Bei Oblivion konnte man auch die Statuswerte von Männern und Frauen im Construction Set ändern. Da waren die Mädels dank der Attribute wie Stärke etc. auch wirklich stärker und nicht nur größer wenn man alles auf Maximum gestellt hat :). Mach doch bitte noch ein Bild mit der Abgeschworenen Rüstung. Die sieht bei den Frauen echt sexy aus. Tolle Bilder ansonsten
Beiträge von argentarys
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So nach langer Pause geht es endlich wieder weiter mit meinen Mädels. Viel Spaß
Als das blutrote Licht des Blitzes abgeklungen war senkte,
Darya ehrfurchtsvoll ihr wunderschönes und gewaltiges Haupt und Thorben
klammerte sich eifrig an ihrem blonden Haar fest, um nicht in die Tiefe zu
stürzen. Alva kreischte erneut lauthals auf und Thorben wusste auf der Stelle,
wer eben aus dem nichts erschienen sein musste.„Herrin!“, kreischte Alva laut von unten herauf und Thorben,
der sich noch immer an Daryas Haar festklammerte konnte sie gar nicht mehr
sehen. „Endlich seid Ihr erschienen, um mir im Kampf gegen diese Unwürdige
beizustehen, bitte gebt mir Macht sie zu vernichten.“ Weiter kam sie nicht, denn
mit einem Mal ertönte ein lauter Knall und von Alva war nichts mehr zu hören.„Das reicht jetzt, Alva!“, rief eine resolute, selbstsichere
und irgendwie nicht von dieser Welt stammende Frauenstimme und das Zetern der
verzweifelten und hasserfüllten Riesin war nicht mehr zu hören. „Und du Darya
mein Kind, setzt deinen kleinen Freund hier ab und nehme auf dem Waldboden Platz.
Ich könnte zwar auf einer Wolke zu euch empor schweben, aber ich möchte, dass
Thorben auch sehen kann, was gleich geschieht.“„Jawohl meine Herrin“, flüsterte Darya voller Inbrunst und
schloss Thorben einmal mehr in ihre schützenden Hände. Umgeben von der
Dunkelheit ihrer Hände spürte Thorben ein lautes Poltern, als sich die Riesin
auf den Boden setzte. Als Darya ihn dann wieder freiließ, stand dort eine
blonde Frau, umflutet von goldenem Licht und gewandet in ein blau - weißes
Kleid. Sie war von so atemberaubender Schönheit, dass sich Thorben sofort im
Klaren war, das sie nicht irdischen Ursprungs sein konnte. Sie musste einfach
eine Göttin sein. Freya war vielleicht nur zehn Meter groß, aber sie war von
einer unglaublich starken Aura der Macht umgeben. Er zwang sich, von der
wunderschönen Göttin vor ihm einen Blick nach hinten zu Darya zu werfen, die im
Schneidersitz auf dem Waldboden hockte und ihr Haupt reichte dennoch bis zu den
Wipfeln der Bäume umher. Sie senkte ihr Haupt anmutig zur Erde und schien
dennoch verschmitzt zu lächeln. Sie ahnte, dass nun die Stunde ihres Sieges
gekommen war. Tora schließlich stand völlig perplex an der Seite und auch ihr
Bär starrte beeindruckt auf Freyas Erscheinung, die ein wenig über dem Boden
schwebte. Alva zu guter letzt stand angewurzelt da wie ein Baum. Ihre Augen
bewegten sich noch, mit einem Ausdruck wahnsinniger Mordlust blickte sie herab
auf Thorben, doch sie konnte sich nicht mehr rühren und auch kein Wort mehr
sagen.„Ich bin gekommen, um die Sache hier und heute zu beenden“,
sagte die Göttin und ihre Stimme halte eindrucksvoll über Thorbens Kopf hinweg.
Dem fiel es ein, dass es wohl äußerst unhöflich war, sich einer Göttin
gegenüber nicht demütig zu zeigen und ging vor ihr auf die Knie und senkte sein
Haupt unterwürfig Richtung Erde.„Erhebe dich, Thorben“, munterte ihn die Göttin einladend
auf, obwohl sie noch immer diese unfassbare Macht verströmte und Thorben
beeilte sich, um der Aufforderung nachzukommen. Er sah nun, dass die Augen der
Göttin eisblau waren und dennoch schenkte sie ihm mit ihren blutroten Lippen
ein warmes und bezauberndes Lächeln.„Du brauchst dich nicht zu fürchten, Thorben, denn du hast
einigen meiner Töchter endlich die Augen geöffnet. Nämlich das es nie meine
Absicht war, die Männer bis auf alle Zeiten zu verbannen. Sicher, ich habe sie
groß und stark gemacht, um sie vor Übergriffen gewalttätiger Männer zu bewahren
allerdings erhielten sie mit diesem Wachstum auch einen Auftrag. Den Auftrag,
diese Welt besser zu gestalten, die Macht der Schönheit und Weiblichkeit zu
nutzen, um mit den gutherzigen Männern, die nicht nur in der Überzahl sind,
sondern zu denen du auch zweifellos zählst, eine neue Gesellschaft aufzubauen. Eine
von Frauen zwar vollständig dominierte, aber von Liebe und Toleranz geprägte
Gesellschaft. Leider war der Hass einiger meiner Töchter wie der guten Alva
hier so groß, dass der Wunsch nach Rache ihren Verstand für immer eintrübte. Aber
wer sich aus bloßer Lust an jemand anderem rächt, ist nicht besser als
derjenige, der das ursprüngliche Leid zugefügt hat.Du aber Thorben bist ein herzensguter Mensch und unsere gute
Darya hier hat das gespürt. Sie hat sich in dich verliebt, ihr
Beschützerinstinkt wurde geweckt und schließlich hat sie sich auch an ihren ursprünglichen
Auftrag erinnert. Nur zu, sieh mich ruhig an, Darya meine Tochter.“ Thorben
wandte sich kurz ab und sah wie die Riesen hinter ihm mit strahlendem Lächeln
und leuchtenden Augen zu Freya herabsah wohl wissend, dass alle Träume, die sie
hatte nun wahr werden würden.„Ich habe Darya zur Belohnung immer weiter wachsen lassen“,
fuhr Freya fort und Thorben wandte sich wieder der Göttin vor ihm zu. „Und ihr
beide habt gesehen, dass es gut für euch war. Eure Liebe war schnell so stark,
dass auch andere Frauen, meine Töchter Laura und Irina davon profitieren und
wachsen konnten.“ Als hätten die beiden Zwillingsschwestern auf ihren Einsatz
gewartet, kamen sie mit einem Mal auf die Lichtung gestürmt und waren
blitzschnell bei Thorben. Sie ragten beide mit strahlendem Lächeln vor ihm auf
und er wusste gar nicht mehr, wohin er schauen sollte. Ein unglaubliches Gefühl
des Glücks und der Erregung ergriff ihn, als Laura ihn zu Boden warf und
unglaublich schwer und mächtig auf ihm lag. Doch sie schien ihn nicht erdrücken
zu können, denn die göttliche Macht Freyas schützte ihn bereits.„Danke für alles, Thorben“, hauchte ihm Laura entgegen und
drückte ihn ganz fest an ihren riesigen Körper. „Alva konnte uns nichts mehr
antun, also konnten wir in Ruhe nach euch suchen, nachdem ihr das Dorf
verlassen hattet. Schließlich führte uns unsere innere Stimme, vermutlich von
Freya geleitet, zur Lichtung. Und jetzt küss mich!“ Sie presste ihre riesigen
Lippen auf die seinen und breitete schon wieder ein Gefühl der Wärme aus. Das
Gefühl der Schwere auf seinem Körper wurde immer intensiver und fühlte sich
dennoch großartig an. Laura drückte ihn gegen ihre wachsenden Brüste und
stöhnte einmal voller Lust auf. Als sie sich nach fast einer Minute des
Wachstums erhob reichte sie wie Darya bis in die Wipfel der Bäume. Ihren
ledernen Bikini hatte sie gesprengt, doch das schien momentan nicht wichtig zu
sein. Darya stand nun ebenfalls auf und schloss Laura voller Herzlichkeit in
die Arme und beide mussten vor Glück weinen. Thorben wollte sich noch schwer
atmend vom Boden erheben, doch da war es bereits zu spät, denn nun legte sich
Irina bäuchlings auf ihn und strahlte ihm aus ihrem wundervollen und großen
Gesicht entgegen. „Tut mir leid Thorben, aber daran musst dich jetzt endgültig
gewöhnen. Du wirst den Rest deines Lebens von Frauen umgeben sein, die dich so
sehr lieben, dass sie dich keinen Meter mehr gehen lassen, ohne dich zu
liebkosen.“ Auch sie schloss lustvoll die Augen, drückte ihn an sich und wurde
immer größer und stärker. Thorben genoss erneut die ansteigende Schwere und die
unglaubliche Macht der Frau auch wenn alles rasend schnell zu gehen schien.Schließlich erhob sich auch die fünfzig Meter große Irina
nackt aber voller Glückseligkeit schwer atmend und ließ Thorben für einen
Moment frei. Sie gesellte sich zu Darya und ihrer Zwillingsschwester und alle
drei standen nun in einer Reihe da, höher als die Bäume des Waldes, unendlich
mächtig, unfassbar glücklich und warteten voller Vorfreude auf das, was die
Göttin nun zu verkünden hatte.„Nun meine drei. Ihr seid diejenigen, die erkannt haben,
dass Thorben der Schlüssel zu einer besseren Welt für alle Menschen ist. Und
aufgrund dessen erhebe ich euch alle drei zu Göttinnen.“ Die drei Frauen
kreischten auf einmal wie kleine Mädchen, dicke Freudentränen regneten vom
Himmel herab und die Wucht der Freudensprünge der dreien brachte den Waldboden
zum Erzittern.Darya indes klatschte einmal in die Hände wohl um
auszuprobieren, ob sie tatsächlich in der Lage war, göttliche Kräfte
freizusetzen. Und tatsächlich, es klappte. Sie hüllte sich selbst in einen
weißen Bikini, und fing mit einem Male an, wie Freya selbst ein goldenes Licht
zu verströmen. Unfassbare Möglichkeiten schienen sich vor ihren veilchenblauen
Augen zu eröffnen und sie bedankte sich artig. „Vielen Dank, Freya meine
Herrin. Ich denke als Göttin ist es angemessen, zumindest meine Scham zu
bedecken, auch wenn ich mich als Frau fühle und einen Großteil meines Körpers
präsentieren möchte. Aber nur Thorben hat es verdient, die Vollständigkeit
meiner göttlichen Schönheit zu erkunden.“ Laura und Irina taten es ihr gleich. Bekleideten
sich zwar wieder aber sorgten dennoch dafür, dass ihre makellosen Körper zum
Großteil freilagen. Nur Brust, Scham und Po bedeckten sie mit indigo- und
purpurfarbenen Stoffen, die sich aus dem Nichts herbei beschworen.“Freya strahlte ihre drei nun göttlichen Töchter voller Stolz
an. „So meine Lieben, das wäre erst einmal die Belohnung für eure guten Taten.
Ich bin überzeugt davon, ihr werdet eure neue Macht nur zum Wohle der guten
Menschen, egal ob Männer oder Frauen einsetzen.“Die drei Riesinnen nickten eifrig und Thorben wusste, dass
alle drei von reinstem Herzen waren und er spürte auch diese unfassbar starke
Aufrichtigkeit. „Ausgezeichnet, meine Lieben. Dann habe ich noch zwei Dinge,
die zu erledigen sind, bevor ich wieder gehe. Zunächst ein letztes Mal zu dir
Thorben“, sagte Freya und die Göttin strahlte ihn voller Herzlichkeit an. Er
verspürte eine Mischung tiefster Ehrfurcht, Dankbarkeit und Stolz, dass ihn die
Göttin so gut behandelte. „Du wirst auf alle Zeiten in die Obhut meiner Tochter
Darya überstellt. Ich möchte, dass du sie heiratest. Gleichzeitig sollst du mit
der Unsterblichkeit für deine Taten belohnt werden und so soll es allen anderen
Männern ebenfalls ergehen, die eine meiner Töchter glücklich machen und zu meinem
Imperium der Liebe beitragen.“Ein weiterer Aufschrei von Darya war zu hören und sie jubilierte so laut, dass
überall umher die Vögel aus den Wipfeln der Bäume stoben, überrascht von dem
plötzlichen Aufruhr.„Oh ja, besser kann es einfach nicht mehr werden. Thorben
ist für immer mein, ich lasse dich nie wieder gehen, jetzt gehörst du voll und
ganz mir mein kleines Baby.“ Sie frohlockte und tanzte freudig auf dem Boden
und als sich Thorben einmal mehr umwandte konnte er ihre Schönheit und
Weiblichkeit gar nicht mehr begreifen. Sie schien genauso übermenschlich
perfekt geworden zu sein, wie Freya es war. Und all die Besitz ergreifenden
Andeutungen die sie von sich gab machten ihn unendlich glücklich. Er würde mit
Liebe und Zärtlichkeit überhäuft werden, bis in alle Ewigkeit.„Noch eine letzte Sache bleibt zu klären“, sagte Freya nun,
und als sich Thorben wieder zu der Göttin wandte, war ihr Lächeln sofern es
überhaupt möglich war, noch herzlicher geworden. „Alva meine Liebe, dafür, dass
du mein Unterfangen all die Jahrhunderte unterminiert und aufgehalten hast,
sollst du mit der Sterblichkeit bestraft werden. Ich schrumpfe dich wieder auf
das Normalmaß zurück und entziehe dir meinen Beistand. Diese Strafe ist viel
schlimmer als irgendwelches körperliches Leid und es wird dir eine Lehre sein.“Mit einem Mal konnte sich Alva wieder rühren und fing sofort
an loszukreischen. „Nein, Herrin, bitte, das könnt Ihr mir nicht antun“,
wehklagte sie, doch ihr Rufen wurde immer schwächer. In Windeseile war sie auf
eine Größe von 1,60 Metern geschrumpft und fing hemmungslos an zu schluchzen. „Neiiiiiiin“,
jammerte sie, „Warum nur? Ist das der Dank dafür, dass ich uns Frauen all die
Jahrhunderte vor den Männern bewahrt habe? Und diese Gören werden für ihren
Verrat auch noch in den Himmel gehoben. Wieso nur? Warum nur? Oh wie euch alle
hasse!“, kreischte sie und vergrub ihr Gesicht in Händen. Dann machte sie sich
davon.„Nun denn, meine Lieben“, sagte Freya und sah Alva ohne Bedauern
nach und begann sich mit einem Mal an diesem sonnigen Morgen in Wohlgefallen
aufzulösen. „Ihr habt noch ein Imperium zu errichten und ich will euch nicht
länger dabei aufhalten. Und natürlich wünsche ich dir noch eine schöne
Hochzeit, mein lieber Thorben. Wir sehen uns sicher irgendwann einmal wieder.“Dann war die Göttin auch schon wieder verschwunden und
Thorben wusste, dass Darya ihn nun gleich schnappen und mit der Macht ihrer
Liebe und Zuneigung für immer an ihn binden würde.Fortsetzung folgt.
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Ich muss ehrlich gestehen dass ich ein Mensch mit wenig Selbstvertrauen bin. Deshalb habe ich mir auch schon in frühester Kindheit Helden gesucht zu denen ich aufblicken konnte und die mir über den Kopf gewachsen sind um mich zu beschützen. Als ich dann älter wurde haben sich diese Helden in Frauen verwandelt. Es ist immer die gleiche Fantasie bei mir. Am Anfang ist die Frau noch etwas kleiner als ich doch sobald sie beschließt mich zu beschützen wird sie größer oder ich schrumpfe. Am Ende fühle ich mich im BH am sichersten wobei die Frau dann meistens einen Bikini trägt wenn es vollbracht ist. Auch wenn die Macht der Frau über mich in der Fantasie riesig groß ist bewahre ich dabei immer meine Würde. Deshalb kann ich mich auch nur mit Gentle identifizieren. Viele andere Fantasien finde ich größtenteils abstoßend und grausam.
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Es war ein tolles Gefühl für Thorben von seiner 15 Meter Lady durch den Wald getragen zu werden. Selbst das Beben der Erde unter Daryas riesigen Fußsohlen hatte für ihn mittlerweile etwas Liebliches. Und obwohl er sich sehr gut an ihrem langen, blonden Haar festhalten musste, konnte er doch die Aussicht und die Tatsache genießen, noch nie so schnell ohne einen Motor vorangekommen zu sein. Innerhalb kürzester Zeit bahnte sich Darya ihren Weg zu Toras Lichtung, die auch schon als winzige Gestalt in der Mitte des Platzes mit den Armen ruderte und die riesige Darya zu sich heran winkte.
Um auch ja kein Risiko einzugehen und Thorben in absoluter Sicherheit zu haben, schloss sie erneut ihre gewaltige Hand sanft und schützend um ihn. Sie hob ihn von ihrer Schulter und Thorben spürte in der Dunkelheit, die ihn kurze Zeit umgab, wie sich der massige Körper der Riesin donnernd auf den Boden setzte. Danach ließ sie ihn wieder frei und er stellte fest, dass Darya ihn auf ihr Knie gestellt hatte, während sie selbst nun im Schneidersitz war und auf Tora und ihren Bären herunterstrahlte.
Die Priesterin konnte ihren Augen kaum trauen. „Meine Güte Darya, du bist ja gewaltig gewachsen. Du musst ja inzwischen so groß wie..“
„Alva sein. Ganz recht“, vollendete Darya den Satz Toras und strahlte übers ganze Gesicht. „Ich habe endlich keine Angst mehr vor ihr, denn ich bin mir nun sicher, wie ich sie besiegen kann. Ich bin nur noch hier, um mir von deiner Seite die letzte Gewissheit zu holen. Bitte Tora, du musst unsere Herrin Freya rufen. Ich möchte unbedingt mir ihr sprechen.“
Tora machte große Augen. „Aber Darya, du weißt doch, dass die Göttin seit Beginn unserer Wachstumsflaute nicht mehr mit uns gesprochen hat und ich einfach keinen Kontakt mehr zu ihr herstellen konnte ganz egal, was ich auch versucht hatte.“
Doch Darya beachtete die Bedenken der Priesterin kaum. Sie fühlte sich sicher und vollständig überlegen. „Das war aber bevor Thorben aufgetaucht ist. Nun, da ich aber meine Größe inzwischen rund verzehnfacht habe, dürfte das ganze doch kein Problem mehr sein, oder.“ Thorben sah über die Schulter nach oben in das Gesicht seiner Geliebten. Ihre riesigen, veilchenblauen Augen konnten Tora eben noch zuzwinkern, als es einen Tumult von den Bäumen gegenüber her gab. Die Erde bebte erneut und Darya schoss wie von der Tarantel gestochen auf. Rasch fing sie Thorben auf, noch ehe er aufgeschlagen wäre und setzte ihn zurück auf ihre Schulter. Gerade noch rechtzeitig, denn schon kamen Alva und Yra auf die Lichtung Toras gestürmt, wobei Erstere die Hand in einem weißen Verband aus Mullbinden trug, nachdem sie bei dem Versuch gescheitert war, Thorben zu zerquetschen.
„Tora, du elende Frevlerin!“, kreischte Alva schon wieder dem Wahnsinn nahe und ihr rotes Gewand flatterte im Wind. „Wie kannst du es wagen, unsere Herrin vor dieser Unwürdigen und vor allem vor diesem Mann zu rufen. Ich werde dich für dieses Vergehen töten, das garantiere ich dir, aber erst einmal muss ich mich um diese beiden lästigen Stubenfliegen kümmern.“ Sie wies mit ihrer unverletzten Hand auf Darya und Thorben. Doch die nackte Riesin strahlte schon wieder über das ganze Gesicht und kam langsam auf Alva zugeschritten.
