Das babylonische Ritual, Kapitel 10

  • Kapitel 10

    Sie randalierte weiter. Gebäude verendeten unter ihre massiven Füssen, Bäume knackten, Straßen wurden zu Schutt worüber keiner mehr gehen konnte, Menschen starben wie die Fliegen. Als dann der Großteil von Bostons Zentrum zerstört war, sah die Blondine sich um. Sie fand schnell das, wonach sie suchte.

    Ihr Arbeitsplatz.

    Die Bibliothek von Boston.

    Obwohl Katja ihren Job nicht hasste, entschloss sie sich, den Ort trotzdem zu vernichten. Wenn sie da ein Buch finden konnte um sich riesig zu machen, konnte irgendjemand anders das ja auch. Und das letzte, was sie wollte, war einen Konkurrenten. Also ging sie zur Bibliothek und stampfte drauf.

    Die Bibliothek, mit ihrer enormen Büchersammlung, fiel unter den Riesenfüßen Katjas in sich zusammen und zerbröselte. Bücher wurden zermatscht, die Studenten da drin wurden getötet, genauso wie Katjas Kollegen und Professoren die, muss man sagen, nie gemein zu ihr gewesen waren. Aber das interessierte Katja nicht. Sie war, dank ihrer Größe und den Erfahrungen in den letzten Tagen, zur Egoistin geworden. Also vernichtete sie die Bibliothek und tötete die Leute da drin.

    Als das Gebäude zu Schutt zertrampelt war, sah Katja zufrieden auf ihre Handarbeit (eher Fußarbeit) herab. Da würde keiner mehr alte Bücher lesen!

    Sie wollte weitermachen mit der Bestrafung Bostons als sie auf einmal schmerzhafte Stiche über ihren gesamten Körper füllte. Katja sah etwas über ihren Kopf bewegen und wusste, was es war.

    Raketen.

    Die Armee war da.

    Kampfflugzeuge schossen ihre Munition auf sie während sie wie die Hornissen um Katja herumschwirrten. Und auf den Boden rollten Panzer auf sie zu über die wenigen noch intakten Straßen. Sogar ein Schiff, möglicherweise ein Zerstörer, kam an über den Charlesfluss. Es dauerte nicht lange bevor es ihre Kanonen auf die Riesin abfeuerte, genau wie die Panzer.

    Obwohl riesig, verwundeten die Raketen Katja. Es schmerzte als ob man brennende Zigarettenstummel auf ihrer Haut drückte und hier und da wurde ihre Haut aufgerissen. Blut lief ihre langen Arme und ihr Rücken herunter und Katjas Beine zitterten als die Raketen sie dort ebenfalls trafen.

    Sie zog sich zurück, ihre Augen mit den Armen schützend. Sie ging vom Fluss weg um so außer Reichweite des Zerstörers zu gelangen. Aber die Flugzeuge waren zu schnell für sie.

    Katja geriet in Panik. In ihrer Arroganz hatte sie nicht damit gerechnet, dass die Armee sie töten wollte, und jetzt wurde sie mit Waffen welche ihr tatsächlich umbringen konnten angegriffen. Bomber und Kampfflugzeuge waren schneller als sie. Sie schlug nach eins, aber es war wie nach einer Fliege im Flug schlagen um sie zu erwischen. Möglich, aber mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit.

    "Haut ab!", rief sie, blutend, aber das hatte natürlich keinen Zweck. Die Raketen ausweichen war ebenfalls schwer, da sie noch schneller als die Flugzeuge flogen. Erfahrene Piloten schossen auf sie und ihr großer Körper konnte man ja auch kaum verfehlen.

    Streifen aus Rauch und Feuer, winzig für Katja aber klar in der Luft zu sehen, wurden von den Raketen hinterlassen auf ihrem Weg. Die Angriffe schmerzten höllisch und die Geräusche der Explosionen verängstigten ihr noch mehr.

    Katja bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. Würde es so enden?

    Wieder ein "PUFF!". Sie fühlte sich einen Moment lang leicht im Kopf. Aber die Stiche und Explosionen hatten aufgehört, der Schmerz ließ nach. Langsam und vorsichtig nahm sie ihre Hände weg vom Gesicht und öffnete ihre Augen.

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