Öfter, zum Beispiel in der Diskussion über die Geschichte „Lisa kommt groß raus“, ( und einem Austausch, der zugegebenermaßen durch mein Verschulden dieses Thema weit „überdehnte“ ) wird oft angedeutet, dass ein Mensch, der im Verhältnis zu seinem Partner winzig klein ist, diesem wenig geben kann, dass eine Riesin beispielsweise Nichts von so einem Gnom hat. Dabei wird oft erwähnt, dass der Winzling sie nicht in den Arm nehmen, sie nicht stützen, ihr nicht Fels in der Brandung sein kann etc. Das ist körperlich naturgemäß richtig und ist sicher ein „Malus“ an so einem winzigen Gegenüber.
Unklar ist, ob dies für Beziehungen gesagt wird, die „vollständige“ sexuelle Partnerschaften sind. Das kann ich mir nämlich sehr gut vorstellen. Es ist zum Beispiel auch so, dass es einfach auch nicht möglich ist mit so einem Winzling gewisse Formen von leidenschaftlichem Sex zu haben, weil er solchen schlicht weder bieten kann, noch jeglichen Versuch so was zu tun nicht überstehen würde. Es gibt von den banalsten Alltäglichkeiten ( wie zu helfen die Einkaufstaschen aus dem Auto in die Wohnung zu tragen, den Müll herauszubringen, etc ) bis zu handfesten Fragestellungen des Broterwerbs eine Menge „Nachteile“ an solch einer Konstellation die ja niemand bestreiten kann.
Ist deshalb ein winziger Mensch mit Blick auf jegliche Liebe zu ärmlich, zu jämmerlich, insbesondere wenn für die Liebe zu einr Frau ?
Mir ist allerdings nicht klar, dass in einer solchen Konstellation keine Liebe zwischen Groß und Klein möglich ist. Und mir ist auch nicht klar, wieso diese nicht auch zärtlich sein kann. Was die Sexualität betrifft, so ist es wohl eine Frage was die beiden mitmachen können und worauf einzulassen der/die riesige Partner/in bereit ist. Nur auch ohne solche Aspekte. Gibt es keine sehr innige, liebevolle Beziehung zwischen Haustier und Halter ? Nun wird vielleicht Mancher entsetzt sein ob dieser Assoziation, aber mir geht es darum, ob nicht MINDESTENS eine Beziehung solcher Art möglich ist. Und ich finde andererseits, dass dies schon eine Menge ist, man schaue nur mal, wie herzlich ein geliebter Hund liebkost wird. Ist das zu bescheiden ?? Tatsächlich finde ich, dass das mit Abstand größte Geschenk, das mir ein Mensch und eben auch eine Frau machen kann, ist, dass sie mir Zuneigung in ihrem Herzen schenkt. Eigentlich ist das der Rohstoff aus dem in meiner Vorstellung Glück gemacht ist.
Deshalb stellt sich für mich die Frage, ob nicht die Zuneigung eines riesigen Menschen zu einem winzigen Möglich und durchaus schön sein kann. Für einen wie mich, der einfach klein sein möchte ist das durchaus die Vision eines spannenden Abenteuers. Und dieses besteht gerade auch darin, wie man mit den Dingen, umgeht, die etwas schwieriger, oder nicht möglich sind. Wenn eine Riesin es vermisst, in den Arm genommen zu werden, dann soll kein winziger Mensch sei er männlich oder weiblich dem im Wege stehen – erst dann ist die Beziehung okay. Sie muß flexibel an das angepasst sein, was die Menschen darin brauchen. Da ich mir vorstelle, dass ein Winzling einfach glücklich ist, sehr viel Zeit mit seiner Riesin zu verbringen, in ihrer Nähe, auf ihrer Hand, in ihrer Rocktasche zu sein, geht es dabei vor Allem darum, was SIE braucht.
