Trubel in Indien

  • Das business monster

    Elena Schmitt stand an der Glasfront ihres Büros und blickte auf die Metropole herab die sich vor ihr wie ein Teppich auszubreiten schien und am Horizont im Dunst verschwand. Vom 27 Stock aus sahen die Menschen die sich auf den Straßen tummelten wie Insekten aus.
    „Wie Ameisen.“ Dachte sie laut.
    „Wie bitte?“ kam die Frage des abwesend wirkenden Sekretärs.
    „Ich meine die Menschen hier wirken wie Ameisen. Alle sind beschäftigt und wuseln am Boden herum. Aber niemand von ihnen weiß was richtiges Leben ist. Das ist uns vorbehalten.“
    „Das hört sich fast an als ob sie ein schlechtes Gewissen hätten.“
    „Aber nein!“ Sie drehte sich empört um. „Für mich sind diese Leute wie Nutztiere. Ich wäre blöd wenn ich sie nicht ausnutzen würde. Unsere Gewinne sollen schließlich nicht zurück gehen., Heute muss man sehen wo man bleibt. Und sehen sie sich diese Leute da unten an: Das würde gar nicht auffallen wenn ein paar von denen drauf gehen. Wen interessiert das schon. Mich jedenfalls nicht. Mich interessieren nur unsere Zahlen.“
    Mike sah seine Chefin lächelnd an, doch im Innern war er angewidert von ihrer Weltanschauung.
    „Wir haben Macht und sollten diese nutzen. Das ist ein erhebendes Gefühl. Sie sollten sich glücklich schätzen – auch sie gehören zu den privilegierten.“
    Er nickte und hasste sich dafür. Er wollte nicht zu Leuten gehören die so dachten. Er würde etwas ändern müssen. Möglichst bald!
    „Wie sind unsere Termine?“
    Schnell schaute er auf die elektronische Liste: „Öhm. Heute haben sie noch einen Termin in einem Textilwerk und dann am Abend noch eine Telco mit Deutschland.“
    „Das ist alles? Gut. Morgen geht es nach Hause. Endlich zurück in die Zivilisation. Ich kann den ganzen Dreck und das Gewusel hier in Mumbay nicht mehr sehen!“


    In der Nähstube

    Anokha sah verschwörerisch zum Eingangsbereich. Ihre Nehmaschine tat den Dienst fast von selbst als das Monster hereinkam. Die blonde Managerin aus Deutschland hielt sich für etwas besseres und bemühte sich gar nicht dies zu verstecken.
    Stets blickte sie mit Verachtung auf die Mitarbeiter herab. Als wäre ihre Arbeit nichts Wert. Dabei wussten alle das ohne die Leistung der indischen Näherinnen das Geschäft nicht funktionieren würde.
    Die 19 Jährige Anhoka blickte wieder auf ihre Arbeit und versuchte den Besuch zu ignorieren. Obwohl das bösartige Geschrei der Managerin, die gerade mehrere Näherinnen wegen zu langsamer Arbeit abmahnte, kaum zu überhören war!
    Wie konnte jemand nur so arrogant und böse sein?
    Wie konnte ein Mensch andere Menschen nur so verachten?
    Seit eh und je gab es in Indien mehrere Klassen und es war schwer zu ertragen als etwas niederes zu gelten. Aber noch schwerer war zu beobachten wie Menschen aus anderen Ländern kamen und sich wie launische Götter benehmen!
    Sie versuchte sich abzulenken.
    Mittlerweile hatte sie sich genug Geld angespart um sich komplett neue Kleidung zu kaufen. Damit würde sie wenigstens nicht mehr so arm aussehen wie sie war. Sie träumte davon einen reichen Mann auf sich aufmerksam machen zu können und dann endlich aus diesem Elend befreit zu werden.
    Und dann... irgendwie.... würde sie sich an dem blonden Monster rächen!


