Lindas Gürtel, Kapitel 7

  • Kapitel 7


    WHOOSH!


    Zwei enorme, gigantische Stiefel erschienen auf einmal aus dem Nichts.


    Das sah jedenfalls der Bauer der gerade zur Wiese gegangen war um Eicheln für seine Schweine zu sammeln. Er dauerte etwas bis er verstanden hatte, was da vor ihm stand und was es bedeutete.

    Zwei riesige, schwarze Lederstiefel. Und darin standen zwei unglaublich lange Beine, wie der Bauer sah als sein Blick langsam die Stiefel hoch glitt. Es folgte ein Torso, in einem T-Shirt gehüllt von irgendeine Heavy-Metallband Letztendlich guckte der Mann in das Gesicht einer Frau, etwa ende zwanzig, Anfang dreißig.

    Und sie war gewaltig! Kolossal! Die Eichen kamen ihr gerade mal bis an die Knöchel!

    Linda, die jetzt fünf Jahre weiter in der Vergangenheit gereist war, war viel größer geworden. Ja, die Eichen welche ihr gerade noch bis an die Knie reichten konnten jetzt kaum ihre Knöchel überragen! Sie war 500 Meter groß!

    Der Landwirt pinkelte zitternd in die Hose. Mit offenen Mund und weiche Knie, worüber sein Urin lief, sah er die Riesin mit voller Zufriedenheit um sich herumblicken. Sein Herz blieb fast stehen als sie auf einmal herabsah.

    Regelrecht in seine Augen!

    Linda bückte sich, den Blick immer auf das Pünktchen an ihren Füßen gerichtet.

    Für den Bauer schien ihr Gesicht immer und immer größer zu werden während die Riesin sich bückte, bis sich ihr Gesicht vier Meter vor seinem befand. Er konnte jetzt jedes Detail auf ihrer Haut sehen, jeden Farbton in ihre Haselnussbraunen Augen. So gewaltig! Alleine schon ihre Nase war dreimal so lang als sein Körper! Einen Moment lang glaubte er, zu Tode gedrückt zu werden unter ihren gewaltigen Dreadlocks, die unfassbar lang aus ihrem Kopf hervorwuchsen und einen Dschungel ähnelten. Zierrat aus Metall, größer als LKWs, hing darin und wurde von der Riesin mit Leichtigkeit getragen.

    "Welches Jahr haben wir?", fragte die Riesin. Ihren Atem blies den Bauer fast um und hüllte ihn in einen warmen Luftzug. Er konnte nicht antworten, erstarrt wie er war vor Angst und Überraschung.

    "WELCHES JAHR?" wiederholte sie, so laut das seine Ohren klingelten. Er konnte immer noch nichts sagen, sondern nur in ihre Augen, groß wie kleine Schwimmbecken, sehen.

    "Du Hund!" schimpfte sie. Das letzte, das der Landwirt sah, war ein riesiger Daumen der kurz über ihn schwebte, bevor die Riesin ihn damit zerquetschte und im Boden hineindrückte.

    Linda stand auf und fegte ihren Daumen an ihre zerrissene Jeans ab. Sie wusste, welches Jahr es war, aber wollte sich sicher sein. Und dieser Kerl war unhöflich gewesen, indem er nicht antwortete und verdiente es, zu sterben.

    500 Meter groß! Linda sah sich die Eichen an, die für sie so groß wie Pilze waren. Sie hob einen Fuß, welcher alleine schon unzählige Tonnen wog und 65 Meter maß, und stellte ihn mitten im Wald. Dutzende Eichen wurden unter die Sohle ihres Stiefels problemlos zertreten. Eichen, die gerade eben noch wie Blumensträuße für sie waren! Linda lächelte und trat ein paar mal zu. Die Stämme und Äste knackten wie ausgetrocknete Zweige, die Baumkronen waren im Nu platt. Es blieb nicht außer grün-gelben Matsch in tiefen Fußabdrücken zurück.

    Linda sah sich die zertrampelten Bäume zufrieden an. Das war richtige Macht! Sie war so groß! So gigantisch! 70 Meter? Eine "Riesin" solcher Größe würde ja jetzt fast unter ihre Sohle passen! Unter viele, viele Gebäude und Einwohner Bostons würden das bald ebenfalls....

    Die Einwohner dieser Stadt, in der Ferne, hatten die Riesin vielleicht schon bemerkt, da sie ja jetzt über alles hoch hinaus ragte. Linda sah das Bürogebäude stehen, welches sie vor etwa zehn Minuten -für sie- zerstört hatte, völlig intakt. Mann, die konnten sich auf etwas gefasst machen! Sie machte sich auf dem Weg nach Boston, wobei sie nicht einmal jene Farm bemerkte, die erst so groß wie ein Brot für sie gewesen war. Das Gebäude verschwand völlig unter ihren Fuß. Kein Wunder, denn für Linda war sie jetzt nur noch so groß wie ein Päckchen Butter....