„Siehst du denn nicht, was mittlerweile geschehen ist, Alva. Wir sind gleich groß. Die Liebe Thorbens hat mich zu einer Frau gemacht, deren Macht der deinen in nichts mehr nachsteht. Und was hat dir dein Hass eingebracht? Eine gebrochene Hand. Es steht doch außer Frage, auf wessen Seite unsere Göttin steht. Habe ich Recht?“
Daryas Grinsen wurde noch breiter und Thorben konnte in Alvas makellosem Gesicht nichts anderes als blanken Hass entdecken. Yra stand neben ihrer Adjutantin und schien mit der Lage völlig überfordert zu sein, obgleich sie noch immer rund zwei Meter größer war als die anderen Frauen. „Ich werde dich zerstören, Darya. Büßen sollst du dafür, dass du unser Dorf entweiht hast, als du diesen Mann dort hingebracht hast. Ich bin die rechtmäßige Herrscherin unseres Dorfes und Freya unterstützt alleine meinen Anspruch auf die Krone. Siehst du?“
Alva riss Yra das Diadem vom Haupte und setzte sich es auf ihre dunklen Haare. Sie ließ ein wahnsinniges Lachen verlauten und was dann geschah, war in der Tat beeindruckend und Furcht erregend zu gleich. Yra wurde um einen Schlag zehn Meter kleiner und verließ mit hängendem Kopf ohne ein weiteres Wort den Ort des Geschehens.
Doch Darya schien sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Es schien zu offensichtlich gewesen zu sein, dass Yra Alva im Kampf um die Macht schon lange nicht mehr gewachsen war.
„Weißt du Alva, du hast nichts begriffen“, rief Darya freudestrahlend. „Du glaubst, du wärst nun die rechtmäßige Herrscherin unseres Dorfes? Bitte, wenn es dich glücklich macht. Ich hingegen bin überzeugt davon, dass die Göttin Freya, Herrin dieser Welt, auf meiner Seite steht und mein Vorhaben unterstützt, ein Imperium der Liebe durch die Macht der Gnade, Schönheit und Weiblichkeit zu errichten. Ein Imperium, in dem es keinen Hass gibt und in dem Männer und Frauen in Einklang miteinander leben können. Das ist unser Auftrag. Wir sollen die guten Männer führen und beschützen und mit ihnen eine neue Gesellschaft aufbauen. Wenn wir sie aber vernichten wollen, dann sind wir nicht besser als die Männer, die uns einst all die schlimmen Dinge angetan haben.“
„Du lügst“, kreischte Alva und holte mit ihrer gesunden Hand aus, um Darya eine schallende Ohrfeige zu verpassen, doch es war wie bei dem Versuch, Thorben zu vernichten. Plötzlich waren Darya und ihr Freund von einer leuchtenden Sphäre umgeben, die Alva nicht durchdringen konnte, doch das war noch nicht alles.
Der Körper Daryas erwärmte sich langsam und sie stöhnte einmal mehr lustvoll auf. Sie fuhr sich mit ihren grazilen Händen durchs Haar und schloss die Augen und dann wurde sie erneut größer. Thorben, der auf ihrer Schulter stand sah mit voller Glückseligkeit dabei zu, wie Alva immer weiter den Hals recken musste, um Daryas Gesicht noch zu erfassen. Sie wuchs über die Kronen der höchsten Bäume des Waldes empor und schien jeden Zentimeter voller Ekstase zu genießen. „Oh ja, lass es niemals aufhören“, seufzte Darya lustvoll und obwohl sie schon dreißig Meter maß, wurde sie noch größer. Erst, als sie bereits fünfzig Meter groß war, entspannte sich ihr Körper wieder. Wieder öffnete sie ihre Augen, die mittlerweile doppelt so groß waren wie Thorbens ganzer Körper und strahlte auf Alva herab, die nun aufrecht unter ihrer Rivalin hätte hindurch schreiten können. „Tja, ich fürchte wohl, das war dann Beweis genug, Alva“, jubilierte Darya lauthals beim Anblick der geschockten Alva. Sie nahm Thorben abermals ganz vorsichtig von ihrer Schulter und ihr riesiger Mund gab Thorben erneut einen Kuss, der dessen gesamten Körper befeuchtete und dennoch einfach nur wundervoll war. Thorben war noch in der Handfläche seiner Angebeteten als noch während des Zeterns und den Drohungen Alvas, Darya trotz deren neuerlichen Wachstumsschubes doch zu vernichten, urplötzlich ein feuerroter Blitz vom Himmel zuckte.Fortsetzung folgt.
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Es dauerte noch lange, bis sich die sechs Meter Frau wieder halbwegs beruhigt hatte, ihre Atmung wieder flacher wurde und sie sich die Tränen aus dem hübschen Gesicht wischen konnte. Erst allmählich schien Darya zu realisieren, dass sie auf der Flucht der beiden erneut größer geworden war und als sie das Wort ergriff schwang ein kaum zu überhörender Rachdurst in ihren Worten mit. „Das soll Alva mir büßen. Niemand versucht unbestraft mein kleines Baby zu verletzen oder gar umzubringen, ich schwöre wenn ich erst einmal größer bin als sie dann werde ich…“ Weiter kam Darya nicht, denn sie schien urplötzlich große Schmerzen zu haben. Ihr Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse und sie stöhnte leise auf.
„Darya! Was ist los?“, rief Thorben entsetzt und wollte aufspringen, um seiner Geliebten zur Hilfe zu eilen, doch sie winkte mit geschlossenen Augen ab und er sank wieder auf den Boden, hin und her gerissen zwischen Furcht und Verwirrung.
„Schon gut, ich habe es verstanden, ich wäre um keinen Deut besser, wenn ich mich an Alva rächen würde, ich kann sie nicht auf diese Art und Weise besiegen“, jammerte Darya und ihr Wehklagen wurde immer schwächer. Wenig später war sie wieder in der Lage, die Augen zu öffnen, die schon wieder vor Tränen glitzerten. Dennoch spielte ein leichtes Lächeln um ihren Mund.
„Was ist denn nun schon wieder, Darya?“, fragte Thorben und schaute nach oben in ihr Gesicht, denn er verstand nun gar nichts mehr. Doch Die Frau wölbte stolz ihre Brust und richtete sich wieder zu voller Größe auf. Wie beeindruckend sie doch aussah. Obwohl völlig nackt wirkte sie in diesem Moment wieder unangreifbar und allmächtig für Thorben und er genoss diesen Anblick zutiefst. „Ich glaube nun ich weiß, wie wir Alva besiegen können, Thorben und ich denke, nur eine Auskunft Toras kann diese Theorie untermauern. Aber was ich eben gespürt und vor meinem inneren Auge gesehen habe, als ich diesen Schmerz ertragen musste, lässt eigentlich wenig Zweifel. Ich glaube ich habe nun verstanden, warum dich Alva nicht töten konnte, ebenso wieso du mich, Laura und Irina so groß machen konntest.“
Thorben war überrascht und erstaunt. „Ach tatsächlich? Wie das denn so schnell?“
Doch Darya strahlte nun übers ganze Gesicht und bückte sich, um Thorben wieder vom Boden aufzuheben. „Das erkläre ich dir morgen früh in Ruhe, mein kleines Baby“, sagte sie und drückte ihn liebevoll gegen ihre Brust. Aber ich glaube, du wirst es ohnehin schon bald verstehen. „Aber Darya, was wird denn nun aus Laura und Irina?“, fragte Thorben der noch immer zwischen Sorge und Verwirrung gefangen war. Doch Darya gab ihm einen liebevollen Kuss, der ihm den Verstand vernebelte, einen Kuss, der seinen halben Oberkörper befeuchtete und obwohl sehr klebrig, doch auch wundervoll war.
„Mach dir keine Sorgen, mein Schatz, Alva wird sie nicht vernichten können, solange sie weiter so von Hass zerfressen ist, das weiß ich nun.“
Und nach diesen Worten legte sie mit strahlendem Lächeln den Zeigefinger auf den Mund um Thorben zu bedeuten, dass die beiden nun schlafen mussten, um wieder zu Kräften zu kommen nach diesem aufreibenden Tag. Darya legte sich ohne Scham auf den Waldboden und Thorben kam auf ihrem Bauch zur Ruhe. Sie faltete ihre riesigen Hände schützend aber auch resolut genug über ihm um sicherzustellen, dass er ihr über Nacht nicht abhanden kam und sich womöglich noch selbst in Gefahr brachte. Was auch immer Darya gesehen haben mochte, es schien ihr die absolute Gewissheit zu geben, nicht scheitern zu können, solange sie ihren Prinzipien weiter folgte. Und als Thorben in den Schlaf glitt schien es ihm mehr und mehr zu dämmern, wer die treibende Kraft hinter Daryas Wachstumsschüben, und dem Scheitern Alvas bei dem Versuch ihn zu vernichten gewesen war.
Als der nächste Morgen dämmerte, richtete sich Darya gähnend auf und streckte sich herzhaft. Sie war noch so verschlafen, dass sie gar nicht bemerkte, wie Thorben von ihrem Bauch glitt und sanft auf dem federnden Waldboden landete. Sie setzte ihre großen Hände dazu ein, um sich den Schmutz des Waldes von ihrem makellosen Körper zu wischen und fuhr sich anschließend durch ihr zersaustes Haar. Wie hübsch sie doch aussah, während sie sich in all ihrer Natürlichkeit die Müdigkeit vertrieb, dachte Thorben und spürte schon wieder eine schier unerträgliche Zuneigung zu Darya. Die nahm ihn nun wieder in den Fokus ihrer veilchenblauen Augen und lächelte glücklich.
„Warum strahlst du denn heute so?“, fragte Thorben verwundert. Doch Darya lächelte liebevoll und herzhaft. „Ach Thorben, ich werde schon bald so groß sein, dass ich dich in meinem Bauchnabel herumtragen könnte. Warte einfach ab was heute geschieht, denn ich habe die ganze Nacht davon geträumt, wie wir über Alva triumphieren, es war wundervoll.“
Sie seufzte und schloss erneut lustvoll die Augen. „Sie wird nicht gegen unsere Liebe ankommen und weißt du was wir machen, wenn wir sie endlich entmachtet haben? Dann werde ich die größte Frau im Dorf sein und ich werde unsere Lebensweise komplett umkrempeln. Ich werde dafür sorgen, dass die Frauen damit aufhören, guten Männern wie dir zu misstrauen. Ich werde dafür kämpfen, dass wir endlich damit anfangen unsere Größe dafür einzusetzen, diese Welt zu einem besseren Ort zu machen. Ich glaube, ich habe Freya endlich verstanden. Sie wollte nicht, dass wir Männer bis ans Ende aller Tage hassen. Sie hat uns groß gemacht, damit wir die guten und rechtschaffenen Männer in unsere Obhut nehmen und mit ihnen gemeinsam ein neues Imperium der Liebe aufbauen. Ein Imperium, in dem alle Macht nur von den Frauen ausgeht die aber im Gegensatz zu den Männern ihre Macht nicht missbrauchen, um anderen zu schaden oder noch mächtiger zu werden. Nein, Freya will dass wir Frauen unsere Macht dazu benutzen, um die Welt besser zu machen, zum Wohle aller Männer und Frauen. Das war unser Auftrag und durch Alva und ihren Hass haben wir uns davon abbringen lassen. Demnach wurden wir auch mit dieser Wachstumsflaute bestraft. Aber Thorben, du mit deiner naiven, kindlichen Unschuld hast mir die Augen geöffnet und siehe da, ich bin dank dir gewachsen. Das ist die Theorie. Das muss es sein und jetzt müssen wir uns nur noch von Tora die letzte Gewissheit holen.“
Sie schaute auf ihn herab, schirmte abermals das Licht der jungen Morgensonne gegen ihn ab und wirkte unfassbar mächtig. In den veilchenblauen Augen brannte ein Feuer tiefster Begierde und schließlich konnte sich Darya nicht mehr halten. Ihre warmen und gutherzigen Emotionen gegenüber Thorben gewannen die Oberhand. „Oh Thorben, küss mich!“, schmetterte sie ihm lustvoll entgegen und ihre riesige Hand schlang sich sanft aber auch eilig um seinen Körper. Sie presste ihn gegen ihre Brust und gab ihm einen so starken Kuss, der ihn beinahe in Ohnmacht fallen ließ. Bestimmt zwei Minuten lang ließ sie nicht von ihm ab und Thorben schloss nun ebenfalls die Augen. Die Endorphine regneten in seinem Verstand nieder wie ein Schauer von Sternschnuppen in einer lauen Sommernacht und die Gefühle wurden noch maximiert, als er spürte, wie Darya erneut stärker wurde, ohne ihm auch nur einen Moment lang wehzutun. Sie wuchs weiter, das wusste er.
Und als es aufhörte, öffnete er die Augen wieder und sah gerade noch rechtzeitig, wie ihn ihre gigantische Hand nun wieder freiließ. Er stand vor ihr auf dem Waldboden und schaute auf.
Das Ergebnis war fantastisch. Darya musste nun so groß wie Alva sein. Bis zum Knöchel reichte er seiner Geliebten gerade noch, den er auch sogleich mit feuriger Liebe im Herzen umarmte. „Gott sei Dank, jetzt bist du noch mal gewachsen. Jetzt kannst du es mit Alva aufnehmen und ich bin in Sicherheit.“ Thorben weinte vor Erleichterung und Darya hob ihn erneut vom Boden auf und öffnete die Handfläche, auf der er nun mühelos Platz fand auf Augenhöhe.
„Ganz Recht, nun bist du in Sicherheit“, sagte Darya sanft und mit verschmitztem Lächeln. All die Furcht und die Sorge des Vorabends war durch den Wachstumsschub wie fortgeweht. „Also lass es uns zu Ende bringen Thorben. Wenn wir damit fertig sind, können wir endlich miteinander glücklich werden und müssen keine Angst mehr um dein Leben haben. Und das ist erst der Anfang. Wir werden die Welt zu einem besseren Ort machen, in Freyas Namen.“
Und so setzte sie ihren Liebling auf ihr Schulterblatt, sodass Thorben sich an ihren langen blonden Haaren festhalten konnte. Sie würde mit Toras Hilfe alles versuchen, um den Willen ihrer Herrin zu erfüllen und im Gegenzug vielleicht sogar eine wahrhaft göttliche Belohnung erhalten…Fortsetzung folgt.
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Oh nein, sie ist wieder normal? Vermute mal, dass sie jetzt für ihre Taten teuer bezahlen muss.
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Teil VI
Natürlich, diese Frau, die dort wie eine Adjutantin neben
Yras Thron stand und nahezu ihre fantastische Größe besaß… es musste sich um
Alva handeln.Er hatte vieles erwartet, nur nicht, dass ihre Stimme trotz
ihrer Verachtung im Tonfalle dennoch zugleich derartig verführerisch klang.„Nicht so vorschnell, kleiner Mann“, mahnte Alva und ihre
Augen verengten sich zu Schlitzen. Gleichzeitig spielte ein teuflisches Lächeln
um ihren Mund. Thorben, noch immer auf Daryas Schultern sitzend, stockte der
Atem. Er war hin und her gerissen zwischen Faszination, kalter Angst und
zahllosen anderen Gefühlen, doch nun, da Alva ihren Monolog begann, sollten
Furcht und blankes Entsetzen rasch die Oberhand gewinnen.Alva sprach für ihre Größe leise, aber dennoch sehr gut
vernehmlich. „Yra scheint mir ein wenig zu gnädig mit dir gewesen zu sein. Ich
kann mir schon denken, was du wohl fragen wolltest. Es kann nur die Frage nach
dem Warum gewesen sein. Nun, ich sage dir warum wir Frauen so groß geworden
sind. Freya, unsere Herrin hat uns mit Unsterblichkeit und dieser Größe
gesegnet, damit wir vor den skrupellosen Bestien, die sich Männer schimpfen,
endlich geschützt sind. Weißt du was die Männer unseres Dorfes einst uns armen
Frauen angetan haben?“ In Alvas Tonfall mischte sich Häme. Thorben, wie
gelähmt, schaute nach wie vor in ihr riesiges, aber zugleich wunderschönes
Gesicht. Alva warf ihren großen Kopf in den Nacken und ließ ein verächtliches Lachen
verlauten. Als sie den Blink wieder zur Erde richtete, war ihr Gesichtsausdruck
sogar noch boshafter.„Oh, natürlich weißt du es nicht“, spottete sie. „Dann will
ich es dir verraten. Die Männer unseres Dorfes haben sich in eine Art
religiösen Wahnsinn hineingesteigert. Sie haben sich ihren eigenen Kriegsgott
geschaffen und vor jeder Jagd oder jedem Raubzug, den sie gegen benachbarte
Dörfer gerichtet hatten, haben sie ihn mit dem Blut ihrer Frauen milde
gestimmt. Kannst du dir das vorstellen, kleiner Mann? Von all der häuslichen
Gewalt und den Vergewaltigungen will ich ja noch gar nicht anfangen. Und dann
kommst du kleiner Wicht nach all den Jahren und meinst von uns geplagten Frauen
noch etwas erwarten zu können?“, giftete ihn Alva an. Als Thorben nicht
antwortete, brüllte Alva derartig laut, dass es ihm in den Ohren wehtat und die
Erde zu beben schien.„Na los, antworte mir, du Wicht!“, kreischte Alva noch
lauter. Thorben aber konnte nicht. Er schaute zu Boden und fing hemmungslos an
zu weinen. Darya, die die letzten Minuten wie in Paralyse verharrt hatte und
auch Laura und Irina wachten nun endlich auf. Darya stellte Thorben auf dem
Boden ab, streichelte ihm noch einmal tröstend durchs Haar. Danach baute sie
sich vor Alva auf, flankiert von den Zwillingsschwestern, die nun ihre Speere
gegen Alva erhoben.„Thorben kann doch gar nichts dafür. Das alles war vor so
vielen hundert Jahren. Und als ich ihn geküsst habe konnte ich genau spüren,
wie sensibel und unschuldig er ist“, kreischte Darya nicht minder laut zurück
und Thorben, der eingeschüchtert am Boden saß, konnte nun Sturzbäche von Tränen
sehen, die aus viereinhalb Metern Höhe von Daryas hübschem Gesicht auf die Erde
herab fielen.„Ganz genau, Darya hat Recht. Ich konnte die Unschuld dieses
Mannes auch spüren, als ich ihn geküsst habe und außerdem hat er uns alle größer
gemacht und alleine aus diesem Grunde hat er es nicht verdient, zu sterben“, stimmte
Laura zu und Irina nickte eifrig. Doch was nun geschah, war einfach erschreckend.
