Riesin Loryelle in Griechenland

  • Der alte Doron kam wieder zu sich…. Er lag auf dem harten Steinboden und sein Schädel tat ihm mächtig weh…
    Was war passiert?
    Er setzte sich auf und schaute sich um… er war auf dem kleinen Marktplatz… und vor ihm…. war eine unübliche Szene.
    2 Frauen knieten trauernd vor den völlig zerquetschten Körpern ihrer Männer.
    Die zertretenen Soldaten!
    Die Riesin!
    Alles kam ihm wieder in den Sinn.
    “Oh nein. Hoffentlich ist weiter nichts schlimmes passiert!”
    Neugierig und nervös sprang er auf und lief den Sandalen-förmig leicht eingedrückten Pflastersteinen hinterher.

    Tabitha hatte alles gesehen und gehört.
    Ihr wurde so schlecht dass sie sich übergeben musste, als sie sah wie der Kopf des Hauptmanns zerdrückt wurde!
    Aber sie wusste dass er dieses Schicksal verdient hatte!
    Als sie dann noch die Anweisungen der Riesin und ihr Ultimatum hörte, handelte sie sofort. Sie sprach sofort jeden auf der Straße an der ihr begegnete und gab die Worte der großen, weisen Loryelle wieder.
    Die Leute nickten ihr nur zu und schienen ebenfalls direkt handeln zu wollen…
    Dann tauchte ein bekanntes Gesicht auf: “Doron! Sei gegrüßt! Gut dich zu sehen. Die Riesin….”
    “Kämpft man gegen sie?” Fragte er unterbrechend.
    Tabitha nickte traurig. “Ja in der Tat. Aber ich glaube sie schafft es die Kämpfe zu unterbinden. Die hat….”
    “Ich werde zu ihr gehen! Wahrscheinlich kann ich für sie sprechen!” Unterbrach er erneut.
    “Für sie sprechen? Ich weiß nicht ob das eine gute Idee ist… sie kann viel besser für sich selbst reden und….”
    Er hörte gar nicht zu, sondern lief schleunigst in Richtung Riesin….
    Gerade als er um die Häuser-Ecke bog, sah er für einen kurzen Augenblick die ledrige Sohle einer riesigen Sandale über sich und wusste was das bedeutete….
    Er war sofort Matsch als Loryelle auftrat!
    Tabitha hielt sich schockiert die Hand vor den Mund. “Warum hatte er nur so voreilig gehandelt?” Die große Loryelle hatte ihn anscheinend sofort für seine falsche Denkweise bestraft.
    “Schnell Leute! Erweisen wir ihr die gebührliche Ehre! Vielleicht können wir sie besänftigen!”

    Sofort begannen etliche Frauen und vereinzelt auch Männer, Blumen auf die Straße vor die Füße der Riesin zu werfen und sich vor ihr zu verneigen….
    Loryelle konnte das von oben gut beobachten. Es war irgendwie eine nette Geste, aber dadurch wurde es wieder schwerer durch die engen Straßen zu laufen…. (Mal abgesehen davon dass der zermatschte Körper von dem Mann den sie zertreten hatte, an ihrer Sohle hängen geblieben war, und bei jedem Schritt unter ihrer Sandale knartschte)...
    Überall liefen plötzlich Leute herum und warfen Blumen….
    Wer hätte geahnt, das einige Leute doch so schnell auf ihre Anweisung reagieren würden?
    Aber es konnte ganz schön aufhalten...
    Und das Militär war sicher bald schon unterwegs....

  • Platz da ihr braven Bürger, ihr habt mein Wohlwollen, doch heute ist es noch nicht soweit, mich als eure Göttin willkommen zu heißen. Zuerst muß die Botschaft in alle Himmelsrichtungen getragen werden, dass Loryelle die weise, die göttliche aus dem Himmel herab gestiegen ist, um euch zu regieren und zu beschützen und mit Ihrer Weisheit eurer aller Leben zu verbessern.

    Au ja, das klang gut. Zumindest im Moment. Der aktuelle Herrscher würde daran wohl nur wenig Freude haben, aber diesem Problem würde ich mich später stellen. Zuerst musste ich...

    Eine brennende, etwa golfballgroße Kugel schlug neben mir in ein Haus ein und riß ein riesiges Loch in selbiges. Erschrocken fuhr ich herum. Verflixt! Die Verstärkung war eingetroffen und sie hatten Katapulte mitgebracht. Zwar waren sie noch etwas entfernt, aber ich war offebar bereits in Reichweite ihrer Geschosse. Hört auf! Eure Bürger sind auf den Straßen, ihr wollt doch nicht...

    Eine weitere Salve verfehlte mich knapp. Die Kugel schlug in die Straße ein, zerstörte das Pflaster und riß einige Passanten nieder, die schwer verletzt liegen blieben.

    Diese Katapulte konnten auch mir gefährlich werden. Daran hatte ich keinen Zweifel. Hastig wägte ich meine Optionen ab. Angreifen und riskieren verwundet zu werden oder mit großen Schritten davoneilen und zahllose Passanten unter meinen Füßen zerquetschen. Ich fand beides nicht verlockend, doch hier zu bleiben war auch keine Lösung. Ich konnte drei Katapulte sehen, jedes benötigte etwa eine Minute beladen zu werden. Wenn ich schnell war, könnte ich...

    Ein dumpfer Schmerz fuhr mir durch die Brust. Eines der Geschosse hatte mich wohl getroffen. Mein Herz raste. Alles drehte sich und mir wurde ein Moment lang übel. Ich ging in die Knie.
    Doch so schnell der Schmerz gekommen war, verebbte er wieder. Ich sah auf meine Brust. Ein Loch war in mein weißes Kleid gebrannt, darunter ein blauer Fleck, wie von einer Quetschung, der aber immens schnell wieder verheilte. Noch etwas fiel mir auf: Das Amulett leuchtete wieder! Ich ahnte bereits, was das bedeutete und der Effekt ließ nicht lange auf sich warten. Ich wuchs.

    Ich beobachtete meine Hand mit der ich mich auf dem Boden aufstützte. Sie wurde immer größer. Meine Finger wurden länger, durchschlugen Marktstände und Hauswände. Ein Gebäude stürzte ein. Zwei fliehende Passanten verschwanden unter meiner wachsenden Hand und im aufwirbelnden Staub.

    Meine Füße wuchsen ebenfalls. Häuser wurden von meinen wachsenden Sandalen niedergerissen.

    Als mein Wachstum stoppte war ich etwa 60 Meter groß. Meine Füße waren jeweils fast 9 Meter lang und etwas mehr als 3 Meter breit und standen auf einem Trümmerberg von niedergerissenen Häusern. Schmale Gassen würde ich von nun an meiden müssen. Ich war jetzt etwa drei mal so groß wie zuvor. Menschen waren für mich nur noch etwa 5 cm groß. Als ich mich zu voller Größe aufrichtete, war die Aussicht einfach atemberaubend...

