Das Gas, Kapitel 13

  • Kapitel 13

    Tanja wuchs mit Hochgeschwindigkeit. Zuerst, daheim im Badezimmer, war sie nur ein paar Zentimeter pro Minute gewachsen, später ein paar Meter. Aber nun wurde sie jede Sekunde dutzende Meter größer. Tanja expandierte wie einer Explosion. Ihre Füße wälzten Bäume, Autos und ganze Gebäude platt, so schnell breiteten sie sich aus. Ihre Fersen brachen durch den Asphalt als ob sie Eisbrecher waren und der Asphalt nur dünnes, zerbrechliches Eis. Ihre mächtigen Arme waren schon bald breiter als die Highways, und ihren Kopf ragte immer höher in die abendliche Luft.

    Innerhalb einer Minute war Tanja schon über einen Kilometer groß. Zwei Minuten später maß sie mehr als vier Kilometer. Die Riesin konnte in der Ferne die Sonne untergehen sehen, obwohl sie das schon vor zehn Minuten in Memphis getan hatte. Und sie wuchs immer noch.

    Nach zwei weiteren Minuten stoppte Tanja's Wachstum. Sie maß ganze zehn Kilometer!

    Die jetzt wahrlich gigantische giga-Riesin sah sich mit den Händen auf den Hüften Memphis an. Die Stadt lag vor ihr wie auf einer Karte gezeichnet. Memphis war nun weniger als eine Spielzeugstadt für sie, die höchsten Wolkenkratzer reichten ihr kaum bis an die Knöchel. Ihr kleiner Zeh überragte schon ein ganzes Hochhaus, und mehrere Menschen konnten auf dessen Nagel gleichzeitig Federball spielen.

    Tanja hob einer ihrer gigantischen Füssen und stampfte damit kräftig auf den Boden. Memphis wurde getroffen durch was man am besten als ein gewaltiges Erdbeben jenseits der Richterskala umschreiben kann. Jedes Gebäude, jeden Baum und jedes Auto flog mindestens ein paar dutzend Meter in die Luft um danach wieder auf den Boden zu landen, völlig zerstört. Tanja grinste spöttisch als sie die kleinen Rauchwolken sah, die sich um ihre Füße herum bildeten. Mit nur einmal stampfen, sonst nichts, hatte sie eine ganze Stadt verwüstet. Wenn sie jetzt keine Göttin war, wann dann?

    "Vergiss den Tempel," dachte sie. So ein winziges Gebäude konnte ja jetzt kaum ihr kleiner Zeh umfassen, wenn es schon nicht in sich zusammenfiel wenn sie ankam. Tanja ging Richtung Sonnenlicht, da sie sehen wollte, was sie alles mit ihrer neuen Größe anstellen konnte. Nicht, dass sie dachte das die Dunkelheit sie wieder schrumpfen ließ, das war ja auch nicht so in der Gefängniszelle gewesen, aber Tanja wollte halt alles genau sehen.

    Ganze Nachbarschaften zertretend, Fußabdrücke groß wie Seen hinterlassend, und Erdbeben verursachend welche die Erde bewogen als ob es die Matratze eines Wasserbetts war, lief die zehn Kilometer-Riesin gen Westen.

    Die zehn Kilometer große Kolossin plättete ganze Dörfer mit nur einem Schritt. Ihr riesiger Fuß bedeckte sie vollständig, jedes von Menschenhand erschaffenes ergab sich augenblicklich ihrer Masse. Straßen, wenig mehr als dünne Fäden für Tanja, wurden tief im Boden gepresst als sie darüber lief, mitsamt Verkehr.

    Ein Park war für sie wie kitzelndes Moos unter ihrer Fußsohle, einen Teich wie ein Wassertropfen. Sie legte sich hin, hob einen ihrer jetzt wahrhaftig gewaltigen Titten hoch wie nichts und ließ diese auf einen Hügel herab prallen. Ein Erdbeben das drei Dörfer in der Nähe zerstörte und unzählige Bäume entwurzelte folgte. Der Hügel war weg, stattdessen klaffte da nun ein Loch so groß wie ein kleiner See.

    Tanja, zum Sonnenlicht gehend, zog einen Pfad der Verwüstung durch Städte, die Bauwerke zertretend und Wolkenkratzer zerbröselnd wie dünne, fragile Kristalle. Es interessierte ihr nicht. Zivilisation existierte nicht mehr für Tanja. Nur sie war wichtig. Na, nicht ganz, da die Riesin Verehrung verlangte. Also wollte sie die Welt etwas zeigen.

    Die Giga-Riesin riss ein ganzer Berg aus den Boden. Mit ein großer, unirdischer Krach gab die Erde es her, unzählige Tonnen Dreck und Stein regneten herab. Die ganze Welt sah entsetzt zu als die mächtigen Bizeps der Riesin sich mit fast göttlicher Kraft wölbten und aufquollen als Tanja den pyramidenförmigen Berg immer höher hob. Als der Berg gegen ihre Brüste stieß wackelten diese nur ein bisschen als Antwort. Dann, mit einem gewaltigen Schub hob Tanja den Berg hoch über ihren Kopf.

    "ICH BIN EINE GÖTTIN!" rief sie. "Keiner ist stärker als ich. Ihr Menschlein da unten, sieht mich an! Ich hebe hier ein ganzer Berg über meinen Kopf! Ich kann damit eine ganze Stadt zermalmen indem ich ihn drauf werfe! Ich zertrete ganze Dörfer als ob es kleine Pappdosen sind! Ab jetzt habe ich hier das Sagen. Und wer sich mir widersetzt...".

    Bösartig grinsend warf Tanja den Berg auf einer Stadt. Die wurde ganz zerstört als das riesige Gestein sie unter sich begrub.

    Tanja fegte ihre Hände ab und lächelte. Das war eine Lehre für diese Milben da unten. Sie, und nur sie, hatte jetzt das Kommando.

    "Genug für heute,"dachte sie, legte sich hin und plättete ein paar Orte in ihrer Nähe. Es wurde ja bald wieder dunkel, und Tanja war müde.

    Das Licht der Venus erschien wieder. Aber es geschah nichts. Das Gas war verbraucht. Deshalb wuchs Tanja nicht mehr als die Venus auf ihren mächtigen Körper schien. Zehn Kilometer groß, das machte aus Tanja eine wirklich gewaltige Riesin, eine Göttin der Muskeln und Schönheit, und die Menschheit hatte keine andere Wahl als mit ihr zu leben, und sich ihren Willen zu beugen.


    ENDE (?)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!