Sabrina shrinks - Teil 8

  • ...soo, endlich geht´s weiter...

    Teil 8: Seilschaften.

    Sabrina schlendert den Goma-Boulevard entlang. Kein Gebäude ist höher als ihr Bauchnbel. Ihr geiler Arsch ist breiter als zwei Binnenschiffe nebeneinander, doch der Boulevard ist breit genug.

    BOOOMMM BOOOOMMM BOOOMMM! Sabrinas Gewicht erzeugt bei jedem Schritt schwere Beben, so bleibt doch kein Gebäude ohne Schaden.


    Zu ihren Füßen macht jeder dem gigantischen Glockenturm Platz. Autos bremsen, weichen aus oder drehen um, Fußgänger verstecken sich in den Seitenstraßen oder in den Häusern. So gibt es fast keine Opfer durch Zertreten. Die üppige Blondine genießt ihre unglaubliche Macht sichtlich. Zufriedenes Lächeln auf ihrem hübschen Gesicht. Sie ist bester Laune, lacht und hat mit Manolo ihren Spaß. Bis...


    FUSSSZZZZZ! „Was war das?“ Irgendetwas ist vorbei gezischt.


    FUSSSZZZZ! Nochmal dieses Geräusch! Manolo sieht es als erster. „Sabrina, schau nur!“ Er streckt die Hand aus, zeigt auf etwas Winziges in der Luft. Eine Drohne. Sie zieht in Windeseile ein Seil vor den beiden über die Straße.


    „Oh, die hat ein Seil?“ Sabrina wundert sich kurz – denn für mehr ist keine Zeit.

    Hunderte Drohnen steigen auf, zur gleichen Zeit. Jede hat ein Seil. Jagen kreuz und quer vor und hinter Sabrina über den Goma-Boulevard.


    „Eine Falle!“ Sabrina schaltet schnell, dreht sich um, doch sie hängt schon irgendwo fest: Jetzt kreisen die kleinen Biester um sie herum. Seil um Seil berührt sie jetzt und legt sich um ihre Kurven. Dann ziehen sie sich fest.


    „Fuck,“ ruft Manolo, „das ist Karbonfaser!“ Eins hat sich quer über den Busen gespannt, auf dem er gerade klettert. „Was heißt das?“ Sabrina verfolgt die schnellen fliegenden Objekte. „Leicht und sehr reißfest!“, schreit Manolo, „das kann sogar dich aufhalten!“ So schnell wie es nur ein Computer steuern kann wird aus den einzelnen Seilen ein riesiges Netz. Ein Netz, das sich um die riesige Sabrina legt. Hinter ihr ist auch alles dicht.


    Kurz entgleist ihre Miene. „Nein! Lasst das!“


    Sie will mit dem Arm ausholen und sich losreißen. Doch es geht nur ein paar Meter. Ihr anderer Arm ist schon nah an den Körper gefesselt. Jetzt schwirren die Drohnen um die Beine. Wenn Sabrina jetzt stolpert, walzt sie ganz schön was platt!


    Doch sie bleibt senkrecht. Ein paar Halteseile verhindern das Umkippen. Das Atmen fällt ihr schwerer und schwerer, die Seile sind fest um ihren Körper gelegt. Wut steigt in ihr auf. Sie kann sich so gut wie nicht mehr bewegen, was sie extrem in die Ecke drängt.


    „Fuck, ihr kleinen Menschen! Glaubt Ihr denn wirklich, die paar Seile halten mich auf?“ Sie windet sich, doch ihr neues Netzkleid hält. Die Verankerungen in Boden und Hauswänden auch. Nun schießen weitere Halteseile aus allen vier Himmelsrichtungen – die verhindern, dass Sabrina sich weiter bewegen kann.


    Wütend atmet sie ein, ihr Brustkorb füllt sich mit Luft. Sie stellt sich vor, wie gleich ihre anschwellenden Titten das Netz wie Eisbrecher durchreißen. Der Druck steigt, es knirscht und kracht in den neuen Nähten. Doch die Karbonfaser hält. Zischend lässt Sabrina die Luft durch die Zähne entweichen. Ihre Brust sinkt zurück.