  • Die Befehlshaber im Hafen, hatten sofort auf die Botschaft von Hermes reagiert.
    Sie zogen ein paar der Kriegsgeräte ab und schickten sie in die Stadt. Eine eher ungewöhnliche Vorgehensweise, weil es sich mehr um Artillerie handelte…. aber schließlich mussten die Katapulte erst einmal in eine gute Schussposition gebracht werden.
    Zusätzlich schickte der Kommandant noch mehrere Krieger und Söldner-Truppen los.
    Hermes erblickte eine merkwürdige Truppe mit schwarzen Rüstungen im Hintergrund. Er zeigte mit dem Finger auf diese und fragte den Kommandanten wer diese seien.
    “Hast du noch nie von Achilles und seinen tapferen Kriegern gehört?”
    Der Bote schüttelte neugierig den Kopf. “Das sind Achilles Männer?”
    “In der Tat. Die besten Krieger die wir haben. Der König ließ sie extra für den Kampf gegen Troja holen… Aber wie es aussieht, muss sich dieser Kampf noch etwas verzögern.”
    “Manche Leute munkeln, die Trojaner hätten die Riesin geschickt um den Kampf zu verhindern” Meinte Hermes fast im Flüsterton.
    “Wer weiß. Aber sie werden keinen Erfolg haben. Niemand hat eine Chance gegen die Stärke der griechischen Armee!”

    Tabitha war außer sich vor Freude!
    Die Riesin stapfte vorsichtig durch die Gassen, achtete darauf auf niemanden zu treten. Rücksichtsvoll setzte sie einen Fuß vor den anderen und trat dabei wohlwollend auf die vielen Blumen, die die Leute vor ihr auf die Straße warfen.
    Loryelle hatte gesagt sie sei mit friedlichen Absichten gekommen… um ihre Leben zu verbessern!
    Hatte sie von den schlimmen Machenschaften des bösen Königs Agamemnon gehört?
    Ein König der lieber tausende Menschen im Krieg sterben ließ, als sich um die Bedürfnisse der Menschen zu kümmern?
    Ein Mann der Krieg führte nur um sich zweifelhafte Ehre anzuhäufen?

    Jetzt würde alles besser werden, dachte sich Tabitha entzückt…
    Ausgerechnet in diesem Moment, machte es einen dumpfen Schlag!
    Etwas großes bretterte durch eine Hauswand. Steine und kleine Brocken wurden zersprengt und eine Wolke aus Staub breitete sich aus.
    “Oh nein! Das darf nicht wahr sein!” Brüllte Tabitha und riss erschrocken die Augen auf.
    Weitere Geschosse kamen bedrohlich aus dem Himmel gefallen.
    Plötzlich war wieder Panik.
    Die Leute schrien und rannten…. doch diesmal aus einem anderen Grund.
    Eine Frau rannte in ein Haus um dort Schutz zu finden, fand dort jedoch den Tod, als eben dieses Haus von einer weiteren Kugel zerfetzt wurde.
    Mehrere Häuser wurden durch die Katapulte zerstört, bevor die Riesin schließlich getroffen wurde. Tabitha konnte sehen wie Loryelle vor Schmerzen zusammen zuckte und sich krümmte. Mit ihren großen Händen stützte sie sich am Boden ab.
    War sie doch eine sterbliche?
    Jedenfalls hielten die Schmerzen nicht lange an. Sie konnte beobachten wie die Wunde sofort heilte und …. die Riesin dann weiter wuchs!
    Anscheinend war Loryelles Zorn geweckt.
    Denn sie wurde so unglaublich groß… und … durch ihr Wachstum starben sogar Bürger die sich nichts zu schulden hatten kommen lassen!
    Acelya eine alte bekannte von Tbaitha wurde unter der mächtigen Hand zerquetscht. Im selben Augenblick erwischte es auch einen Mann, der unter Loryelles nun noch größere Sandalensohle geriet.
    Beide starben recht schnell.
    Aber sie wuchs noch immer…. dadurch wurden sogar die Fassaden einiger Häuser eingerissen!
    Als die mächtige Loryelle zu voller Größe aufstand, stockte Tabitha der Atem!
    Es war ein so unvergleichlicher Anblick!
    Aus den Trümmern und der Staubwolke ragte sie nun wie ein Turm hervor.

    “Ha! Wir haben sie getroffen!” Meinte der Kommandant triumphierend. “Und es reißt sie nieder! HAHAHA !!! Ich sagte doch niemand kann sich uns widersetzen!”
    Hermes war da eher skeptisch. Er hatte ihre Macht bereits einmal gesehen….
    Und er sollte recht behalten.
    Die RIesin stand wieder auf… und diesmal noch größer!
    In ihrem Gesicht war nun ein noch stärkerer Ausdruck,
    Hermes tippte dem Kommandanten auf die Schulter: “Nun. Ich denke ihr habt euch zu früh gefreut. Es sieht so aus als würde dies Riesin nur noch mächtiger.”
    Der Befehlsahber schaute ungläubig aus der Wäsche. “Das kann nicht sein.”
    Dann wandte er sich an einen Unteroffizier: “Schnell schickt noch mehr Katapulte… noch mehr Truppen.”
    Und dann wandte er sich an Hermes: “Schnell! Geh zum König und berichtete ihm von all dem hier. Wir benötigen Order.”
    Wieder rannte er los. DIesmal in Richtung Palast.
    “Dieser Nichtsnutz!” redete er mit sich selbst während er lief. “Die Waffen die den Feind stärker machen setzt er noch mehr ein! Wie kann man nur so dumm sein!”

    Loryelle hatte einen kurzen Augenblick der Ruhe. Als sie gewachsen war, hatte sich die Perspektive für sie erneut geändert. Die Häuser und Straßen waren nun noch kleiner. Die Häuser waren so klein, dass sie nun in der Lage war die kleineren Häuser mit ein oder zwei Tritten dem Erdboden gleich zu machen, wenn sie das denn wollte.
    Von hier oben hatte sie auch einen noch besseren Überblick über die wirklich schöne antike Stadt.
    Im Hafen tummelten sich wirklich etliche Schiffe.
    Hauptsächlich Kiregsschiffe (Trieren)

    Und sie konnte etliche EInheiten der Armee sehen. Tausende Soldaten!
    Es sah wirklich alles danach aus, als ob irgendein Krieg, voll im Gange wäre.
    Und sie war mittendrin!

    Tabitha nahm ihren Mut zusammen und wagte sich näher an die Göttin heran. Sie berührte sie an einem ihrer Zehen um auf sich aufmerksam zu machen: “Bitte, oh große Loryelle! Bitte sei nicht zornig auf die Bürger der Stadt. Wir haben mit diesem Angriff nichts zu tun! Der König und seine Leute sind Unholde und haben keinen Respekt.
    Sie verdienen eine Bestrafung, aber bitte nimm diese Entschuldigung von uns Bürgern an.”