Alva spuckte eine gewaltige Ladung Speichel zu Boden und wurde nun rasend. Thorben
stellte erschrocken fest, dass selbst die Wachschwestern ihr kaum zum Bauch
reichten und als die fünfzehn Meter Frau sich schließlich in Bewegung setzte,
zitterte die Erde unter ihrem massigen Körper.„Ach, ich diskutiere jetzt gar nicht lange mit euch dreien
herum. Ihr habt unseren Stamm entehrt und habt dasselbe Schicksal verdient wie
dieser Mann. Um euch kümmere ich mich, wenn ich mit ihm fertig bin.“Ihre riesige Hand holte von weit hinter ihrem Kopf aus und
fegte die drei kleineren Frauen mit einem Streich beiseite. Sie flogen ein
gutes Stück durch die Luft und landeten mit einem lauten Aufprall im Gras,
ächzend vor Schmerz.Thorben war entsetzt und er weinte schon wieder. Gleichzeitig zitterte er wie
Espenlaub war aber dennoch unfähig, sich zu bewegen. Entkommen wäre er der
riesigen Alva vermutlich so wie so nicht.Als die Riesin ihn in ihren gigantischen Schatten hüllte und
wie ein flammender Racheengel über ihm stand, ballte sie ihre große Hand zu
einer mächtigen Faust.„Ich habe dir eigentlich gar nicht viel mehr zu sagen, du
Wurm. Ich erledige nur das, wozu diese drei nichtsnutzigen Gören nicht in der Lage
waren, ich bestrafe dich für deine Dreistigkeit.“Und schon schlug sie mit der Faust nach ihm. Wie in Zeitlupe ging die Titan
dazu in die Knie, um ihn überhaupt mit ihrem Schlag zerschmettern zu können. Die
Zeit schien nahezu still zu stehen. Thorben hörte wie Darya kreischte, doch sie
würde ihn nicht mehr rechtzeitig erreichen können. Es schien zu Ende zu sein,
Thorben wollte eben noch mit seinem Leben abschließen, als alles mit einem Male
wieder ganz schnell ging.Schlagartig war er von einem leuchtenden Schimmer umgebenen
und als Alvas Faust darauf traf gab es ein fürchterliches Knacken und einen
Aufschrei der Riesin. Ihre Hand musste gebrochen worden sein und wütend stampfte
Alva nun auf, heulend vor Schmerz. Die Erde erzitterte unter diesem Stoß
erneut. Alvas stieß entsetzliche Drohungen gegen Thorben aus, doch ihr Schmerz
lenkte sie in diesem Moment zu sehr von ihrem Vorhaben ab, um Thorben endgültig
zu vernichten. Darya, endlich wieder auf den Beinen kam hinter Alvas riesigem
Umriss hervor, den Thorben noch durch seinen tränenverschmierten Blick erkennen
konnte.Sie hob ihn rasch vom Boden auf und rannte so schnell sie konnte in Richtung
der Palisade.Thorben spürte in ihren Armen, wie sie erneut an Kraft zuzulegen schien, als
sie mit ihm floh, fast so, als würde sie erneut wachsen. Danach schloss er
weinend die Augen und war nicht mehr in der Lage zu denken. Er hörte nur den Wind
in den Ohren pfeifen und spürte deutlich, wie Darya in vollem Sprint aus dem
Dorf spurten wollte.„Worauf wartet ihr noch? Haltet sie auf“, schrie Alvas
mächtige Stimme weit hinter ihnen, doch Darya rannte gefühlt eine halbe Stunde
weiter. Dann endlich, schien sich ihr Körper zu beruhigen. Thorben schlug
erneut die Augen auf und blickte in Daryas wundervolles Gesicht. Auch die
veilchenblauen Augen waren voller Tränen, als sie stehen blieb und ihn auf dem
Waldboden absetzte. Thorben war noch eine ganze Weile nicht in der Lage nach
oben zu schauen. Doch dann schaffte er es, Daryas neue Größe endlich zu
erfassen. Noch immer schwer atmend stand sie über ihm. Mittlerweile nackt, denn
ihre Kleidung war dem Wachstum endgültig erlegen, doch dafür war sie nun
unstrittig so groß wie Laura und Irina, also zwischen sechs und sieben Metern.
Die Riesin schien sich ebenso ein wenig gefangen zu haben und machte allmählich
den Eindruck als könne sie kaum fassen, dass Thorben überhaupt noch am Leben
war. Doch was war mit den beiden Zwillingsschwestern geschehen?Beim Gedanken an das Schicksal, das Laura und Irina ereilt
haben mochte, wurde Thorben schon wieder schlecht vor Angst. -
Darya schritt den dreien voran durch die Lücke im Palisadenwall und die beiden Wachfrauen Laura und Irina schirmten Thorben zu den Seiten ab. Auf diese Weise von seinen Beschützerinnen flankiert, fühlte er sich doch einigermaßen sicher, als er durch das Tor trat.
Er war auch gespannt darauf, wie es wohl in einem Dorf riesiger Frauen aussehen mochte, die mitten im Wald lebten.
Doch seine Enttäuschung war zunächst groß. Es gab keine großen Blockhäuser oder andere Behausungen, scheinbar schienen die Frauen vielmehr unter freiem Himmel zu leben und auf diese Weise im vollen Einklang mit der Natur zu sein. Hinter dem Palisadenwall lag eine weite Fläche, auf der circa vierzig Frauen auf Steinen saßen und miteinander plauderten, wieder andere arbeiteten an riesigen, steinernen Arbeitstischen an Schmuckstücken oder Kleidung und einige lagen auch einfach nur faul im Gras herum und ließen sich die Morgensonne auf die leicht bekleideten Körper scheinen. Als eine der Frauen aber Darya erblickte und daraufhin freudestrahlend aufschrie, änderte sich die ruhige Alltagsszene tumultartig. Die Frauen sprangen allesamt auf und kamen auf Darya zugestürmt, um sie nacheinander zu umarmen oder auf andere Art und Weise zu herzen und zu beglückwünschen. Die Erde bebte unter dem Gewicht der anstürmenden Frauen, die alle zwischen drei und sieben Metern groß waren. Jedenfalls hätten sie Thorben allesamt mühelos schwer verletzen, vielleicht sogar auch töten können.
Nachdem sich die Frauen wieder ein wenig beruhigt hatten, wurde natürlich vielfach erneut die Frage gestellt, wie es dem Nesthäkchen gelungen war, endlich ein wenig an Größe zuzulegen. Darya lächelte aber nur und wies auf Thorben und dem wurde schlagartig wieder Angst und Bange. Einige der Frauen zischelten bösartig, andere warfen ihm feindselige Blicke zu. Und wieder andere schauten einfach nur besorgt drein. Laura und Irina traten ganz nahe an Thorben heran. Sie warfen einen schützenden Schatten auf ihn und er stellte erleichtert fest, dass die beiden zu den größten Frauen zählten.
„Aber Darya, du weißt doch, dass du nicht einfach einen Mann mit in unser Dorf bringen kannst“, sagte eine der wenigen, dunkelhaarigen Frauen in ängstlichem Ton.
„Das hat Yra zu entscheiden“, sagte Darya forsch und winkte ihre beiden Freundinnen heran, damit sie ihr folgten. Darya schritt durch einen zweiten Palisadenwall, der Thorben vor lauter Furcht erst jetzt aufgefallen war. Scheinbar war dies der Sitz der Herrscherin Yra. Die anderen Frauen wagten es nicht, ihnen zu folgen, sodass nur noch Laura und Irina hinter Thorben durch das innere Tor traten. Selbst über Daryas Kopf hinweg war die Lehne des steinernen Thrones noch mühelos zu sehen, der sich hinter dem inneren Palisadenwall befand. Darauf saß eine blonde Amazone mit kalten, grauen Augen. Sie war in einen blauen Schleier gehüllt, der allerdings vor allem in der Bauch- und Hüftgegend sehr viel Haut unbedeckt ließ. Dafür zierte ein goldenes Diadem mit einem mächtigen Saphir das Haupt der Schönheit. Neben ihrem Thron stand eine weitere Riesin. Sie war Schwarzhaarig, besaß feuerrote Lippen und grüne Augen. Auch sie war in einen ähnlichen Schleier gehüllt wie die Frau auf dem Thron, jedoch war der ihre von feuerroter Farbe. Diese Frau war von solch atemberaubender Schönheit, dass es Thorben fast den Atem verschlug und nicht nur das. Sie war sicherlich an die fünfzehn Meter groß, sodass er ihr gerade bis zum Fußknöchel reichte. Die Frau auf dem Thron erhob sich nun vor Darya und verdunkelte dabei die Sonne, so groß war sie. Sie überragte sogar die Frau an ihrer Seite noch ein wenig. Siebzehn Meter maß sie vielleicht. Und sie schien stolz auf das zu sein, was sie darstellte. Doch im Augenblick war sie eindeutig auch in Rage.
„Was in Freyas Namen hat dieser Aufruhr zu bedeuten, Darya. Wieso störst du mich?“
Darya erzählte voll ausschweifend von der Geschichte, die sich am heutigen Tage zugetragen hatte und nannte ihr Gegenüber ehrfurchtsvoll Königin Yra. An der Stelle, an der Thorben und das Wachstum ins Spiel kamen, weiten sich die grauen Augen Yras vor Überraschung.
Nachdem Darya geendet hatte, schien die Herrscherin eine ganze Weile nach Worten zu ringen.
„Nun, das ist in der Tat eine interessante Geschichte. Du bringst einen Mann mit in unser Dorf und wächst gleichzeitig um einige Meter und meine beiden Torwächterinnen noch dazu. Eigentlich sollte ich dich töten lassen und deinen Begleiter gleich mit, denn du hast gegen unser oberstes Gebot verstoßen, keine Männer in dieses Dorf zubringen. Aber, das Wachstum… nun, das ändert natürlich alles.“
Thorben nahm all seinen Mut zusammen und trat vor, um sich neben Darya zu stellen. Er spürte, dass sie nun seine Unterstützung brauchte und er wollte nicht, dass sie seinetwegen in Schwierigkeiten geriet. „Königin Yra“, begann er und verneigte sich tief und ehrfurchtsvoll vor den riesigen Füßen dieser Frau. Die vor ihm lagen. Er wagte nicht, nach oben in ihr Gesicht zu blicken, also schaute er auf die gewaltigen, blanken Füße vor ihm. „Ich möchte Euch nur versichern, dass es niemals meine Absicht war, Euren Stamm in irgendeiner Weise zu stören, oder heilige Regeln zu brechen. Eigentlich wollte ich nur einen Waldspaziergang machen, um mich ein wenig zu entspannen, muss dabei aber aus versehen auf Eure heilige Lichtung getreten sein. Bitte, tut Darya nichts an. Ich will nicht, dass sie irgendwo hineingezogen wird, wofür sie nichts kann. Wenn es sein muss, bestraft mich, aber lasst das arme Mädchen laufen.“
Dann versagte ihm die Stimme. Er realisierte seine Worte erst lange nach dem sie schon verstummt waren. Es folgte ein betretenes Schweigen von allen Seiten mit einer Ausnahme. Darya seufzte liebevoll auf. „Ach Thorben, das war so unendlich süß von dir.“ Sie bückte sich zu ihm herunter und Thorben sah gerade noch rechtzeitig auf. Sie gab ihm einen satten Kuss auf die Wange, der nicht ohne Folgen blieb. Sie schloss die Augen und stöhnte erneut lustvoll auf. Langsam wurde das Mädchen noch größer. Ihr Nabel wanderte nach oben aus Thorbens Blickfeld und er spürte eine steigende Zuneigung zu Darya mit jedem Zentimeter, den sie wuchs. Der Prozess endete, als er bereits unter ihr stehen konnte. Darya musste also in etwa viereinhalb Meter groß sein. Sie öffnete die veilchenblauen Augen wieder, atmete noch einmal tief durch und trat anschließend zur Seite, damit Yra ihr Urteil sprechen konnte.
Thorben wandte seinen Blick schweren Herzens von Darya ab und richtete ihn wieder zur Erde, sich innerlich auf das Schlimmste vorbereitend. „Das reicht, ich habe genug gesehen“, rief Yra mit donnernder Stimme. „Sieh mich an, kleiner Mann!“, befahl die Herrscherin und Thorben spürte, wie Darya ihre Arme um seine Taille schlang, um ihn Huckepack zu nehmen. Sie trat ein paar Schritte zurück, damit Thorben sich nicht den Hals ausrenkte, um nach oben in das Gesicht der Königin zu blicken.
„Ich habe meine Entscheidung getroffen, was mit dir geschehen soll. Du wirst bei uns bleiben und uns in unserem Bestreben unterstützen, endlich nach all den Jahrhunderten wieder größer zu werden. Darya, du trägst die Verantwortung, dass dieser Mann sich nicht an den Frauen vergreift. Wenn mir auch nur die kleinste Übertretung zu Ohren kommt, lasse ich euch beide töten. Laura, Irina, ihr beiden lasst mir diesen Mann ebenso wenig aus den Augen. Und was dich angeht, kleiner Wicht. Ich muss sagen, auch wenn du ein Mann bist, bewundere ich doch deinen Mut in dieser Situation. Du bist für Darya eingestanden und hast mir vor meinen Augen präsentiert, dass du für mein Volk zu sehr von Nutzen bist, als das wir dich gleich töten sollten. Von daher gestatte ich dir, eine Frage zu stellen.“
Was hatten die Männer den Frauen des Dorfes einst angetan? Doch noch bevor Thorben seine Frage stellen konnte, fiel sein Blick auf die Schönheit neben Yras Thron. Er hatte eine schreckliche Vorahnung wer sie sein musste. Und als sie schließlich den Mund öffnete um etwas zu sagen ahnte er bereits, dass es nichts Gutes für ihn bedeuten mochte… -
Kurz bevor Darya und Thorben nach etwa einer halben Stunde seit dem Abschied von Tora der Priesterin das Dorf erreichten, machte die Riesin noch einmal Halt und wandte sich ihrem kleinen Schützling zu. Die Art und Weise, in der die veilchenblauen Augen auf ihn herabsahen machte ihm deutlich, dass das Mädchen sich selbst nicht sicher war, was nun alles geschehen könne. Er spürte eine schnell anwachsende Furcht und umklammerte panisch ihr Bein. Darya fuhr im besänftigend mit ihrer großen Hand durchs Haar und flüsterte beschwichtigend auf ihn ein.
„Ich weiß, dass du jetzt große Angst hast vor dem, was nun kommt. Meine Schwestern mögen mächtig sein, aber ich ja bei dir. Ich bin jetzt endlich nicht mehr die Kleinste, messe sicherlich über drei Meter und da du mir diesen großen Dienst erwiesen hast und weil ich dich einfach liebe, werde ich alles daran setzen, dich zu verteidigen, mein kleines Baby.“
Sie ging in die Knie und küsste ihn auf die Stirn. Thorben lief feuerrot an und zitterte. Tränen traten in seine Augen und er wusste nicht mehr, was er sagen sollte. „Du… liebst mich? Ich weiß nicht was ich sagen soll. Noch nie hat mir jemand etwas so schönes gesagt und erst recht nicht eine so hübsche Frau. Ich bin… überwältigt.“
Danach versagte ihm seine Stimme den Dienst und er musste hemmungslos Schluchzen. Zum ersten Male in seinem Leben war er wirklich glücklich aber die Bedrohung, die nun in Form der anderen Frauen auf ihn wartete, ließ dieses Gefühl nicht richtig zur Geltung kommen. Thorben war völlig verzweifelt. Doch Darya stand nun wieder auf und richtete sich zu voller Größe auf. „Sieh mich an mein Baby.“ Ihre Stimme klang entschlossen und eindrucksvoll und Thorben war so beeindruckt von der Macht, die sie nun ausstrahlte, dass er vor lauter Ehrfurcht aufhörte zu weinen. „Bei Freya so lange ich bei dir bin, wird dir niemand auch nur ein Haar krümmen können, das garantiere ich. Und nun lass es uns hinter uns bringen. Danach werden wir ja sehen, was passiert.“
Sie nahm ihn entschlossen bei der Hand und eilte schnellen Schrittes den Pfad entlang, auf dem sie die ganze Zeit gegangen waren. Nach wenigen hundert Metern kam eine riesige Holzpalisade in Sicht, deren Öffnung den Blick auf eine weite Lichtung freigab. Zwei große Frauen, die mit Speeren bewaffnet waren, flankierten den Eingang zum Dorf. Sie waren in lederne Rüstungen gewandet, die nicht allzu viel von ihren makellosen Körpern bedeckten. Ihre Brust war von einem ledernen Büstenhalter verdeckt und sie trugen kurze Röcke. Bauch und Beine waren hingegen ungeschützt und ihre blasse Haut schimmerte matt im fahlen Licht, das durch die hohen Baumkronen fiel. Als die Kriegerinnen Darya erkannten schien sie ihre Stellung als Wachtposten völlig zu vergessen. Sie warfen ihre Waffen beiseite und kamen den sanften Hügel hinabgestürmt, auf dem das Dorf lag. Darya ließ Thorben los und schloss die erste der anstürmenden Amazonen in ihre Arme. Die Frauenkörper prallten mit einer Wucht aufeinander, dass es einen Ochsen umgeworfen hätte. Und kaum war die erste Kriegerin aus Daryas Umarmung entsprungen, schon kam die zweite Kriegerin herbei und drückte sie herzlich. Als auch sie von Darya abließ, besah sich Thorben der beiden Frauen genauer. Sie waren eindeutig Zwillingsschwestern. Beide blond und mit blauen Augen. Skandinavierinnen, wie sie im Bilderbuch hätten stehen können.
Als die Kriegerinnen sich etwas beruhigt hatten, fiel der Blick einer der Soldatinnen auf Thorben. Sie sah ihn verwundert an, schien aber keinerlei Anstalten zu machen, ihn anzugreifen. Danach blickte sie wieder auf Darya und ein strahlendes Lächeln zierte ihr hübsches Gesicht. „Bei allem, was mir heilig ist, Darya. Wie hast du das geschafft, wie bist du so groß geworden? Das sind ja fantastische Neuigkeiten. Könnte dies das Ende unserer Wachstumsflaute bedeuten?“
„Wir können es nur hoffen und es gibt eigentlich nur eine Möglichkeit das herauszufinden.“ Darya wies auf Thorben und erzählte den Kriegerinnen die Geschichte, wie sie ihn im Wald getroffen hatte und anschließend in der heftigen Umarmung massiv gewachsen war und auch davon, wie Thorben der Priesterin Tora begegnet war.
Die Kriegerin stand staunend da, den Mund weit offen, bis Darya schließlich geendet hatte.
Wie auch die Priesterin konnte es die Kriegerin nicht fassen, dass ausgerechnet ein Mann das enorme Wachstum Daryas verursacht haben sollte.
Die zweite Schwester meldete sich nun auf einmal zu Wort. „Wenn das wirklich stimmt, dass er dich groß gemacht hat könnte das vielleicht auch bei mir funktionieren?“ Die Kriegerin kam Thorben ganz nahe und schaute hoffnungsvoll mit ihren blauen Augen auf Thorben herab. Ihr Bauch ragte wie eine Wand vor ihm auf und ihr lederbedeckter Busen bedeckte Teile ihres Gesichts, als Thorben versuchte, es zu erfassen.
„Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden“, sagte Darya lächelnd. „Nur zu, Thorben küsse unsere gute Laura nur. Mal sehen, wie sich dein Einfluss auf sie auswirkt.“ Thorben küsste also schüchtern den Bauch des zweiten Mädchens, doch dabei blieb es nicht. Wie schon Darya vor ihr schlang auch Laura den viel kleineren Mann in eine heftige Umarmung, warf ihn zu Boden und küsste ihn wieder und wieder. Wärme breitete sich auf der Haut der Riesin aus, währen die Last, die auf Thorben lag immer schwerer und schwerer wurde. Die Frau wuchs also und stöhnte lustvoll auf. Als sie sich schließlich schwer atmend erhob und ihr langes, blondes Haar über die Schulter warf und auf Thorben herabstrahlte, war das Resultat schier unglaublich. Sechs, vielleicht auch sieben Meter war Laura nun groß und ein strahlendes Lächeln zierte ihr Gesicht. Sie bot Thorben ihre riesige Hand an und zog ihn wieder auf die Füße. Sie war nun so groß, dass ihr Thorben nur noch bis zum Knie reichte, Dennoch schien sie nach wie vor keine Gefahr für ihn zu sein. Im Gegenteil. Laura umarmte Darya erneut und schien enorm dankbar für den Wachstumsschub zu sein. Was Thorben aber am meisten erstaunte war die Reaktion Daryas. Sie schien nicht etwa eifersüchtig zu sein, dass ihr Thorben, dem sie vor einigen Minuten erst ihre Liebe gestanden hatte eine andere Frau geküsst hatte, das genaue Gegenteil schien der Fall zu sein. Sie schien glücklich darüber, dass eine gute Freundin wie sie selbst nun um einiges größer und stärker als zu vor geworden war. Und nach Laura war schließlich auch noch deren Schwester Irina an der Reihe.
Als auch sie an die sechs bis sieben Meter groß war, griffen die Schwestern wieder zu ihren Speeren und waren bereit dazu, Darya und Thorben in das Dorf zu geleiten. „Yra wird sich sofort mit deinem kleinen Freund hier unterhalten wollen“, sagte Laura begierig. „Keine Angst, kleiner Mann, wir werden nicht zulassen, dass dir Alva etwas antut“, fügte Irina hinzu und so schritt Darya mit ihrem geliebten Thorben an ihrer Seite durch das Tor, flankiert von den beiden riesigen Wachfrauen, die Thorben ein nun stärkeres Gefühl der Sicherheit gaben. Nun hatte er immerhin schon drei Damen auf seiner Seite, die sich voll und ganz für seinen Schutz einsetzen würden. Da musste diese Alva schon ziemlich mächtig sein, dachte er, wenn sie ihm nun noch gefährlich werden wollte. -
Teil III
Thorben hatte große Angst, was wohl als nächstes geschehen würde. Wie konnte das nur möglich sein? Das ein Mädchen vor seinen Augen zu einer kleinen Riesin heranwuchs und dabei offenbar auch noch zutiefst befriedigt wurde.