    „Wer war das,“ fragt sie, „wer hat mich so schnell außer Gefecht gesetzt?“ Da ihr Kopf nicht eingenetzt ist, kann sie ihn noch in die Richtung drehen, woher jetzt ein kleiner Skorpion-Helikopter herangeflogen kommt.


    Ihre Augen verfolgen ihn, bis er sich seinen Landeplatz ausgesucht und auf der linken Brust aufsetzt. Manolo weiß auf dem rechten Busen nicht, was er machen soll. Also beobachtet er genau, wer auf der Titte gegenüber aus der Maschine steigt.


    Die Tür geht auf und Sabrina traut ihren Augen nicht. Ein lachender Lührsen flankiert von zwei Anzugträgern! Instinktiv wehrt sie sich nochmal mit aller Kraft gegen die Fesseln, doch keine Chance. „Du gehörst nun uns, Riesenschlampe!“


    „Lührsen, du…“ zischt sie. Speichel spritzt dabei fein verteilt auf die Männer.


    Manolo dreht den Kopf zu ihrem Gesicht. „Du kennst sie?“


    „Ah, wie ich sehe, hast du schon Ersatz für deinen kleinen Freund gefunden,“ ätzt Lührsen und winkt rüber zu dem Italiener. Eine Handbewegung und die beiden Agenten in den Anzügen laufen los. Hangeln sich dann über die Seile von einem Busenberg zum andern – so schnell sind sie bei ihm, dass Manolo nicht mal an Flucht denkt.


    Er wird herüber zum Hubschrauber gebracht. „Wie konntest du mich fangen? Die müssen dich doch aus der Polizei herausgeworfen haben, als du Manfred ermordet hast,“ fragt Sabrina, die gerade ihre Wut wieder im Griff hat.


    „Du als kleine… pardon… riesige Bademeisterin hast dich sicher nie mit Politik und Behördentum beschäftigt,“ antwortet Lührsen mit ruhiger Stimme. Er genießt es, sie aufzuklären. Den Oberlehrer zu spielen. „Es gibt im Verteidigungsministerium tatsächlich, ich habe es erst selbst nicht geglaubt, eine Stelle, eine Unterbehörde, in der sie nichts anderes machen, als sich mit speziellen Bedrohungen zu beschäftigen. Sachen, die den Staat gefährden können, aber auf die nur Fantasy- oder Science-Fiction Fans kommen würden.“

    „Was?“ Sabrina versteht nicht. Überlegt, ob sie den Kopf weit vor recken kann. Weit genug um ihn einzusaugen. Reicht nicht ganz. Außerdem dann wäre Manolo dann auch weg.

    Die Seile sind so stark um ihren Körper gespannt, sie drücken sehr und tun fast weh.


    „Mal für blonde Mädchen. Was nicht in den Medien kommt, gibt es nicht, nicht wahr?“ Lührsen grinst, Sabrina wird wütender, weil sie sich als nicht ernst genommen fühlt. Zerrt an ihren Fesseln.

    „Die Amerikaner haben eine ganz ähnliche Behördenstelle – die heißt DARPA. Wie unsere heißt, darf ich nicht sagen. Hier sind viel zu viele Presseleute. Halt dich fest, Bademeisterin: Besagte Stelle hat sich bereits mit außerirdischen Angriffen auseinandergesetzt, Zombie-Mutationen, mit Laserwaffen aus Satelliten und, jetzt kommt´s: auch mit dem unglaublichen Vorfall eines Angriffs von Godzilla oder anderen Riesen bzw. Riesenrobotern. Und das schon bevor du geboren warst!“


    Jetzt dämmert es ihr. Die Regierung hatte einen Plan in der Schublade, einen Riesen unschädlich zu machen. Lührsen ist nicht blöd. Wie kann er sonst diese geheime Stelle ausfindig gemacht haben. Vor allem: arbeitet er jetzt für sie? „Aber wer finanziert diesen Scheiß hier mit den Seilen, die Drohnen und so weiter?“ Sabrinas Tonfall ist böse.


    „Na aus Steuergeldern,“ sagt Lührsen. „Dein Futter ist nicht annähernd so wehrlos, wie du denkst!“

    Als er das Wort „Futter“ erwähnt, grummelt es tief unten in ihrem molligen Bauch. Der Magen fühlt sich so leer an.


