Schildkröte, Kapitel 10

  • Kapitel 10


    Eine kleine Pilzwolke bildete sich auf ihrem Zehennagel. Man hatte ihr mit einer Atombombe angegriffen!

    Petra lächelte. Es war ein heißes Gefühl , ja, aber die Dicke ihres Zehennagels schützte ihr gegen die Milliarden Graden der nuklearen Explosion. Die Riesin fühlte die Druckwelle noch nicht einmal.

    Petra bückte sich und blies sanft. Die Pilzwolke verschwand augenblicklich. Die Giga-Riesn fühlte sich großartig als sie das sah. Sogar ein sanftes Pusten ihrerseits war stärker als die stärksten Waffen der Menschheit!

    Dieses "sanfte" pusten verursachte allerdings Chaos in Paris. Nicht nur weil die Stadt von einem Sturm, das war das Blasen der Riesin für Paris, heimgesucht wurde, sondern weil sie so radioaktiver Staub in die Stadt blies, der das Fleisch von unzähligen Einwohner von den Knochen brannte. Es gab kaum noch ein lebendes Wesen in Paris nachdem sie die Stadt verließ. Entweder durch den Sturm ihres Pustens getötet, ums Leben gekommen unter einstürzenden Gebäuden, verursacht durch die Beben ihrer Schritte, oder verbrannt durch den radioaktiven Staub.

    Petra brauchte einen zweiten Ohrring. Also ging sie nach London, wo sie das London Eye Riesenrad an sich nehmen wollte. Sie stieg mit einem Schritt über den Ärmel, verwandelte die Klippen Dovers zu Pulver unter ihrer Fußsohle, und kam so in das Vereinte Königreich an. Aber nicht bevor sie ein kleines Schiffchen aus dem Wasser gefischt hatte. Es war der Flugzeugträger "Ronald Reagan," welche die USA nach Europa geschickt hatte mit der Atombombe. Jetzt hielt die Riesin den Flugzeugträger wie einen gefangenen Käfer zwischen Daumen und Zeigefinger. Die Bomber waren schon wie Staubkörner heruntergefallen und die Mannschaft wurde zu Tode gerüttelt als die Riesin ihre Arme baumeln lies während sie weiterlief.

    "Meine Damen und Herren! Die Riesin ist in Großbritannien angekommen. Sie bewegt sich Richtung London. Die Bevölkerung wird dringend geraten, zu Hause zu bleiben und ihre Ruhe zu bewahren. Der Premierminister...".

    Aus einmal fiel die Nachrichtensendung weg. Der Sender hatte Aufnahmen gezeigt von zwei gewaltigen Füssen die alles zertrampelten, da die Kameras nicht mehr der Riesin filmen konnten. Aber nun war der Sender auf einmal still. Kein Wunder. Man kann nichts ausstrahlen wenn ein 15 Kilometer langer, 4 Kilometer breiter Fuß, der etwa 18 Tonnen Fleisch und Knochen trägt, auf dem Fernsehgebäude landet....

    Petra war in London angekommen. Sie riss das andere Riesenrad aus dem Boden und steckte es an ihr anderes Ohr. Der Flugzeugträger folgte als Anhänger. Petra lächelte.

    Da stand sie, unglaublich hoch im Himmel ragend. Nichts, sogar keine Atombombe, konnte ihr etwas anhaben. Die höchsten Berge waren wie Maulwurfhügel für sie, und wie Maulwurfhügel konnte sie diese plätten. Nationale Monumente und Waffen baumelten wie Plunder an ihren Ohrläppchen. Der Eiffelturm, das Atomium, der große Flugzeugträger "Ronald Reagan"... wie Spielzeug hingen sie da, getragen von der Kraft ihres Ohrläppchens. Es war eine unglaubliche Demütigung. Und Petra wusste es. Sie hielt ihre 32 Kilometer langen Arme hoch, als Geste des Triumphs.

    "Ich bin die Größte! Die größte Riesin aller Zeiten! Ich bin eine Göttin! Verehrt mich, ihr Milben, oder ich zertrete euer ganzes Land! Ha, ha, ha! Sieht mich an, mein fantastischer Körper! Niemand und nichts ist größer als ich! Ich bin euch allen überlegen! Sogar eure stärksten Waffen können mir nichts anhaben! Aber ich, dagegen...".

    Petra stampfte auf den Boden. Eine Kraft, viele Male größer als einer Wasserstoffbombe, schlug auf der Erde. Sie schuf eine Schockwelle so gewaltig, dass sie mehrere Städte zerstörte als sie über den Erdball zog. Die Welle reiste ein paar Mal um die gesamte Erde und ließ den Planeten selber ein wenig schaukeln. Der Boden unter ihren Fuß brach auf und verschluckte ganz London. Stücke Fels und Dreck, groß wie Hügel, flogen herum. Dann, als ob die Erde selber blutete vom Aufprall, quoll Magma hervor.

