Die Britische Riesin 2, Kapitel 10

  • Kapitel 10

    Die Zeit drehte sich augenblicklich zurück. Aber ich wusste, dass etwas nicht stimmte.

    "Hast du Spaß?"

    Meister Hippolytus stand vor mir. Auf einmal.

    "Wie?" Ich konnte nicht mehr sagen. Er sollte in Afrika sein.

    "Und was soll das Ganze hier, junge Dame?" fragte er.

    Scheiße. Mir wurde heiß und kalt. Ich hatte die Arschkarte gezogen. Wenn er mich "junge Dame" nennt, ist er wütend. Das konnte ich auch in seinen Augen sehen.

    Es fiel mir keine Antwort ein. Ich sah ihn nur erschrocken an.

    "Hast du etwa gedacht, dass ich nicht wusste, was du vorhattest, hm? Ich habe deine Gedanken gelesen. Ja, richtig, junge Dame, ich habe meine Telepathie auf dich angewendet. Und das mit gutem Grund. Du solltest dich schämen!" bellte er.

    "Aber... du... Tansania...", stotterte ich.

    "Nein, erst nächste Woche. Das habe ich nur vorgetäuscht, um zu sehen, was du anstellen würdest. Und ich bin gar nicht froh darüber, junge Dame, gar nicht...".

    "Aber Meister, ich habe doch dafür gesorgt, dass alles wieder gelöscht würde. Dieser Zeit-zurückdrehspruch. Es ist nichts passiert...".

    "Nein, weil ich, und nicht du, die Zeit zurückgedreht habe. Und obwohl dein Spruch gewirkt hätte, will das noch lange nicht sagen, dass du einfach alles machen kannst, was du willst. Was, wenn er nicht funktioniert? Oder du einen Unfall erleidest oder gar getötet worden wärst? Was glaubst du, was die anderen Magier denken, wenn du andauernd die Zeit zurückdrehst? Ja, das wissen sie. Das wissen wir alle!"

    Scheiße. Das hatte ich nicht geahnt, dass Meister und die anderen es wissen, wenn man einen Zeit-zurückdrehspruch anwendet.

    "Ich glaube, du brauchst eine Lektion, junge Dame," sagte Meister.

    Meister Hippolytus machte eine Handbewegung, und das Nächste, was ich wusste, war das ich in ein Gebüsch aus dicken, stinkenden Haaren gefangen saß. Ein ekelhafter Geruch überwältigte mich. Es dauerte etwas, bis mir klar wurde, wo ich war.

    Auf den Rücken eines Straßenhundes.

    Und ich war in eine Laus verwandelt!

    Obwohl ich immer noch wie ein Mensch denken konnte, war mein Körper der eines dieser blutsaugenden Schmarotzer. Meister Hippolytus ließ mich auf eine -für mich jetzt- riesige Kreatur sitzen, da ich ja offenbar soviel Spaß hatte neben Megan als Riesin. Eine winzige Laus auf den Rücken eines ungewaschenen Straßenhundes.... Und das Einzige, was ich tun konnte, war abwarten bis Meister mich zurückholte. Jeden Tag musste ich Hundeblut trinken und dieser entsetzliche Geruch erdulden. Und eine Laus zu sein, war einfach schrecklich. Ein ekelhaftes kleines Krabbeltier. Brrr!

    Nach einer Woche war es dann endlich vorbei. Es war schrecklich gewesen. Meister grummelte mich noch zwei Tage an bis er dann tatsächlich nach Afrika ging. Aber nicht, bevor er einen magischen Handschuh hinterließ, der zum Leben kam und mir immer dann eine Ohrfeige gab, wenn ich einen Zauberspruch wirkte. Deshalb, um die Zeit um zu kriegen bis Meister Hippoltyus wieder da ist, habe ich diese Geschichte aufgeschrieben.

    Na ja, der Spaß war es wert....

    ENDE

    Einmal editiert, zuletzt von Vaalser4 (13. Dezember 2017 um 16:23)

  • Kam bisher nicht dazu das Ende zu lesen. Etwas in der Art habe ich mir schon gedacht.


    Aber Hippolytus muss einen Teil der Schuld auch selbst tragen...

    Seine ursprüngliche Lektion mit Megan hat Angelas Besessenheit für das Thema schließlich erst ausgelöst. ;)

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