeten ihre Sandalen explosionsartig in Vorgärten, auf Fahrzeugen und Gebäuden. Alles wirkte für sie wie aus nassem Sand gebaut, und die Stadt glich nun mehr einem Haufen Schutt als sonst irgendwas. Die Gigantin hielt kurz inne und blickte sich um. Eigentlich waren nur noch Ruinen in Sicht.
„Sieht nicht so aus als würd hier noch viel gehen. L~angweilig! Scheint, als müsst--“
Plötzlich bemerkte sie etwas Seltsames. Eine Fahrzeugkolonne? Etwa 10 rote Miniaturautos fuhren mit Blaulicht und Sirenen durch einen noch halbwegs intakten Stadtteil. Nah. Echt jetzt? Waren die wirklich so dumm? Kyoko marschierte los und platzierte einen ihrer Füße genau im Weg der Krankenwagen, deren quietschende Bremsen selbst für sie noch hörbar waren. Die Riesin blickte überheblich hinab.
„Seid ihr bescheuert? Was macht ihr hier? Euch ist schon klar was hier abgeht, oder?“
Sie musste nicht lang auf eine Antwort warten. Einer der Wagen benutzte offenbar ein Mikrofon und eine Verstärkeranlage, um mit ihr zu kommunizieren.
„Bitte lassen Sie Gnade walten! Wir versuchen, den Überlebenden zu helfen!“
Kyoko schnaufte.
„Pfffft! Hat euch wirklich einer hier raus geschickt? Ziemlich mutig, ganz ehrlich.“
- „Nein! Wir sind Freiwillige! Alle anderen sind schon geflüchtet, aber wir alle wollten irgendwie helfen! Bitte tun Sie uns nichts! Sie können doch Sanitäter und Ärzte nicht einfach so töten! Lassen Sie uns durch! Wir flehen Sie an!“
Kyoko schüttelte leicht den Kopf und stemmte die Hände in ihre schlanken Hüften.
„Glaubt ihr Deppen echt, dass es mich interessiert was ihr für Jobs habt? Ich geb keine Ficks auf eure scheiß Ethik. Also doch, ich *kann* euch sehr wohl einfach so töten!“
- „Bitte! Sind Sie wirklich ein so herzloses Monster?“
Die Gigantin wirkte plötzlich ergriffen. Wie aus dem Nichts. Sie schien kurz nachzudenken.
„Hmpf... Na gut. Ihr habt gewonnen. Das wär wohl echt einfach nicht fair, schätze ich.“
Die Stimme aus dem Mikrofon klang beinahe überrascht.
- „V-Vielen Dank! Wir danken Ihnen!“
Kyoko nahm ihren gigantischen Fuß von der Straße und sah dabei zu, wie sich die kleinen Krankenwagen langsam in Bewegung setzten und sich von ihr fortbewegten. Sie blieb ein paar Sekunden bewegungslos stehen und beobachtete gerade noch, wie die Autos um die nächste Ecke fuhren und aus ihrem Sichtfeld verschwanden. Dann ging sie ihnen hinterher.
„Nicht. So. Schnell.“
Ihre donnernden Schritte ließen die Karosserien der Krankenwagen wackeln. Panik breitete sich bei den Fahrern aus, als die Riesenfüße der Gigantin wieder in ihren Rückspiegeln auftauchten. Kyoko schaute verächtlich auf die Flüchtenden hinab und hob einmal mehr ihren Fuß.
*Krccchhhhhh*
Die Rettungswagen wurden geplättet wie Alufolie. Die Fußsohle der Riesin berührte den Boden und verwandelte sechs von den Gefährten in dünne Stahlscheiben.
*Zinnnnnng*
Und die letzten drei auch noch. Niemand hatte auch nur die geringste Chance zu überleben.
„Ihr dummen Lappen! Pffhahah!“
Kyoko stampfte freudig weiter. Sie war nun fast am Rande der Stadt angekommen und sah vor sich nur noch zahlreiche ausschweifende Kornfelder und einen recht großen Wald. Irgendwo weiter weg war ein Gebirge. Ein letztes Mal noch drehte sie sich um. Rauchende Ruinen, Feuer, Schutt, zerquetschte Bäume. Keine Menschenseele mehr zu sehen. Hier konnte man wohl keinen Spaß mehr haben.
„Puuuuh~ Hah.“
Die Gigantin streckte sich entspannt. Fast so, als hätte sie gerade ein großes Werk vollbracht. Sie lächelte zufrieden.
„Dann checken wir doch mal die Berge aus. Aber vorher...“
Sie kniete sich nieder und öffnete vorsichtig die Schnallen ihrer Riemchensandalen. Langsam zog sie diese aus und stellte ihre nackten Füße auf einem der Kornfelder ab. Metertief sanken ihre riesigen Sohlen in den weichen Boden und zerstörten alles, was dort wuchs.
„Ahh. Viel besser~“
Sie schnappte sich ihre Schuhe und warf sie rücksichtslos hinter sich, wo sie scheppernd in einem Gebäudekomplex landeten und diesen völlig pulverisierten. Staub breitete sich um den Einschlagpunkt aus und ließ die paar Überlebenden in der näheren Umgebung hustend zusammenbrechen.
„Passt mal auf meine Sandalen auf, okay? Ich hol die später wieder ab. Und wehe, ihr macht damit irgendwas Unanständiges!“
Ihre schönen Riesenfüße setzten sich in Bewegung.
*Thud*
*Thuddd*
Gnadenlos zertrampelte sie erneut alles, was sich ihr in den Weg stellte. Ein Bauernhaus zerbrach unter ihren Zehen wie ein Haufen Waffeln. Knack! Eine Scheune mit Kühen verschwand einfach unter ihrer Ferse. Einzelne flüchtende Winzlinge zerplatzten wie überreife Tomaten unter ihren Fußballen. Herzlos zerschmetterte sie eine Kirche, die mit betenden Menschen gefüllt war. Der Wald kam langsam näher, und damit auch das Gebirge. Kyoko hinterließ erneut nichts als Fußabdrücke und grenzenloses Leid. Hauptsächlich, weil es ihr Spaß machte.
Nachdem sie eine ganze Zeit gewandert war, hielt sie kurz inne und versuchte, sich einen Überblick zu verschaffen. Im Gebirge gab es ein Tal. Sie würde wohl zwischen zwei Gebirgsketten entlang laufen können. Wie cool! Vergnügt stampfte sie weiter, Bäume und Tiere des Waldes wurden gleichermaßen unter ihrem unglaublichen Gewicht begraben. Ihre Fußsohlen waren inzwischen komplett schwarz gefärbt.