<< Auf dem Weg nach Frankreich >>
Die Riesen wanderten weiter durch die Berge Richtung Genf um von da aus dann weiter nach Lyon zu kommen. Was für die Riesen gemächliches Wandern war, war für einen Menschen normaler größe extrem schnell.
Die Knapp hundert Meter hohen Beine machten entsprechend weite Schritte.
Laura versuchte nach wie vor eine der Brechbohnen zu verkleinern…. Aber ohne sichtlichen Erfolg. DIese Brechbohne war fast genauso groß wie sie selbst!
Vielleicht musste sie sich einfach besser konzentrieren. Oder… oder sie brauchte mehr Motivation?
Aber wie?
Verträumt sah sie hoch und beobachtete ihre beiden riesigen Freunde, wie sie ein paar der vergrößerten Fische aßen.
Eigentlich ganz schön praktisch, alles so verkleinern zu können!
Tian hatte alles was sie brauchten in einem winzigen Beutel dabei.
Obwohl sie tatsächlich nicht viel brauchten. Die beiden waren sowieso recht spartanisch.
Sie verlor sich in dem Anblick, der sich bewegenden Kiefer. SIe stellte sich vor, wie alles zwischen ihren Zähnen zermalmt wurde. Obwohl sie es selbst fast erlebt hatte, konnte sie sich nun kaum noch vorstellen, wie es wohl war, in dieser enormen Mundhöhle zerfetzt zu werden…..
Der Kleine Pascal saß auf der Rückbank der Ford Galaxy und sah aus dem Fenster. Während er die majestätischen Berge betsaunte, hörte er wie seine Eltern leidenschaftlich stritten.
Der Vater war auf dem Beifahrersitz und knitterte an einer alten Landkarte herum. “Komisch. Richtung Genf müsste eigentlich… äh…. ich denke die nächste…”
“Warum willst du nicht einfach GoogleMaps benutzen?” Fragte seine Frau verärgert.
“Schatz. Natürlich aus dem selben Grund warum wir auch kein Navi haben! Willst du unseren Sohn etwa dieser ganzen Strahlung aussetzen?”
“Was redest du da von Strahlung? Alle haben Navis und die haben auch keine Strahlen-Probleme”
“Ach wenn du wüsstest!”
“Willst du sagen ich bin Ahnungslos? Wer hantiert hier die ganze Zeit völlig planlos mit einem Plan herum und hat keinen Plan?”
“Mama! Papa! Da sind Riesen!”
“Siehst du, jetzt Phanstasiert unser Sohn schon wegen deinen Strahlungs-Märchen.”
“Oh, nein, sein Gehirn ist eher schon ganz durcheinander wegen der hohen Belastung!”
“Mama! Papa!”
Beide riefen verärgert: “WAS!”
“Seht mal raus! Da drüben.” Er deutete mit seinem Zeigefinger in eine Richtung.
Als beide in die Richtung schauten, fiel ihnen die Kinnlade herunter. Zwischen den hohen Bergen liefen zwei gigantisch große Personen!
Die Familie, die über die kurvige Serpentine fuhr, war mit ihrem winzigen Wagen fast direkt neben den riesigen Köpfen der Riesen gefahren. Sie hatten einen klaren Blick auf die beiden Kolosse. Offensichtlihc waren es Asiaten.
Plötzlich krachte es laut und ein heftiger Ruck ging durch das Auto.
Sie hatte sich nicht mehr auf die Straße konzentriert…. SIe waren durch die Leitplanke gedonnert und stürzten ab!
“SCHATZ, DIE STRAßE! DIE STRAßE !!!”
“Oh Gott nein!” Rief sie und kniff die Augen zu.
Nur einen Augenblick später dotzte der Wagen auf dem UNtergrund auf. Allerdings viel weicher als erwartet!
Nervös öffnete die Mutter langsam ihre Augen.
Sie waren noch am Leben!
UInd… und sie schwebten?
“Der Riese hat uns gerettet!” Rief der kleine Pascal begeistert.
“Stimmt.” Wunderte sich der Vater, öffnete die Tür und torkelte auf dem weichen UNtergrund, welcher nichts anderes als Tians Handfläche war, und fiel vornüber hin. Ihm war total schwindelig und er wusste nicht wie ihm geschah.