    Wie würde die Riesin reagieren?
    Bis zum Stadtrand war es noch ein ganzez Stück... und in der Stadt herrschte mehr und mehr Panik unter den Zivilisten, wodurch die Gassen und Straßen wieder verstopfter waren. Und als ob das nicht übel genug wäre, waren auch noch die Militärs im anmarsch....

  • ((An tomatoe: Wie Tabitha Loryelles Verhalten völlig falsch deutet ist irgendwie putzig. Was ist denn aus dem Weisen geworden?))


    Cygnus hatte nicht ohne Genugtuung gesehen wie die Riesin den Kommandanten der Garde "hingerichtet" hatte, doch er hätte nicht gedacht das die angeforderte Verstärkung die eigene Hauptstadt danach binnen Minuten in ein Kriegsgebiet verwandeln würde...
    Gerade als er einem greisen Mann aus einem, durch einen Katapulttreffer nun einsturzgefährdetem, Haus geholfen hatte riss ihn eine heftige Erschütterung fast von den Füßen. Ein kurzes Herumwirbeln später sah der Söldner den Grund dafür in der übernächsten Straße: Offenbar hatte ein Geschoss einen Vollstreffer gelandet und die Riesin in die Knie brechen lassen, ein weiteres Indiz dafür das sie sich lediglich als Göttin ausgab, dennoch war sie entschieden zu mächtig um den Streit mit ihr zu suchen...
    Dann stockte Cygnus Herzschlag für einen Moment.
    Die Wunde heilte, die Riesin richtete sich langsam auf, zuerst glaubte der Söldner an eine Täuschung, aber nein:
    Sie war gut dreimal so groß wie zuvor und ihr Empörung zeigender Gesichtsausdruck konnte nichts Gutes bedeuten...
    Er schickte ein Stoßgebet an Poseidon.

    Einmal editiert, zuletzt von Catriam (22. Dezember 2020 um 11:05)

  • Als erstes würde ich mich um die Katapulte kümmern. Diese schossen noch immer, trafen jedoch bestenfalls meinen Oberschenkel und die Geschosse waren bereits zu klein, um mir noch ernsthaft zu schaden. Lästig waren sie aber allemal. Außerdem prallten sie von mir ab und richteten einges an Schaden in der Stadt an. Das mußte aufhören!

    Weitere Wachstumsschübe blieben vorerst aus.Ob das Medallion Zeit brauchte, um sich irgendwie aufzuladen? Oder reagierte es nur auf akute Bedrohungen meiner Person? Wenn ja, würde ich wohl nicht mehr weiter wachsen. Katapulte waren wohl so ziemlich das bedrohlichste Kriegsgerät, was es zu der Zeit gegeben hatte. Wenn also nicht gerade eine echte Göttin aus dem Himmel stieg, mir Zeus höchst persönlich Blitze entgegen schleuderte, oder sich irgend eine andere mythologische Kreatur blicken lies, die man aus schlechten Filmen kannte, war ich wohl jetzt relativ unangreifbar.

    Die Katapulte waren in meinen Maßstäben vielleicht gerade mal 7 Meter weg. Doch es ergab sich bereits das erste Problem mit meiner neu gewonnen Größe. Wie dort hin kommen? Dieses Stadtviertel war sehr Dich bebaut und die meißten Gassen waren hier bereits zu schmal für meine Füße. Ich würde ein paar Häuser zertreten müssen, wenn ich hier weg wollte. Doch wie wählt man aus, welche Häuser man zerstört, wenn man die Besitzer nicht kennt? Lieber kleine Häuser zertreten, um wenger Schaden anzurichten... die vielleicht ärmeren Familien gehören und die vielleicht kein Geld besaßen das Haus wieder aufzubauen? Oder größere Häuser der vermeintlich Wohlhabenden? Leute bestrafen, die sich vielleicht mit harter Arbeit etwas aufgebaut hatten?
    Wenn ich mich weiter so verrückt machte, würde ich nur Migräne bekommen.
    Wie sagte mein Vater immer? Wenn Du was im Leben erreichen willst, weniger denken und mehr handeln. Ich wußte nicht, ob er den Spruch in dieser Situation auch empfohlen hätte, da er an sich ein sehr friedliebender, sozialer Mensch war, aber es war das beste, was mir derzeit einfiel.

    Also stapfte ich los. Häuser stürzten ein. Mal große, mal kleine. Menschen, die zwischen Häusern herumirrten und eine unglückliche Route für ihre Flucht gewählt hatten, landeten ebenfalls unter meinen Füßen. Ich überließ es schlicht dem Zufall, beziehungsweise meiner natürlichen Schrittlänge. Sollte das Schicksal entscheiden, wer oder was unter meine Füße geriet. Er würde es schon verdient haben. Ich sah gar nicht mehr nach unten, was und wer da unter meinen Füßen verschwand, sondern fixierte nur mein Ziel - die Katapulte.

    Als ich nach etwa einem Dutzend Schritten vor Ort war, hob ich demonstrativ meinen rechten Fuß hoch über das erste Katapult und trat mit voller Wucht darauf. Es zerbarst in tausend Einzelteile. Die Erde bebte. Einige Soldaten wurden von ihren Füßen gerissen. Der Soldat der das Katapult bedient hatte, versuchte wegzurennen. Ich trieb ein grausames Spiel mit ihm. Ich hob meinen Fuß und hielt ihn dicht über dem armen Mann in der Luft, so dass er immer im Schatten meiner Sandale stand, die über ihm schwebte. Wenn er beim Laufen die Richtung wechselte, folgte ihm mein Fuß. Als ich Gefahr lief, dass er mir entkam, trat ich zu und zerquetsche ihn unter meiner Sohle. Mmmmh! Das fühlte sich gut an. Ich ertappte mich dabei wie ich sadistisch grinste.
    Die anderen Katapulte räumte ich ebenfalls aus dem Weg. Weitere Soldaten gerieten unter meine Sandalen... nicht immer nur zufällig. Besonderen Spaß hatte ich noch mit einem Fackelträger. Ich twistete ihn aus wie eine Zigarette.

    Verdammt! Was tat ich da? Was war mit mir geschehen? Ich löschte hier echte Menschen aus. Leute, die eine Familie hatten. Die nur Befehlen gehorchten... und es machte mir... Spaß!? Ja, ich fühlte mich gut... ich fühlte mich mächtig... aber so durfte ich nicht sein. Das war unmenschlich! Veränderte das Medallion meine Persönlichkeit? Oder war dieser Wesenszug schon immer in mir gewesen?