    Die Models

    Aina, Chandra und Dhara wurden von allen Seiten Photographiert. Morgen war der große Mode-Event und die drei würden dabei sein. Endlich hatten sie es geschafft! Sie würden auftreten.
    Die drei aus edlem Hause hatten schon seit ihrer Kindheit davon geträumt einmal groß rauszukommen. Sie würden in Zeitschriften abgebildet. Im Internet erscheinen und vielleicht würden einige Ausschnitte des Events sogar im Fernsehen übertragen. Kaum Vorstellbar wie viele Leute sie sehen würden.
    „Seht nur, ich sehe toll aus in diesem Kleid oder?“ Fragte Chandra und drehte sich vor dem Spiegel.
    „Einfach bezaubernd.“ Meinte der Schneider. „Alle werden zu ihnen aufblicken. Wer würde das nicht bei solchen Schönheiten!“
    Dharas Herz raste. „Ich bin so nervös. Hoffentlich blamiere ich mich nicht.“
    „Wie könntest du?“ Fragte Aina „Alle wissen dass du aus angesehener Familie stammst. Alle werden jubeln und sich wünschen dass sie wie du wären.“ Erklärte sie, während zwei Bedienstete ihre Füße pflegten.
    „Genau.“ Pflichtete Chandra bei und alle lachten.



    Auf dem Marktplatz - Ein Tag später:

    Bhajan und Aishwarya waren mit ihren 12 und 14 Jahren noch Kinder, aber sie mussten ihrem Vater am Marktstand täglich helfen, um genug Geld zum überleben zu haben.
    Eigentlich konnten sie froh sein dass sie nicht noch härtere Arbeit zu erledigen hatten. Ihr Vater – Jadoo - gab sich redlich mühe die beiden zu schonen und gut für sie zu sorgen. Doch seit dem Tod seiner Frau, die aufgrund fehlender Medikamente an einer einfachen Infektion gestorben war, war das Leben alles andere als leicht.

    Heute war besonders viel los am Markt, so dass sich die Menschen gegenseitig voran schoben.
    Eine junge, merkwürdige Frau in alter Kleidung sprach Aishwarya an: „Hallo kleine. Ich interessiere mich für Kleider. Würde mir gerne ein neues kaufen. Ein sehr gutes.“ Sie deutete auf eine Kleidersammlung in der jedes Exemplar aus echter Seide gefertigt war.

    „Die sind ganz schön teuer. Haben sie genug Geld dafür?“
    Anokha lächelte: „Ja ich habe lange gespart um mir so etwas kaufen zu können. Sieh nur ich habe mir eben auch neue Sandalen gekauft.“ Sie zeigte dem, Mädchen die neuen Schuhe die sie in einer Hand hielt ganz stolz und reichte sie ihr.
    Aishwarya griff danach und schaute sich die Schuhe „Oh die sind toll.“
    „Ja.“ Sie lächelte verlegen. „Ich traue mich gar nicht sie anzuziehen.“

    Das 12-jährige Mädchen drückte die Schuhe gegen ihre Nase. „Riechen nach ganz neuem Leder. Wirklich tolle Sandalen! Sie haben einen guten Kauf gemacht. Aber...“
    Das Mädchen ging um Anokha herum und betrachtete ihre nackten Füße „...Ich denke ihre Füße sehen ohne Schuhe noch besser aus. Sie pflegen ihre Füße sehr gut oder?“
    Anokha blickte an sich herab. „Eigentlich mache ich nicht sehr viel. Aber manchmal helfe ich meiner Großmutter dabei Olivenöl zu machen. Ich zerdrücke die Oliven unter meinen Fußsohlen. Dadurch bekommt das Öl ein besonderes Aroma und ich denke es ist auch gut für meine Haut.“
    Das kleine Mädchen grinnste: „ Wenn ich eine Olive wäre, würde ich auch gerne unter ihren Füßen zerquetscht werden. Fühlt sich bestimmt ganz toll an.“
    Anokha lächelte: „Ich zerquetsche Oliven wirklich gerne... Wäre mir eine Ehre eine Olive wie dich zu zermanschen. Würde mir für dich viel Zeit nehmen, damit du das Gefühl auskosten kannst.“