Seine Hände tasteten über den lebendigen Boden. Die Tatsache dass diese Struktur vor ihm aus enorm großen Hautrillen einer gigantischen Hand bestand, konnte sein Gehinr kaum verarbeiten!
Als er aufsah, türmten um die Familie herum 5 Finger hoch auf und über ihnen schwebte das freundliche Gesicht des Chinesen.
“你很幸运 / Nǐ hěn xìngyùn” donnerte seine Stimme mit einem seichten warmen Lufthauch über ihn.
Auch der kleine Pascal stieg aus dem Wagen, als er sihc sicher war das der Gigant freundlich aussah.
Die Mutter, die ihre eingedellte Türe nicht aufbekam, erschrak heftig, als eine riesige Daumenkuppe einer anderen Hand auf ihrer WIndschutzScheibe drückte und eine weiterer Finger ihre Tür aus dem Wagen brach.
Der Daumen und Finger verschwanden wieder und das riesige Gesicht einer chiesischen Frau tauchte über ihr auf.
“我的丈夫. 你抓住了车。非常好 / Wǒ de zhàngfū ǐ zhuā zhùle chē. Fēicháng hǎo”
Sie wusste nicht was diese lauten Worte bedeuten, aber sie klangen freundlich.
Normalerweise wäre sie nie freiwillig aus dem Wagen gestiegen, wenn nicht ihr Sohn schon draußen auf der Handfläche herumtollen würde.!
Langsam und vorsichtig betrat sie die Hand des Riesen und schaute zitternd ängstlich in sein Gesicht.
“是。 穷人几乎陷入了深渊。Shì. Qióngrén jīhū xiànrùle shēnyuān.”
“但是你救了她。我的英雄! / Dànshì nǐ jiùle tā. Wǒ de yīngxióng!”
Laura die die Unterhaltung sehr gut verstanden hatte, lief rot an. Besonders, als Chen Lu sich an Tian schmiegte und ihm auf die Wange küste, während Laura noch in ihrer Hand war und zwischen die beiden Körper geriet.
Aber eigentlich störte es sie gar nicht. Im Gegenteil. Sie genoss es richtig den beiden so extrem nahe zu sein und deren Körperwärme so mitzubekommen.
Schließlich lösten sie sich wieder voneinander und Tian beugte sich herab um die verunfallte Familie auf dem Boden vor seinen Füßen abzusetzen.
Er nahm das Auto mit der freien Hand und stellte es auf dem Boden ab. Die andere Handfläche legte er ausgebreitet auf den Boden damit die kleinen Leute herunter hüpfen konnten, was sie auch sofort taten.
Und anscheinend waren sie auch dankbar, wieder festen Boden zu spüren.
Laura sah von oben aus Chen Lus Hand auf die Kleine Familie herab. Sie sahen so klein aus!
Das ist es! Dachte sie sich.
Ihre MOtivation wäre viel höher, wenn sie versuchen würde Menschen zu verkleinern!
Ob sie wohl einen der drei schrumpfen konnte, wenn sie sich konzentrierte?
Sie musste es unbedingt versuchen.
Laura konzentrierte sich auf den Familienvater. Sie sah ihn intensiv ab, schloss dann die Augen und stellte sich die Materie seines Körpers vor.
Dann befolgte sie genau die Methode die Chen Lu ihr erklärt hatte, bewegte sich entsprechend und stellte sich vor wie die Materie kleiner würde.
Nach einem Augenblick öffnete sie wieder die Augen und prüfte gespannt ob sich was geändert hatte…..
Aber Fehlanzeige.
Der Mann schien noch genauso groß wie vorher.
Mist.
Pascal sah wie der Riese sich wieder erhob und wie diese beiden Giganten so extrem hoch aufragten.
Seine Mutter saß zitternd auf dem Boden und sah ebenfalls hoch. Sein Vater versuchte sie zu beruhigen.
Die beiden Chinesen lächelten und winkten noch einmal freundlich, bevor sie ihre Reise fortsetzten.
Und das war ein Schauspiel!
