Nachdem ich ja vielleicht in den "Algemeinen Diskussionen" mit Theorie und "Psychologisiererei" vielleicht genervt habe, versuche ich es mal mit dem Anfang einer Geschichte, die im gleichenGeist geschrieben ist, aber einfach weniger "problematisch" ist. Ich hoffe, daß es für manchen Genervten nicht schon wieder "der gleiche Scheiß" ist
Es war eines der vielen Gespräche, das er mit seiner Frau und früher mit seinen Freundinnen geführt hatte über seinen Wunsch, ein winziger Mensch zu sein. Lange Jahre hatten diese Gespräche ihm und seinen Partnerinnen Sorgen und Schmerzen zugefügt, doch das hatte er in dieser Zeit zu vermeiden gelernt. Sie wußte, wie es gemeint war, und sie verstand ihn, soweit dies für einen Menschen, der dieses Bedürfnis und auch sein "Gegenstück" nicht hatte.
Sie legte die Hände auf sein Schultern und sah in zärtlich an.
"Es ist gut", sagte sie leise. "Ich nehme Dich mein kleiner Mann"
Wie schön sie war! Wie ruhig in ihre sanften Worte machten. Wie schön die Strähne ihres langen blonden Haars, das sich non ihrer Schläfe über den oberen Teil ihr Wange über ihre Lippen herabhing und keck im Hauch ihrer Worte tanzte!
Er könnte sein Leben verbringen, dazustehen und diesen Lippen zusehen, wie sie mit Worten die Strähne ihres seidigen Haares tanzen ließen. Sie zog ihn zu sich, ihre Gesicht wurde weniger und weniger beleuchtet und ihre Augen schimmerten glänzend ihn der Dämmerung zwischen Ihnen. So sollte es bleiben, dieser Moment sollte nie vergehen!
Er wunderte sich. Richtete sie sich auf ? Es war schön ein wenig zu ihrem Gesicht aufzusehen. Kam ihr Gesicht trotzdem näher ? Nein, er - das konnte doch nicht wahr sein! Würde er tatsächlich -- sein Herz klopfte, er konnte es nicht glauben und wagte nicht sich zu vergewissern; sollte Gott, falls es ihn doch gab, gnädig sein ? Sollte er ihn wirklich an den Platz stellen, den er immer ersehnt hatte ? "Schau nicht, Peter", dachte er, "guck nicht nach ob es wirklich wahr ist,
teste nicht ob Deine Kleidung weiter wird, ob Deine Füsse den Kontakt zum Boden verlieren, laß ihn, oder was immer es
ist machen, glaube, nur diesen einen Moment lang". Er sah wie sich ihr Gesicht über ihm erhob und sich weiter entfernte.
Er brauchte nicht mehr zu prüfen, auch nicht zu verifizieren, wie klein er würde, er dacht auch nicht daran er genoß den Moment und tauchte ein wie die Welt, seine Welt, die zuallererst die Gegenwart sein schöne, geliebten Frau war langsam verschluckte und zu dem winzigen Bündel machte das sie bestaunend und anhimmelnd anbetete.
Er glitt dahin, und seine Frau wuchs und wuchs.
Wenn er nicht so gebannt gewesen wäre, hätte es ihn vielleicht gewundert, daß sie gar nicht erstaunt war oder gar entsetzt. Doch er war sprachlos und seine Seele so gebannt von dem, was sich vollzog, daß er gar nichts Anders konnte als von Empfinungen die ihn durchfluteten weggespült zu werden. Lisa ihrerseits hatte oft genug mit ihm gesprochen und
sah in seinen Augen, daß dies es war, was ihr lieber Mann immer gebraucht hatte. Sie hatte ihn aus seinen Kleidern befreit und eine hand von ihm entfernt und stüzte seinen Rücken mit den Fingern ihrer anderen Hand während er zu der Winzigkeit vor ihr versank, die er immer ersehnt hatte. Sie fühlte nur ein warmes Erbarmen, sie war eine sehr liebevolle, gütige Frau. Es war zu klar, wie dies seine Seele beruhigte und seine Sehnsucht stillte, seine Augen, sein schwindendes Gesicht erzählten es. Sie bezeugte und erlebte diesen Prozess und war zunächst auch nicht willens und in der Lage nach dem "Wie" und "Warum" zu fragen.