    Manolo wird von den Agenten in den Anzügen festgehalten. Er will sich losreißen. Sabrina helfen. Aber wie? Er mag sie und er darf die schöne Riesin nicht einem offensichtlich Verrückten überlassen. Karbonseile, überlegt er.


    „Apropos Futter,“ gibt Sabrina zu bedenken, „egal wer Ihr seid. Jetzt habt ihr mich und müsst Ihr mich versorgen. Das wird nicht billig, ich esse viel!“

    Lührsen lacht: „Ich kenne deinen verdammten Gierschlund. Du kommst jetzt ein bisschen auf Diät. Nicht persönlich nehmen, aber am Bauch könntest du ein kleines bisschen schlanker werden.“

    „Danke, sehr nett! Was heißt in dem Fall Diät für mich?“, fragt Sabrina genervt. Sie weiß, dass ihr Bäuchlein in letzter Zeit ein bisschen runder geworden ist.


    „Du musst mit, sagen wir mal, 16 Tonnen Nahrung am Tag auskommen!“

    „WAS?!“ Sie meint, es wäre ein Witz. „Dann bin ich in ein paar Wochen ein dürres Laufsteg-Model!“

    „Mir würde es gefallen!“ Lührsen grinst böse.

    Sabrina fletscht die Zähne. „Wenn Ihr mich aushungern lasst, werdet Ihr meinen Appetit zu spüren bekommen, sollte ich mich irgendwie befreien. Ihr alle. Lass mich jetzt frei und wir können über alles reden. Oder willst du Schuld an dem sein, was dann passiert?“


    „Oh nein,“ sagt Lührsen, „Das liegt doch gar nicht in meinem Entscheidungs-bereich. Das Verteidigungsministerium hat entschieden. Sie werden dich einsperren. Ich nur der Freiwillige, der sich dafür gemeldet hat, es dir mitzuteilen. Jeder hatte Angst, du würdest den Überbringer gleich fressen. Nur ich wollte mir den Moment der Rache nicht nehmen lassen. Das habe ich ja jetzt getan. Wir fliegen jetzt wieder. Um dich herum bauen wir nun eine Sicherheitszone auf. Man sieht sich, Bademeisterin.“


    Manolo wird unter Protest eingeladen und auf den Sitz geschnallt. Die Rotoren starten. Dann steigt auch Lührsen ein. Aber nicht, ohne vorher einen Luftkuss hinauf in Sabrinas hübsches Gesicht zu schicken, das mit einem abgrundtief bösen Blick antwortet. Für ihn war das die Rache, weil sie seine Familie ausgelöscht hat und der Job weg ist.

    Knurrend schaut sie zu wie der Hubschrauber hebt ab. Im gleichen Augenblick gehen die Arbeiten an und um Sabrina los. Sie reißt nochmal mit aller Gewalt an ihrem feinmaschigen Fesselnetz und schreit. Doch keine Wirkung.


    Etwa einhundert Arbeiter klettern nun auf Sabrina herum. Jeder hat eine alpine Ausbildung oder ist Industriekletterer. Sie bauen Hängebrücken zu den nahen Häusern, deren Wohnungen geräumt werden. Sabrina steht hier schon seit über 2 Stunden. Ihre Beine schmerzen langsam. Gewaltige Seile zum Dirigieren werden mit Rollen und Kränen gespannt. „Frau Schenk?“


    „Ja?“ Ihr Unterton verrät, dass sie sich ein bisschen beruhigt hat. Den Arbeitern zuzusehen hat sie unterhalten. Aber nur, weil sie sich vorstellte, alle der Reihe nach aufzufressen. Doch sie hielten sich zu weit entfernt von ihrem Mund.


    Ein Industriekletterer, der das Kommando hat, winkt. „Hallo. Sehen Sie mich? Mein Name ist Gerlich. Ich würde Ihnen gerne sagen, dass sie sich setzen dürfen.“


    „Setzen?“ Sabrina wiederholt ganz langsam. Schaut ihm tief in die Augen. Er geht ein paar Schritte vor. Auf ihrer Oberweite, genau an der Untergrenze ihres Dekolletees am Top steht er nun. Er spürt ihre warme Haut. Fährt mit der Hand vorsichtig über die Wölbung vor ihm. Im wahrsten Wortsinn steht er auf riesige(n) Brüste(n).