    Die Giga-Riesin ging ein Stück zurück da sie sich nicht verbrennen wollte. Sie spürte die Hitze unter ihren Füßen. Dann spreizte sie grinsend abermals ihre Beine und pinkelte wieder. Ein Strahl Urin, beschleunigt durch ihre Muskulatur, spritzte herab.

    PSSHHH!!! Die Schiffe zischte gewaltig als sie auf das Magma traf und gelbe Wolken bildeten sich. Wenn diese Wolken regnen würden, dann vergifteten sie so ganze Landflächen mit sauren, eklig riechenden Urin, der sicher ganze Ernten verrotten und vergehen ließ. Und dann reden wir noch nicht mal von Wäldern.

    Petra lächelte. Sie konnte locker einen Jahrhunderten alter Wald mit nur ihrem großen Zeh in Brei verwandeln. Konnte Hügel plätten als ob es Häufchen Sand waren. Uralte Städte, Jahrhunderte bewohnt und erbaut mit unzähligen Stunden Arbeit und Schweiß, konnte sie innerhalb einer Sekunde zertreten. Die Riesin genoss diesen Gedanken. Wer hatte es je denken können, das das Schicksal dieser Städte, welche viele Kriege gesehen hatten, letztendlich unter den Fuß einer 100 Kilometer großen Frau zertrampelt zu werden sein würde?

    Sie sah nach oben. Ihre Hände würden so hoch im Himmel reichen wenn sie ihre Arme ausstreckte, dass sie vielleicht Satelliten aus der Umlaufbahn pflücken konnte, als ob sie Obstfliegen fing. Ihren Urin konnte einen neuen Fluss bilden, aus stinkender, schäumender Säure, der alles in seinem Pfad eingehen ließ.

    Petra zog, einen plötzlichen Gedanken folgend, eines ihrer Haare aus dem Kopf, hielt es zwischen Daumen und Zeigefinger, und ging so damit über eine nahegelegene Stadt. Wie ein Metalldraht welcher durch Weichkäse schnitt, ebnete ihr Haar die ganze Stadt ein. Eine ganze Stadt! Zerstört durch nichts anderes als ein einziges Haar von ihr!

    "Kein Wesen ist mächtiger als ich," dachte Petra froh. "Ich bin die einzige Göttin! Ich, und nur ich, sollte verehrt werden, denn niemand ist größer als ich es bin!"

    Sie setzte sich hin, eine weitere Schockwelle erschaffend welche die Britischen Inseln noch mehr beschädigte, und streckte ihre Beine. Die Riesenfüße Petras bulldozerten sechs Städte ins Meer ohne das sie es merkte. Sie wusste ebenfalls nicht das die Schwielen unter ihre Fußsohlen so dick waren, dass man Tonnen Dynamit brauchen würde um sie wegzusprengen und zu ihrer Haut zu gelangen.

    "Ich bin eine Göttin," dachte sie. "Nichts kann mich aufhalten. Diese Winzlinge müssen mich einfach anbeten und gehorchen. Anders werde ich sie besuchen...". Sie stellte sich ganze Städte vor, reduziert zu Schmierstreifen unter ihren Füßen, die monumentalsten Bauten zertreten zu Nichts. Petra lächelte glücklich.

    Das Leben war gut.

    Für sie....


    ENDE

    Einmal editiert, zuletzt von Vaalser4 (22. August 2019 um 22:25)

  • [...], sondern weil sie so radioaktiver Staub in die Stadt blies, [...]

    Sie stieg mit einem Schritt über den Ärmel, [...]

    Jetzt hielt die Riesin den Flugzeugträger wie einen gefangenen Käfer zwischen Daumen und Zeigefinger.

    [...], auf dem Fernsehgebäude landet....

    Sie riss das andere Riesenrad aus dem Boden und steckte es an ihrem anderes Ohr. Der Flugzeugträger folgte als Anhänger.

    Und dann reden wir noch nicht mal von Wäldern.

    Sie konnte locker einen Jahrhunderte alten Wald mit nur ihrem großen Zeh in Brei verwandeln.

    Ich liebe das Ende:

    Das Leben war gut.

    Für sie.

    Herrlich böse. ^^

  • Diese Geschichte ist echt gut würde für mich persönlich nur wünschen das sie erst langsamer wächst dafür aber schön ausführlich aber deine Geschichten sind der hammer

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