Er wich vor ihr zurück, doch sie kam langsam auf ihn zugeschritten, offenbar bereit dazu, ihn im Falle eines Falles an einer Flucht zu hindern.
„Du entkommst mir nicht“, flötete Darya zuckersüß und breitete wieder ihre Arme aus und zog ihn heran. Sanft drückte sie ihn gegen ihren Bauch und streichelte ihm über den Rücken. Dann ging sie in die Knie, sodass ihre Augen in etwa wieder auf der Höhe der seinen waren. Sein Herz schlug schon wieder rasend schnell und ein Gefühlscocktail aus Furcht und Erregung brodelte in ihm, als die Frau ihn mit einem Male küsste. Sie schloss die blauen Augen und gab ihm einen schüchternen Kuss, wie man ihn von einer so großen Frau mit all dieser Kraft gar nicht erwartetet hatte. Thorben war wie gelähmt. Da war er gewesen, der erste Kuss seines Lebens. Erneut breitete die Riesin ihre Arme aus und drückte ihn nun gegen ihre Brust, blieb auf den Knien und küsste ihn erneut, nun aber heftiger und leidenschaftlicher. Und endlich zeigte Daryas Zuneigung Wirkung. Die Angst Thorbens wich einem Glücksgefühl, das er noch nie zuvor in seinem Leben verspürt hatte. Er genoss die Kraft der jungen Frau, ihre schlanken, grazilen Hände mit den nun sehr langen Fingern, die ihm sanft den Rücken streichelten und sein Haar zersausten. In diesem Moment hatte sie jegliche Bedrohlichkeit verloren.
Darya küsste und kuschelte mit ihm noch eine Weile weiter, doch dann erhob sie sich wieder und strahlte erneut auf ihn herunter. Doch ihr Lächeln war nun nicht mehr nur triumphierend, es war auch äußerst liebevoll geworden.
Die Riesin atmete noch einmal tief durch und strich sich das Haar aus dem Gesicht, ehe sie wieder das Wort ergriff. „Ach, war das wundervoll“, seufzte sie, „aber ich fürchte, ich muss dich nun zu meinem Stamm bringen, damit Yra entscheidet, was mit dir geschehen soll. Ich muss sagen, von dir geht absolut keine Gefahr für uns Frauen aus, du scheinst dein Herz am rechten Fleck zu haben, das kann ich spüren.“
Thorben wusste nicht, was er antworten sollte. Er war sich ja nicht einmal über seine Gefühle so recht im Klaren. Wenn er nun hoch in Daryas Gesicht blickte, verspürte er eine brennende Hitze, die ihm ins Gesicht schoss und er sehnte sich erneut, zum Spielball ihrer sanften Liebe zu werden. Sie schien ihm zumindest wohl gesonnen, wenn er ihr nicht sogar noch mehr bedeutete. Außerdem war es ohnehin sinnlos vor einer Frau davon zu laufen, die in etwa doppelt so groß war wie er. Also würde er ihr wohl oder übel fürs Erste vertrauen müssen.
„Nun gut Darya. Ich werde dir folgen. Eine andere Wahl scheinst du mir ohnehin nicht zu lassen. Und da du mich bereits ohne weiteres hättest töten können, scheinst zumindest du nichts Böses im Schilde zu führen, ich hoffe, das trifft auch für den Rest der Frauen deines Stammes zu…“ Auch wenn ich da nicht so optimistisch bin, dachte er sich anschließend noch.
Doch Darya schloss seine Hand in ihre und führte ihn selbstsicher weiter direkt in das Herz des Waldes. „Keine Angst, ich werde dich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln beschützen“, gab Darya zur Antwort und zwinkerte ihm im Gehen zu. Er musste fast Rennen, um mit der großen Frau mitzuhalten. Sie klang ehrlich und es war sehr beruhigend, wie groß ihr Selbstbewusstsein in diesem Moment wirkte. Nach etwa zehn Minuten stießen die beiden wieder auf einen Pfad, der dem ersten glich, der Thorben an diesem Tage bereits auf die Lichtung geführt hatte.
Und dort auf diesem kleinen Feldweg stand eine Gestalt, die hohe Gestalt einer jungen Frau, an deren Fersen ein Bär klebte. Obwohl sie noch einige hundert Meter entfernt war, wusste Thorben sofort, dass es sich um dieselbe Dame handelte, die ihn von der Lichtung gejagt hatte.
Darya winkte die andere Frau mit ihrer freien Hand fröhlich zu sich heran.
„Tora, ich bin es, Darya. Komm und schau dir an, was dieser kleine Wicht wundervolles vollbracht hat.“
Daryas Stimme war unglaublich mächtig, und einige Krähen schwangen sich krächzend von den Wipfeln der Tannen umher in die Lüfte, die sich offenbar von dem Lärm belästigt fühlten. Tora die Priesterin kam in ihrem wallenden Kleid auf die beiden zugeschritten und wurde immer größer. Schließlich stand sie direkt vor den beiden und schien mehr als nur milde beeindruckt. Sie machte große Augen, als sie hoch in Daryas Gesicht schaute, der sie gerade bis zur Brust reichte. Ihr Bär hingegen schaute Thorben unverwandt an, zeigte dieses Mal aber kein Anzeichen der Aggression.
„Meine Güte Darya“, sagte Tora matt und fuhr mit der Hand über ihre Brüste und über ihren Bauch und Darya musste dabei leise kichern. „Du bist tatsächlich gewachsen. Nach all den Jahren mal wieder ein Wachstumsschub. Das ist unglaublich. Wie hast du das vollbracht.“
Darya wies lächelnd auf Thorben, den sie noch immer bei der Hand hielt und in dessen Gesicht erneut die Hitze stieg. Tora fixierte ihn mit ihrem hübschen Gesicht und ihre Augen weiteten sich, als sie ihn erkannte.
„Sieh mal einer an. Du bist doch der kleine Mann, den ich heute schon von der heiligen Lichtung gejagt habe. Bei Freya, du hast unsere Darya so groß gemacht?“ Thorben nickte schüchtern, zuckte aber kurz darauf die Achseln. „Nun ja, ich weiß nicht, wie ich das gemacht habe, eigentlich hat mich Darya nur umarmt und dann ging alles ganz schnell. Ich kann es mir auch nicht so recht erklären“, stammelte er und fürchtete sich erneut. Weniger vor Tora, als vor ihrem wilden Bären, der aber noch immer völlig ruhig an der Seite seiner Gebieterin stand.
„Tatsächlich bringt also ein Mann wieder Bewegung in unsere festgefahren Situation“, sagte Tora mehr zu sich selbst, als zu den beiden anderen. „Erstaunlich, wahrhaft erstaunlich. Ich denke, du solltest diesen Umstand umgehend Yra melden, Darya. Sie wird sich sicher sehr für ihn interessieren und sieh lieber zu, dass Alva ihn nicht in die Finger bekommt. Du weißt ja, wie sehr sie Männer verachtet. Ich muss gestehen, ich hätte selbst nicht mit dieser Wendung gerechnet, aber scheinbar gibt es auch Männer, die gut für uns sein können. Wie dem auch sei, ich möchte mich bei dir dafür entschuldigen, dich heute Morgen so sehr erschreckt zu haben…?“
Sie wusste seinen Namen natürlich noch nicht.
„Thorben“, ergänzte er scheu und drückte sich ganz fest an Darya, die ihm zunehmend etwas innere Sicherheit gab. Aber er war auch erleichtert. Auch die Priesterin Tora schien zwar vor ihrer Begegnung ein schlechtes Männerbild gehabt zu haben, war aber auch gleichzeitig nicht so davon besessen, um ihre Meinung nicht doch noch ändern zu können.
Er hätte viel dafür gegeben, damit Yra die Anführerin der Frauen sich auch als so gnädig herausstellen würde… -
Thorben machte also direkt kehrt und versuchte denselben Weg zurück zu gehen, den er gekommen war. Doch es dauerte keine zehn Minuten da erkannte er, wie hoffnungslos das Unterfangen schien. Er war in solch jäher Panik vor dem Bären der jungen Frau davon gestürmt, dass sein Überlebenstrieb solch profane Dinge wie die Umgebung einfach ausgeblendet haben musste.
Anstelle des gewundenen Pfades, der ihn auf die mysteriöse Lichtung geführt hatte, traf er nun auf einen kleinen Bachlauf, dessen klares Wasser quicklebendig dahin floss. An den Steinen, die aus der kristallklaren Oberfläche ragten, bildete das Wasser kleine Wogen, fast wie richtige Wellen.
Er verspürte einen großen Durst nach dem wundervoll erfrischend wirkenden Wasser, entschied sich dazu, die Suche für kurze Zeit ruhen zu lassen und wollte sich eben noch zu dem Flüsschen herunter beugen, als eine Stimme hinter ihm ihn erstarren ließ. Es war eine weibliche Stimme, die zwar freundlich aber auch bestimmt eine Mahnung an ihn aussprach.
„An deiner Stelle würde ich mich von unseren Heiligtümern fernhalten. Unsere Priesterin Tora mag es nicht besonders, wenn sich Fremde in die Nähe ihres Altares begeben. Und auf Männer ist sie leider auch nicht besonders gut zu sprechen.“
Erschrocken sprang Thorben auf und fuhr blitzschnell herum. Vor ihm stand eine weitere junge Dame, die allerdings deutlich kleiner war als die Erscheinung, die er auf der Lichtung gehabt hatte. Das Mädchen wirkte noch recht jung, war vielleicht zwanzig und hatte sich ihr langes, blondes Haar zu einem hübschen Zopf geflochten. Sie hatte veilchenblaue Augen und war wie die erste Dame, der er heute begegnet war, in ein weißes, wallendes Kleid gehüllt, das ihre Brust sanft anwölbte. Und ihre grazilen Arme waren mit allerlei Armreifen geschmückt.
Trotzdem war auch diese Frau im Verhältnis zu Thorben, der kein kleiner Mann von fast 1,90 Metern war, sehr groß. Sie konnte ihm beinahe in die Augen schauen.
Nachdem er den Schock ihres plötzlichen Auftauchens überwunden hatte, brannte ihm die Neugierde wie ein Feuer unter der Haut.
„Erst einmal möchte ich mich bei dir entschuldigen“, begann er hastig. „Es war bestimmt nicht meine Absicht, irgendwelche Heiligtümer zu besudeln. Aber ich hatte einfach keine Ahnung, dass ich mitten im Wald auf irgendeine Kultstätte stoße. Ich heiße übrigens Thorben und mache jedes Jahr in dieser Gegend Urlaub.“
Er sah erleichtert, dass die junge Frau ein sanftes Lächeln auf ihr hübsches Gesicht zauberte und er wusste sogleich, dass er nicht in Schwierigkeiten war.
„Nun, dann freue ich mich, dich kennen zulernen. Mein Name ist Darya und ich bin die jüngste Tochter unseres Stammes. Wir leben schon seit Jahrhunderten fernab von den Städten und Dörfern der anderen Menschen und richten unser Leben ganz nach den Geboten unserer Herrin, der Göttin Freya aus.“
Freya, dieser Name rührte etwas im Gedächtnis Thorbens. Er meinte sich entsinnen zu können, dass es sich dabei um die altnordische Göttin der Liebe handelte.
„Wie bitte, willst du mir damit sagen, es gibt einen Stamm von Frauen, die seit Jahrhunderten alleine in diesen Wäldern leben und ihren uralten Gepflogenheiten nachgehen?“
Darya nickte lächelnd ob seiner Ungläubigkeit. „Ganz recht. Die Göttin hat uns einst mit der Unsterblichkeit gesegnet. Ich würde dir ja gerne mehr über die Geschichte unseres Stammes verraten, aber ich fürchte, das wird nicht so ohne weiteres gehen.
Ich denke, ich muss dich zu unserer Anführerin Yra bringen. Sie wird entscheiden, was zutun ist, nun da du unsere geheime Kultstätte entdeckt hast. Leider wird sie im Moment sehr von ihrer besten Freundin beeinflusst, die nicht gerade gut auf Männer zu sprechen ist, um es vorsichtig auszudrücken. Von daher will ich zumindest versuchen, mich vor dich zu stellen in der Hoffnung, Yra davon überzeugen zu können, dass du keine Gefahr für unseren Stamm darstellst. Auch wenn ihre Freundin Alva mit Sicherheit alles daransetzten wird, sie vom Gegenteil zu überzeugen.“
Thorben war verwirrt. Alles ging so plötzlich. „Aber was hat Alva denn gegen Männer? Und was droht mir denn schlimmstenfalls?“
„Der Tod“, sagte Darya mit bitterem Ernst und ihre blauen Augen nahmen einen traurigen Glanz an. „Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass unsere Göttin dies wirklich gutheißen würde, aber Alva ist eine sehr einflussreiche Frau. Sie ist fast so groß wie unsere Anführerin und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen sie strebt schon lange danach, noch einmal zu wachsen und Yra von ihrem Thron zu stürzen. Aber ich kann es nicht beweisen und ernst nehmen würden mich die anderen Frauen ohnehin nicht. Immerhin bin ich die Jüngste von uns und was noch schlimmer ist, ich bin die Kleinste.“
Thorben glaubte er habe sich verhört. Er schaute sich das Mädchen an, das fast so groß war wie er selbst. Wie war das nur möglich? Wie konnten die Frauen eine solche Körpergröße besitzen, wenn bereits die Kleinste von ihnen beinahe so groß war wie er selbst? Und jäh erinnerte er sich an den flüchtigen Blick, den er auf die Priesterin Tora hatte erhaschen können, ehe ihr Bär ihn von der Lichtung scheuchte. Er war ihr lediglich bis zur Brust gereicht. Wie groß Yra und Alva dann wohl sein mochten?
„Und wie willst du mich dann vor Alva beschützen, wenn sie so groß und mächtig ist?“, fragte Thorben mit einem Anflug von Furcht in der Stimme.
Mit einem Mal leuchteten die veilchenblauen Augen auf und er meinte, eine gewisse Gier in ihnen sehen zu können.
„Es gibt nur eine Möglichkeit, das zu erreichen. Ich muss größer werden und kann vielleicht auf diese Weise versuchen, die anderen Frauen im Dorf davon zu überzeugen, dass Männer nicht immer schlecht für uns sein müssen, wir sie vielleicht sogar doch brauchen, um den Willen unserer Göttin zu erfüllen.“
Thorben war verzweifelt. Er wollte wissen, was die Männer einst Darya und ihrem Stamm angetan hatten, warum die Frauen so groß waren und noch vieles mehr brannte ihm auf der Seele. Doch Darya winkte ab.
„Genug!“, rief sie resolut und richtete sich zu voller Größe auf, als er seine Fragen stellen wollte. Herrisch blickte sie ihm beinahe in die Augen und kam immer näher. In Thorben wuchs der Drang davonzulaufen, doch er brachte es nicht mehr rechtzeitig über sich.
„Alles zu seiner Zeit, ich will jetzt endlich wissen, was für eine Auswirkung du auf mich haben wirst.“
Sie trat vor und breitete die Arme aus. Thorben wollte abwehrend die Hände heben, denn er wusste nicht, was das Mädchen vorhatte. Doch es war bereits zu spät. Sie schaffte es ihn in eine Umarmung zu zwingen, die stürmisch aber zugleich auch seltsam sanft war.
Sie drückte ihn mit aller Kraft an sich und das Unglaubliche begann. Er spürte, wie Darya begann Wärme auszustrahlen und es gelang ihr, immer größeren Druck auf ihn auszuüben. „Oh ja, das muss es sein“, hauchte das Mädchen lustvoll und schloss ihre veilchenblauen Augen. Thorben bekam die helle Panik, versuchte sich aus ihrer Umarmung zu lösen, doch er hatte keine Chance mehr. Sie war viel stärker als er.
Und dann begann sie zu wachsen. Ein gewaltiger Ruck ging durch ihren Körper und ihre Augen waren nun oberhalb der seinen, doch das war noch nicht alles.
Sie drückte ihn nach wie vor ganz fest an sich und er spürte, wie seine Füße wenig später den Bodenkontakt verloren. Alles an dem jungen Mädchen wurde immer größer, ihr Gesicht, ihre Hände und vor allem ihre Kraft. Thorben entwuchs der Umgegend scheinbar ebenfalls, doch in Wirklichkeit baumelten seine Füße hilflos in der Luft. Als es endlich aufhörte, öffnete Darya ihre großen Augen und stellte Thorben vorsichtig auf dem Boden ab.
Es war beängstigend und beeindruckend zu gleich. Ihr Kleid war durch den massiven Wachstumsschub völlig zerfetzt und nur ihre Unterwäsche hatte ihn überstanden.
Ihr Busen quälte sich nun in einem weißen Büstenhalter und ihr hellhäutiger Bauch und ihre Hüften waren noch von vereinzelten Stofffetzen verhüllt. Geschickt schälte sie sich aus den Resten ihres Kleides und kam anschließend auf ihn zugeschwebt. Mit triumphalem Lächeln hüllte sie ihn in ihren großen Schatten und ragte wie eine Wand vor ihm auf. Zusätzlich stemmte sie die Hände in die Hüften, um ihren Erfolg noch weiter zu untermauern. Thorben hatte das Gefühl, er würde in ein tiefes Loch fallen als er registrierte, dass er Darya nur noch bis zum Bauchnabel reichte.
Das Mädchen war nun groß genug, um alles mit ihm anstellen zu können und er wusste nicht, was ihm bevorstand, wenn sie ihn nun tatsächlich in ein Dorf weiterer, großer Frauen brachte, von denen zumindest eine offen feindselig gegenüber Männern eingestellt war… -
So hallo zusammen. Nachdem mir das Schreiben meiner ersten Geschichte doch unheimlich viel Spaß bereitet hatte entschloss ich mich dazu, weitere Geschichten zu schreiben. Allerdings werde ich dem Stil meiner ersten Geschichte möglichst treu bleiben. Wem diese also nicht so gut gefallen hat, dem wird das hier vielleicht auch nicht taugen. Aber ich schreibe einfach so wie es mir gefällt und wem ich dabei eine Freude bereiten kann, dem Wünsche ich ganz viel Spaß mit der Geschichte.
Die Töchter des Nordens
1. Teil
Es sollte ein weiterer, lauer Sommertag werden. Obgleich es erst acht Uhr am Morgen war, stand die Sonnenkugel bereits hoch am azurblauen Himmel und ein sanfter Windhauch streichelte die Wipfel der hohen Nadelbäume, die dicht im wilden, skandinavischen Wald wuchsen. Thorben liebte es, seine Sommerurlaube in Finnlands rauer, atemberaubend schöner Natur zu verbringen und die Stille der Wälder hatte es ihm dabei besonders angetan. Jedes Jahr nahm er seinen kompletten Urlaub in einem Stück, um sich vier Wochen seiner ansonsten knappen Zeit in eine andere Welt zu begeben, in eine Oase der Ruhe, die er während seines stressigen Alltages unmöglich aufsuchen konnte.
Jedes Jahr besuchte er dieselbe, kleine Ferienanlage, in der man Urlaub in roh gezimmerten Blockhütten machen konnte und die finsteren Wälder des Nachts zu einer undurchdringlichen Mauer der Dunkelheit umher wurden, die ihre Geheimnisse gegen neugierige Blicke verbargen. Die Anlage lag eine Stunde nördlich von Helsinki und stets war er der einzige Besucher aus Deutschland, aber das konnte ihm nur Recht sein. Thorben war ein absoluter Einzelgänger und in der Vergangenheit schon oft von anderen Menschen enttäuscht worden. Eine Frau oder auch nur eine Freundin hatte er während seiner gesamten fünfunddreißig Jahre, die er nun schon am Leben war noch nicht gehabt und es war das einzige, was ihn vielleicht noch an zwischenmenschlicher Interaktion interessiert hätte. Wie es wohl war, geliebt zu werden.
