Lindas Gürtel, Kapitel 5

  • Kapitel 5


    Die Menschen wollten wieder fliehen, aber da der Marktplatz immer noch ziemlich überfüllt war und die Seitengassen eng, konnten nur wenige entkommen. Und dann begann die 70 Meter große, wütende Linda sie wie Ameisen zu zertreten. Die nackten Füße der Riesin waren im Verhältnis zu ihrem Körper relativ schmal, aber wegen ihrer schwindelerregenden Größe absolut gesehen lang und breit. Vier Erwachsene passten locker unter einem Fuß, und die unglaubliche Masse der Riesin sorgte dafür, dass keiner unter ihre Auto-zusammenpressenden und Stein-zerbröselnden Treter überlebte. Das Gewicht, welches die Körper ihrer Opfer tragen mussten war so gewaltig, dass es jeder augenblicklich zu einem roten Fettfleck auf der Straße reduzierte.

    Linda stampfte und trampelte wütend auf die wuselnde Menschenmasse da unten. Sie ließ sich völlig von ihrer Wut leiten und scherte sich nicht darum, dass sie zur Massenmörderin wurde. Der Marktplatz färbte sich langsam rot, und mehr und mehr verstümmelte Leichen stapelten sich auf während die Riesin zertrat und herumstampfte.

    Aber so eine Fleischmasse war nicht ungefährlich. Linda fühlte auf einmal wie der Boden unter ihr wegglitt. Sie rutschte aus über die riesige Blutlache und das glitschige Fleisch.

    KRACH! RUMMS! Das riesige Ungetüm fiel mit ihrem Kopf gegen ein vierstöckiges Gebäude, wobei der die beiden obersten Stockwerke zerstörte. Zum Glück verletzte sie sich nicht, da die dicke Schicht Rastahaar wie einen Stoßdämpfer wirkte. Für das Gebäude jedoch war die Haarmasse und der Metallzierrat darin verheerend. Möbel wurden irreparabel beschädigt, Mauerwerk riss ein, Glas zerschellte.

    "Autsch!", sagte Linda, sich aufrecht setzend. Ihr Körper schmerzte. Sie sah die Blutlache auf den Marktplatz und ihre roten Fußsohlen. Als sie die betrachtete vielen noch ein paar Überreste der Menschen, da daran klebten, herunter. Linda atmete tief ein und beruhigte sich langsam wieder, ihre Wut verschwand, alles wegen des Sturzes.

    Ablenkung, wisst ihr.

    Mit ihrem Taschentuch säuberte sie ihre Sohlen, was wegen der klebrigen Blutmasse etwas Anstrengung kostete.

    Als sie wieder zum Marktplatz schaute, war dieser fast völlig leer. Die Menschen waren entweder tot oder getürmt. Linda stand auf und zog sich die Socken an. Als sie danach ihren Fuß in einen Stiefel gleiten ließ, fühlte sie Unebenheiten, welche ihren Fuß wie Knetmasse zusammenpresste. Das waren jene Menschen die sie in den Stiefel gesteckt hatte. Linda hatte das vergessen und jetzt waren sie von ihrem Riesenfuß zerquetscht.

    "Upps," murmelte sie und kehrte den Stiefel um. Die Körper fielen raus und spritzen auf den Boden zwischen die anderen Leichen auseinander. Dann nahm sie den anderen Stiefel und entleerte den auch. Schade nur, das Linda den Stiefel etwa 30 Meter über den Boden hielt, so das ihre immer noch lebenden Gefangenen da drin in den Tod stürzten.

    "Upps," sagte sie wieder. "Wir Genies sind halt ab und zu etwas abgelenkt...".

    Als sie sich dann die Stiefel angezogen hatte, ging die riesige Doktorin weiter um mehr Spaß mit den Winzlingen zu haben.

    Schon bald hatte sie eine weitere Gruppe Menschen im Visier. Sie jagte denen zu einem anderen Marktplatz und kniete sich hin, die Winzlinge bösartig grinsend anschauend. Linda rieb sich sanft durch ihre enorme Haarmasse.

    "Mögt ihr meine Haare?" schnurrte sie. "Ich bin sehr stolz darauf! Schöne, lange, sexy Rastalocken! Hier, fühlt mal!"

    Linda drehte sich um, hob ihre Haare hoch, und bog sich langsam nach hinten. Dann ließ die Riesin ihre gigantischen Dreadlocks auf der Menschenmenge fallen. Dutzenden wurden so unter ihre Haare begraben und wurden von alleine schon ihrer Masse zerquetscht. Andere erstickten langsam. Keiner konnte sich bewegen in diesem alles verstrickenden Dschungel aus dicken, langen locken, jede Strähne so dick wie ein Elefantenbein. Es war eine unglaubliche Demütigung. Dutzende Erwachsene, manche sogar kräftig gebaut, waren in den Haaren einer relativ schlanken Frau hilflos verstrickt! Sogar dieser unscheinbare Körperteil der Riesin, leblos auch noch, konnte eine Menschenmenge problemlos töten. Die Riesin brauchte sie nur auf denen fallen zu lassen.

    Linda genoss die Idee das sie die Menschen mit ihrem Haar den Garaus machen konnte für eine Weile und stand dann wieder auf, wobei sie manche ihrer Opfer in ihrer Frisur festsitzend mitnahm, andere fielen herunter in den Tod.

    "So, und jetzt ist es Zeit, mich meinen Arbeitsplatz zu widmen," dachte sie. Ihre Macht an für sie Unbekannten zu demonstrieren war schön und gut, aber sie wollte sich ja an ihre Bosse rächen. Also ging sie zum gläsernen, zylinderförmigen Gebäude, wobei sie sich nicht darum kümmerte, worauf sie trat.


    Fortsetzung folgt

  • Kann ich nur zustimmen.

    Der Dreadlocks-Mord war wieder typisch du, Vaalser und der Tod der Winzlinge im Stiefel fühlte sich sehr "natürlich" an.

    Das Linda da welche hineingesteckt hatte, hatte ich (ebenfalls) vergessen.

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