    Das kleine Mädchen beugte sich runter und betrachtete die Füße ihrer Kundin von der Seite. „Ihre Füße sind auch ungewöhnlich groß für eine Frau. Aber sie sehen dennoch wirklich wunderschön aus.“
    Anokha wurde leicht rot. „Danke. Ich habe Größe 44. Meine Großmutter sagt immer meine Füße seien dazu geschaffen alles darunter zu zerquetschen. Andere meinen sie wären zu groß, aber ich mag sie so wie sie sind.“

    Aishwarya blickte zu Anokha auf und sah ihr ins Gesicht. „Sie haben grüne Augen. Dann würde ich ihnen dieses Kleid empfehlen.“ Sie deutete auf ein hellgrünes Kleid das mit goldenem Muster leicht verziert war. Es wirkte sehr edel.
    Anokha nahm das Kleid vom Hänger und hielt es an ihren Körper.
    „Wie eine Prinzessin.“ Sagte die kleine Verkäuferin strahlend. „Sie sehen ganz bezaubernd darin aus. Ich denke es passt auch gut zu ihren Leder-Sandalen.“

    Anokha merkte das die junge Verkäuferin schon sehr gut darin war Menschen zu beobachten und zu beraten. Dabei war sie noch ein Kind. Wirklich erstaunlich. Sie fragte sich wie wohl die Zukunft der kleinen aussehen würde.

    Nur wenige Augenblicke später hatte sich die für Aishwarya unbekannte Kundin freudestrahlend verabschiedet. Mit dem eingepackten Kleid hatte sie den Marktplatz verlassen und Aishwarya hatte ihr die ganze Zeit über nachgeschaut.
    Irgendetwas machte sie stutzig.
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken.
    Nachdenklich schaute sie ihren Bruder an, der gerade einen anderen Kunden bediente und sagte beiläufig:
    „Die letzte Kundin war etwas ganz besonderes. Das weiß ich. Sie hatte so eine besondere Ausstrahlung. Wie eine Königin – obwohl sie arm ist wie wir.“
    „Meinst du?“
    „Irgendwie hat diese Frau mit meinem Schicksal zu tun. Ich werde sie bestimmt bald wieder sehen... Diese Frau ist etwas ganz großes. Da bin ich sicher.“
    Aber ihr Bruder war zu beschäftigt um ihr zuzuhören. Stattdessen gab er einfach nur ein kurzes „vielleicht“ von sich. Dann kümmerte er sich um den nächsten Kunden.

  • Zum Flughafen bitte...

    Frau Schmitt. Ihr Taxi steht bereit.“
    „Ich bin gleich bei Ihnen.“ Sagte die Deutsche Managerin und schaltete ihr Handy aus. Als Sie das Hotel verließ stand der verhältnismäßig luxuriöse Wagen bereit und der Fahrer lächelte sie freundlich an, bereit ihre Koffer entgegen zu nehmen.
    Unhöflich drückte sie ihm ihren Rollkoffer in die Hand und stieg in das Taxi während sie auf ihrem Handy bereits eine neue Nummer eintippte.
    Ihr lokaler Sekretär Mike Trittner setzte sich nach vorne zum Fahrer und erklärte ihm auf indisch wohin er fahren sollte. Nach einer Minute drehte er sich um und erklärte: „Frau Schmitt es könnte heute etwas länger dauern als gewöhnlich deshalb fahren wir so früh ab. Der Verkehr heute ist im wahrsten Sinne des Wortes mörderisch. Die Straßen sind völlig überfüllt aber ich denke wir werden den Flughafen früh genug erreichen.“
    „Das ist wirklich unglaublich. Die Inder bekommen nicht mal den Verkehr geregelt. Ich hätte ja eine Idee wie man das Überbevölkerungsproblem lösen kann. Einfach alle überflüssigen Leute wegschaffen!“
    Mike wollte sich gar nicht erst Gedanken machen wie sie das meinte und ignorierte diese Aussage.