Während Thorben dem ausgetretenen Trampelpfad immer weiter ins Herz des Waldes folgte konnte er aber freilich noch nicht ahnen, dass sich sein Leben in Kürze grundlegend verändern würde. Er war schon um sechs Uhr aufgebrochen und jeden Tag war es dasselbe Ritual, wenn er sich auf Wanderschaft begab. Er lief einfach querfeldein und ließ sich tragen. Auf diese Art und Weise hatte er in Finnlands rauer, unberührter Natur schon so manchen Wasserfall, See oder eine verwunschene Lichtung entdeckt. Aber als er heute auf diesen Pfad gestoßen war, kam dies schon einer mittelgroßen Überraschung gleich.
Sicher, der Weg machte zahllose Biegungen und war nicht besonders breit, aber die Tatsache, dass sämtliches Unterholz aus dem Weg dieses schmalen Bandes geräumt worden war, das sich dahin wand wie eine Schlange… dieser Fakt deutete doch daraufhin, dass sich öfter einmal andere Menschen in diese Wälder begaben.
Thorbens gewaltige Neugierde ließ ihm dabei leider keine andere Wahl, als dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Diese Eigenschaft war ihm besonders in seiner Kindheit mehrfach fast zum Verhängnis geworden, aber er konnte sie einfach nicht ablegen. Wenn dieses angeregte Flimmern in seinem Herzen anhob war es, als würde eine unsichtbare Hand die Kontrolle über seinen Köper übernehmen und ihn direkt ins Verderben lotsen.
Er folgte dem Pfad noch eine weitere halbe Stunde, bis der kleine Weg plötzlich und unaufhaltsam immer breiter wurde. Die Bäume standen in immer respektvollerem Abstand und schließlich schritt er völlig unerwartet auf eine kreisrunde Lichtung.
Thorben musste erst einmal wieder zu Atem kommen, er setzte sich auf einen Stein in der Nähe und zog eine Wasserflasche aus dem schweren Rucksack, den er mit sich trug. Es dauerte eine ganze Weile bis er die Kraft hatte, um sich seiner Umgebung genauer zu besehen.
Es war ein merkwürdiger, aber auch schöner Ort. Ein fast kreisrunder Teich lag in der Mitte der Lichtung und eine tiefblaue Lichtquelle schien sich am Grunde des Gewässers zu befinden. Eie Lichtquelle, die ihn fast magisch anzog. Neben dem Teich stand ein Kreis von Weißtannen, die sich um etwas gruppierten, das wie ein steinerner Altar anmutete.
Thorben konnte es nicht fassen, wie merkwürdig und faszinierend dieser Ort war. Er wollte eben noch aufstehen und zu dem Altar gehen, um ihn ein wenig näher zu studieren, als er zwischen den dicht stehenden Wäldern eine Erscheinung sah.
Er machte vor lauter Schreck einen Satz nach hinten und war zutiefst überrascht. Er rieb sich die Augen und hatte sich vielleicht nur getäuscht. Und tatsächlich er konnte sie nicht mehr entdecken. Seltsam, er hätte schwören können, eben noch die Gestalt einer Frau im weißen Kleid gesehen zu haben. Doch es schien alles nur Einbildung gewesen zu sein.
Doch mit einem Mal erstarrte er erneut, als er direkt hinter sich ein tiefes, bedrohliches Knurren hörte. Ganz langsam, auf das Schlimmste gefasst wandte er sich um. Die Furcht pumpte den Sauerstoff und das Blut in seine Gefäße, die er wohl gleich zur Flucht würde einsetzen müssen. Da war der Beweis! Er hatte sich nicht geirrt. Eine Frau stand hinter ihm, vielleicht zehn Meter von ihm entfernt. Er reichte der Erscheinung etwa bis zur Brust. Wenn er nicht solche Angst gehabt hätte, wäre ihm die Schönheit der geheimnisvollen Unbekannten mit den Grünen Augen, dem langen blonden Haar und dem wallenden weißen Kleid sicherlich noch mehr ins Auge gestochen. Doch das eigentlich beunruhigende war der Schwarzbär, der sich vor der großen Frau postiert hatte und angriffslustig seine Zähne fletschte. Wie eine Bürste stellte das Untier seine Nackenhaare auf und schien bereit zum Sprung.
„Hinfort mit dir“, rief die junge Frau in gebieterischem Ton und Thorben ließ sich das nicht zweimal sagen. Er nahm die Beine in die Hand und stürmte Hals über Kopf davon. Er nahm gar nicht richtig wahr, wie er geschickt über die Wurzeln am Boden sprang, denn das Trommeln der Bärenpfoten auf dem Waldboden machte ihm unmissverständlich klar, dass er nach wie vor in höchster Not war. In Windeseile hatte er den Schutz der Bäume erreicht, doch rannte er noch eine ganze Weile weiter. Völlig außer Atem lehnte er sich schließlich gegen den Stamm einer hohen Fichte, um wieder zu Kräften zu kommen. Als er sich schließlich umsah, waren sowohl der Bär als auch die Frau verschwunden.
Noch einmal atmete der Mann tief durch und fuhr sich durch sein lichter werdendes Haar. „Was in Gottes Namen war das nur?“, murmelte er halb laut vor sich hin, doch in seinem Inneren machte sich schon wieder die altbekannte Abenteuerlust breit. Wäre doch gelacht, wenn er der schönen Unbekannten nicht ihre Geheimnisse würde entlocken können.
Voller Tatendrang, allerdings auch mit der nötigen Vorsicht, begab er sich erneut in Richtung Herz des Waldes. -
Liebe Leser,
hier kommt der letzte Teil meiner Geschichte. Ich bedanke mich bei allen, die sich die Geschichte durchgelesen haben und natürlich auch für all die netten Kommentare.
Lasst doch eine Bewertung da, ich würde mich ehrlich über Feedback freuen.
Ansonsten bleibt zu sagen, dass es zu dieser Geschichte leider keine Fortsetzung geben wird und ich mir noch nicht sicher bin, ob ich überhaupt weiter GTS Geschichten schreibe. Eigentlich bin ich Fantasyautor und habe diese Story vor allem deshalb geschrieben, um wieder aus meiner Schreibblockade zu kommen und mit meinem Gefühlsleben ein wenig aufzuräumen. Von daher weiß ich nicht, ob ich hier weiter schreiben, oder künftig nur noch mitlesen werde.Marcellino, ich hatte gestern technische Probleme und der Beitrag wurde mir zuerst zweimal nicht angenommen vom Forum, vermutlich lag es dann wohl daran, dass der Text dreimal drin war. Ich hoffe, jetzt geht alles gut.
Euer Argentarys
Den Rest des Tages verbrachten die beiden in einem gemütlichen Liegestuhl am Pool. Daniel war in der Zwischenzeit so klein geworden, dass Vanessa keine Mühe hatte, ihn auf ihren Schoß zu setzen und ihn unablässig zu umsorgen. Er hingegen wünschte sich, dass die Zeit einfach stehen bleiben würde, dieser wundervolle Moment niemals ein Ende fände. Aber er war auch im Zwiespalt, freute er sich doch auf die kommende Nacht.
Gemeinsam sahen die beiden der Sonne dabei zu, wie sich mehr und mehr dem Horizont näherte und die Umgebung in ein herrliches, goldenes Licht tauchte. So golden war auch dieser Tag für die beiden gewesen.
Als es schließlich vollkommen dunkel war entschied Vanessa, es wäre an der Zeit für Daniel, ins Bett zu gehen. „So mein kleiner Engel, Schlafenszeit“, neckte sie ihn liebevoll und er sprang von ihrem Körper herab auf die Erde. Sie selbst erhob sich aus dem Liegestuhl und räumte ihn für die Nacht unter einen Pavillon in der Nähe des Pools. Schließlich kam sie zu zurück und verdunkelte das schwache Licht der Mondsichel mit ihrer hoch aufragenden Silhouette. Diese simple Tatsache hatte zur Folge, dass sich Daniel ihr noch mehr ergeben fühlte, denn sie erschien so unfassbar mächtig, wenn sie ihren Körperschatten dazu einsetzte, um das Licht der Himmelskörper gegen ihn abzuschirmen.
Er bekam weiche Knie vor Aufregung und fühlte sich schwach und verletzlich. Ein Gefühl, das er in vollen Zügen auskostete.
Ihre smaragdfarbenen Augen leuchteten auf ihn herab und sie reichte ihm die Hand, die obgleich sie nun viel größer war als seine, noch immer sehr feminin und grazil wirkte. Er schloss die ihre Hand in seine und ließ sich anschließend von ihr in das Obergeschoss der Villa komplimentieren, wo sich die beiden für die Nacht vorbereiteten. Es war wie am Abend zuvor, als Daniel schließlich, noch immer mit dem Handtuch um seinen Körper geschlungen, das Schlafzimmer betrat. Erneut war die Luft von verführerischen Düften übersättigt, die allerdings sogleich ihre einschläfernde Wirkung entfalteten. Vanessa, die noch immer ihren Bikini trug, stand vor dem Spiegel und sah ihn in der Reflektion eintreten.
Sie wandte sich um und lächelte ihn einmal mehr an. „Morgen wird der Tag sein“, wisperte sie ganz leise und Daniel spürte sofort, dass sie eine prickelnde Vorfreude empfand. Die Luft knisterte regelrecht vor Aufregung und auch sein Herz begann schon wieder einen wilden Rhythmus zu schlagen, fast wie eine Buschtrommel. „Was für ein Tag?“, fragte er verwirrt und erregt zugleich. „Der Tag, an dem wir unser Ziel erreichen. Mehr möchte ich noch nicht verraten. Ich will dir ja nicht die Überraschung kaputt machen.“
Sie kam also auf ihn zugeschritten, hob ihn mit Leichtigkeit vom Boden auf und legte ihn in seine Hälfte des Bettes. Sie deckte ihn zu und kam ihm anschließend mit ihrem Gesicht so nahe, dass er ihre Wimpern hätte zählen können. Selbst aus der großen Nähe war ihre Haut rein und makellos wie eine Perle. Ihr Atem war unruhig, zweifelsohne auch erregt, doch er roch nach etwas wie Pfefferminze, in jedem Falle äußerst erfrischend. Er konnte seine Neugierde nicht zügeln und wollte noch versuchen, ihr ein paar Informationen darüber zu entlocken, was denn morgen für ein Tag sein sollte, doch sie hob lächelnd ihren Zeigefinger und ermahnte ihn ruhig zu sein. „Schhh. Nein, jetzt ist Schlafenszeit mein kleines Baby“, sagte sie sanft. „Träum was Süßes und lass dich überraschen, morgen wirst du alles mit eigenen Augen bestaunen können.“ Sie gab ihm einen weiteren Kuss. Ein Kuss, der so intensiv war, dass Daniel sich fühlte als würde sein Verstand seinen Körper verlassen und nur noch eine Hülle, gefüllt mit Glückseligkeit zurücklassen. Wellenartig strömten die Impulse des Glücks durch seinen Körper und mit jeder Woge schlossen sich seine Lider ein wenig weiter, bis er am Ende gänzlich eingeschlafen war.Wie in der vorangegangen Nacht war er sofort an einem anderen Ort. Doch dieser Traum war auf den ersten Blick komplett anders. Er schwebte auf einer weißen Wolke und starrte auf einen Schleier gräulichen Nebels, der beruhigend und ganz langsam hin und her waberte. Auch wenn er im Moment alleine war, fühlte er sich doch warm, sicher und geborgen.
Er wollte sich eben fragen, was dies denn für ein Ort war, als er einmal mehr eine Stimme in seinem Kopf hörte. Es war aber nicht seine eigene Stimme, auch nicht die kalte Stimme seines Abbildes. Es war die sanfte und engelsgleiche Stimme Vanessas.
„Willkommen in meiner Welt“, säuselte ihre Stimme wie ein schwacher Windhauch über seinen Kopf hinweg und tatsächlich kräuselten sich seine Haare daraufhin ein wenig.
Er genoss den Klang ihrer Stimme, verstand aber nicht, worauf sie hinaus wollte.
„Deine Welt? Aber ich bin doch schon in dein Leben getreten? Was meinst du also mit deiner Welt?“ Vanessas herzensgutes Lachen war zu vernehmen. Sie schien sich über seine Unwissenheit einmal mehr zu amüsieren doch es klang so herzlich, dass sich Daniel eingeladen fühlte, in ihr Lachen einzustimmen. Als sich beide wieder ein wenig beruhigt hatten, fuhr Vanessas Stimme verträumt fort. „Nun ja, eben die Welt, die ich erschaffen habe. Aber sieh selbst, vielleicht verstehst du dann, was ich meine.“
Und der Nebel vor seinen Augen begann sich zu lichten. Nach und nach wurde der Blick auf einen schneeweißen Palast mit einer goldenen Kuppel sichtbar, die hell im Sonnenlicht schimmerte, fast als wäre sie ein eigenes Gestirn. Vor dem Palast lag ein gewaltiger Garten, mit Labyrinthen, Springbrunnen, Pavillons, die römischen Tempeln nachempfunden waren, und Pfauen, die mit weit geöffneten Rädern über die Wolken spazierten. Und die Wolken waren das, was Daniel am meisten faszinierte. Der Untergrund schien aus Feldern weißer Quellwolken zu bestehen, die den gesamten Gebäudekomplex tragen konnten. Er schaute auf seine Füße und trat so fest er konnte nach dem Schleier, auf dem er selbst stand. Er versank in etwa bis zum Knöchel in der Wolke und spürte eine angenehme Kühle. Danach zog er sein Bein wieder heraus. Langsam begann ihm zu dämmern, wo er sich befand und eine gewaltige Euphorie machte sich in ihm breit, aber auch gepaart mit der Angst, vielleicht doch zu Irren.
„Bin ich… ist das etwa der Himmel?“, fragte er Vanessas Stimme ängstlich und hoffnungsvoll zugleich. Wieder ein süßes Kichern. „Noch es ist nur eine Vision des Himmels, aber wir werden ihn uns nun gemeinsam erschaffen.“ Und da war sie wieder, die fast schon vertraute Empfindung ein wenig zu schmelzen. Alles um ihn herum schien ein wenig zu wachsen und er wusste, dass er wieder schrumpfte. Wieder spürte er überhaupt keinen Schmerz und dennoch musste er weinen, vor Glückseligkeit.Er schlug die Augen auf und wischte die Freudentränen hinfort. In der Zwischenzeit war es wieder Tag geworden und er wusste, was in der Nacht geschehen war. Vanessa stand bereits neben dem Bett und schaute ihn erwartungsvoll an. Sie trug heute einen grünen Bikini und ihre Erscheinung schien über Nacht noch vollkommener geworden zu sein.
„Zeit zum Messen“, sagte sie zuckersüß und Daniel setzte sich auf. Vanessa kam erneut um das Bett herum, um ihm behilflich zu sein. „Ich will doch nicht, dass du dir die Knochen brichst, wenn du von der Bettkante fällst mein kleiner Engel“, frohlockte sie und schlang ihre Hände um seine Hüften. Er fühlte sich federleicht und völlig hilflos, als sie ihn zum Spiegel trug um zu schauen, wie stark er über Nacht geschrumpft war und er hätte alles dafür gegeben, dieses Gefühl noch weiter zu intensivieren. Dies geschah dann auch, denn das Resultat der letzten Nacht war einfach unglaublich. Er war nun so klein, dass er mühelos unter ihr stehen konnte. Ihre schlanken Beine waren also bereits länger als sein ganzer Körper.
Daniel strahlte mit Vanessa um die Wette, während sie sich einander im Spiegel betrachteten.
„Na, wie fühlst du dich, mein Schatz“, fragte Vanessa und zwinkerte seinem winzigen Spiegelbild zu.
„Besser als jemals zuvor in meinem Leben. Wenn du wüsstest, wovon ich letzte Nacht geträumt habe…“. Er wollte Vanessa eben noch erzählen, wovon er geträumt hatte, als sie ihn auch schon unterbrach und strahlend eine kleine Kugel, gefüllt mit etwas das aussah wie bläulicher Nebel, aus ihrem BH zog. Die Kugel hatte vielleicht einen Durchmesser von ein paar Zentimetern, sodass er sie vorher nicht bemerken konnte.
„Was ist das?“, fragte Daniel an die Spiegelbilder gewandt und Vanessas Lächeln wurde noch breiter. „Dies, mein winzig kleiner Engel ist die Essenz deiner Lebenskraft. Immer wenn du kleiner geworden bist, habe ich sie in diesem Gefäß aufgefangen. Und nach der letzten Nacht, in der du erneut so wunderbar geschrumpft bist, habe ich endlich genug davon gesammelt, um mein Werk zu vollenden.“
„Dein Werk?“, fragte Daniel und er konnte vor Aufregung kaum mehr ruhig stehen. Dies war die Stunde der Wahrheit.
„Ganz Recht, mein Werk. Ich habe nun so viel Energie absorbiert, dass ich unsere eigene Welt erschaffen kann. Wir werden dort für immer ungestört sein, nur du und ich. Eine Welt, in der es keine Zeit gibt, wir werden also für immer jung sein und können bis in alle Ewigkeit glücklich zusammenleben. Und es ist eine Welt, in der meine Macht über dich ihre Vollkommenheit erreicht, denn dort werde ich deine Göttin sein. Ich werde mein Reich so gestalten, dass du das größtmögliche Glück empfinden kannst, wenn du darin lebst. Und so schließt sich der Kreis und mein edles Ziel ist endlich erreicht.“
Daniel war fassungslos. Der Traum war also tatsächlich eine Vision gewesen, die Vanessa ihm geschenkt hatte um ihm zu zeigen, was für eine fantastische Zukunft heute beginnen würde.
Mit einem Mal fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. „Deshalb konntest du auch meine Gedanken lesen und meine Träume kontrollieren. Du hast einen immer größeren Teil meiner Lebenskraft in diesem Ding eingefangen und konntest so direkt auf mich einwirken. Das stimmt doch, oder?“
„Ganz genau“, antwortete Vanessa freudestrahlend. „Und das allerbeste ist, dass nur noch Gedanken, die direkt mit mir verknüpft sind in dir stecken was also heißt, dass du an gar nichts anderes mehr denken wirst, als auf alle Ewigkeit von mir verwöhnt zu werden. Jetzt verabschiede dich von dieser Welt, mein winziger Engel und tritt in das Licht. In das Licht und die Wärme meiner niemals enden wollenden Liebe.
Sie warf die Kugel zu Boden, die in tausend Teile zerbarst. Der darin gefangene Nebel verdichtete sich zu einer schnell rotierenden Spirale, die nach und nach größer wurde. Ein sanfter Sog war zu spüren, fast so, als wollte die Spirale die beiden langsam in ihr Inneres aufnehmen.
„Das ist es, das Tor zu unserem Traum“, sagte Vanessa ehrfürchtig und Daniel spürte, wie sein Körper ein letztes Mal schmolz. Gleich würde er in eine Welt treten, in der Vanessa über ihn herrschen würde, in der ihr Wille das Geschehen bestimmte und in der es nichts mehr gab, was sich zwischen die unendliche Liebe der beiden schieben konnte.
Ihre Beine schienen ins unermessliche zu wachsen. Ihre Knie flogen an seinen Augen vorbei und schließlich, als er ihr nicht einmal mehr bis zum Knöchel reichte, endete der Prozess. Er war nun in etwa noch so groß, wie die Kugel, die Vanessa zu Boden geworfen hatte.
Er warf den Kopf nach oben und sah gerade noch, wie eine riesige Hand alles über ihm verdunkelte, ehe sich ihre weichen Finger vorsichtig und behutsam um ihn schlossen. Sie befreite seinen winzigen und nackten Körper aus dem Handtuch. Sie hob die Hand auf Höhe ihrer grünen Augen und öffnete sie wieder. Daniel saß freudestrahlend auf ihrer Handfläche und stellte begeistert fest, dass selbst jedes ihrer wundervollen Augen inzwischen größer war als er.
„So mein Engel, das war es dann. Verabschiede dich von dieser Welt und von mir als deiner Freundin und begrüße mich, Vanessa, als deine neue GÖTTIN.“ Auch wenn dieser Satz unendlich Eindruck auf den winzigen Daniel machte, konnte sie nicht umhin, ihm liebevoll und gönnerhaft zuzuzwinkern. „Ja, Herrin“, hauchte ihr Daniel entgegen und konnte seinen Blick nicht mehr von ihren Augen abwenden.