Die Riesin hob ihr mächtiges Bein an und machte einen Schritt nach vorne, wobei sie - absichtlich um eine gute Szene zu erzeugen - ihren Fuss über die Familie hob. Über diese gleiten ließ um schließlich ein ganzes Stück weiter donnernd aufzutreten.
Alle drei standen für eine gefühlte Ewigkeit unter dieser mächtigen Fußsohle, von der so viel Dreck und Erde herunter rieselte.
Dann folgte das zweite Bein.
Noch eine ganze Weile schauten sie den beiden Giganten nach. Immer wieder erlebte die Erde.
Die Mutter schluckte und fand endlich ihre Stimme wieder : “wow. Was für ein Mann. Das … das war … unglaublich.”
Sie stand auf und ging zu ihrem Mann. Kurz musterte sie ihn und meinte dann mit hochgezogener Augenbraue: “Sag mal. Bist du kleiner geworden?”
“erzähl keinen Quatsch.” wehrte er ab und gab zu bedenken: “unser Auto ist bestimmt Schrott und dir ist klar, das der Riese uns in einem seiner Fussabdrücke abgesetzt hat? Der ist bestimmt fast 2 Meter tief!”
“stimmt. Jetzt wo du es sagst.” Sie realisierte erst jetzt diese Tatsache. Unglaublich dass sie gerade in einem Fußabdruck standen! Sie fühlte sich winzig. Aber sie konnte sich langsam beruhigen.
Das zittern hörte allmählich auf und sie hatte wieder positive Gedanken: “Aber wir kommen schon hier raus.” meinte sie erleichtert.
Genau in dem Augenblick rief jemand in der Ferne im Schweizer Akzent: “Hey sie? Geht es ihnen gut?”
Es war eine ganze Menge Leute dort die sich am Rande des Abdrücke versammelt hatte.
“Ja. Wir sind in Ordnung.”
“Oh was ein Glück! Kommen Sie her! Wir helfen Ihnen hoch….”
Auch Pascals Vater war erleichtert. Er legte seine Hand auf die Schulter seiner Frau….
Komisch.
Irgendwie wirkte diese höher.
Etwas stimmte nicht mit ihm…. Er fühlte sich wirklich ein paar Zentimeter kleiner !
Was war nur los?
Chen Lu hatte das genossen.
Sie hatte gute Laune und war satt von dem Fisch den sie gegessen hatte. Bloß das ihr etwas zwischen den Zähnen stecken geblieben war und sie dass nicht heraus bekam, nervte sie….
Interessiert schaute sie auf die kleine Laura in ihrer Hand, die gerade versuchte in die riesige Bohne zu beissen. Jedoch ohne Erfolg. Die Haut war anscheinend zu dick.
“Sei nicht entmutigt, dass das Schrumpfen noch nicht klappt. Am Anfang dauert es immer eine Zeit, bis man es lernt. Das ist normal.”
Laura wischte sich den Schweiß aus der Stirn und rieb sich dann den Magen: “Ich hab aber so hunger! Was soll ich essen? Kannst du mir helfen? Oder habt ihr noch was anderes?”
Chen Lu kicherte verlegen: “Ich habe noch einen anderen Vorschlag für dich.” Sie nahm die Bohne von Laura langsam hoch. “Ähm. Ich habe noch ein paar Reste Fish zwischen den Zähnen, die ich nicht weg bekomme…. und du hast hunger und bist klein…. ähm… Kannst du vielleicht für mich diese Brocken entfernen? Du kannst dann alles essen, was du findest.”
Sie steckte die Bohne in ihren Mund, zerkaute diese und präsentierte Laura dann die zermalmen Überreste. “Und natürlich das hier.”
Chen Lu fragte sich, ob das vielleicht etwas zu überzogen war.
Und tatsächlich fühlte sich Laura etwas gedemütigt…. aber…. da war wieder dieses Gefühl. Besonders als sich dieser gigantische hübsche Mund vor ihr auftat. Der so monströs gefährlich wirkte… und dennoch wie ein Ort der Geborgenheit war? Sie erkannte das sie sich danach sehnte dort hinein zu gehen.
Aus dem Mund eines anderen Essen?
Aber es war Chen Lu.