    Auf ihren Weg zum Büro sah Linda Fort Independence liegen. Linda wusste, dass das sternförmige Gebäude, so gebaut um Kanonenkugeln abzuwehren, in den 400 Jahren das es stand schon sieben Mal neu gebaut worden war.

    "Dann sorgen wir mal dafür, das es zum 8. Mal gebaut neu werden muss," dachte die Riesin.

    Linda stellte einen Fuß auf das Fort, das augenblicklich nachgab. Die dicken Mauern, an welche sämtliche Geschosse des 18. Jahrhunderts abprallten, zerkrümelten wie aus Kuchen gemacht statt aus Stein. Linda spürte, wie die Struktur unter ihren Fuß nachgab und wie der Boden darunter wegglitt. Als sie den Fuß hob, hatte sie das Fort zerstört und gleichzeitig tief im Boden gepresst. Ihr Fußabdruck füllte sich von unten langsam mit Ozeanwasser.

    "Pfff! Und das soll meine Stadt schützen? Erbärmlich!" dachte Linda.

    Linda ging weiter, absichtlich sehr langsam gehend, um so noch bedrohlicher zu wirken. Sie machte Schritte wie in Zeitlupe und stellte ihre Füße ganz träge auf den Boden. Ferse zuerst, dann verlagerte sie langsam ihr Gewicht auf die Zehen. Und die gigantische Wissenschaftlerin sorgte dafür mit jedem Schritt etwas zu zertreten.

    Ein normales Haus war für sie so groß wie eine Walnuss. Linda lief durch eine Gegend wo frei stehende Häuser standen, sodass die Riesin diese eins nach dem anderen zertreten konnte. Naja, nur theoretisch, denn in Wirklichkeit konnte sie drei oder vier Häuser pro Fuß bedecken.

    Zuerst zerdrückte die Ferse ihres gewaltigen Lederstiefels das erste Haus. Es fiel schon in sich zusammen als die enorme 30-jährige es nur leicht berührte. Dann folgte das zweite Haus, welches etwa zehn Meter daneben stand. Bevor Dunkelheit und Lindas Fuß es bedeckten, sah man das Dach einstürzen und die Mauern aufbrechen. KRACH!

    Es folgte das dritte Haus. Es gab ebenfalls widerstandslos nach als der riesige Fuß und die unglaubliche Masse die er trug darauf niederkamen und es wie ein rohes Ei zermatschte. Und wenn Linda dann die Spitzte ihres Stiefels auf den Boden stellte, verschwand das vierte Haus darunter. Nur ein paar Staubwolken quollen unter die Rillen ihrer Stiefel hervor. Das war alles.

    Mit jedem Schritt zerstörte die Riesin so mehr von der Gegend, Garagen und Gärten plättend sowie jene Menschen, die sich unglücklicherweise in ihrem Weg befanden.

    Die Bronzestatue eines Kriegshelden auf eine Sockel musste ebenfalls dran glauben, es blieben nur noch eine dünne Metallplatte und zerbröseltes Gestein zurück. Bäume wurden wie Pilze zermatscht, Auto knackten wie winzige Käfer.

    So lief die Riesin durch Boston, Häuser zu hunderte zertretend, unzählige Menschen tötend und Schäden in Milliardenhöhe verursachend auf ihrem Weg zum "Penis", das zylindrische Glasbauwerk welches ihr Arbeitsplatz war.


    Fortsetzung folgt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Vaalser4 (14. November 2018 um 21:02)

  • [...], was da vor ihm stand und was es bedeutete.

    Es folgte ein Torso, in einem T-Shirt gehüllt von irgendeine Heavy-Metallband. Letztendlich guckte der Mann in das Gesicht einer Frau, etwa Ende zwanzig, Anfang dreißig.

    Diese Stelle ist unfreiwillig komisch. Eine "Henry-Metallband", ja? Ich schätze mal da ist ein Autokorrekturprogramm schuld.

    Der Landwirt pinkelte zitternd in die Hose.

    , bis sich ihr Gesicht vier Meter vor seinem befand.

    "In welches Jahr leben wir?", fragte die Riesin.

    Dieser Satz ist nicht direkt falsch, klingt aber eigenartig.

    Naja, nur theoretisch, denn in Wirklichkeit konnte sie drei oder vier Häuser pro Fuß bedecken.

    Und haemmermans Vermutung schließe ich mich mal prompt an.

    Sonderlich subtil war deine Andeutung nicht. ;)

  • Doch, der Satz ist falsch. "In welchem Jahr leben wir?" muss es richtig heißen. "Welches Jahr haben wir?" würde man wohl eher fragen.

    Hilflose Autos unter hübschen nackten weiblichen Riesenfüßen, oder einem runden Hintern, oder - oder - oder... wenn's Blech knackt, ist's SO geil.
    Ein cooles Online-Game

  • Ok, verbessert. Jetzt stimmt es.

    Oh, und im nächsten Kapitel werde ich die Autos dann mal nicht mit bunte Käfer vergleichen. Das habe ich auch nicht in der Orginalfassung getan. Etwas Variation muss ja sein :)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!