„Wunderbar“, sagte Vanessa verschmitzt lächelnd. „Aber eine Welt erschafft sich schließlich nicht von selbst. Ich kann nicht nur dauernd dastehen, und dich liebevoll anstarren. Vorher habe ich noch einiges zu erledigen, bis aus einer leeren Einöde tatsächlich unser Paradies wird. Wenn ich damit fertig bin, lasse ich dich wieder raus, bis dahin bleibst du an einem Ort von dem ich weiß, dass er dir garantiert gefällt und von dem du mir bestimmt nicht entwischen wirst.“
Und mit dem liebevollsten und breitesten all ihrer Lächeln zog sie den Stoff ihres Bikini Oberteils ein wenig von ihrer wunderbaren Brust weg und ließ Daniel direkt in den Zwischenraum purzeln. Er landete auf ihrem Busen so weich wie auf Watte und schon ließ Vanessa den Stoff zurückschnappen, der nun straff über seinem Kopf lag und es ihm unmöglich machte, sich weiter zu bewegen. Noch einmal betrachtete sie sich freudestrahlend im Spiegel und schwellte stolz ihre Brust. Daniel war so winzig geworden, dass er nicht einmal als Ausbuchtung an ihrer Oberweite zu erkennen war.
„Also, dann frisch auf ans Werk“, rief sie strahlend, klatschte in die Hände und schritt langsam und voller Lust durch die Spirale in die Welt, die sie für die beiden erschaffen würde. Das Tor zu ihrer Welt verschloss sich hinter ihr sofort und auf alle Zeiten.
Die beiden wurden nie wieder in unserer Welt gesehen und gewiss waren sie dort, wo sie nun waren, ohnehin viel glücklicher.
Vanessa hatte in jeder Hinsicht über Daniel und seine Zweifel triumphiert.FIN
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Vanessa seufzte einmal tief und schaute noch eine Weile mit leicht abwesendem Blick auf die Spiegelbilder der beiden. „Hach, ist es nicht wundervoll, mein kleiner Schatz. Jetzt kann ich schon ohne Probleme über dich hinwegsehen und ich muss sagen, dass mir dieser Umstand ein unglaublich befriedigendes Gefühl der Macht verleiht. Eine Macht, die ich nur dazu verwenden möchte, dich zu beschützen und dir mit mir gemeinsam unser persönliches Paradies zu erschaffen.“
Urplötzlich aber kam sie ab von ihrem romantisch - verträumten Monolog. Sie klang mit einem gekränkt und ihr wundervoller Kopf war zur Erde geneigt. Daniels Verwirrung wurde erneut zu einem Schock, denn als er nach den Gründen für diesen plötzlichen Stimmungswandel fragte, erhielt er eine weitere, beängstigende Antwort.
„Ich weiß doch, was du denkst“, sagte sie matt. „Ich kann deine Gedanken lesen und noch immer bist du dir nicht sicher, ob ich meine Macht am Ende nur missbrauchen könnte, um dich zu versklaven oder um gar noch Schlimmeres mit dir anzustellen.“
Er war wie gelähmt und wusste weder was er denken noch was er fühlen sollte. Ihre Macht war also schon so gewaltig, dass sie in der Lage war seine Gedanken zu lesen? Wie konnte er sicher sein, dass dieses Verhalten nicht nur ein weiteres Puzzlestück eines perfiden Planes war, um ihn in sein Verderben zu locken, wie eine schöne Sirene es mit den Seeleuten in den alten Sagen Griechenlands tat? Vanessa sorgte selbst für die Antwort, denn mit den Worten, die als nächstes über ihre schönen Lippen traten, hätte Daniel weder in diesem, noch im nächsten Leben ernsthaft gerechnet.
„Ich denke nur du selbst kannst deine Zweifel ein für alle Mal ausräumen, Daniel. Du musst die Entscheidung selbst treffen und ich garantiere dir, dass ich nicht versuchen werde, dich in irgendeiner Weise zu manipulieren. Ich möchte, dass du unendlich selig bist, aber du musst es auch selbst wollen. Von daher stelle ich dich vor die Wahl. Ich gebe dir die Chance, deines Weges zu ziehen, hier und jetzt. Oder aber, du entscheidest dich bei mir zu bleiben. Ich möchte, dass diese wichtige Entscheidung in deiner Hand liegt, denn nur so werde ich dich eines Tages vollständig beschützen können und mir auch absolut sicher sein, dass dies auch dein tiefster Herzenswunsch ist.“
Sie ließ von ihm ab, ging zur Schlafzimmertüre und öffnete sie. Sie stellte sich daneben und fuhr mit zittriger Stimme und Tränen in den Augen fort. „Nun, die Wahl liegt bei dir. Hör auf dein Herz und treffe die Entscheidung, die dir die beste zu sein scheint.“
Daniel schaute diese stattliche Frau an, die sonst so voller Selbstvertrauen und Lebensfreude war und er konnte ihren Anblick, so wie er war, nur schwerlich ertragen. Sein Herz wurde schwer wie ein Ziegelstein, als er Vanessa in die Augen schaute, die schon wieder trübselig zur Erde gerichtet waren. Instinktiv wusste er, dass sie kein falsches Spiel mit ihm trieb. Er hatte nun die wahre, echte Chance, selbst die Entscheidung zu treffen.
Er stand einen winzigen Moment unschlüssig da, als erneut etwas Unfassbares geschah. Eine Stimme hob an in seinem Kopf, es war eine schrille, unmelodische Stimme und obwohl sie niemand sonst hören konnte, hielt er sich reflexartig die Ohren zu.
„Na los, tu es! Pack die Gelegenheit beim Schopf und sei wieder dein eigener Herr!“ Der Unterton der Stimme war mehr als drohend. Doch da war noch eine zweite Stimme, eine die vermutlich nach seiner eigenen geklungen hätte, wäre sie auf ein Tonband aufgenommen und ihm vorgespielt worden. „Aber ich will nicht, ich will bei dieser Frau bleiben und zwar für immer“, sagte die zweite Stimme und klang dabei so trübsinnig, wie Vanessa aussah.
„Verdammt noch mal! Bist du ein Mann oder ein Wurm! Zum allerletzten Mal, verlasse sie und nimm dein Leben wieder selbst in die Hand, jetzt!“, zischte die erste Stimme und Daniel wurde schlecht. Er begann zu wanken, er schloss die Augen und versuchte sein Gleichgewicht wieder zu finden. Wie eine eiskalte Welle stieg die Übelkeit in ihm auf und er fragte sich, ob er sich übergeben müsste. Da antwortete die zweite Stimme erneut. Sie klang nun aber viel resoluter als beim ersten Mal. „Nein, ich will nicht gehen!“, rief sie lauthals heraus und mit einem Mal brach ein Gefühl der Wärme aus seinem Herzen heraus und verteilte sich bis in seine Fingerspitzen. Jede Pore seines wankenden Körpers wurde erwärmt und Daniel stellte fest, dass er sein Gleichgewicht wieder fand. Er öffnete die Augen, nahm die Hände von den Ohren und wiederholte die Worte der zweiten Stimme noch einmal laut und deutlich. „Nein, ich will nicht gehen“, rief er und brauchte einen winzigen Moment um zu realisieren, dass er diese Worte gerade tatsächlich und nicht nur im Traum gesagt hatte. Auf Vanessa hatten sie eine gewaltige Wirkung. Er hatte eigentlich keine Chance mehr, sich darauf vorzubereiten. So schnell war sie bei ihm, schloss erneut ihre Arme schraubstockfest um ihn und küsste ihm bestimmt sieben Mal auf die Stirn. Es waren feuchte Küsse, da sie so viel geweint hatte und dennoch fühlten sie sich großartig an. „Ich wusste es, ich wusste es“, rief sie unter weiteren Tränen, doch dieses Mal waren es Tränen der Freude. „Ich wusste es einfach, dass du dich für mich entscheiden würdest“, ergänzte sie und das Gefühl der Wärme in Daniels Körper wurde noch einmal ganz besonders intensiv. Er spürte, wie sich sein Körper sanft zusammenzog. Da war er wieder, dieser elektrische Impuls, der ihm schon zweimal Höllenqualen bereitet hatte, doch nun war alles anders. Schnell ließ Vanessa von ihm ab, um das Schauspiel gespannt zu verfolgen. Daniel schaute hoch in ihr Gesicht, das sich immer weiter von ihm entfernte. Die Möbel schienen mit ihr ein wenig in die Höhe zu wachsen und erst, als er auf Höhe ihrer wundervoller geformten Brust war, hörte er auf zu schrumpfen.
In Vanessas Augen spiegelte sich eine nicht mehr zu beschreibende Freude, eine Begeisterung, die Daniel im selben Moment in seinem Herzen spürte.
„Du meine Güte Daniel“, flüsterte Vanessa ganz sachte und strahlte auf ihn herunter, „ich habe es ganz deutlich gesehen. Endlich konnte ich direkt sehen, wie du kleiner, feiner und einfach zuckersüßer wirst. Oooh wie niedlich“, seufzte sie und freute sich wie ein kleines Mädchen. Auch sein Gesicht zierte nun ein breites Lächeln. Gleichzeitig fühlte er sich in diesem Moment einfach nur unglaublich leicht. „Es hat nicht mehr wehgetan“, frohlockte er und machte vor Freude einen Luftsprung. „Endlich keine Schmerzen mehr. Es hat sich sogar gut angefühlt.“
Es folgte eine weitere Abfolge von Küssen und Umarmungen und die Macht der Liebe war nun ganz deutlich zu spüren. Es schien, als wäre Vanessas Vorhaben durch nichts mehr aufzuhalten.
Als sie ihre ständigen Liebkosungen für einen Augenblick unterbrachen, hatte Vanessa noch eine weitere Idee.
„Weißt du Daniel, ich glaube es ist an der Zeit, dass wir eine Runde im Pool schwimmen gehen“, sagte sie nachdenklich und Daniel, der mit seinen immer weiter werdenden Kleidern zu kämpfen hatte, war sich nicht sicher, ob er seine Freundin richtig verstand. „Ähm, ist dir auf einmal so nach einem Bad zu Mute, oder verfolgst du damit einen tieferen Sinn?“
Vanessa grinste durchtrieben und schwellte ihre Brust, sodass Daniel ihr Gesicht nicht mehr vollständig sehen konnte, da sich ihr prächtiger Busen zunehmend in sein Sichtfeld schob. „Natürlich hat das einen tieferen Sinn, mein kleiner Engel. Wenn bereits meine Küsse und Umarmungen mittlerweile einen derart mächtigen Einfluss haben, dann wird dieser sicherlich noch massiv verstärkt, wenn ich meine weiblichen Reize voll einsetze und dich mir im Bikini präsentiere. Ich schätze, du wirst dem Anblick nicht standhalten können ohne mindestens weitere zwanzig Zentimeter deiner Körpergröße einzubüßen.“
Daniel war mehr als nur gespannt und stimmte begeistert zu. „Sehr schön“, rief Vanessa freudestrahlend. „Ich denke, du solltest dir ein Handtuch umbinden, das wäre wohl die beste Kleidung für deinen ständig schrumpfenden Körper, jedenfalls für den Moment. Wenn ich dann mit dir fertig bin, nähe ich dir neue Kleidung, versprochen. Ich möchte, dass du unten auf mich wartest. Je größer die Vorfreude, desto stärker wird sich der Effekt auswirken.“Zehn Minuten später stand Daniel am Beckenrand ihres rechteckigen Pools, der sogar über ein kleines Sprungbrett verfügte. Der Geruch von Chlor stieg ihm in die Nase, vermischte sich aber auch zeitgleich mit dem Duft der Frühlingsblumen umher. Es war erneut ein wunderschöner Tag und Daniel, der sich in ein weißes Handtuch gehüllt hatte, wartete nun mindestens genauso aufgeregt auf Vanessa, wie gestern vor dem Rathaus. Ständig schaute er zur Türe zum Garten als fürchtete er, sie würde nicht mehr kommen.
Doch fünf Minuten später kam sie in einem weißen Bademantel herausgetreten und strich sich elegant das lange braune Haar aus den grünen Augen. Daniels Herz schwoll mit einem Mal vor Aufregung sicher auf die doppelte Größe an und auch seine Knie wurden schon wieder weich. Was würde wohl geschehen?
Vanessa öffnete freudestrahlend den Gürtel aus Plüsch, der ihren Bademantel im Moment noch schloss und warf ihn zu Boden. Noch hielt sie ihn mit ihren Händen zu und baute eine Spannung auf, die ihn fast zerriss.
„Also gut, Daniel“, meinte sie nur mit honigsüßer Stimme. „Mach dich bereit für den großartigsten und schönsten Anblick deines Lebens.“ Und sie riss sich den Mantel weg und stand so jäh und in voller Schönheit vor Daniel, dass alles ganz schnell ging. Er wusste gar nicht wohin er schauen sollte. Auf diese unfassbar langen, schlanken Beine. Auf ihren Bauchnabel, neben dem ein ansehnliches Muttermal lag. Ihre Hüften, die kurvig genug waren, um echte Weiblichkeit zu symbolisieren. Schließlich waren da noch ihre perfekten Brüste, die einen vollkommen symmetrischen Ausschnitt bildeten. Als wäre das noch nicht genug, zeigte sie ihm ihr schönstes Lächeln, ihre weißen Zähne funkelten wie Diamanten und das braune Haar wogte sanft im Wind. Glück in einem Ausmaß, wie er es noch nie gespürt hatte, machte sich in seinem Inneren breit. Er konnte nur noch auf diese Frau sehen, die dort voller Selbstbewusstsein und Begierde vor ihm stand. Er war so weggetreten dass er nicht einmal erkannte, dass der Bikini hellblau war. Der Schrumpfprozess, der augenblicklich erneut einsetzte, ließ sogar noch mehr Endorphine frei und endete erst, als er ihr nur noch bis zum Nabel reichte. Vanessa kam auf den völlig neben sich stehenden Daniel zu, warf ihn mit einer Umarmung zu Boden und strahlte ihm nun von Angesicht zu Angesicht in die Augen. Ihr Körper lastete schwer auf ihm und er konnte kaum atmen, dennoch genoss er diese Schwere, denn sie war Ausdruck ihrer unumschränkten Liebe, Stärke und Macht, die sie nun über ihn hatte.
„Nicht mehr lange, mein winzig kleiner Engel, dann haben wir es geschafft“, hauchte sie ihm ins Ohr und gab ihm einen weiteren, unbeschreiblich schönen Kuss, der gewaltig dazu beitrug, dass alle Gedanken, die nicht mit Vanessa zutun hatten, allmählich aus seinem Kopf verbannt wurden.Fortsetzung folgt.
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So wie immer vielen Dank für alle Kommentare. Ich werde mal schauen, wie ich eure Anregungen einbauen kann. Nächste Woche ist übrigens noch nicht sicher, ob ich jeden Tag einen neuen Teil liefern kann und bitte um Verständnis. Aber jetzt wieder immer viel Spaß.
Teil IV
Während sich Daniel in Vanessas marmorgefliestem Bad auf die erste gemeinsame Nacht vorbereitete, flimmerte sein Herz vor Aufregung. Als er sich im Spiegel betrachtete, der in etwas kitschigem Rokokostil gehalten war, fiel ihm eine tief greifende Müdigkeit auf, die sein Gesicht zeichnete. Seine Lider schienen schwer zu sein, die Augen waren leicht unterlaufen auch ob der vielen Tränen, die er heute vergossen hatte und er kam sich selbst unverkennbar kleiner vor als noch am Morgen. Seine Kleidung schlug Falten, die vorher nicht da gewesen waren und er hatte den Eindruck in das zerbrechliche Antlitz eines heranwachsenden Teenagers zu blicken, der alles andere als gesund wirkte.
Auch wenn seine Freundin versucht hatte ihn zu beruhigen, ein mulmiges Gefühl blieb, als er schließlich das Badezimmer verließ und in das Schlafzimmer eintrat, dessen Türe schon einladend weit offen gestanden hatte. Als er über die Schwelle trat, empfing ihn das flackernde Licht grüner Kerzen, Räucherstäbchen ließen die Atmosphäre schwer werden und Daniel spürte, wie er anfing vor Müdigkeit zu torkeln. Die Luft war derartig mit einschläfernden Substanzen angereichert worden, dass er beinahe ohnmächtig umgekippt wäre. Vanessa, die sich selbst in einem leichten Nachthemd in einem Standspiegel bewundert hatte, der bis an die Zimmerdecke reichte, fuhr wie vom Blitz getroffen herum und fing ihn auf, bevor er auf den rötlichen Teppichboden aufgeschlagen wäre. „Du meine Güte, du musst dich zukünftig ein wenig früher schlafen legen, mein kleiner Engel. Du hast nicht die Energie um solange aufzubleiben“, wisperte sie wie eine überführsorgliche Mutter und manövrierte ihn langsam rückwärtig in Richtung Bett. „Das kommt nicht nur von der Müdigkeit, sondern auch von all diesen… Dämpfen“, bemerkte er mit schwerer Zunge und konnte am Ende nur noch unverständliches Kauderwelsch von sich geben. Er ließ sich rückwärtig auf die Matratze stürzen und Vanessa kam um das Bett herum und legte sich an seine Seite. Es war ein prächtiges Bett mit einem reich verzierten Kopfteil, vermutlich aus Mahagoni. Sie drehte sich zu ihm und zog ihn dann zu sich heran. Ein letztes Mal noch brachte Daniel die Kraft auf, diese wundervollen grünen Augen in ihrer ganzen Pracht zu ergründen, als Vanessa ihm den letzten Atem raubte. Ihre Arme schlossen sich ganz fest um seinen Körper und er war nicht mehr in der Lage, seine Arme zu bewegen, selbst wenn er noch die Muße dazu gehabt hätte. Sie presste ihn fest an ihre Brust, ließ ihn ihre viel größere Kraft spüren, ohne ihm auch nur einen Moment lang Schmerzen zu bereiten. „Jetzt mach doch endlich deine Augen zu, mein süßer kleiner Engel, träum was schönes und morgen schauen wir dann, wie nahe du an meine Idealvorstellung herangekommen bist.“
Er meinte noch schemenhaft wahrgenommen zu haben, wie sich ihre Lippen zu einem flüchtigen Kuss spreizen wollten, als er mit einem Mal von Dunkelheit umgeben war.
Er versuchte eine Lichtquelle in der vollkommenen Finsternis umher auszumachen, doch er konnte nicht einmal Konturen der Umgebung ausmachen, so undurchdringlich war die Schwärze. Wieder quellte die Furcht in ihm auf, die schützende Hand, die sie an dem Ausbruch in seinem Inneren während des Tages bewahrt hatte, war nun fort. Und er war wieder allein, allein mit seiner Angst.
Urplötzlich hob Licht an. Es war ein unschönes, blutrotes Licht, das kegelförmig aus großer Höhe herab fiel. Nun war er auch in der Lage, seine Umgebung genauer zu erkennen. Schattenhaft sah er die Umrisse einiger spitzer Felsen, die sich um ihn her auftürmten wie Furcht erregende Ungeheuer. Er spürte, wie ihn etwas beobachtete. Er fühlte sich, als würden unsichtbare Augen jeden Zentimeter seines Körpers mustern. Doch wozu? Um eine Schwachstelle auszumachen? Versuchte das Wesen, was immer es auch war, sich auf einen Angriff aus dem Hinterhalt vorzubereiten? Das Adrenalin ließ seine Wahrnehmung immer klarer werden, die Kälte, die durch seine Adern floss, war nicht mehr auszuhalten, also entschloss er sich dazu, wie ein in die Enge getriebenes Tier in die Offensive zu gehen. Er beugte sich herab und hob einen scharfzackigen, schwarzen Felsbrocken vom Boden auf. Er nahm ihn in seine stärkere, rechte Hand, bereit dazu ihn auf die Bestie zu schleudern, die zweifelsohne hinter einem dieser schwarzen Felsen auf ihn lauerte. Unter Aufbringung all seines Mutes rief er in die blutrote Umgebung hinein. „Also gut, ich weiß, dass du hier bist, ich kann deine Aura spüren. Zeige dich, du Ungetüm. Was auch immer du bist, ich lasse mich von dir nicht einschüchtern.“
Da hob ein kaltes, herzloses Lachen an, ein Lachen das ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Wie gelähmt stand er da und versuchte seine Herkunft zu orten, doch das Echo, das von den Felsen erzeugt wurde, machte das ganze Unterfangen sinnlos. „Ich bin hier“, sagte die kalte Stimme und eine schattenhafte Gestalt trat hinter einem der Felsen hervor, die ihm am nächsten waren. Er hob die rechte Hand mit dem Stein, bereit dazu alle Kraft in den Wurf zu legen, als er erkannte, wer da auf ihn zukam. Aber das konnte nicht möglich sein. Er war so überrascht, dass er die Hand mit dem Stein einfach wieder sinken ließ. Er stand einem Abbild seiner selbst gegenüber, das noch seine alte Größe zu haben schien und in einen schwarzen Mantel gehüllt war. Sein Gegenüber blickte verächtlich zu ihm und verschränkte die Arme vor der Brust, wohl um etwas sehr dringliches zu erklären. Für Daniel war es die merkwürdigste Situation, die er sich in diesem Moment vorstellen konnte.