Als er nur noch sieben Zentimeter groß war, versuchte er offenbar von der Sitzfläche auf dem Sofa auf dem beide gesessen hatten herunterzuklettern und auf dne Boden zu gelangen. Sie nahm ihn behutsam auf dem Boden vor ihren Füssen ab. Sie sah dieses winzige Menschlein zu ihren Füssen und wir er den Kopf in den Nacken legte um zu ihr aufzuschauen. Es fühlte sich Alles merkwürdig leicht an. Es war einfach stimmig wie er da vor ihr stand. Seine Bewegungen, sein Körpersprache, zeigten einen gelösten, eine befreiten Peter, dem nicht mehr das Belastete, Schwere und der Geruch von Unglück anhaftete. Hier stand ein kleiner Mann, "beraubt" von allen Möglichkeiten des
"normalen" menschlichen Lebens und war offensichtlich befreit, das verströmte seine ganze Aura, so klein er auch war.
"Ja, Peter, mein kleiner Peter, wenn Du so frei dabei bist, sei klein, so winzig wie Du es brauchst", dachte sie als sie den Winzling vor sich sah. Er war klein und eigentlich hätte sie gedacht, daß es sehr schwierig sein müßte seinen Gesichtausdruck zu erkennen, aber sie sah doch, daß sein Gesicht strahlte wie noch nie, als er vor ihr niederkniete
die Arme als wolle er die Welt umarmen von sich streckte und rief : "Lisa, ich liebe Dich ich bete Dich an". Und dann
kroch er auf Knien zu ihrem Schuh und küßte dessen Spitze. Sie mußte schmunzeln und fühlte ein klein wenig Unsicherheit sich zu bewegen, einen Hauch einer Furcht sie könne ihn zertreten.
Sie beugte sich vorsichtig vor und sagte: "Jetzt komm' mal hoch, laß mich Dich mal sehen mein kleiner Minnesänger".Dabei reichte herab und lud ihn ein in ihre zu einer Schale gekümmte Handfläche zu klettern. Peter folgte ihr ganz natürlich und willig und sie nahm ihn vorsichtig herauf. Für Peter war die Beschleunigung ihrer behutsamen Bewegung immer noch wie das schnelle Anfahren eines Aufzugs, doch er war viel zu glücklich als das ihnso etwas hätte irritieren können. Als sie ihn vor ihrem Gesicht hielt konnte er nur entweder u ihren Augen aufschauen oder direkt vor sich den mittleren Teil ihrer Lippen sehen, zu leicht erstreckte sich ihr Gesicht über sein Gesichtsfeld hinaus.
"Hallo, Peterle" flüsterte sie lächelnd. "Willkommen Zuhause; willkommen bei Deiner Riesin"
Peter seufzte nur im Glückstaumel, der ihn für Lisa beinahe ein wenig Irre geworden wirken ließ.
Doch dann sah sie, wie sich seine Augen mit Tränen füllten. Sie sah etwas besorgt auf ihn herab.
"Lisa, das ist so schön", schluchzte er und dann brach es aus ihm heraus
"Lisa bitte, werf' mich nicht fort; ich bin auch still ich leb auch im Keller ich verbringe das Jahr dort wenn ich nur einmal
im Jahr - zu Weihnachten vielleicht - zu Dir nach oben darf. Wenn ich nicht darf sprech ich Dich nicht an, ich möcht' Dich nur sehen dürfen, einmal im Jahr für eine Minute zu Dir aufschauen, Deine Schönheit trinken. Lisa, ich bleib unten im Keller ich bete das Geräusch Deiner Schritte an, ich küsse die Luft, die den Schall zu mir trägt, ich stopf mir auch die Ohren zu wenn ich den Klang Deiner Stimme hier unten nicht hören darf, nur Lisa, bitte, werf' mich nicht weg,
bitte, bitte, bitte, bitte - ich tu Alles, was Du willst -ich arbeite 24 Stunden am Tag, ich rackere wie der Teufel, ich bin ganz brav, ich bin folgsam, ich sehe weg wenn Du nicht willst das ich Dich sehen darf, obwohl ich mich nach Deinem Anblick verzehre, ich verpreche ALLES, Lisa bitte"
"Schhhhhh", sagte Lisa nur leise, "keine Angst, ich werf Dich nicht weg, ganz sicher nicht, Du bist doch jetzt mein lieber kleiner Genosse, mein Freund" und lächelte in liebevoll an.