    Eines wußte ich bestimmt, ich durfte nicht weiter wachsen - um meiner Seele willen nicht! Würden Menschen für mich nur noch so klein wie Ameisen sein, würde ich jedweden Bezug zu den kleinen Lebewesen verlieren. Wer machte sich schon groß Gedanken über Ameisen, die zufällig unter seine Füße gerieten oder wer käme je auf die Idee mit Ameisen etwas auszuhandeln? Ich war da keine Ausnahme. Schließlich wußte ich, was ich mit Ameisen bei mir zuhause machte, die sich in mein Haus verirrt hatten... das durfte hier nicht geschehen! Es waren Menschen!

  • Mit aller Macht, versuchte Tabitha auf sich aufmerksam zu machen, aber es nützte nichts. Anscheinend war die Riesin zu sehr von der ihrer Bombardierung durch die Katapulte abgelenkt.
    Zurecht!
    Weinend sackte sie in sich zusammen und heulte verzweifelt vor sich hin, während überall um sie herum große Felsbrocken niedergingen, Menschen schrien und Häuser zerstört wurden.
    Schließlich machte Loryelle einen Schritt vorwärts.
    Tabitha wurde aus ihrer Selbstbemitleidung gerissen, als sich vor ihr etwas großes tat….
    Loryelles langes Bein, erhob sich auf atemberaubende weise!
    Die riesige Sandale schob sich erneut über sie Tabitha.... Doch diesmal war sie noch größer! Es geschah wie in Zeitlupe!
    Sie konnte jedes Detail in der Sandalensohle ausmachen. Sah ein paar zerquetschte Körperteile die noch daran klebten… sah und spürte teilweise sogar einige der herabfallenden kleinen Brocken.
    Dann donnerte der Fuß laut und ohne Rücksicht auf ein Haus. Staubaufwirbelnd wurde das Gebäude zerfetzt!
    Sie war wirklich extrem mächtig! Dachte sich die Kleine, wusste aber gleichzeitig keinen Rat mehr….
    Es sah alles nach einer kompletten Katastrophe aus!


    “Mama!” Heulte der kleine Junge, als die Schläge und Donner draußen immer lauter wurden. “Was passiert draußen?”
    “Ich weiß es auch nicht… aber ich denke es wird Zeit für uns zu gehen.” Antwortete seine Mutter, die nach Antworten suchend aus dem Fenster schaute…. doch sie konnte nichts sehen. Die Sicht war versperrt.
    Der einzige Hinweis war der Blutfleck an der gegenüberliegenden Hauswand, die der fliegende Soldat kurze Zeit vorher verursacht hatte.
    Doch das sagte nur aus, dass etwas wirklich schlimmes im Gange war-
    Nervös und zitternd, packte sie ihren kleinen Jungen an der Hand und zog ihn hinter sich her nach draußen.
    Hier auf der Straße war wirklich das Chaos ausgebrochen…. aber sie konnte noch immer nicht sehen was los war.
    “Wir müssen zu deinem Vater. Er ist am Hafen bei den anderen Kriegern. Was auch immer passiert bleib dich bei mir! Verstanden?”
    Der Junge nickte nur ängstlich.
    “Sehr gut. Dann los.” Sie zog ihren Sohn hinter sich her…. Sie vermied es auf die Hauptstraße zu gehen… entschied sich für die engeren Hintergassen. Beide rannte so gut es ging zwischen den Häusern hindurch.
    Durch die Straßen hallten stetige Schreie...
    Immer wieder bebte die Erde!
    Was war nur los?
    Die junge Mutter warf einen Blick über ihre Schulter… und dann sah sie endlich….
    Eine Gigantin!
    Sie war hübsch und unglaublich groß! Größer als alles was sie zuvor gesehen hatte!
    ihre langen, roten Haare, die durch das pralle Sonnenlicht förmlich leuchteten, wehten hypnotisierend im Wind.
    Eines der langen Beine hob sich an und kam näher…. senkte sich wieder….
    booooommm!
    Erneut bebte die Erde und Trümmer und Staub flogen durch die Lüfte.
    Der jungen Frau wurde mit einem mal klar, dass die Riesin gerade mit nur einem Schritt eine ziemliche Distanz zurückgelegt hatte!
    Was wenn… ?
    Ein weiterer Schritt…..
    Das andere Bein hob sich…
    Beide rannten und rannten…. doch dann stießen sie mit einem fremden Mann zusammen. Sie hatte ihn nicht gesehen, weil ihre Aufmerksamkeit zu sehr von der Gigantin gefesselt war.
    Sie fiel hart zu Boden und sah im selben Moment einen dunklen Schatten über sich kommen.
    Ihrer Kehle entfuhr noch ein letzter lauter Schrei…..
    Die Sohle von Loryelles riesiger Sandale, war das letzte was die drei sahen, bevor sie eben unter dieser zermatscht wurden…..
    3 Menschenleben ausgelöscht durch nur einen einzigen Tritt… Und die Riesin hatte es nicht einmal groß zur Kenntnis genommen….

    Aramis war verantwortlich für einen der Katapulte. Er ließ von starken Arbeitern einen weiteren großen Stein nachladen.
    “Los beeilt euch! Wir müssen weiter feuern! Die Riesin ist auf dem Weg hierher!”
    Er hielt seinen Blick auf sie gerichtet…. sah wie sie zielstrebig und mit machtvollen Schritten näher kam. Sie wirkte unaufhaltsam wie eine Naturgewalt…
    Es schien als würde alles und jeder der ihr in den Weg geriet einfach zermalmt.....
    Aber sie mussten sie aufhalten!
    “Feuer!”
    Der Stein wurde geschleudert… verfehlte die Riesin aber knapp. Dafür aber nicht ein älteres Gebäude, welches durch den Aufprall sofort in sich zusammenbrach.
    “Verflucht. Das war unsere letzte Chance!” Entfuhr es ihm…. “Schnell weg hier!”
    Er sprang gerade noch so vom Katapult weg, als dieser unter dem riesigen Fuß einfach platt gestampft wurde!
    Der andere Fuß kam auf ihn zu…. folgte ihm….
    Aramis hechelte und rannte.. doch es nutzte nichts! Er konnte dem Fuß nicht entkommen! Als er begriff dass dies sein demütigendes Ende sein würde, wurde er auch bereits zertreten wie ein Insekt.
    Seine Knochen knackten noch einmal klangvoll, als er unter der Sandale zerbarst.....

    Ein anderer Krieger, der dies wie paralysiert beobachtet hatte, sah zu Loryelle auf. Zu seinem schrecken, bemerkte er, dass sie ihn mit ihren durchdringenden Augen direkt ansah!
    Sie war so schön und furchteinflößend hoch!
    Und in ihrem Gesicht stand ein merkwürdiges Grinsen, das ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Als ihr Fuß über ihn kam, konnte er nur zitternd da stehen und es einfach geschehen lassen. Die kraftvolle Sohle, die ihn in alle Richtungen überragte, lastete immer schwerer auf seinem Körper.....
    Er wollte nicht sterben!
    Während Loryelle dieses “Spiel” genoss, litt er Höllenqualen, als er langsam von ihr zertreten wurde.