„Aber… du bist ja ich“, stammelte er perplex und blickte seiner selbst noch immer fassungslos an. „Nicht ganz“, antwortete der Doppelgänger mit der kalten Stimme. „Ich bin nur ein Teil von dir. Ich bin deine Selbstbestimmung, wenn du so willst. Dein Ego. All das, was dich ausgemacht hat, bevor du in die Fänge dieser Frau geraten bist.“
„Und weswegen wirkst du so abweisend? Ich kann mich nicht erinnern, in der Vergangenheit so verbittert gewesen zu sein“, gab Daniel nachdenklich zur Antwort und Zorn blitzte in den Augen seines Gegenübers auf. „Du Dummkopf!“, schrie ihn sein Abbild an und aus unvorstellbaren Höhen rieselte ein wenig Staub herab. „Merkst du denn nicht, dass du mich zu einem Sklaven dieser Dahergelaufenen machst? Hast du denn überhaupt keinen Stolz mehr in dir?“ Daniel war wirklich zutiefst erschüttert. War es wirklich so? Wollte Vanessa etwa seine bisherige Persönlichkeit zerstören und ihn zu einem willenlosen Sklaven erziehen. Er versuchte eben noch seine Gedanken zu ordnen, als ein heller Lichtblitz vom finsteren Himmel zuckte und mit einem Male Vanessa in der Szenerie erschien, in all ihrer Schönheit. Sie war in ein hellblaues Kleid gehüllt und verströmte ein reines, goldenes Licht, dass der Umgebung all ihre Bedrohlichkeit entzog.
Daniel war geblendet von dieser plötzlichen Erscheinung und kniff die Augen zusammen. Er hielt sich die Hand vor sein Gesicht und konnte erst nach einigen Momenten wieder hinsehen, als sich seine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten.
Ein Sturm hob an, ein echter Wirbelwind, der sich zwischen Daniels Abbild und Vanessa in der Mitte des Raumes bildete.
Das Mädchen wandte sich dem Abbild zu und ihre engelsgleiche Stimme wurde so von den Felsen reflektiert, dass sie sich anhörte wie eine mächtige Göttin. „Es ist nicht so, wie du behauptest! Du bist nicht seine Selbstbestimmung. Vielmehr bist du das, was ich noch nicht ausmerzen konnte mit der Macht der Liebe. Du bist die Angst und der Selbstzweifel und nur indem ich dich vernichte, kann ich unsere gemeinsamen Träume verwirklichen. Sie hob ihre Hände und sammelte das goldene Licht in ihnen, das sie noch immer umflutete. Eine flammende Kugel bildete sich zwischen ihren grazilen Fingern und die Energie, die der Lichtball verströmte war so stark, dass sich Daniel die Nackenhaare aufstellten.“
„Siehst du was sie tut Daniel? Sie versucht mich zu vernichten. Es ist noch schlimmer, als ich vermutet hatte. Lauf, lauf so schnell dich deine Beine tragen, noch ist es nicht zu spät.“
In die kalte Stimme des Abbilds hatte sich unverkennbar ein ängstlicher Unterton gemischt, doch es war zu spät. „Jetzt schweig schon endlich“, rief Vanessa in gebieterischem Ton und schleuderte den Lichtblitz auf das Abbild. Unter einer gewaltigen Explosion, die mehrere Felsen umher zerbersten ließ, wurde die Erscheinung vernichtet und hinterließ nichts als einen qualmenden Krater. Vanessa wandte sich mit einem himmlischen Lächeln zu Daniel um und kam in großen Schritten näher. Sie ragte über ihm auf und strahlte wie eine Königin auf ihn herab. „So, das ging ja eben noch einmal gut“, sagte sie sanft und wollte ihm eben mit der Hand durchs Haar fahren, als erneut silberhelle Flammen vor seinem inneren Auge aufloderten, Schmerzen wie von glühenden Schwertern seine Venen durchzogen und seine Haut sich erneut für einige Momente wie flüssiges Wachs anfühlte. Er war geblendet und konnte nichts mehr sehen. Er schrie, schrie aus Leibeskräften in der Hoffnung, den Schmerz so besser ertragen zu können und dann. „Aaaah!“, rief Daniel, setzte sich ruckartig auf und konnte mit einem Mal wieder sehen. Es dauerte eine ganze Weile, bis er registrierte wo er war. Er befand sich wieder in Vanessas Schlafzimmer, das vom Tageslicht durchflutet war. Seine Atmung war zunächst unregelmäßig und er stelle fest, dass er schweißgebadet war. Und da war wieder die engelsgleiche Stimme der Frau, die sorgenvoll neben ihm kniete.
„Alles in Ordnung, Liebling? Du hast die ganze Nacht im Schlaf gemurmelt und ich konnte dich nicht wachrütteln. Ich habe mir schreckliche Sorgen um dich gemacht.“ Er sah zu ihr auf und konnte erkennen, dass in den grünen Augen noch Tränen glitzerten. Ansonsten fiel ihm auf, dass sie bereits fertig angezogen war. Sie trug heute ein grünes Top zu ihrer Jeans und war bauchfrei unterwegs, ein Anblick, an dem Daniel zunehmend Gefallen fand, nun da er wieder halbwegs bei Sinnen war. Er entschloss sich, Vanessa allumfassend von seinem Erlebnis der letzten Nacht zu erzählen. Gebannt lauschte sie seinen Worten und ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen als sie hörte, dass Daniel erneut schreckliche Schmerzen verspürt hatte. „Oh nein“, seufzte sie matt, „es tut mir so unendlich leid mein Schatz.“ Sie streichelte ihm liebevoll durchs Haar. „Ich habe dich vielleicht in der letzten Nacht zu heftig umarmt oder der Kuss war vor dem Einschlafen noch zu viel. Ich weiß es nicht. Jedenfalls schienst du innerlich noch immer nicht bereit gewesen zu sein, dich mir hinzugeben. Da haben wir noch ein gutes Stück Arbeit vor uns, aber es ging ja alles noch einmal gerade so gut.“
Sie stand auf und bot ihm ihre Hand an. Eines wollte er dann aber doch noch wissen. „Hast du dasselbe gesehen, wie ich?“, fragte Daniel. „Natürlich habe ich das“, antwortete Vanessa freudestrahlend. „Ich habe zwar versucht dich vorher noch wachzurütteln, aber als ich gesehen habe, dass ich es nicht schaffe, habe ich mich dazu entschlossen, dich eigenhändig aus deinem Traum zu befreien.“
Daniel schluckte schwer. Langsam wurde ihm Vanessa doch auch ein wenig unheimlich. „Aber wie kann das überhaupt möglich sein? Wie kannst du in meinen Traum eindringen und ihn zu deinen Gunsten beenden?“
Sie seufzte und fuhr ihm wieder durchs Haar. „Irgendwann wirst auch du verstehen, wie mächtig die Liebe sein kann. Glaubst du wirklich, es gibt diese ganzen Aussprüche umsonst die davon handeln, dass sich Paare blind verstehen und Gefühle gemeinsam durchleben? Wenn ja, dann kann ich deine Ahnungslosigkeit nur belächeln. Na komm, lass uns schauen, ob sich das ganze wenigstens ausgezahlt hat.“ Sie zog ihn auf die Beine und Daniel merkte sofort, dass er um einiges an Körpergröße eingebüßt haben musste. Und tatsächlich. Als Vanessa ihn zum Spiegel schob konnte sie sich hinter ihn stellen, ihre Arme um ihn schließen und vor Freude strahlend über ihn hinwegsehen. Er reichte ihr kaum noch bis zur Schulter.
„Na bitte ein voller Erfolg also“, frohlockte sie und drückte ihm zur Belohnung einen dicken Schmatzer auf die Wange.
Aber ein Zweifel nagte dennoch an ihm, als er sich ehrfürchtig die Stelle rieb, an der sie ihn mit ihren Lippen berührt hatte. Wollte sie ihn wirklich versklaven? Hatte sein Abbild doch einen Funken Wahrheit von sich gegeben? Eine Frage, deren Stellen ihn wohl einiges an Überwindung kosten würde…Fortsetzung folgt.
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Vielen Dank für die positiven Reaktionen. Für mich als Autor sind sie immer eine gute Motivation. Hier kommt der neue Teil. Viel Spaß
Teil III
Nach dem Vorfall im Cafe war Daniel wie in Trance. Er nahm kaum wahr, wie Vanessa ihn zu ihrem Auto brachte, das in einer nahe gelegenen Tiefgarage geparkt worden war. Endlich ließ sie seine Hand wieder los und er bekam eine Chance, sich aus der Paralyse zu befreien, die von ihm Besitz ergriffen hatte wie ein schweres Virus, das ihm jedwede Kraft entzog.
Er rieb sich seine müden Augen und holte einmal tief Luft, auch wenn die Atmosphäre im Parkdeck unangenehm nach Abgasen roch, fühlte er sich danach besser. Endlich wurde sein Blick wieder klarer und er erkannte, was dort für ein Wagen stand. Vanessa fuhr nicht etwa irgendein Frauenauto, sie besaß einen schneeweißen Porsche 911, mit einem mächtigen Heckflügel und verchromten Felgen, die trotz des matten Lichts hell schimmerten.
Da klappte ihm der Mund vor Fassungslosigkeit auf und er war erneut sprachlos. „Das… das ist doch nicht etwa dein Auto, oder Vanessa? Willst du damit sagen, dass…“
„Dass ist auch noch erfolgreicher bin als du“, vollendete sie ihren Satz für ihn und schloss den Wagen mit einem lässigen Drücken der Funkfernbedienung auf, die sie aus ihrer Hosentasche zog. Der Porsche blinkte zweimal orange auf und Vanessa öffnete die Fahrertüre. Sie zögerte als sie bemerkte, dass Daniel keine Anstalten machte, in ihren Wagen einzusteigen. „Was ist denn mein kleiner Engel? Warum zögerst du. Komm fahren wir nach Hause und erholen uns. Es war ein aufreibender Tag und ich glaube, ich habe dir mehr zugesetzt als ich eigentlich vorgehabt hatte.“ Er aber ging zwei Schritte zurück und verschränkte mürrisch die Arme. Das Date, das so zauberhaft begonnen hatte, war zu einem wahren Albtraum geworden. „Ich gehe nicht mit dir mit, Vanessa. Nicht bevor du mir ausführlich erklärst, was heute geschehen ist und was du überhaupt mit mir vorhast.“ Er war um einen möglichst energischen Tonfall bemüht, der seinem Zorn die nötige Ausdruckskraft verleihen sollte. Doch als er in ihr Gesicht blickte, fühlte er seine Wut verpuffen. Sie flaute so rasant ab, dass ihm schon wieder ein wenig Angst und Bange wurde. Diesmal lächelte Vanessa nicht, aber dieses unendlich tiefe Verständnis für seine Situation war wieder da, und die Liebe, die sich in ihrem Blick widerspiegelte. Als sie mit ihm sprach, war ihre Stimme nicht mehr als ein Flüstern, das dennoch gut vernehmlich von den harten Betonmauern der Tiefgarage widerhallte. Selbst an diesem wenig romantischen Ort schaffte sie es doch irgendwie, ihn zu faszinieren.
„Ich erkläre dir alles, versprochen. Du brauchst dich nicht zu ängstigen. Du hast von mir nichts zu befürchten und wie ich dir schon einmal erklärt habe, ich tue das alles nur, weil es dich zu tiefster Glückseligkeit führen wird, wenn du die veränderten Umstände erst einmal akzeptiert hast. Aber damit das schnell und unkompliziert vonstatten geht, musst du mir einfach dein Vertrauen schenken, auch wenn es im Moment schwierig zu sein scheint.“
Daniel überlegte. Er wog seine Gefühle gegeneinander auf. Da war diese wunderbare Frau auf der einen Seite, die ihn mit ihrer Schönheit fesselte, ihn ihren Bann zog und der er sicher eines Tages völlig verfallen sein würde. Aber es war gerade diese starke Verführung, die er als gefährlich betrachtete. War es wirklich eine kluge Entscheidung, sich einer Frau derart schnell komplett zu ergeben? Noch dazu war sie ihm bereits überlegen, aber vielleicht noch nicht zu sehr, um ihr nicht doch noch irgendwie zu entrinnen.
Vanessa seufzte einmal mehr und kam um den Wagen herum auf ihn zugeschritten. Sie stand nun direkt vor ihm und der Größenunterschied wurde ihm noch einmal deutlich vor Augen geführt. Er schaute zu ihr auf und sein Magen zog sich zusammen. Doch es war kein Verkrampfen der Furcht. Er spürte, wie die Zuneigung zu dieser Frau in seinem Inneren die Oberhand zurück gewann und die Frau tat ihr Übriges, um den Prozess zu beschleunigen. „Zeit ein wenig Überzeugungsarbeit zu leisten, glaube ich“, sagte Vanessa, und drückte ihn so fest an sich, dass er das Gefühl hatte sie stünden vor einem Abschied für immer und sie wäre nicht gewillt, ihn gehen zu lassen. Die Zeit schien still zu stehen und in seinem Gehirn wurde ein wahres Endorphinfeuerwerk freigesetzt. Er konnte nur noch an Vanessa denken und schmiegte sich ganz eng an sie und die Umarmung wurde stärker, zärtlicher und liebevoller. Er wusste nicht, wie lange es gedauert hatte, doch als sie von ihm abließ hatte er das Gefühl, gerade die glücklichsten Augenblicke seines Lebens erlebt zu haben. „Na, wie hat dir das gefallen?“, fragte sie augenzwinkernd und lächelte schon wieder breit.
Sein Blick war völlig verschleiert und er wurde von einer duftenden Hülle ihres Parfüms umgeben. „Wundervoll“, hauchte er und mehr brachte er im Moment nicht hervor.
„Na also, dann steig endlich in mein Auto. Wir fahren jetzt in deine Wohnung, du packst nur das Allernötigste ein und dann fahren wir gleich zu mir, denn du wohnst jetzt bei mir mein süßer, kleiner, hilfloser…“ und so ging es noch ein wenig weiter.Am Abend saßen die beiden schließlich im Obergeschoss ihres schmucken Einfamilienhauses, das man eher als Villa hätte titulieren können. Es war ein funkelnder Prachtbau am Stadtrand mit englischem Rasen, einer hohen Hecke, um die Blicke neugieriger Nachbarn abzuschirmen, die vielleicht versucht hätten, einen Blick in den großen Pool zu werfen, der hinter dem Haus lag. Das Gebäude hatte große Fenster und einen prächtigen Balkon, sowie eine Holzterrasse. Dazu war alles schön mit schlanken Säulen dekoriert worden und ein Springbrunnen war der Blickfang im vorderen Teil des Gartens.
In der Küche saß Daniel vor einem leeren Teller, denn das Essen, das Vanessa ihm zubereitete, hätte vorzüglicher nicht sein können. Sie saß ihm gegenüber, neben sich ein Glas Rotwein, und schien einen äußerst selbstzufriedenen Eindruck zu machen. „Du hast alles aufgegessen, das freut mich sehr Liebling. Ich muss dich ein wenig aufpäppeln, du scheinst mir etwas schmal zu sein.“ Er musste herzhaft lachen. Er verlor immer mehr die Scheu vor ihr und spürte, wie das Band der Liebe zwischen den beiden immer mächtiger zu werden schien. „Ach nun hör aber auf, Vanessa. Bist du meine Freundin oder vielleicht meine große Schwester?“, fragte er belustigt, doch als sie ihm antwortete, war ihre Miene voller Ernst und ihr Tonfall klang ein wenig entrüstet. „Natürlich bin ich deine Freundin, aber ich muss mich um dich kümmern wie eine große Schwester, denn du bist ohne mich nicht lebensfähig, das könnte man aus dem Weltall sehen.“ Sie nahm einen großen Schluck Rotwein und stand auf.
In voller Größe und Pracht war ihr Anblick die reinste Augenweide. Daniel wusste gar nicht mehr, wohin er schauen sollte. Auf ihre langen, schlanken Beine? Den wunderbar flachen Bauch, der allerdings nicht zu mager war. Ihre wohlgeformten Brüste, die genau die richtige Größe hatten, um nicht überproportioniert zu wirken und dann war da natürlich noch dieses engelhafte Gesicht.
„Nun Daniel, ich glaube ich schulde dir doch noch eine Antwort. Du wolltest doch wissen, warum ich das alles tue, oder hast du das schon wieder vergessen. Ich weiß nicht, aber seit ich dich umarmt habe, scheinst du deine Angst vor dem, was heute geschehen ist irgendwie komplett verloren zu haben. Fast so, als wäre sie nichts weiter als ein Hirngespinst gewesen. Oder irre ich etwa?“
Vanessa hatte wieder den gleichen, herausfordernden Tonfall angenommen, der auch im Cafe angeschlagen worden war. Doch dieses Mal kam es ihm nicht mehr in den Sinn, sich ihr zu widersetzen. Er war ihrer Meinung. „Ich weiß, ich fühle mich einfach wie ausgewechselt. Als du mich umarmt hast, war es, als hättest du sämtliche negative Empfindungen aus mir herausgepresst. Und dort, wo sie waren sind jetzt nur noch Liebe, Zuneigung und Faszination.“
Sie nahm einen großen Schluck Rotwein, stemmte erneut die Hände in die Hüften und strahlte triumphierend auf ihn herab. „Siehst du, was habe ich dir gesagt? Ich hatte Recht. Es gefällt dir, wie ich dich behandle. Du findest Gefallen daran, dass ich dir nun überlegen bin und ich weiß genau, dass du eben das erlebst, was du dir in deinem tiefsten Inneren immer gewünscht hast. Und ich sage dir eins, das ist gerade erst der Anfang. Ich werde mehr und mehr die Oberhand gewinnen, dein Leben immer stärker beeinflussen und du wirst mit jedem Tag glücklicher werden. Ist das nicht wundervoll? Du musst es nur geschehen lassen, Daniel.“
Er stand auf und stellte sich direkt vor sie. Der Größenunterschied schien es zu sein, der Vanessa besonders tiefe Befriedigung zu verschaffen schien und er hatte ihn bereits akzeptiert. Aber eines wollte er noch wissen, bevor der erste Tag ihrer Beziehung endgültig zu Ende war. Auch musste er das einfach noch loswerden, denn es war keine angenehme Empfindung gewesen. „Vanessa, es gibt noch etwas das ich wissen möchte und auch etwas, das du wissen solltest. Als ich im Cafe von dir niedergerungen wurde und du dich in deinem Erfolg gesonnt hast, da war es, als würde ich von einem Blitz aus Schmerz und Pein getroffen. Danach hatte ich das Gefühl, als würde sich mein Körper verflüssigen. Es war wirklich eine schreckliche Empfindung. Bitte, wie weit willst du das ganze noch gehen lassen? Ich weiß zwar nicht wie du es geschafft hast mich zu schrumpfen, aber es ist eine sehr schmerzhafte Prozedur. Gibt es denn keine Möglichkeit, dass wir unsere Beziehung mit diesem Größenunterschied führen und du dich damit begnügst mich so durchs Leben zu führen? Oder muss ich dazu noch kleiner werden, damit unser Zusammenleben deinen Vorstellungen entspricht?“ Ihm kamen erneut die Tränen und er umarmte sie. Furcht und Verzweiflung waren wieder da und Vanessa erwiderte seine Umarmung. Sie streichelte ihm über den Rücken und fuhr ihm beruhigend durchs Haar.