"Ja, wirklich", fragte er wie ein kleiner Junge.
"Ja, ganz bestimmt" antwortete Lisa.
"Oh, ist das schön", schwärmte das kleine Bündel zwischen ihren Fingern.
"Was machen wir denn jetzt mit all den Fragen, die sich sonst noch stellen", fragte er ernst. Dann packte ihn der Eifer wieder:
"Lisa, Du sollst Dir nehmen, wen immer Du brauchst; wenn es so kommt und Du es willst, putz ich ihm die Füße mit dieser Zunge". Er streckte dabei die Zunge heraus und griff sie mit den Fingern als ob er sie zur Betonung seines Eifers weiter herausziehen wollte "Ich bet' Euch beide an, wenn Du mich nur magst"
"Das ist gar nicht nötig, mein Winzling", unterbrach sie ihn, als er kurz nach Luft schnappte nachdem er seine Zunge aus dem zerrenden Griff entlassen hatte, " und ich glaube auch nicht, da ich das jemals wolen würde. Du bist ein Mensch und ich habe dich lieb und gern; Du brauchst das nicht zu tun, ich hab' Dich auch so lieb"
Peter strahlte seelig
"Wer weiß, wie es wird; ich muß doch jetzt erst mal selber sehen, was ich brauche, und wie ich damit umgehe. Doch Du",sagte sie, drehte Peter und setzte ihn in das "V" das ihr Pullover vor ihrem Dekoltee bildete, bleibst auf jeden Fall hier". Sie beugte ihre Gesicht vor, sodaß sie dem kleinen Kerl, dessen Front von ihre weggerichtet war ins Gesicht
sehen konnte, während er den Kopf in den Nacken legte und zu ihr aufsah. "Verstanden ?", fragte sie und er nickte
eifrig zur Antwort.
"Weißt Du was", sagte sie und erhob sich vom Sofa, "Zeit für einen Ausflug; wir haben gesagt daß wir dies so machen als wir darüber gesprochen haben, wir haben gesagt, daß wir so sehr wohl leben können, das sollen wir jetzt auch tun"
"Ja aber wir wissen dochgar nicht wie das geschehn ist und wie lange es so bleibt"
Sie neigte den Kopf zur Seite und sah in prüfend an :"Schon genug davon ? Doch nicht Dein Traum ?"
"Oh nein", schüttelte er heftig den Kopf
"Das hätte mich jetzt auch doch etwas überrascht", lächelte sie
"Aber müssen wir nicht erst wissen ..."
"Papperlapap", unterbrach sie ihn " wir können ohnehin nicht wissen, wie das jetzt passiert ist; es ist surreal genug, daß man ohnehin nur rätseln kann was als Nächstes kommt. Laß uns ausgehen Peterle, laß uns leben, laß mich 'uns spazierengehen' am See, laß uns all das tun was Du Dir so ersehnt hast;lebe Peter, jetzt, es ist Deine große Chance!
Und außerdem: ich bin ja jetzt wohl vollends der Chef; also wird jetzt ausgegangen, klar mein Kleiner "
Er nickte nur glücklich.
Sie stand auf, griff vom Tisch die Schlüssel, holte ihre Handtasche und verließ die Wohnung nachdem sie ihn mit einer
dünnen Schnur in einer Art Sitzgurt an ihrem Pullover gesichter hatte. Ihre Schritte wogten ihn in ihrem Rythmus und
stießen ihn imemr wieder an die warme, weiche Berührung ihrer Haut.