    “Waaaasss sagst du? Eine Göttin?” Brüllte der König überrascht und gleichermaßen zornig.
    Hermes schluckte, ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen. “In der Tat, oh König.”
    Agamemnon schlug heftig auf einen Tisch: “Das müssen die Trojaner gewesen sein! Sie schickten sie bestimmt um ihren Schicksal der Vernichtung zu entgehen! Aber das wird nicht klappen! Wir werden obsiegen!”
    Er drehte sich zu einem seiner Vertrauten und befahl harsch: “Los! Macht alle Truppen mobil! Alles was wir haben! Wir werden dieser >Göttin< zeigen was es heißt sich mit Agamemnon anzulegen!”
    Dann wandte er sich wieder an Hermes: “Und… gebt Achilles Order gegen sie zu kämpfen… Er hat angeblich schon gegen einen Riesen gekämpft… sicher ist sicher.”
    “Aber der Riese war nicht einmal 3 Meter groß… diese ist mehr als 10 mal so groß.” Dachte sich Hermes…. Ihm lagen diese Worte auf der Zunge, aber er schluckte sie runter… wohl wissend dass es ihm das Leben kosten konnte, dem König zu widersprechen.
    Also verneigte er sich nur und ging von dannen…..


    Währenddessen feuerten andere Katapulte weiter auf Riesen-Loryelle. Aber diese ließ sich nicht ablenken. Krieger um Krieger, verschwanden unter ihren Sandalen und wurden zu Muß verarbeitet.
    Ein Hauptmann bemerkte, dass sich die Riesin langsam zu beruhigen schien. Sie hielt inne und schien nachzudenken.
    Vielleicht war das ein guter Zeitpunkt um zu verhandeln?
    Er sprang auf sein Pferd und ritt der Riesin entgegen.... mit einem Friedensangebot. Er würde sich vor ihr Verneigen... ihr die Füße küssen und darum betteln, dass sie ihn und seine Männer verschont!
    Aber.... Würde sie positiv reagieren?
    Und was noch wichtiger war... würden seine Kameraden seine Ansicht teilen?

  • ((Erstens: Agamemnon ist ein Vollidiot. Wenn die Trojaner in der Lage wären eine Göttin zur Hilfe zu rufen wären sie kaum zu schlagen. Achill(es) ist eine interessante Wahl - ob sein unverwundbarer Körper Loryelle standhalten kann? Wenn wir Helden mit Riesen-Kampferfahrung brauchen könnten wir auch Odysseus nehmen - es gab ja diesen Zyklop, den man nicht anlügen konnte, welchen "Niemand" mit einem Wortspiel überlistet hat. (Das Wortspiel funktioniert im Deutschen leider nicht.)

    Zweitens: Ich stehe mit Cygnus gerade ein wenig auf dem Schlauch. ?( Eine "einkapitelige" Übernahme oder Vorschläge per PN wären daher gern gesehen. ^^' ))

  • Erneut rückten Katapulte an. Ich würde auch diese zerstören können und die nächsten und die übernächsten, bis es keine Katapulte mehr gab. Das erschien mir aber nur Zeitverschwendung. Hier gab es für mich nichts zu gewinnen. Allerdings gab es einen Ort in Reichweite mit breiten Straßen und wo die Katapulte nicht hinfeuern würden. Den königlichen Palast. Vielleicht ließe ja der König mit sich reden - oder aber ich nahm ihn als Geisel. Ich war jedenfalls gespannt, was mich dort erwartete.

    Mit diesem neuen Ziel vor Augen schritt ich los. Hier ein Haus, da eine schreiende Frau oder ein wild herumfuchtelnder Mann. Es würde noch ein paar Kollateralschäden geben, doch aufgrund mangelnder Alternativen, resignierte ich und würde sie wohl einfach in Kauf nehmen.

  • Der Hauptmann ritt mit seinem Pferd so schnell er konnte. Er musste unbedingt sein Friedensangebot unterbreiten, sonst würde es nur noch mehr Tote geben!
    Dummerweise hatte die Riesin ihn nicht bemerkt. Ihre Aufmerksamkeit galt einigen Katapulten auf der anderen Seite. Er musste sie irgendwie auf sich aufmerksam machen.
    Direkt neben ihrer Sandale stieg er vom Pferd. Demütig verneigte er sich vor Loryelle, schaute dann erst zu ihr auf. Mit ausgebreiteten Armen wollte er gerade etwas sagen, als sich die Riesin in seine Richtung umdrehte, wobei sie ihren Fuß leicht drehte und dann wieder auftrat.
    Der Mann und sein Pferd waren dabei beide unter ihrer Sandale zermatscht worden, ohne dass Loryelle das großartig mitbekommen hatte.


    Acelya war ihr ganzes Leben lang eine Sklavin gewesen, Jetzt wo sie 35 Jahre alt war und ihr alter Besitzer gestorben war, wurde sie in die Freiheit entlassen.
    Sie hatte nun so viele Ideen! So viele Träume und Wünsche. SO viele Dinge die sie mal sehen oder ausprobieren wollte!
    Es war ihr erster Tag in Freiheit, denn sie voller Freude am Hafen verbracht hatte, als plötzlich die Riesin in Athen aufgetaucht war. Acelya hatte beobachtet wie die Riesin selbst die großen Kriegsmaschinen einfach so zerstört hatte, als wären sie zerbrechliche Spielzeuge!
    Voller Furcht rannte sie davon, als die schöne Gigantin in ihre Richtung lief.

    Loryelle entschied sich zum Palast zu gehen. dieser war etwas weiter weg vom Meer-Ufer. Also musste sie wohl oder übel wieder einen kleinere Strecke durch die Stadt schreiten. Hier und da, wenn die Straßen nicht breit genug waren, stürzten Häuser ein, wenn sie auftrat.
    Loryelle hatte keine Ahnung ob in den Häusern jemand drinnen war. Die Chancen dass jemand in den einstürzenden Gebäuden starb waren jedoch recht hoch. Auch die Straßen waren wie üblich ein einziges Gewimmel.
    Fast überall wo ihre Sandale aufkam, war jemand gewesen.
    Aber sie lief deswegen nicht langsamer.Schließlich wurde sie die ganze zeit über von diesen nervigen Katapulten beschossen! Stattdessen ging sie weiter zielstrebig dem Palast entgegen, der auf einer leichten Anhöhe lag.


