Die Liebe eines Engels Teil 3

  • Daniel schlief trotz des traumatischen Erlebnisses mit der grässlichen Spinne gut und er hatte keine Albträume. Doch als er innerlich aus seinem traumlosen Schlaf erwachte, die Augen jedoch noch geschlossen hielt, redete er sich ein, dass er alles doch nur geträumt hatte. Die Ereignisse der letzten Nacht schienen in weiter Ferne zu liegen, wie in einer vergangenen Zeit. Es konnte unmöglich passiert sein. Engel waren nur Fantasie und er hatte einfach mal wieder nur zu viel getrunken. Schade eigentlich, er hatte Alexandra mit jeder Minute mehr gemocht, gerade weil sie so ungewöhnlich war. Doch als er dann seine Augen aufschlug, überkam ihn sogleich eine wohlige Glückseligkeit. Er wurde gegen einen weichen Fleischberg gepresst, der angenehm weich war. Weißer, eng anliegender Stoff drückte ihn gegen den prallen Busen und machte es ihm nicht möglich, sich zu bewegen. Es war also doch wahr gewesen. Er begann sogleich wieder seine winzige Zunge dazu einzusetzen, um Alexandras Brust zu liebkosen, doch von dem riesigen Schutzengel kam ein sägender Schnarcher und er war so klein, dass er sich nicht bemerkbar machen konnte. Dafür musste er erneut grinsen. Alexandra erwachte etwa eine Stunde später und zog behutsam den Stoff von ihrem riesigen Busen weg. Er hob den Kopf, während er noch auf ihrem herrlichen Busen lag und sie schaute ihm verschlafen aus ihren grünen Augen entgegen und zwinkerte ihm lächelnd zu. Er spürte eine wachsende Erregung und Hitze schoss ihm ins Gesicht. Mit jeder Sekunde fühlte er sich mehr zu der riesigen Frau hingezogen. All die Jahre der Abwesenheit des weiblichen Geschlechts die nun für diese eine Nacht beendet worden war, sie waren für ihn vergleichbar wie der lange Marsch durch eine trockene Wüste, der an einer fruchtbaren Oase endete. „Na gut geschlafen, mein Kleiner“, fragte Alexandra sanft und ihr warmer Atem wehte ihm durchs Haar. Sie schloss ihn wieder in die Hand und hob ihn auf Höhe ihres wundervollen Hauptes, damit sie ihn besser hören konnte. „Ich hatte eine traumhaft schöne Nacht“, seufzte er und schaute ehrfurchtsvoll in ihr Gesicht. Doch dann überkam ihn auch ein Gefühl der Trauer. Er durfte sich keine Gefühle für Alexandra erlauben. Sie würde ihn sicher bald wieder verlassen müssen, sobald der Zauber durch einen der Erzengel aufgehoben worden war. Traurig schaute er auf seine winzigen Füße in ihrer riesigen Handfläche. Es war besser, er sah sie nicht mehr an, um sich nicht zu sehr an ihren Anblick zu gewöhnen. Alexandra war vielleicht ein bisschen verpeilt, aber sie merkte sofort, dass etwas nicht mit ihm stimmte.

    „Oh jemine“, sagte sie sanft und er schaute doch wieder zu ihr auf und sah, wie es in ihrem riesigen Gesicht zu dämmern begann. „Ich glaube, du hast dich nach der letzten Nacht ein bisschen in mich verliebt“, sagte der Engel klug. Sein Gesicht lief sofort feuerrot an und ihm wurde ganz heiß. Noch versuchte er sich herauszureden. „Ich nein nicht... das ist Blödsinn“, stammelte er, doch Alexandra schnitt ihm das Wort ab. „Lüg mich nicht an, Daniel, ich kenne dich viel zu gut. Einem Schutzengel kann man nichts vormachen und ich hätte es wissen müssen, dass die letzte Nacht nicht ohne Folgen verlaufen ist. Wie könnte es auch anders sein, nachdem du in den letzten Jahren von allem weiblichem abgeschnitten gewesen bist und immer nur Zurückweisung erfahren hast. So wie ich das sehe, haben wir jetzt noch ein Problem mehr.“ Sie seufzte und wandte ihren Blick von ihm ab. Er fing zuerst an zu zittern, dann stieg die Verzweiflung wie eine kalte Welle in ihm auf und schließlich warf er sich in ihrer riesigen Hand zu Boden und fing hemmungslos an zu heulen. „Du liebst mich nicht,“ jammerte er und schlug mit seiner winzigen Faust auf sie ein, doch sie spürte nicht mehr als ein sanftes Kitzeln.

