High, Kapitel 8

  • Kapitel 8


    Melissas Körper dehnte sich aus. Ihre schon Ehrfurcht erregenden Füße wurden größer, länger, breiter. Ihre Zehen bliesen sich auf wie riesige Ballons. Ihr Volumen nahm jede Sekunde zu, mit jedem Schritt der gigantische Süchtige. Jeder Fußabdruck den sie in der Erde hinterließ war nicht nur größer als der vorherige, sondern auch tiefer wegen ihre zunehmende Masse.

    Ihre dünnen Beine, voller Pickel und Narben, ragten immer höher gen Himmel, den mageren aber jetzt sehr imposanten Körper mitnehmend. Ihr Hintern blies sich auf, proportional zum Rest ihres Körpers. Der Brustkorb der Junkie breitete sich aus, wie ihre Brüste, Körbchengröße A im Verhältnis zu ihren Körper aber inzwischen größer als Wale. Allein schon ihre Nippel waren größer als die größten (künstliche) Brüste der Welt.

    Melissas Arme, voller Narben wegen der unzähligen Nadeleinstiche, wurden länger und dicker, und obwohl sie relativ dünne Arme hatte war sie nun stärker als ein ganzes Regiment Soldaten zusammen. Und sie wuchs immer noch.

    Ihr Kopf, mit den dunkelbraunen, vernebelten Augen und fettiges, ungekämmtes, kurzes schwarzes Haar ragte immer höher in die Lüfte. Melissa maß innerhalb einer Minute stolze 1,5 Kilometer, immer und immer weiter expandierend in alle Richtungen.

    Und obwohl ihr Hirn mitwuchs, blieb Melissa dumpf und sich nur halb bewusst von der Welt um sie herum. Deshalb wusste sie denn auch nicht, dass sie gerade einen ganzen Wald voller Nadelbäume zertrat. Die majestätischen, immergrüne Tannen zerbrachen und knickten wie trockene Grashalme. Mit jedem Schritt zertrat die Riesin viele dutzende Bäume auf einmal und presste sie zu Matsch in den Boden. Überreste der Vegetation blieben unter ihre Fußsohlen kleben wann immer sie einen Fuß hochhob, wegen des klebrigen Harzes der ihr immenses Gewicht aus die Baumstämme herauspresste. Melissa hob ihre Füße nicht besonders hoch während sie lief, wie die meisten Menschen halt, aber immerhin ein paar Mal höher als die höchsten Bäume.

    Für sie erschien es als ob sie über ein großes Beet aus Moos spazierte. Der dunkelgrüne Teppich fühlte sich weich an unter ihren Fußsohlen, und ihr vernebeltes Hirn konnte immer noch nicht die Wirklichkeit korrekt interpretieren. Also schien es für sie, dass sie über Moos lief, sich nicht bewusst dass sie alleine schon mit ihren kleinen Zeh einen ausgewachsenen Nadelbaum völlig zertreten konnte.

    Und sie realisierte sich ebenfalls nicht das sie immer noch wuchs. Ihre schon schwindelerregende Größe von 1,5 Kilometer verdoppelte sich. Dann nochmals. Und nochmal. Als sie schließlich aufhörte zu wachsen, ragte sie unglaubliche 12 Kilometer über das Land!

    Alleine schon Ihre Füße waren jetzt 1,7 Kilometer lang und verdunkelten alles kurz bevor sie es zu Nichts zertraten. Um vom ekelhaften, brechreizerregenden Gestank ihrer Füße zu schwiegen. Wenn sie nicht jede Sekunde unzählige Quadratkilometer Wald plätten würde, dann würden die Bäume alle eingehen durch den penetranten, dicken, heißen Schweißgeruch.

    Ein Jäger im Wald bemerkte erst wie Vogelschwärme in Panik davonflogen, danach rannten unzählige Tiere, groß und klein, an ihm vorbei. Dann spürte der Jäger ein Beben, gefolgt von ein zweites, viel intensiver dieses Mal. Da er mitten im Wald stand, zwischen den Bäumen, konnte er nicht weit sehen. Ein drittes Beben, gefolgt von ein Krachen in der Ferne, folgte. Der Mann wusste, dass etwas nicht in Ordnung war, aber ehe er zu einer in der Nähe gelegene Lichtung gehen konnte um nachzusehen, wurde es dunkel. Heiße Luft, schrecklich riechend, griff seine Nase an. Ehe er aus Reflex durch den Mund einatmen konnte wegen den höllischen Gestank, kam ein riesiger Fuß gnadenlos auf ihn nieder, seinen Körper zu nichts zermatschend.

    Zusammen mit etwa einen weiteren Quadratkilometer Wald.

    Melissa bemerkte es nicht. Sie blieb sich ihrer Umgebung kaum bewusst. Die 12 Kilometer große drogenabhängige lief und lief, mit den Augen half zu und das Hirn leer. Nach einer Weile verließ sie den Wald und kam wieder in der bewohnten Welt an.

    Atlanta.

    Fortsetzung folgt.

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