    „Ja. Schräg hinter ihnen haben wir ein Haus vorbereitet, das… breit genug ist.“


    „Breit genug für meinen Arsch?“ Sabrina ist keineswegs freundlicher als vorher.


    „Wenn Sie es so formulieren wollen, ja.“ Gerlich nickt.


    „Wie wollt ihr das anstellen, ohne das verdammte Netz zu lösen?“ Sabrina hofft auf einen Moment, sich losreißen zu können.


    „Nun wir kappen hier und da drei bis 5 Seile und ziehen Sie mit Hilfe der Dirigier-Seile in die richtige Richtung. Sie müssten sich… nur noch setzen.“


    „Na, dann passt mal auf, dass Ihr nicht zu viele kappt!“


    ZIIOUUUU! ZIIOOOOUU!


    Zwei lange Seile von ihren Schenkeln werden gelöst – erschlaffen mit einem Zischen und fallen locker zu Boden. Sofort probiert Sabrina, sich los zu winden.


    „Lassen Sie das, Frau Schenk, Sie haben keine…“ Gerlich ist noch nicht fertig,

    da fährt sie ihn an. „UND OB ICH EINE CHANCE HABE,“ schreit sie, „Wenn ich mich losreiße, Gnade euch Gott oder sonst wer!“


    Sie kann ihren Fuß um ein paar Meter bewegen – so dreht sie sich um 90 Grad.

    Doch nicht weiter. Sabrina spürt an der Ferse etwas leicht einschneiden. Alle Freiheitsgrade sind offenbar ganz genau geplant.


    Auf ihrer bebenden Oberweite gleicht Gerlich gerade die Schwingungen unter seinen Füßen aus. „Beruhigen Sie sich,“ sagt er und hebt die Hände. „Ich weiß, dass Sie gerade Stress haben!“


    „Stress?“ Sabrina kichert übertrieben. „Stress? Weil Ihr mich gefangen habt? Nein! Hunger habe ich. Und ihr tanzt direkt vor meiner Nase herum und ich kann euch nicht fressen. Das ist mein Stress!“


    Gerlich lässt nicht locker, das Ballett der Seile tut es wie geplant und an Rechnern gesteuert. „Sooo. Jetzt, Frau Schenk, gehen sie nur den kleinen Schritt, dann kappen wir das nächste Seil und ziehen an Nord- und Westseil!“


    Sabrina macht mit. Es tut gut, sich ein paar Meter zu bewegen. Sie lässt ihren dicken Busen nicht aus den Augen, auf dem der Winzling Gerlich mit den Händen winkt, als wäre er Flugzeugeinweiser. Mitarbeiter in Kränen und an Winden um Sabrina herum verstehen seine Signale.


    „Jetzt gehen Sie ein bisschen in die Hocke!“ Sabrina lauscht seinen Worten.


    Über das Gebäude schiebt sich nun langsam Sabrinas gigantischer Hintern. Über ihre Hose ist das Karbonnetz ebenso gespannt. So einen sexy Riesenfisch wie Sabrina hatte Gerlich noch nie am Haken. Obwohl er sich mit Netzen und Seilen auskennt wie kein zweiter. Vier weitere Seile lösen sich, werden gekappt.


    „Jetzt langsam runter,“ sagt Gerlich. „Leck mich, du Tittenkletterer,“ sagt sie dazu und statt ganz langsam lässt sie sich wie auf ihre Couch auf das Haus plumpsen.

    POOOBBFOOOOOOUUUUFFCHHHHSCHH!


    Darauf war niemand vorbereitet. Das Haus bricht unter ihren Arschbacken und dem wohl unterschätzten Gewicht der Blondine um drei Stockwerke mehr als geplant zusammen. 10 Seile reißen unkontrolliert, weil scharfe und schwere Trümmer an die Befestigungen in den anderen Häusern krachen.