    Acelya die ehemalige Sklavin, schaute panisch über ihre Schulter. Die Riesin war so nahe gekommen, dass sie nur noch ihre riesigen Beine sehen konnte. Sie hatte keine Chance ihren tödlichen Schritten zu entkommen!
    Schließlich hielt sie an, wandte sich um und rief aus voller Kehle: “Bitte verschone mich!”
    Sie musste schlucken, als die Riesin einen weiteren Schritt machte. Das Bein erhob sich gleichermaßen elegant wie machtovll. Mit letzter Kraft rief Acelya: “Bitte! Nicht. Ich will noch nicht sterben! Nein!”
    Loryelle hatte die kleine nur für einen kurzen Augenblick gesehen, bevor sie unter ihrer Sandale verschwunden war.
    EIn kurzes Knacken unter ihrem Fuß, war das einzige war sie von Acelya sonst noch wahrnehmen konnte.
    Ihr Leben und ihre Träume waren unter einem einfachen Fußtritt von Loryelle ausgelöscht worden!

    Weitere Häuser stürzten ein und die Straße wurde an manchen Abschnitten so voll, dass bei manchen Schritten mehrere Leute unter ihre Sandale gerieten!
    Es krachte und schmatzte nun bei fast jedem Tritt…. aber sie ging weiter…..


    Agamemnon der berühmte König, stand fassungslos auf seiner großen Dachterasse seines prunkvollen Palastes.
    In der Ferne konnte er die unbekannte “trojanische Göttin” sehen…. wie sie selbstsicher durch Athen lief und alles in ihrem Wege dem Erdboden gleich machte.
    Es war offensichtlich, dass sie auf ihn zukam!
    Auch wenn er es nicht zugeben wollte, er bekam es mit der Angst zu tun. Was hatte sie vor?
    Jedenfalls hoffte er nun auf Achilles und seine Männer.
    Wenn er Glück hatte, würden sie es schaffen die Riesin aufzuhalten.

    Der Bruder von Tabhita (sein Name ist Tichon) hatte mit dem weisen alten Mann gesprochen…. dieser hatte allerdings nur unverständliches Zeug gebrabbelt. Erklärte etwas, dass Menschen ansich nichts tun können, außer dem Schicksal seinen Lauf zu lassen!
    Na toll!
    Das brachte ihn jetzt gar nicht weiter.
    Also hatte sich Tichon dazu entschieden wieder der Riesin zu folgen. Schnell sprintete er durch die Straßen und kam Loryelle näher.
    Diese stapfte (mittlerweile noch größer!) den Hafen entlang und zertrampelte eine Menge Soldaten und Leute!
    Er schüttelte den Kopf… sie musste irgendwelche Gründe dafür haben….
    Und er konnte natürlich auch sehen, dass sie beschossen wurde. Allerdings schienen diese Geschosse kaum Wirkung zu zeigen.
    Er rannte weiter. Kam ihr immer näher….
    Dann sah er aus dem Augenwinkel, wie sich Bogenschützen auf mehreren Hausdächern platziert hatten und sich bereit machten mit brennenden Pfeilen auf die Riesin zu feuern.
    Schnell rannte er weiter… und als er nah genug an die Riesin heran gekommen war, holte er tief Luft und brüllte laut: “Vorsicht Loryelle - dort sind Bogenschützen auf dem Dach!”

  • Cygnus war gespalten. Er sah das Loryelle Richtung Palast unterwegs war. Eigentlich hatte er seine Freundin welche im Palast als Dienstmagd arbeitete mitnehmen wollen um sich mit den Nachbarn in einer nahegelegenen Grotte zu verstecken bis die Situation sich einigermaßen beruhigt hatte...
    Aber jetzt... Der Söldner gab es ungern zu, aber er hatte Angst.
    Angst davor wie der arrogante König auf Loryelle reagieren würde...
    Oder vielmehr wie ihr Echo ausfiel...


    Agapi schluckte als sie die Riesin auf den Palast zukommen sah. Näher und näher...
    Ihr schien völlig egal zu sein wer oder was unter ihre Füße geriet. Wie ihr Freund Cygnus ihr geraten hatte, hatte sie sich zu einem kleinen Nebenportal des Palastes gegeben wo er sie abholen sollte falls Gefahr drohte...
    Sie hoffte das er bald kam, zwar war sie wohl außerhalb des Pfades den sich diese "Göttin" bahnen würde, aber trotzdem machte sie ihr Angst...

  • Unterschwellig schwelte mein Zorn. Es war einfach lästig von den Katapulten beharkt zu werden. Wie Fliegen die um einen herum schwirrten und sich auf einem nieder ließen, ohne dass man sie zu fassen bekam. Es waren etwa zwölf Katapulte, wenn ich einen Umweg gemacht hätte, um sie alle dem Erdboden gleich zu machen, wären deutlich mehr Häuser zerstört und Menschen zertreten worden und so schritt ich grimmig auf direktem Weg auf den Palast zu.

    Leider machte ich meiner Wut auf die falsche Weise Luft, in dem ich auf jene trat, die eigentlich gar nichts dafür konnten. Ich wusste, dass es ungerecht war, aber ich war so wütend und konnte einfach nicht anders. War das gerade ein Pferd mit Reiter gewesen? Uägh! Ich wollte es gar nicht wissen. Die Straßen waren schlichtweg zu voll. Wenn ich warten würde, bis sich alle verzogen hatten, würde ich noch Stunden hier unter ständigem Beschuss ausharren müssen. Das konnte niemand von mir verlangen. Abgesehen davon war ich nicht alleine Schuld an der Zerstörung. Die Geschosse, die von mir abprallten landeten ebenfalls auf den Dächern und in den Straßen. Die eigene Stadt zu beschießen, wenn es keine Aussicht auf Erfolg gab. Was für ein wahnsinniger König mochte so einen Befehl geben?

    Mein schönes Kleid war auch schon ruiniert. Lauter kleine Löcher und Brandflecken von den brennenden Geschossen die unentwegt auf mich abgefeuert wurden. Wie auch immer die Sache ausging, der König und seine Stadt waren mir ein neues Kleid schuldig. Ich fragte mich wie lange es wohl dauern würde so viele Stoffballen herbeizuschaffen und zusammenzunähen, um ein Kleid in meiner Größe herzustellen. Es würde sicherlich aus tausenden Flicken bestehen und wenn die Ballen durch Handel erworben wurden, würde die Stadt dabei womöglich verarmen. Nein. Das war unsinn. Die Prachtbauten hier waren sicher teurer gewesen als ein paar tausend Ballen Stoff.

    Endlich erreichte ich eine Hauptstraße die geradewegs zum Palast führte und die breit genug war, dass ich bequem auf ihr hätte gehen können. Ich würde keine weiteren Häuser mehr zerstören müssen. Das Menschenproblem war indes nicht weniger geworden. Alle versuchten über eben jene Straße zu entkommen. Ich blieb kurz stehen.

