Lindas Gürtel, Kapitel 1

  • Lindas Gürtel


    von Vaalser4


    Anm. d. Autors: In dieser Geschichte gibt es Tod, Zerstörung, eine Riesin die mehrere Kilometer Größe erreicht. Keine Beschreibungen von Wachstum. Außerdem gibt es eine Szene mit Urin, etwas Fokus auf ihre Haare, und zwei Sexszenen. Die habe ich hier herausgelassen und in den Adultbereich gepostet. Wer sie haben will, kann mir eine PN schicken und muss volljährig sein.

    Viel Spaß beim Lesen!


    Kapitel 1

    Dr. Linda Rose sah gar nicht aus wie eine Stereotypische, 30-jährige Wissenschaftlerin. Lange Dreadlocks, die ihr locker bis am Po reichten. Die dicken, orange-brauen Strähnen waren mit zahlreichen Ornamenten aus Metall geschmückt; Plättchen und Clips, nur des Aussehens wegen. Daneben trug sie meistens ein T-Shirt von irgendeine Heavymetal Band, zerrissene Jeans und schwere Stiefel aus schwarzem Leder. Ihr Aussehen ließ also nicht gerade darauf schließen, dass sie promovierte Physikerin war, Spezialisierung temporäre Physik, an der Harvard Universität in Boston, und sie für ein reiches, multinationales Privatunternehmen in der gleichen Stadt arbeitete.

    Aber jetzt saß Linda in ihr Apartment und weinte, die ganze Welt hassend. Denn heute hatte sie vernommen, dass man ihr derzeitiges Projekt eingestellt hatte. Das Unternehmen und die Aktionäre sahen keinen Nutzen darin, glaubten nicht, dass es je funktionieren würde, und hatten deshalb in der letzten Versammlung beschlossen, es zu beenden. Kein Geld mehr in dieses bodenlose Fass.

    Trotz Lindas Proteste, dass sie fast fertig war, ihre Arbeit voller Hingabe, die gewaltigen Vorteile, die es einbringen würde, war die Entscheidung unwiderruflich. Sie konnte ihren Job behalten, aber das Projekt wurde abgeblasen.

    Es handelte sich um Folgendes. Eine Zeitmaschine um in die Vergangenheit zu reisen, Zeitreisen also. Linda hatte erforscht, dass die Zukunft nicht besucht werden konnte, aber die Vergangenheit schon. Sie hatte die notwendigen komplexen Mechanismen alle ausgearbeitet, sowie die gewaltigen mathematischen Berechnungen gemacht. Das Zeitreisen an sich war noch nicht einmal das schwierigste, aber da, wo der Zeitreisende in der Vergangenheit auftauchen würde berechnen, das war das Problem.

    Denn die Erde dreht sich nicht nur um die Sonne, aber die Sonne bewegt sich ebenfalls durch das All. Mit etwa 220 Kilometer pro Sekunde bewegt sie sich fort und das heißt, dass jener Ort, wo sich die Erde zur Zeit von z. B. Lindas Geburt vor 30 Jahren befand, ein Jahr später nicht mehr der Gleiche ist, sondern etwa 7 Milliarden Kilometer "zurück" liegt.

    Also, wenn man zehn Jahre in die Vergangenheit reisen würde, ohne damit zu rechnen, erscheint man ins Vakuum des Weltalls, wo sich die Erde erst zehn Jahre später befinden würde. Und das hieße dann den Tod.

    Linda war noch dabei die Position der Erde zu berechnen, im Zusammenhang mit der Expansion des Universums, als sie erfuhr, dass das Projekt eingestellt wurde. Ein weiteres Argument war das Zeitreisen in die Vergangenheit eh unmöglich waren. Wo, so fragte ein Manager, waren die Zeitreisenden aus der Zukunft? Hatte nicht Stephen Hawking persönlich ein Fest organisiert für solche Zeitreisenden und keiner war erschienen? Würde ein Ereignis, wie die Kreuzigung Christi, nicht so populär sein, dass das ganze Land damals mit Menschen überflutet sei? Da es darüber keine Berichte gab, so dachte man, hieße, Zeitreisen seinen unmöglich und deshalb war Dr. Roses Projekt Geldverschwendung.