    Sabrina sitzt hustend einer Dunstwolke. Ihr praller Vorbau schaukelt. „Ups!“ Sie lacht. „Darauf warst du nicht vorbereitet?“ Amüsiert schaut sie zu wie der erfahrene Industriekletterer vorne über die Brüste abstürzt.


    SRRRIIPP! Doch sein Sicherungsseil fängt ihn auf. Klein wie eine Kirsche hängt der Winzling etwa 3 Meter unterhalb ihrer dicken runden Megaglocken. Baumelt aber noch hoch über Sabrinas Bauch, auf dem er ohne Sicherung gelandet wäre.


    Gleich versucht Sabrina aufzustehen und das Überraschungsmoment für sich aus zu nutzen. Aber das Netz gibt ihr nicht die Chance. Sie kann sich nur ein wenig bequemer hinsetzen, aber mehr ist nicht drin. Arme und Beine kann sie nicht so bewegen, wie sie will.


    „Alles noch unter Kontrolle,“ sagt Gerlich in sein Funkgerät, packt es weg und klettert nach oben. Insgeheim denkt er, dass hoffentlich keiner das filmt. Zu Hause hat er Frau und Kinder. Was macht er beruflich? Klettert an den größten Megatitten der Welt herum! Klar war die Presse anwesend, machen wir uns nichts vor.


    „Ach ein kleiner Bergsteiger,“ summt Sabrina. Gerlich schiebt sich über ihren gewaltigen Busenhorizont nach oben, kriecht weiter, bis es so eben wird, dass er wieder laufen kann. „Danke für den Sitz, ist echt viel bequemer!“


    „Keine Ursache,“ stöhnt Gerlich. Ein bisschen erschrocken war er offensichtlich schon.


    „Meine Laune ist ein bisschen besser, wie du siehst,“ klimpert sie mit den Augen. „Wann gibt’s denn was zu essen für mich?“


    „Ich bin Kletterer und kein Catering-Unternehmen.“ Gerlich beruhigt sich ebenfalls wieder. Hat den Sturz leicht verkraftet.

    „Och schade. Kochst du in deiner Freizeit zu Hause?“ Sabrina lächelt ihn an. Gerlich fragt sich, was der Smalltalk für eine Taktik ist.

    „Ja, für meine Familie ab und zu schon mal…“ sagt er wahrheitsgemäß.


    „Schön, Herr Gerlich. Das ist toll. Würden Sie mir die Fesseln lösen, wenn ich ihnen verspreche Ihre Familie und Freunde zu verschonen? Ich wäre ihnen auf ewig dankbar. Denken Sie nur. Sabrina, die Große! Ist Ihre Freundin. Sie hätten Macht.“


    „Ich bin gern Kletterer und Macht ist mir egal.“


    Die Antwort hat sie nicht erwartet. Sabrina macht große, verliebte Augen.

    „Aber freilassen könnten Sie mich doch trotzdem…“ haucht sie.


    „Nein.“ Kurz und knapp.


    „Wohnen Sie hier in der Stadt oder auf dem Land?“


    „Auf dem Land. Hab ein kleines Häuschen und…“ wieder unterbricht sie ihn.

    „Ich steh auf kleine Knusperhäuschen,“ Sabrinas Miene verdunkelt sich, „und davon lasse ich nicht mal den Garten übrig, wenn Sie mich nicht auf der Stelle befreien!“

    Ihre Fesseln spannen wieder. Mit aller Kraft zieht sie daran. Verbliebene Arbeiter ziehen sich zurück, auf Sabrinas Körper ist schon seit vorhin keiner mehr.


    „Sie können mir nicht drohen,“ sagt Gerlich ruhig, „Denn Sie wissen nicht, wo ich wohne. Ich kann Sie nicht frei lassen, das wissen Sie.“

    Sabrina knurrt. Er hat Recht. In ihren Gedanken beißt sie in den Dachstuhl eines Einfamilienhauses. Stülpt ihren geschürzten Mund über das Loch und saugt alles an, was nicht festgemauert ist. Die Scheiben platzen nach innen. Luft dringt von außen ein und der Wind reißt Vorhänge und Möbel mit.