Es kann nicht sein, dass sie traurig verzichtet. Natürlich ist das sehr fraglich, wenn der Winzling erst klein wurde als die Beiden sich schon kannten. Dann kann sein, dass sie ihn so liebt, wie sie ihn zuvor kannte und IHN, diesen Mann vermisst. Meine Idee dreht sich eher darum, dass dies gar nicht der Fall ist, sondern, dass es ihn immer nur so winzig gegeben hat und sie ihm so begegnet. Dies ist nicht der „Verstümmelung“ einer eemals normalen Beziehung und ich glaube, dass man sie auch nicht als solche sehen muß. Richtig spannend wird es doch erst, wenn man denkt, dass Winzlinge eine „neue“ Spezies Lebenwesen ist, die in vielerlei Aspekten normalen Menschen ziemlich ähnlich sind, dass sie aber in einigen Aspekten auch sehr anders sind ( sie sind z.B. anhänglicher, fixierter, verehren die Riesen wie Könige, wie „Hoheiten“, sind permanent ein wenig auf der Hut einen Zipfel ihrer geliebten Präsenz zu erhaschen; sie fragen, diskutieren auch, fügen sich aber auch ganz natürlich nach Entscheid; mit ihnen gibt es kein „Gezerre“ für die Riesen, keinen ewig schwelenden Konflikt)
Ich gebe ja zu, dass ich hiermit eigentlich dauernd von meinem Wunsch erzähle, was auch sonst. Ich frage mich, ob, wenn erst mal verstanden ist, dass dies wirklich ein gewissermaßen neuartiges Wesen ist, nicht die Eine oder Andere sagen würde: „Komm, das ist nett, süß; ich nehme Dich mit“
Immerhin wird gesagt, dass so ein Winzling eine Riesin nicht trösten und beruhigen kann, und dies wird letztlich darauf zurückgeführt, dass er nicht hinreichend physisch präsent ist und sie schützen kann. Erstens ist die Frage, ob das den wirklich für jede Art von Schutz gilt, und zweitens scheint es mir, dass unser Kulturkreis die zweifellos manchmal schöne, beruhigende, sichernde und benötigte Vorstellung vom Mann als „Fels in der Brandung“ ein gewisses „Übergewicht“ hat. Manche mögen sagen, dass dies nicht eine Rolle des Mannes sei, sondern des Partners unabhängig vom Geschlecht, doch muß ich zugeben, dass ich meine Frau nicht als „Fels in der Brandung“ erlebe und auch nicht so benötige. Es geht mir nicht um tätige Hilfe um Unterstützung, wenn ich nicht mehr kann. Es ist natürlich, dass ein Partner dem Anderen beispringt, soweit seine Möglichkeiten dies erlauben, aber der Grad seiner Befähigung dazu macht für mich keinen Bonus oder Malus in der Beziehung. Es gibt Gründe, warum mir die Vorstellung, dass mein Frau winzig wäre, unbehaglich ist; aber keiner dieser Gründe besteht darin, dass sie mir bei Vielem nicht mehr helfen könnte. Was mich an dieser Vorstellung am meisten ängstigt, ist dass sei seelisch neben mir „verhungern“ würde, dass ich nicht achtsam genug für sie wäre. Doch neben dem Gefühl dass sie doch viel zu schön, zu bezaubernd, zu liebenswert und zu wunderbar wäre um neben so etwas Gewöhnlichem wie mir klein zu sein, würde ich eher überfließen von Zärtlichkeit. Aus den vielen Bemerkungen, die ich über die Idee von Winzlingen gelesen habe würde ich schließen, dass sie möglicherweise schreckliche Angst
Hätte nicht mehr geliebt zu werden, ihre Freunde und Lieben zu verlieren und ich würde von meiner Seite Alles tun, diese Angst zu zerstreuen. Wenn sie es zuließe, würde ich sie verwöhnen und liebkosen, vielleicht wäre es möglich in ihrem zarten Körper eine Flut von sexuellen Höhepunkten auszulösen, indem ich nur die Finger benutze. Bestimmt würde ich nicht auf die Idee kommen, zu bedauern, dass ich nicht mir ihr schlafen könnte.
Ich muß noch mal betonen, dass mir diese Vorstellung eigentlich durchaus unbehaglich ist. Aber träte sie ein, dann würde ich dieses winzige Bündel Leben als flehende Bitte um Liebe begreifen und ich würde mich sehr danach sehnen, es so zu erfüllen, dass die Kleine satt wird und keine Angst haben muß. Und das wäre auch nicht dadurch beeinträchtigt, dass sie sich danach sehnt so klein zu sein.
Ich frage mich ob ich wirklich der Einzige bin, der solch einen Impuls empfindet oder zumindest ob dieser Impuls so außergewöhnlich ist. Vielleicht ist es nur, weil ich weiß wie man sich fühlt wenn man so klein um jegliche Form von Liebe bettelt und fürchtet, dass gerade die Winzigkeit einem den Zugang zu dieser Liebe verschließt.
Ist das wirklich so verrückt ?