    Liebe, brave Bürger von Athen, bitte macht Platz für meine Füße, damit ich zum Palast komme. Rief ich den kleinen Menschen zu. Ich will euch nichts böses, aber ihr müsst aus dem Weg gehen. Je schneller ich mit dem König sprechen kann, um die kriegerischen Handlungen gegen mich einzustellen, um so besser. Lasst euer Hab und Gut zurück, dass ihr nicht schnell genug von der Straße schaffen könnt, es ist es nicht wert euer Leben dafür zu lassen. Ich werde nur kurz hier warten.
    Zumindest hatten sie jetzt eine Chance.

  • Agapi war bereits an dem vereinbarten Ort eingetroffen und wartete geduldig auf ihren Liebsten. Zwar konnte sie von hier aus die Riesin nicht sehen, fühlte jedoch jeden einzelnen ihrer Schritte.
    Donnernde Schritte, die alles erzittern ließen!
    Ängstlich lehnte sie sich gegen eine Wand und konzentrierte sich auf die Vibrationen die sie darin und im Boden fühlen konnte…. Sie hatte Angst.
    Hoffentlich würde Cygnus bald zu ihr kommen.

    Dieser hastete gerade durch die Stadt, in der nun vollends Chaos ausgebrochen war.
    Ein Szenario, das er bereits aus früheren Schlachten kannte…. allerdings war die Ursache für dieses Chaos keine Armee, sondern nur eine einzige Frau!
    Und natürlich das Militär dass sich ihr entgegen stellte….
    Eigentlich konnte er noch immer nicht glauben was hier gerade geschah!
    Und er konnte es nicht fassen, dass das Militär einfach angriff, ohne überhaupt eine friedliche Lösung in Erwägung zu ziehen!
    In was für verrückten Zeiten lebte er?!?!?
    Er bog um eine Ecke und die Riesin war wieder in seinem Blickfeld…. und der nahezu verwüstete Stadtteil hinter ihr…. Überall war Staub aufgewirbelt und zerstörte Häuser boten ein eindrucksvolles Zeugnis ihres Zorns.
    Loryelle schien wirklich ziemlich wütend gewesen zu sein, wenn man das Ergebnis so betrachtete!
    Aber nun stand sie vor der Hauptstraße und schien etwas ruhiger. Sie wartete….
    Was Cygnus sorgen machte: Er wusste nicht wie lange sie noch warten würde, aber er wusste, dass er auch über die Hauptstraße musste, wenn er den vereinbarten Ort schnell erreichen wollte….
    Ein großes Risiko… aber zu spät zum Palast kommen war auch keine Option!

    M Palast derweil machten sich die Leibwächter des Königs bereit.
    Überall positionierten sich Bogenschützen und Speerwerfer. Alles Elite-Sodlaten. Aber Agamemnon war sich bewusst, dass diese wesentlich weniger Feuerkraft hatten, als die Katapulte, die schon lange versuchten etwas gegen die Riesin auszurichten.
    Er stellte sich nervös auf den Balkon und suchte mit intensiven Blicken die Gegend ab.
    Dann erspähte er schließlich auch was er zu finden gehofft hatte… Achilles und seine Männer!
    Sie waren bereits auf dem Weg!
    “Sehr gut!” Brabbelte er vor sich hin. “Achilles hat noch nie einen Kampf verloren.”
    Doch vielleicht würde er gegen eine Riesin dieser Größenordnung doch den kürzeren ziehen? Jedenfalls wer er Agamemnons letzte Hoffnung. “Soll das Schicksal entscheiden wer heute Abend lebt und wer nicht….”

    Loryelle steht noch immer vor der Hauptstraße und fühlt immer wieder wie kleine Steinkugeln gegen ihren Rücken knallen…. eigentlich ist es ein wenig wie eine Massage.
    Aber kein Grund nervös zu werden.
    Vor ihr auf der Straße geschieht eine Menge…
    Die meisten versuchten sich in Sicherheit zu bringen, oder zumindest an den Straßenrand zu gehen um für die “große Loryelle” Platz zu machen.
    Andere waren unbelehrbar und liefen immer noch wie wild umher….
    Aber insgesamt wurde die Straße wenigstens etwas leerer. Vielleicht war es möglich da durch zu kommen, ohne großartig Leuten zu schaden….
    Allerdings unerwartet war, dass es dort unten auch einige Leute gab, die es sich anscheinend nicht nehmen lassen wollten, ihr nahe zu kommen…. ungeachtet der Gefahren.
    Direkt vor Loryelles Füßen, tummelten sich einige Leute, die sie anscheinend nur bestaunen oder bewundern wollten….

  • Dicht vor meinen Füßen hatte sich eine Traube von kleinen Leuten gebildet, die mich begafften und bestaunten. Unglaublich wie klein sie neben meinen Zehen aussahen. Ein kleiner Schritt nach vorne und sie wären alle unter meiner Sandale gelandet. Es war mir aber auch etwas unangenehm, waren meine Sandalen doch vom Blut besudelt. An zerquetschte Überreste mochte ich gar nicht denken. Außerdem war ich nach den Anstrengungen des Tages ziemlich verschwitzt und duftete nicht gerade nach Rosen. Meine Füße ganz sicher auch nicht. Ich fragte mich, ob der Duft für kleinere Menschen stärker war. Zumindest waren sie jedenfalls mit ihren kleinen Nasen näher an meinen Stinkefüßen dran, als mir lieb war. Ein Göttin, die zum Himmel stank. Wo gab es denn sowas? Wenn das Treffen mit dem König beendet war, brauchte ich auf alle Fälle ein schönes heißes Bad, aber da sah ich vorerst keine Möglichkeit. Ich würde mich wohl oder übel in einen See oder ein anderes Gewässer setzen. Zuerst dachte ich an den Hafen. Aber dort, wo die Seefahrer und Fischer ihren Unrat und Fischreste über Bord kippten. Nein danke. Dann lieber doch einen See, sofern ich einen fand.

    Ein kleiner Mann löste sich von den anderen und kletterte auf meine Sandale. Er kniete nieder und küsste meine große Zehe. Am leicht käsigen Geruch, den sogar ich wahrnehmen konnte, schien er sich jedenfalls nicht zu stören. So süß ich die Geste auch fand, höchste Zeit, dass ich hier verschwand, bevore noch andere auf die Idee kamen, mich beklettern zu wollen.
    So ihr braven Bürger, die Zeit ist um. Haltet euch von der Hauptstraße fern, wenn ihr überleben wollt.

    Ich hob meinen Fuß und schüttelte den kleinen Mann wie ein lästiges Insekt ab. Danach schritt los. Wenn es leicht ging, stieg ich über beladene Holzkarren hinweg, die von den Bürgern zurück gelassen worden waren. Wenn jedoch mehrere zu dicht bei einander standen, trat ich einfach auf sie drauf. Es machte mir Spaß meine Macht und Größe zu demonstrieren.

    Bald schon würde ich die äußere Umzäunung des Palastes erreichen.