„Sie mich an, mein Schatz“, flüsterte sie und er sah erneut zu ihr auf. Die grünen Augen waren nun erstmals voller Sorge und auch Mitgefühl. „Ich weiß, dass es schwer für dich wird, aber es muss einfach sein. Du bist noch viel zu groß Daniel und ich verspreche dir, du wirst es lieben noch viel kleiner zu werden. Dass du solch schlimme Schmerzen verspürt hast, das tut mir leid. Ich wollte dir nicht wehtun. Ich wusste auch nicht, dass es so extrem werden würde. Aber wenn du deine Rolle in unserer Beziehung akzeptierst und ich spüre, dass du gerade dabei bist, das zutun dann garantiere ich dir, dass die Schmerzen geringer werden. Du darfst nicht dagegen ankämpfen, hörst du? Ich weiß, es ist wider deine männliche Natur, auch wenn du das mir gegenüber niemals zugeben würdest. Aber der Kampf war von Anfang verloren. Es macht keinen Sinn, sich innerlich dagegen zu sträuben. Ich bekomme dich so klein, wie ich das möchte und ich hoffe einfach nur, dass du dich so schnell wie möglich damit arrangierst. Ich will dir wirklich nicht wehtun. Ich liebe dich doch. Aber um die volle Macht meiner Gefühle zu entfalten musst du einfach noch viel kleiner werden. Ich kann nichts dagegen tun und ich bin überzeugt davon, dass es letzten Endes auch in deinem Interesse ist.“
Daniel fühlte sich schwach. Er lehnte sich an Vanessa an, denn ansonsten hätten ihm seine zitternden Knie wohl den Dienst quittiert. „Ich muss noch viel kleiner werden, du bist noch lange nicht am Ziel? Das heißt ich werde diese Empfindung wohl noch häufiger spüren, es sei denn ich akzeptiere, dass mein Leben voll und ganz dir gehört. Das ist wirklich…ich weiß nicht, was ich denken soll. Du bist eine großartige Frau, aber was du von mir verlangst ist wirklich…“ Er brach ab und wusste nicht mehr, was er denken sollte. Im Moment war ihm nicht klar, wie er die Situation bewerten musste.
„Daniel, bitte, lass uns schlafen gehen. Ich schwöre dir, dass du dich morgen besser fühlen wirst. Du brauchst einfach ein wenig Ruhe und wer weiß, vielleicht bekommen wir dich ohne viel Leid ein gutes Stück kleiner über Nacht.“ Sie lächelte wieder aufmunternd und Daniel lenkte ein. Aber da war noch immer eine unbeantwortete Frage.
„Vanessa, aber wie?...“
Sie musste wieder lachen. Wieder dieses herzensgute, warme Lachen. „Ach Daniel, es ist wirklich süß, wie wenig du über Frauen weißt. Liebe ist die mächtigste Empfindung der Welt. Selbst Hass kann ihr nichts anhaben, wenn sie stark genug ist. Selbst die dunkelsten Zeiten wurden in der Vergangenheit von der Liebe erhellt und sie wird auch uns beiden eine großartige Zukunft bescheren, das verspreche ich dir. Jetzt, komm endlich, putz dir deine hübschen Beißerchen, geh duschen und dann kommst du zu mir ins Bett. Mir gefällt nicht, wenn du solange aufbleibst.“ Wieder zwinkerte sie ihm von oben her zu, drückte ihn noch einmal an sich und ließ ihn dann stehen.
„Tja das sind sie dann wohl, die viel zitierten Waffen einer Frau…“ Und mit einem wahren Gefühlscocktail in seinem Inneren machte er sich fertig für eine Nacht, wie er sie noch nie zuvor erlebt haben sollte…Fortsetzung folgt.
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Hi das ist nett von dir. Okay das hab ich halt noch nicht gewusst aber ein Anfänger wie ich kann ja nur dazu lernen. Danke für deine Hilfe
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Schön das es euch bisher gefallen hat.
Und schon geht's weiter
Daniel rang nach Atem und gewann endlich ein Stück seiner Fassung zurück. Noch einmal holte er tief Luft. „Nun“, sagte er und versuchte einen entschlossenen Eindruck auf die Frau zu machen, indem er in die Hände klatschte. „Was sollen wir machen? Worauf hast du Lust?“
Vanessa schaute ihn durchdringend an und da war es wieder, dieses unwiderstehliche Lächeln, dass beinahe nicht von dieser Welt schien, so liebevoll, sanft und perfekt war es.
„Lass uns doch einfach gemütlich über den Platz schlendern und uns über Gott und die Welt unterhalten. Du scheinst ja völlig neben dir zu stehen vor lauter Aufregung.“ Sie zwinkerte ihm zu und lächelte noch breiter und Daniel spürte erneut diese Hitze in sich aufsteigen. Was hatte dieses lässige Verhalten nur zu bedeuten? War sie wirklich derart selbstbewusst oder spielte sie nur mit ihm? War doch alles zu schön gewesen, um wahr zu sein?
Doch noch ehe die Zweifel die Überhand im Kampf der Gefühle in seinem Kopf gewinnen konnten, ergriff Vanessa erneut in die Initiative. Sie schloss ihre Hand ganz fest, aber dennoch geschmeidig um die seine als wolle sie keine andere Option mehr zulassen außer eben der einen, nach der die beiden heute ein Paar werden sollten.
Sie setzte sich in Bewegung und Daniel, dessen Bewusstsein wieder auf das Hier und Jetzt gerichtet wurde, trottete die ersten Schritte noch ein wenig perplex hinter ihr her. Doch nun fing er sich und ging neben ihr. Es war ein tolles Gefühl, ihre Hand in seiner zu halten und er spürte, wie die Wärme ihrer Hand auf die seine übertragen wurde. Sie hielt seine Hand nach wie vor mit festem Griff, ohne ihm zu irgendeiner Zeit wehzutun.
Die warme Frühlingsluft, die durch die Straßen wehte und das lebhafte Treiben schienen für Daniel mehr und mehr zu verschwimmen, einfach zu einer bunten, unbedeutenden Masse zu werden. Er hatte nur noch Augen für diese Frau.
Er schaute ihr im Gehen direkt ins Gesicht und ertappte sich selbst dabei, das Geheimnis ihrer grünen Augen zu ergründen. Doch sie schüttelte nur strahlend den Kopf und blieb stehen.
„Ehrlich Daniel, wenn ich dich nicht bei der Hand genommen hätte, wärst du wahrscheinlich auf den wenigen hundert Metern, die wir jetzt gegangen sind schon drei Mal gestorben.“ Sie lachte aus voller Kehle. Aber es war ein herzliches Lachen und Daniel fühlte sich dadurch nicht gedemütigt im Gegenteil. Er stimmte mit großer Freude ein. Vanessa blieb mit einem Mal stehen und zog ihn zu sich heran, sodass sie sich nun direkt gegenüberstanden.
Wieder diese Aufregung! Seine Atmung wurde flacher, sein Pulsschlag hämmerte ihm in den Ohren und noch dazu perlte der Schweiß auf seiner Stirn. Oh weh, wie konnte er nur so angespannt und sie so abgeklärt sein.
„Aber es ist genau das, was mir an dir so unendlich gut gefällt, mein lieber kleiner Daniel“, hauchte Vanessa mit einem Mal und der Ausdruck der Begierde in ihren Augen war derart stark dass man das Gefühl bekommen konnte, sie würde ihm gleich um den Hals fallen.
„Ach ehrlich“, antwortete er ein wenig verdattert, denn tatsächlich hatte er keinen blassen Schimmer, was sie ihm damit sagen wollte. Als er dies mitteilte seufzte sie und begann ihm mit unendlicher Geduld in der Stimme zu erklären, wie sie das meinte.
„Nun ja, ich mag es einfach, wie du dich gibst. Ich glaube, du bist ziemlich naiv, verletzlich und wahrscheinlich auch unselbstständig. Man könnte dich auch als einen Schwächling bezeichnen, was dir aber vielleicht ein wenig hart erscheinen mag.“
Daniel dachte, er habe sich verhört. Gleichzeitig fühlte er sich, als würde man ihm einen Vorschlaghammer auf die Schädeldecke schmettern. Er schaute zu Boden und Tränen sammelten sich in seinen Augen.
„So ist das also“, sagte er völlig konsterniert und mit tiefer Enttäuschung in der Stimme. „Du hältst mich also für einen Versager und hast diesem Treffen nur zugestimmt um mich vorzuführen. Du wolltest dich wohl an meinen Tränen ergötzen, habe ich Recht. Nun, wenn es das ist, was du willst, dann gratuliere ich dir zu deinem durchschlagenden Erfolg“. Er riss sich los und wollte sich abwenden. Doch Vanessa packte ihn entschlossen an der Schulter und drehte ihn wieder mit dem Gesicht zu sich.
„Daniel, bitte sie mich an, es ist nicht so wie du denkst.“ Widerwillig hob er seinen Blick und schaute direkt in diese mystisch grünen Augen. Sie waren so voller Verständnis, doch da war noch etwas anderes. Es war Liebe.
„Ich will dich eben nicht demütigen, ich will dich bei der Hand nehmen, dich durchs Leben führen, mit dir gemeinsam glücklich sein. Ich habe sofort gespürt, dass du mich brauchst. Und ich liebe das Gefühl, gebraucht zu werden. Natürlich, ich weiß es ist hart, wenn einem eine unangenehme Wahrheit direkt und unverblümt an den Kopf geworfen wird, aber wenn wir wirklich eine glückliche Beziehung führen wollen, dann müssen wir von Anfang an für klare Verhältnisse sorgen.“
Sie klang betreten. Sie schien sich sehr davor zu fürchten, Daniel könne sie falsch verstehen.
Er wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und schaute sie erneut an. „Aber du bist ein Mädchen, noch dazu ein paar Zentimeter kleiner als ich. Wie also solltest du dazu in der Lage sein, mich durchs Leben zu führen?“ Er fühlte sich verwirrt, aber immer noch gekränkt. Doch Vanessa lächelte schon wieder. „Ach Daniel, glaubst du wirklich, dass Mädchen nicht stark sein können? Ich wette mit dir hier und jetzt, dass ich dich im Armdrücken besiege. Wenn deine Theorie stimmt, dann müsstest du mich doch leicht besiegen können. Oder hast du etwa Angst, gegen ein Mädchen zu verlieren, dass noch dazu kleiner ist als du?“
Sie blickte ihn herausfordernd an und verfehlte ihre Wirkung nicht. Daniel fühlte sich bei seiner Ehre gepackt und krempelte sich sogleich die Ärmel hoch. „Na gut meine Liebe. Es tut mir leid, dass ich dir jetzt eine Niederlage zufügen muss, aber du willst es ja anscheinend nicht anders. Es mag ja sein, dass Frauen Männern intellektuell ebenbürtig sind, aber unsere Gene geben uns eindeutig mehr Körperkraft. Nicht umsonst seid ihr Frauen das schwache Geschlecht. Na los, ich liefere dir den Beweis, den du anscheinend noch brauchst, um diese unumstößliche Tatsache endlich anzuerkennen.“
„Mit dem größten Vergnügen nehme ich deine Herausforderung an“, sagte Vanessa und wies auf einen Tisch mit zwei Stühlen der in einem Cafe hinter ihnen frei war. Die vorangegangene Unterredung hatten die beiden derart laut geführt, dass die Aufmerksamkeit einiger Gäste des Cafes nun ganz ihnen galt.
Sie setzten sich einander gegenüber. Daniel funkelte Vanessa entschlossen an und stellte seinen starken rechten Arm mit dem Ellbogen auf dem Tisch ab. Vanessa lächelte nach wie vor völlig unbeirrt und tat es ihm gleich. Erneut schloss sich ihre Hand um seine und es war wieder ein wundervolles Gefühl. „Nun Daniel, du gibst das Startsignal. Das ist ein weiterer Vorteil, den ich dir gewähre, um deine Niederlage noch deutlicher werden zu lassen“, frohlockte sie strahlend und die gewonnenen Zuseher lachten herzhaft.
Daniel schluckte seinen Ärger hinunter denn er wusste, dass er nun ein Überraschungsmoment hatte. Er gab vor, einen Moment lang nicht fokussiert zu sein und eröffnete genau in dieser Sekunde das Duell. Mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, versuchte er Vanessas Unterarm auf die Platte aus Eichenholz zu drücken. Doch es war beängstigend. Nichts geschah. Vanessa strahlte ihn noch immer an und ihre Hand wich nicht einen Zentimeter zurück. Daniel war geschockt. Er vergaß sämtliche Regeln, nahm den zweiten Arm zur Hilfe und versuchte mit vollem Körpereinsatz, das Mädchen zu bezwingen. Doch es geschah nichts. Die Menge jubelte und tobte als Vanessa schließlich kurzen Prozess machte. Sie erhöhte kurz den Druck und legte Daniels Unterarm mehr oder weniger mühelos auf der Tischplatte ab, oder vielmehr seinen gesamten Oberkörper, denn er war ihrer Kraft einfach nicht gewachsen.
Sie ließ ihn los und stand auf. Daniel wusste nicht, wie ihm geschah. Er hatte das Gefühl, man würde ihm den Boden unter den Füßen wegziehen. Die Menge jubelte noch immer Vanessa zu, als er plötzlich von einem hellen Blitz geblendet wurde und eine Art elektrischer Impuls, der sehr schmerzhaft war, durch seine Gliedmaßen zuckte. Er hatte das Gefühl, als würde er für einige Augenblicke schmelzen.So schnell die Empfindung gekommen war, verschwand sie auch wieder und Daniel blickte durch seine von Tränen verschmierten Augen zu Vanessa auf, die wie eine Göttin auf ihn herabsah. Sie hatte die Hände in die Hüften gestemmt und machte den Eindruck, als hätte sie gerade tiefste Genugtuung verspürt. „Siehst du, ich habe dir doch gesagt, Frauen können genauso stark sein, mein kleiner Schatz. Ich bin größer und stärker als du ich denke, das sollte fürs erste reichen um dir klar zu machen, wer in unserer Beziehung die Führung innehaben wird. Aber dir sei versichert, dass alles zu deinem Wohl ist und ich garantiere dir es wird nicht viel Zeit vergehen und du wirst dir wünschen, für immer und ewig mit mir zusammen zu sein.“
Vanessa schien ihn vor vollendete Tatsachen stellen zu wollen. Sie machte den Eindruck, als gäbe es für keinen Zweifel. Sie war nun seine Freundin, da sie es wollte, denn immerhin war sie ihm in allen Belangen überlegen. Doch einen Trumpf wähnte Daniel noch in der Hand zu halten. Hysterisch fing er an zu lachen und sprang auf. „Vielleicht bist du stärker als ich, aber ich bin noch immer größer als du“, sagte er und versuchte, über sie hinwegzublicken. Doch es war Furcht erregend. So sehr er sich auch mühte, Vanessa schien auf Augenhöhe mit ihm zu sein und er hätte schwören können, dass dies zu Beginn ihres Treffens noch nicht der Fall gewesen war. Nun stieg ein neues Gefühl in ihm auf. Kalte Angst. „Okay, ich finde du hast deinen Spaß gehabt, Vanessa. Du kannst aufhören, dich auf die Zehenspitzen zu stellen“, stammelte Daniel doch Vanessa legte ihm nur die Hände auf die Schultern. „Nein Schatz, das tust gerade mein kleiner Liebling.“ Und mit sanftem Druck schob sie ihn zurück auf die Sohlen. Daniel schaute zur Erde und tatsächlich. Der Boden war eben und Vanessas Schuhe standen ebenfalls voll auf der Sohle. Und Absätze? Fehlanzeige. Wieder hob Daniel seinen Blick und er hatte das Gefühl, in ein tiefes Loch zu fallen. Unstrittig war sie bestimmt sechs, sieben, vielleicht auch schon zehn Zentimeter größer als er. Er reichte ihr vielleicht noch bis zur Nase. „Aber wie…“, weiter kam er nicht, denn Vanessa packte ihn wieder bei der Hand und zog ihn mit sich. „Mach dir nichts draus, mein kleiner zuckersüßer Liebling. Du wirst schon sehr bald merken, dass Beziehungen, in denen die Frauen das Sagen haben einfach die Schönsten sind und wen kümmert es schon, wenn ich ein paar Zentimeter größer bin als du? Also mich jedenfalls nicht.“ Und mit flauem Gefühl im Magen wurde Daniel hinter ihr hergezogen.
Fortsetzung folgt.
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Es war ein wunderschöner Tag und Daniel schritt gut gelaunt durch die Stadt, um sich dort mit seiner neuen Internetbekanntschaft, der hübschen Vanessa zu treffen. Sie war ihm direkt bei seinem ersten Besuch auf ihrem Profil aufgefallen mit ihrem langen, dunkelbraunen Haar und ihren leuchtend grünen Augen, die zweifelsohne etwas Mystisches an sich hatten. Eigentlich, so hatte Daniel geglaubt war es äußerst unwahrscheinlich gewesen, dass eine solche klasse Frau ihm, einem doch eher durchschnittlichen Mann eine Chance geben würde. Doch als er sie nach ein, vielleicht auch zwei Wochen intensiven Chats schließlich unter Aufbringung all seines Mutes gefragt hatte, ob sie ihn den treffen wolle, hatte sie direkt und ohne Umschweife zugestimmt.
Er stand nun auf dem Platz vor dem Rathaus, wo sie sich um fünfzehn Uhr verabredet hatten und schaute nervös auf die Uhr. Sein Herz machte einen leichten Hüpfer. Er war fast genau pünktlich. Doch mit einem Mal kamen ihm schreckliche Zweifel. Was, wenn sie ihn versetzen würde. Es wäre doch viel wahrscheinlicher, dass sie sich mit einem Mann abgeben würde, der eine Klasse besser war als er selbst. Und so wartete er gequält die letzten fünf Minuten ab, die noch bis zum vereinbarten Zeitpunkt verblieben und er hatte das Gefühl, vor Anspannung fast zu zerreißen.
Doch dann hob er seinen Blick und spähte in die Straße gegenüber. Und von dort kam eine Frau in blauen Jeans und weißem Top direkt auf ihn zu geschritten, die mächtig nach Vanessa aussah. Wie eine Elfe kam sie auf ihn zugeschwebt und als sie schließlich direkt vor ihm stand und noch dazu ein sanftes, bezauberndes Lächeln schenkte, fiel es ihm schwer, mehr als ein schüchternes „Hi“, hervorzubringen. Doch Vanessa strahlte übers ganze Gesicht.
Schnell fiel Daniel auf, wie groß und sportlich sie war. Obwohl er selbst deutlich über einen Meter achtzig war, konnte ihm die schöne Dame fast direkt in die Augen schauen. Und hätte sie hochhackige Schuhe getragen, dann wäre er sich nicht sicher gewesen, ob sie ihn nicht bereits überragt hätte.
Sie schien zu spüren, dass Daniel die ganze Situation etwas unangenehm zu sein schien, also nahm sie das Heft in die Hand und begann, ihn zu führen.
„Du brauchst doch keine Angst vor mir zu haben, mein kleiner Engel“, hauchte sie ihm entgegen und umarmte ihn heftig zur Begrüßung. „Ich habe mich so sehr auf diesen Tag gefreut. Du etwa nicht?“, fragte sie augenzwinkernd und wohl wissend, dass sie ihn so aus der Reserve locken würde.
„Ähm, doch natürlich habe ich mich genauso darauf gefreut, du haust mich nur total um mit deiner tollen Erscheinung, das ist alles“, stammelte Daniel hastig und sein Gesicht wurde heiß.
Vanessa ließ von ihm ab und musste ein wenig kichern. „Ach du bist doch ein kleiner Charmeur, nun dann lass uns doch einen Tag miteinander verbringen, den du nie wieder vergessen wirst.“ Und als sie ihn nach diesem Satz so anschaute bemerkte Daniel ein Leuchten der Begierde in ihren Augen, das er noch nie zuvor bei jemandem gesehen hatte.
Forstsetzung folgt.