In Mitchells Heimatstadt
Mitchell beschrieb dem Zimmermädchen, wo die Pillen lagerten. Er hatte sie in seinem Büro in einem Tresor verschlossen. Nachdem Antonija nochmals versichern musste, ihn wieder freizulassen, übergab Mitchell dem Zimmermädchen den Code. Am späten Abend erreichten sie endlich das Büro. Niemand war mehr da. Also beeilte sie sich. Antonija ging in Mitchells Büro und öffnete aufgeregt den Tresor.
Das Zimmermädchen staunte nicht schlecht, es waren mehr als 250 Schrumpfpillen, die Mitchell da in seinem Tresor versteckte. Es waren die ersten Prototypen, die in irgendeinem Chemielabor entwickelt wurden. Mitchell hatte sie gemeinsam mit Jeanie damals im Tresor eingeschlossen. Woher und wie Jeanie in den Besitz von so vielen Pillen kam, wollte Mitchell seinerzeit gar nicht wissen. Es war ihm auch egal. Ebenso viele Pillen gab es auch vom Gegenmittel, das für das Wachstum eines Menschen dienen sollte und für Mitchell seine Freiheit bedeutete. Nur eine einzige kleine Pille und alles wäre wieder so wie es war. Doch soweit war es noch nicht und Antonija betonte das nochmals sehr deutlich…
„Na gut, als erstes werde ich eine Pille testen und wenn es funktioniert, dann lasse ich dich frei. Aber wenn es nicht funktioniert, wirst du es bitter bereuen“
Mitchell versicherte dem Zimmermädchen, dass es funktionieren würde, dennoch ließ sie sich auf keine Diskussion ein. Ihm blieb also nichts anderes übrig als zu akzeptieren und abzuwarten bis sie eine Pille getestet hatte. Antonija verstaute Mitchell kurzerhand wieder in ihrer Handtasche. Dann nahm sie alle Pillen, um sie ebenfalls sicher zu verstauen. Allerdings entschied sie sich, die Innentasche ihres eleganten Mantels als Transportort zu nutzen, damit Mitchell nicht vorzeitig an eine wohlersehnte Pille gelangen konnte. Auf schnellstem Weg verließ sie nun das Bürogebäude und überlegte dabei, wie und wo sie die Pillen testen konnte. Sie konnte es schließlich kaum erwarten.
Und schnell hatte sie ein Opfer ausgemacht. In einer Seitenstraße entdeckte sie einen Jungen, nicht älter als 17 Jahre. Er war anscheinend ein Obdachloser, der hier einen Platz zum Übernachten gefunden hatte. Antonija ekelte sich etwas, da die Seitenstraße extrem verdreckt war und sich hier auch unzählige Ratten und Katzen rumtrieben, aber der junge Kerl war jetzt das ideale Opfer für Antonija. Sie kaufte schnell noch an der Ecke ein Sandwich und etwas zu Trinken. Darin versteckte sie eine dieser besagten Schrumpfpillen und schenkte es dem armen obdachlosen Kerlchen. Dankbar nahm das Jüngelchen die Spende der schönen Unbekannten entgegen und bedankte sich. Jetzt brauchte Antonija nur noch zu warten. Heimtückisch verwickelte das Zimmermädchen den armen Kerl in ein belangloses Gespräch, während er nichts ahnend die Spende hastig herunterschlang. Kaum war die Pille samt Sandwich verspeist und schon geschah für Antonia das Unglaubliche. Vor ihren Augen schrumpfte der Junge auf jämmerliche 9 cm. Das Ganze dauerte keine 10 Sekunden und schon war der Junge zu einem Winzling geschrumpft. Die Augen des Zimmermädchens glänzten wieder vor Freude. Mitchell konnte währenddessen allerdings nicht sehen, was sich da draußen außerhalb der Handtasche abspielte. Durch das Leder hörte Mitchell nur ihre freudigen Worte.
„Es funktioniert wirklich… ich kann jetzt jeden Menschen schrumpfen, den ich will“
Aufgeregt wartete Mitchell, dass sich endlich die Handtasche öffnen würde, damit er endlich seine Freiheit erlangen konnte, aber nichts geschah. Er hörte nur das verzweifelte Schreien eines Jungen und das vergnügte Kichern von Antonija. Verzweifelt schlug Mitchell gegen das Innenfutter der Handtasche und schrie aus Leibeskräften.
„Königin und Gebieterin, ihr habt versprochen, dass ihr mich freilasst, wenn die Pillen funktionieren. Ihr seht, dass ich Wort gehalten habe, jetzt löst bitte auch euer Versprechen ein…“
Endlich hörte er, dass sein Gefängnis geöffnet wurde. Und schon sah er Antonijas Gesicht. Sie lächelte wieder auf eine sehr arrogante, kaltherzige Art. Sofort packte ihre gigantische Hand seinen winzigen Körper, um ihn aus der Handtasche zu ziehen und gleich darauf vor ihr schönes Gesicht zu halten…
„Du willst, dass ich dich frei lasse? Tja, ich habe es dir ja mehrmals versprochen, falls die Pillen funktionieren. Also gut, du darfst gehen…“9