Nitras Reisen 2: Berlin. Kapitel 5

  • Kapitel 5


    Nach dem Frühstück ging sie am Tag danach wieder in die Stadt. Das Wetter war erneut warm und sonnig, perfekt für eine Flussfahrt. Und vielleicht gäbe es ja noch eine weitere Chance, gratis zu essen, dachte Nitra optimistisch. Der Urlaub war teuer gewesen, zumal sie ja nicht viel verdiente, also nahm sie alles an, was gratis war.

    Der Kapitän des Schiffes sah die gewaltige Form Nitras von weitem kommen. Er war ebenfalls erstaunt über ihre Größe, nicht zuletzt von ihren gigantischen Brüsten, die wackelten mit jedem Schritt. Und es überraschte der gebürtige Berliner das die Riesin ihn ansah und lächelnd auf ihn zukam.

    "Hallo, und möchte die Flusskreuzfahrt machen," sagte sie und bog sich währenddessen vorüber, so das der Kapitän fast in ihren Spalt zwischen die Riesenmöpse verschwand.

    "Ick kann leider keene...", fing der Berliner an, aber Nitra gab ihm den Gutschein.

    "Wat? Dat iss ja..." sagte er, völlig verblüfft. SIE war seine Passagierin? Eine RIESIN? Waren die beim KaDeWe etwa völlig übergeschnappt? Der Kapitän dachte schnell nach. Klar, die zwölf Meter große Frau passte nicht in der Kabine, also wo sollte er sie hinsetzen? Er musterte sein Schiff und zeigte auf dem Heck.

    "Da können sie sitzen," sagte er auf das Heck zeigend.

    "Toll!" rief Nitra froh und sprang vom Ufer aus auf dem Schiff, das zwar heftig wackelte, aber ihrem Gewicht standhielt. Sie setzte sich fröhlich hin und nahm wohlig die Umgebung in sich auf.

    "Gut, dann lass uns jehen," murmelte der Kapitän. Er schämte sich, da Leute schon am Ufer stehen geblieben waren und Nitra filmten. Schnell begab er sich zur Brücke, startete die Motoren und fuhr davon.

    Nitra amüsierte sich. Der Kapitän erzählte ihr übers Megafon woran sie gerade vorbeifuhren, aber ihm war, als ob er nackt über einen vollen Alexanderplatz lief, mit dieser Riesin auf sein Heck. Zum ersten Mal war sein Schiff selbst die Sehenswürdigkeit statt jenes, woran es vorbei segelte. Überall blieben Menschen am Ufer stehen und begafften, fotografierten und filmten Nitra.

    Was würde seine Kollegen wohl sagen, dachte der Kapitän. Jeder zeigte auf sein Schiff, aber seine riesige Passagierin schien es egal zu sein oder erst gar nicht zu bemerken. Er war froh als die einstündige Fahrt vorbei war.

    Nitra sprang vom Boot und bedankte sich bei ihm. Der Mann konnte gerade mal ein "auf Wiedersehen" ausbringen, nicht wissend, dass er Glück gehabt hatte. Die meisten Kontakte mit Nitra endeten in Desaster, doch er und sein Boot hatten alles gut überstanden.

    Nitra erkundete Berlin weiter, auch den Alexanderplatz, wo sie sich wunderte, wie die Weltuhr wohl funktionierte. Da sie keine gratis Mahlzeit bekam und kein Restaurant sie bedienen wollte, ging sie ins Hotel zurück wo es einen Abschnitt speziell für Riesen gab. Es kostete viel. Während sie aß, verlor der Manager des KaDeWe's den Appetit. Er hatte Besuch von einem wütenden Kapitän, der ihn auf Berlinerisch jeden erdenklichen Seemannsfluch an den Kopf warf.

    Nach dem Essen wollte Nitra sich in eines der vielen Parks ausruhen. Sie fand eins, Hasenheide, und machte es sich ins Gras bequem. Aaaah, es war so schön hier! Eine gratis Mahlzeit, gratis auf der Spree und so viele schöne Bauwerke. Sie hatte viel zu erzählen, wenn sie wieder zu Hause angekommen war.


    Fortsetzung folgt.

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