  • Cygnus war halb-geschockt, halb-vom Kotzreiz überwältigt.
    Er hatte seine Angst zurückgekämpft um zu Agapi zu kommen - das er Loryelle dafür folgen musste, statt sein Heil in der Flucht zu suchen behagte ihm zwar nicht, war aber nicht zu ändern.

    Er hastete durch die Hauptstaße, in einer Schlängellinie sprintete er, die eingedrückten Fußabdrücke der Riesin würden ihn sonst behindern...
    Glücklicherweise schien die "Macht-mir-Platz"-Ansprache der Riesin etwas bewirkt zu haben...
    Zwar waren beileibe nicht alle Abdrücke frei von Opfern, aber zumindest glich die Hauptstraße keinem Schlachtfeld...
    Cygnus hatte die lediglich schlendernde Riesin eingeholt.
    Jetzt stellte sich die Frage wie er an ihr vorbeigelangte; vorzugsweise ohne sein Leben auf's Spiel zu setzen...

    Agapi erwartete Cygnus noch immer während Loryelle auf sie beziehungsweise den Palast zukam, es wirkte als würde sie immer weiter wachsen. Sie hatte auch gehört das dies, nachdem die Armee das Katapultfeuer eröffnet hatte, bereits geschehen war. Wie immer wenn sie nervös war scharrte Agapi mit dem rechten Fuß im Boden.
    Ihr fiel auf das sie dabei unbewusst einen Käfer zermalmt hatte... Sie fühlte ein wenig Schuld, aber es war doch egal...
    Sie stutzte.
    Ob sie selbst (und alle Athener, Griechen, Menschen) für die Riesen den gleichen Stellenwert hatten wie für sie dieses bedeutungslose Insekt?

  • Für den kleinen Mann, war es das Paradies! Vor ihm waren die riesigen hübschen Zehen dieser unglaublichen Riesin. Er wollte sie weiter küssen, doch plötzlich verlor er das Gleichgewicht und fiel von der Sandale, als Loryelle den Fuß hob und leicht schwenkte.
    Nur knapp neben ihm, kam der Fuß donnernd auf.
    Ein paar Zentimeter! Dachte er sich geschockt.... Sie hätte ihn fast zertreten!
    Er hatte unglaubliches Glück überhaupt noch am Leben zu sein...
    Oder nicht?
    Hatte die Riesin absichtlich knapp neben ihm aufgetreten um ihre Macht zu zeigen?
    Wie auch immer. Er war so fasziniert, dass er sofort hinter der Riesin her rannte, als diese weiter lief....


    Loryelle stapft Zielstrebig durch die Straßen, wobei sie ihren Blick stets auf den Palast gerichtet hält. Dadurch konnte sie sich nicht so gut auf die Menschen auf der Straße konzentrieren und leider gerieten immer mal wieder ein paar Personen unter ihre hübschen goldenen Sandalen.
    Dass Sie jemanden oder etwas zertreten hatte, merkte sie immer daran dass es unter ihren Füßen knirschte.
    Wobei Objekte mehr knirschten und bei Personen mehr ein schmatzendes Geräusch entstand....

    Cygnus rennt über die Hauptstraße. während der hunderte schritte macht und wie ein wahnsinniger rennt , macht Loryelle nur ganz langsam Bewegungen und kommt trotzdem bedrohlich schnell vorwärts!
    Ihre riesigen Beine bewegen sich majestätisch machtvoll wie in Zeitlupe und sind dennoch nahezu genauso schnell wie die rennen Menschen auf der Straße.
    Immer wieder erzittert die Erde durch die gigantischen Schritte und Cygnus traut sich gar nicht nochmals über seine Schulter zu schauen. Eer rennt einfach weiter auf die Palastwachen zu die vor einem kleineren Eingang positioniert sind. Glücklicherweise kennt er einen der beiden Wächter schon länger. Als dieser Cygnus erblickt öffnet er unverzüglich das Tor und der alte Söldner kann endlich den Palast betreten. Er schnauft kurz, weiß aber dass er sich beeilen muss um seine Freundin Agapi zu finden!
    Sie mussten schnell weg hier, denn was den Palast anging, da hatte er eine dunkle Vorahnung!


    Die riesige Loryelle, die knapp hinter Cygnus gelaufen war, kam kurz vor dem Palast zum stehen. Gerade in diesem Moment, bei ihrem letzten Schritt, gerieten noch 2 von 3 Passanten (Eine Familie) unter ihre Sandale. Ein Mann und ein Mädchen wurden von der Schuhsohle erwischt und zu Boden gepresst, ohne das Loryelle das bemerkte. Die Mutter kniete sich geschockt vor der enormen Sandale nieder und griff nach der Hand ihrer Tochter.
    Ihr Mann und ihrer Tochter sind jedoch noch am Leben, weil Loryelle glücklicherweise nicht ihr ganzes Gewicht auf ihrem Fuß verlagert hatte.

    Der König steht gespannt auf seinem Palastbalkon von dem er normalerweise auf die Menschenmassen herab blickte.... heute aber muss er zu der Riesin aufschauen, die so erhaben vor ihm steht. Er musste zugeben dass sie gleichermaßen schön wie bedrohlich wirkte. Obwohl er Angst hat versucht er die Fassung zu bewahren und sprach mit lauter Stimme: "Egal was du machst Und egal was die Trojaner noch tun und wenn sie schicken.... Niemand wird uns davon abhalten Troja zu zerstören! Hast du gehört Riesin! NIEMAND! Das große Griechenland wird immer obsiegen!" Rief er von sich selbst überzeugt....

    Währenddessen rief das kleine Mädchen, die am Rand von Loryelles Sandale eingeklemmt war, nach ihrer Mutter: "Ich habe Angst Mama!"
    Ihr Vater neben ihr, ist noch weiter unter der Sandale und erleidet dort schwere Schmerzen unter dem recht heftigen Druck!
    Das gewaltige Profils der Sandale drückt auf seinen ganzen fragilen Körper.
    Er konnte es gar nicht fassen dass so etwas riesiges existieren konnte! Und er konnte gar nicht glauben dass er sich gerade unter dem Fuß einer riesigen Frau befand!
    Er würde gerne schreien, aber die Luft war fast vollständig aus seinen Lungen gepresst. Mit Letzter Kraft sagte er an seine Frau gerichtet die vor der Sandale kniete: "Bitte tu etwas! Bitte hilf uns! ich will so nicht sterben!"
    Die verzweifelte Frau und Mutter betrachtet panisch den gigantischen Fuß vor ihr und holte tief Luft . Sie schaute dann zu der Riesin auf und mit lauter Stimme rief sie : "Bitte tu meiner Familie nichts! Bitte lass Sie gehen! Sie sind alles was ich habe!"

    Würde Loryelle die kleine Frau und ihre Familie beachten?
    Oder würde sie ihre ganze Aufmerksamkeit dem prahlenden König widmen?
    Oder ......

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