    „Das ist albern, und stimmt nicht“, entgegnete Alexandra streng. „Und unfair ist es noch dazu. Ich gehöre einer Rasse mit unendlich hohen Moralvorstellungen an und bin an eine Reihe strenger Kodizes im himmlischen Kanon gebunden. Jeder Schutzengel liebt den Menschen, den er beschützen soll und das von Geburt an. Unsere Liebe ist bedingungslos , aber sie ist nicht mit der Liebe zwischen Menschen vergleichbar.“ Sie brach ab und begann nun ebenfalls zu weinen. „Ich werde wahrscheinlich aus dem Himmel ausgeschlossen für das, was ich gestern Nacht angestellt habe. Dabei habe ich es zu jeder Sekunde doch nur gut mit dir gemeint und aus reiner, unschuldiger Liebe zu dir gehandelt. Es ist nicht leicht, ein Schutzengel zu sein, weißt du. Aber ich habe das immer so gerne gemacht und auf dich aufgepasst, so gut ich konnte. Und ich habe auf ganzer Linie versagt. Und als wäre das noch nicht schlimm genug, habe ich auch noch zugelassen, dass du dich in mich verliebst und ich dir das Herz brechen muss, wenn ich wieder gehe. Ich hatte Recht mit gestern, ich bin wirklich der schlechteste Schutzengel der Welt. Gleich nach dem Frühstück rufe ich die Erzengel und bitte sie meinen Zauber aufzuheben und füge mich dann in mein Schicksal. Fortan muss wohl jemand anderes dein Schutzengel sein.“ Dann brach sie ab und heulte nun ebenfalls hemmungslos. Die Tränen regneten auf ihn herab und durchnässten erneut seine Kleidung. In ihrer Handfläche bildete sich ein kleiner See aus Tränen, der ihm bis zur Brust reichte. Die Wucht ihrer Worte traf ihn wie ein Vorschlaghammer. Sie liebte ihn und hatte ihn immer geliebt, das wusste er nun. Nur eben auf die Art und Weise, wie es von ihr erwartet worden war und in der Form, wie sie es kannte und überhaupt durfte. Er stand auf und schämte sich für seine letzten Worte zu ihr. „Hey Alexandra, was ich jetzt sage, kommt wirklich von Herzen. Egal was andere sagen oder was auch immer von dir erwartet wird, ich finde du bist ein fantastischer Schutzengel. Das sage ich nicht nur, weil ich scheinbar eine Schwäche für dich habe, sondern weil du einfach, nun ja, besonders bist. Ich bin noch nie einer dermaßen sympathischen Person wie dir begegnet. Sicher, du hast ne kleine Macke, aber gerade das finde ich genial. Wenn du nur über alle maßen perfekt wärst wie es alle anderen Engel vielleicht sind, dann fände ich das ehrlich gesagt ziemlich langweilig. Ich habe das Gefühl, dass man mit dir echte Abenteuer erleben könnte und wirklich Spaß haben kann. Ich na ja, ich finde dich irgendwie cool. Beruhige dich erst mal und rufe nicht gleich diese Erzengel. Vielleicht finden wir ja gemeinsam einen Weg aus dieser Situation.“ Und diese Worte fruchteten gewaltig. Der Engel schluchzte sofort deutlich weniger und sie schenkte ihm ein feuchtes aber bezauberndes Lächeln.

    „Also das ist wirklich lieb von dir, dass du so zu mir hältst, Daniel“, seufzte sie. „Ich fühle mich wirklich von dir verstanden. Ich hatte immer das Gefühl anders als die anderen Engel zu sein. Nun ja ein bisschen chaotisch und durcheinander aber ich liebe es dennoch so sehr ein Engel zu sein.“

    Er setzte jetzt noch nach, nun da sie weniger weinte. „Chaotisch heißt nicht, dass du weniger gut bist als die anderen. Wenn du dein Anderssein auf die Spitze treiben würdest, könntest du auch das Engelsein auf eine völlig neue Ebene heben und mit Sicherheit deinen Spaß daran haben. Ich stelle mir diese Erzengel irgendwie wie pedantische Finanzbeamte vor. Hohe Moralvorstellungen in allen Ehren, aber man kann auch anders ein restlos guter Engel sein.“

    Jetzt weinte Alexandra gar nicht mehr, sie kicherte. „Ja, deine Umschreibung der Erzengel trifft den Nagel wirklich auf den Kopf. Ich bin wirklich total fasziniert von deiner Sichtweise auch wenn ich spüre, dass du insgeheim hoffst, dass ich mich in dich verliebe so wie du dir es vorstellst. Ich kann dir das auch gar nicht verübeln, bin ich doch eine sehr attraktive Frau. Vielleicht hast du recht, einen Versuch ist es wert. Ich habe uns beide durch meine Tollpatschigkeit in diese Situation rein geschmissen, dass ich riesig bin und du winzig. Warum also nicht das beste draus machen. Ich rufe die Erzengel erst einmal nicht und schaue, wie ich auf der Erde so zurecht komme.“ Sie sah ihn lange an und ihre riesigen Augen wurden immer größer. Sie schien im ersten Moment erschrocken zu sein, doch danach spielte ein schelmisches Lächeln um ihre Lippen. „Weißt du was? Irgendwie, wie sagt man bei euch, macht es mich ziemlich an, dass du jetzt so klein und hilflos bist. Du bist mir komplett ausgeliefert und ich könnte wirklich eine Menge Spaß mit dir haben. Du kannst mich jedenfalls nicht dran hindern zu tun und zu lassen was immer ich möchte.“ Sie warf ihren schönen Kopf in den Nacken und ließ ein herzhaftes Lachen verlauten. Doch dann meldete sich ihr Magen mit einem lauten Grummeln. „Aber erst mal muss ich was Essen“, schloss sie knapp und steckte ihn anschließend zurück in ihren BH. Der wunderschöne Engel strecke sich anschließend und gähnte herzhaft. Anschließend erhob sie sich und ging zur Küchenzeile.

    Fortsetzung folgt.

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