    Es wird immer dunkler und Sabrina hat immer noch nichts zu essen bekommen. Langsam findet sie sich damit ab. Die Männchen stellen die Arbeiten ein. Auch Gerlich geht nach Hause. Sie gähnt und weil sie so müde ist, schläft sie ein. Ein paar Männer von der Nachtschicht und die Flutscheinwerfer auf den Straßen bleiben aktiv.


    „Was hast du gemacht?“

    „B2332 gelöst und A3324 angezogen, um das Netz zu stabilisieren!“

    Zwei Arbeiter der Spätschicht auf Sabrinas Bauch, der sich im Schlaf langsam unter ihnen hebt und senkt. So wie die imposanten Brüste, die von dieser Perspektive unglaublich aussehen. Das Karbonnetz schmiegt sich über die prallen Formen.


    Der eine Arbeiter wird ganz bleich. „Ich sagte doch, hier steht es auch, B3223 und nicht B2332!“

    „Ja und, Zahlendreher.“ Der andere ist sichtlich gelangweilt von der Aufregung des anderen – schließlich kommt es auf ein Seil mehr oder weniger an der einen oder anderen Stelle wohl nicht an. Oder?


    „Du hast das Falsche gelöst!“ Der erste Arbeiter fährt den anderen so laut an, dass dieser gleich zusammenzuckt. Sofort ist er still. Flüstert weiter: „Sorry, aber das, was du gemacht hast, kann eine Kettenreaktion auslösen. Wenn das die… Sabrina gehört hätte! Befestige sofort wieder das Seil und löse das andere. Und hoffe, dass sie sich in der Zwischenzeit…“


    Sabrina stöhnt im Schlaf und bewegt sich ein bisschen. „…nicht bewegt!“ Den Arbeitern entgleisen die Gesichter. Erst drei, dann 10 und schließlich 80 Seile geben an ihrem rechten Arm den Geist auf. „Fuck,“ sagt der Arbeiter, der die Seile verwechselt hat. „Nichts wie runter!“


    Das war das einzige, was sie noch machen konnten. Der Effekt breitet sich auf das gesamte Netz aus. Bei jeder noch so kleinen Drehung im Schlaf erschlafft und löst sich das Fangnetz immer mehr.


    „Keinen Alarm auslösen! Wir sagen das niemandem. Sonst sind wir dran!“ Der erste packt den anderen Arbeiter am Arm – sie springen auf das angrenzende Haus herüber. „Klar. Komm wir setzen uns in den Aufenthaltsraum und tun so, als wäre alles in Ordnung.“

    „Können wir es nicht noch reparieren?“ – „Nein, es hat sich durch die anderen Schlaufen so abgewickelt, das schaffen wir in den paar Stunden nicht mehr, das fällt auf.“


    Um 5 Uhr morgens kann Sabrina nicht mehr. Sie sitzt so unbequem, dass sie aufwacht und überall Schmerzen spürt. Doch was war das? Ihre Arme. Ihre Beine. Alles bewegt sich wieder. Das Netz… es ist gar nicht mehr eng! Grinsend dreht sie sich etwas herum. Ihr Po donnert durch das Haus.


    Dann gurgelt etwas. Sabrinas verdammt leerer Magen verlangt nach Frühstück. Jetzt bloß keinen Krach mehr machen, bevor der Fehler entdeckt wird. Sie streift das restliche Netz von ihrem Körper und leckt sich die Lippen.

    Ein größerer Baucontainer ist der Aufenthaltsraum der Arbeiter. Die

    Nachtschicht ist vorbei und hier trifft sich die Tagschicht zur Übergabe.

    KLONK. GNIRR. WORGL.


    Mit einem Ruck hebt sich der Container vom Boden. „Was ist das?“ Einige Arbeiter purzeln herum, Tische und Stühle fallen umher. Das einzige Fenster im Container zeigt pures Grauen und lässt sie aufschreien. Ein Mund hat sich geöffnet und sie wissen zu gut, welcher Mund das ist.