    Und dann gab es noch das so genannte. "Großvater Paradoxon". Was, wenn ein Zeitreisender seinen Großvater, bevor dieser Kinder erzeugt hatte, töten würde? Dann konnte es ja den Zeitreisenden selber nicht geben. Aber wie konnte er dann seinen Großvater töten?

    Linda hatte argumentiert, dass der Zeitreisende vielleicht zu einer Art "Gespenst" wurde, nicht körperlich anwesend also, sodass man zwar die Ereignisse sehen konnte, aber selber nicht darin einzugreifen vermochte. Sie wurde ausgelacht.

    Dann suggerierte sie das parallele Universen existierten, eine Hypothese welche ernsthaft unter Wissenschaftlern diskutiert wurde, und das der Zeitreisende von ein anderes Universum kam. Wenn er etwas änderte in der Vergangenheit war das für ihm persönlich egal, da er ja "anderswoher" kam. Zurück in die Gegenwart hieße dann auch, zurück in das "eigene" Universum mit lebendem Großvater. Aber auch diese Hypothese wurde abgewiesen. Kein Geld mehr.

    Also saß Linda jetzt daheim und hasste jeden. Sechs Jahre harte Arbeit, alles umsonst! Sechs Jahre! Seit sie promoviert war, hatte sie für diese Firma gearbeitet, welche ein paar Monate vor ihren Doktortitel neu geöffnet hatte. Und jetzt ließ man sie wie einen Stein fallen! Und sie müsse froh sein, dass sie ihren Job behalten könne hatte man noch gesagt. Ja, klar. Sie war ja soooo froh.

    "Leck mich," dachte sie. Sie würde ihr Projekt beenden! Mit oder ohne Zustimmung, sie würde es beenden! Das Gerät, die Zeitmaschine welche ein sog. Wurmloch erzeugte, eine Art "Tunnel" im Raum-Zeit Gewebe, war schon fast fertig um getestet zu werden. Man musste nur noch die richtigen Koordinaten eingeben. Dr. Rose würde heimlich den Supercomputer der Firma nutzen um diese genau zu berechnen und zu zeigen, dass sie recht hatte. Nein, dann würde sie das Gerät an einen Konkurrenten verkaufen! Ja, das war eine gute Idee! Die perfekte Rache! Aber zuerst musste sie es selber testen.

    Also beendete sie ihr Projekt heimlich in den nächsten Wochen. Berechnen, programmieren, die Zeitmaschine zu Ende bauen, alles heimlich und mit Geld das eigentlich für andere Sachen gedacht war. Ihr Ziel war es, dreimal hintereinander in die Vergangenheit zu reisen, zuerst ein Jahr, dann fünf Jahre, und zum Schluss zehn Jahre, bevor sie wieder in die Gegenwart zurückkehren würde. Also insgesamt sechzehn Jahre.

    Als sie dann endlich bereit war, speiste sie ihr Gerät mit den Daten und befestigte es an einen Ledergürtel. Zum Glück war das Gerät klein, so groß wie eine Spielkarte etwa, und nur einen Zentimeter dick. Linda hatte als Reisepunkt eine Lichtung etwas außerhalb Bostons gewählt, die an ein Wäldchen grenzte. Es war besser, glaubte sie, an einem Ort zu erscheinen wo kaum jemanden kam, sollte sie nicht als "Gespenst" erscheinen, sondern aus einem anderen Universum kommen. Welche Hypothese stimmte stellte sich schon bald heraus, überlegte sie.

    "Position der Erde vor einem Jahr, stimmt... Koordinaten korrekt, Systeme auf Grün," murmelte sie. Dann aktivierte sie die Zeitmaschine.

    Das Wurmloch öffnete sich um ihr herum. Und weg war sie.


    Ein Lichtblitz.


    Und Linda war ein Jahr zurück in die Vergangenheit gereist, am gleichen Ort wo sie gestanden hatte.


    Aber etwas stimmte nicht.


    Fortsetzung folgt

    Einmal editiert, zuletzt von Vaalser4 (26. Oktober 2018 um 10:55)

  • Eine neue Story von Vaalser?

    Immer gerne.

    Meine einzige Kritik bis dato: Ich finde du solltest "so genannt" nicht abkürzen.

    Schließlich ist dies ein Erzähltext und nicht etwa wörtliche Rede.

    Einmal editiert, zuletzt von Catriam (28. Oktober 2018 um 10:44)

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