    Wie einen Coffe-to-Go-Becher leert Sabrina den Inhalt in ihren Schlund, zerquetscht den Container und wirft ihn weg. Die dreizehn Arbeiter sind noch nicht mal ein Rülpser wert. Für eine ausgehungerte Riesin in ihrer Größenklasse muss es mehr sein. Viel mehr. Erst mal aufrichten und strecken. Sabrina genießt und stöhnt. Nichts engt sie mehr ein außer ihre Klamotten. „Warum ziehe ich mich eigentlich nicht aus?“


    Plötzlich heulen die Sirenen. „Verdammt! Sie haben es bemerkt.“ Sie fühlt sich ertappt. Dennoch will sie die morgendliche Verwirrtheit ausnutzen.


    Manolo hat eine kurze Nacht hinter sich. Im Gebäude nebenan wurde er die letzten Stunden verhört. Kaputt und müde will er nur noch weg und in das Bett. Am besten zur Pizzeria seiner Familie. Da ist immer Platz für ihn. Gerade als er von den Beamten aus dem Verhörraum gebracht wird, erzittert der Boden.


    Manolo reißt sich los und er schafft es, das Haus zu verlassen. Rennt auf die Straße, die Agenten hinter ihm her. Dann biegt er, so schnell ihn seine Beine tragen, in den Goma-Boulevard und dann sieht er sie.


    Sie ist frei! Sabrina! Er läuft in ihre Richtung.


    Sie ist gerade dabei, die umliegenden Gebäude zu beschädigen. Freudig gackernd lässt sie sich auf die Knie fallen und ihr Bauch walzt in die Fassade und die Oberweite vernichtet den Dachstuhl. „Jetzt kommt schon raus, ihr Würmer!“


    Staub und Geröll fliegt herum. Genau dort hin rennt Manolo. „Sabrina! Sabrina!!“


    Auf die Straße strömen jetzt die Menschen der umliegenden Häuser, keiner will in einem einstürzenden Gebäude sein. „Uh, ihr seid ganz schön viele,“ freut sich die Blondine. Sie sieht sie durch den Nebel aus staub auf dem Boulevard wuseln und braucht nur noch zuzugreifen.


    Manolo stoppt. Blickt nach hinten. Die Agenten laufen von ihm weg. Dann rennen ihn gefühlt hunderte Menschen fast um. Dann dreht er seinen Kopf zurück und wegen des Staubs kann er schier nicht schreien.


    Die Hand ist so schnell da und räumt ihn und viele Andere sofort ab. Alle in der lockeren Faust kreischen, brüllen und schreien. „Sabrina!!! Ich bin´s MANOLO!“

    Schlagartig wird ihm klar, dass sie ihn nicht hören wird. SCHLURRRKKK!


    Manolo rutscht mit 8 weiteren Menschen Sabrinas Schlund hinunter. Er kann nicht denken und hält die Luft an. Es ist stockdunkel und plötzlich freier Fall! Doch in der nächsten Sekunde und völliger Dunkelheit klatscht er unsanft auf etwas Weichem, nassen auf. Gejammer, Geschrei und Hilferufe um ihn herum. Er rappelt sich auf. WOHSHSHSOSSHH! Dann wird er umgerissen von weiteren Opfern, die in die Dunkelheit plumpsen. GROOOOOLLLLL!

    Fortsetzung folgt...

  • Ein tolles Kapitel. Ich bin ähnlich neugierig auf Sabrinas Reaktion darauf das sie (schon wieder) einen kleinen Freund verloren hat.

    Mir gefällt vor allem der etwas irreführende Kapiteltitel und wie unsere Lieblingsriesenbademeisterin (typisch deutsches Kofferwort) freikam.

    Wirkte sehr glaubwürdig.

  • Ein tolles Kapitel. Ich bin ähnlich neugierig auf Sabrinas Reaktion darauf das sie (schon wieder) einen kleinen Freund verloren hat.

    Mir gefällt vor allem der etwas irreführende Kapiteltitel und wie unsere Lieblingsriesenbademeisterin (typisch deutsches Kofferwort) freikam.

    Wirkte sehr glaubwürdig.

    Danke Catriam,

    irreführend ist der Kapiteltitel (auch ein schönes Wort ^^) insofern nicht, weil ich die Seilschaften auf die Drohnen und die Netzseile bezog. Allerdings hast du Recht, wenn man die wirkliche Bedeutung von Seilschaften ansetzt. Sollte ein Wortspiel sein.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!