    Anokha ist wunderschön

    Anokha war in einen Salon gegangen um sich zurecht zu machen. Sie trug ihre neuen Kleider und ließ sich die Haare flechten. Das alles hatte für ihre Verhältnisse Unmengen an Geld gekostet, aber ihr war es das Wert, denn durch das Mode-Festival würden viele Menschen hierher kommen. Auch reiche, Prominente und Wohlhabende. Wenn es ihr gelingen würde jemanden auf sich aufmerksam zu machen, hatte sich die Mühe schon gelohnt.
    Es war schon immer ihr Traum gewesen einmal im Rampenlicht zu stehen. Das alle nur sie beobachten würden. Aber sie würde sich schon mit der Aufmerksamkeit eines Mannes zufrieden geben – Soviel war klar.
    Aber das hielt sie nicht davon ab zu Träumen.
    Während sie zurück in das Menschengedränge ging betrachtete sie sich. Ihr Kleid, dass wunderbar zu ihrem grünlichen Kopftuch passte, sah wirklich wunderschön aus. Nur leider bedeckte es zum größten Teil ihre neuen, dünnen Sandalen, die auf hervorragende Weise ihre schönen Füße betonten.
    Sie war überglücklich doch... doch plötzlich wurde ihr übel.
    Es tat einen Lauten Knall gefolgt von einem Donner. Dann waren 63 Menschen tot.
    Ganz plötzlich.
    Unerwartet.


    Das Unglaubliche

    Das Taxi kam zum stillstand und Frau Schmitt hielt sich krampfhaft die Ohren zu. „Argh. Was war denn das für ein Knall?“
    „Ich weiß nicht vielleicht ein Anschlag?“ erwiderte Hecktisch ihr Sekretär.
    Der Taxifahrer war sofort aus dem Wagen gesprungenen um mehr sehen zu können. Dann kam er eilends zurück, zog seine Kasse aus der Halterung und rannte davon.
    „Scheiße! Da muss was schlimmes passiert sein.“
    „Wir müssen zu Fuß hier weg. Schnell.“
    „Sind sie verrückt?!“ Fluchte Elena. „Ich setzte keinen Fuß auf diese überfüllten Straßen. Diese wilden werden uns überrennen und tot trampeln! Da sind wir hier drin sicherer.“
    „Wie sie wollen. Bleiben sie hier. Ich jedenfalls verschwinde von hier.“
    Er wollte gerade die Tür öffnen, doch schaffte es nicht. Die Tür wurde von den vorbei rennenden Menschen stets blockiert. Einige Leute stiegen sogar über das Dach des Autos um vorwärts zu kommen. Irgendetwas furchtbares musste passiert sein. Etwas was alle sofort in Panik versetzte!

    „Ha! Sie kommen hier eh nicht weg.“
    Der Groll in ihm hatte schon lange extreme Ausmaße angenommen. Aber jetzt, in dieser Situation platzte es aus ihm heraus: „Halten sie endlich die klappe!“
    Verdutzt riss sie den Mund auf um ihre Empörung kundzutun, doch stellte sie fest dass sie sprachlos war. Wie konnte dieser kleine nur so….

    Mike versuchte das Schiebedach des Fahrzeugs zu öffnen, als heftig die Erde erzitterte und ein weiterer Donner folgte.
    „Verflucht ich muss hier raus!“ Schnell betätigte er die alte Kurbel des Dachfensters und stieg nach oben. Sofort bekam er die Elbogen und Knie der fliehenden zu spüren. Als er heftig zur Seite geschleudert wurde landete er schmerzlich mit dem Rücken auf dem AutoDach. Verkrampft öffnete er seine Augen um dann einen Blick von etwas unglaublichem zu erhaschen.
    Seine Chefin streckte vorsichtig ihren Kopf aus dem Schiebedach und wich mit eleganten Bewegungen den Füßen Und Knien der Personen aus die über das Auto sprinteten.
    An sie gewandt meinte Mike: „Sie hatten recht... wir sind in Gefahr zertrampelt zu werden. Allerdings nicht von den Leuten hier!“
    Er deutete nach vorne. Elena sah vorsichtig in diese Richtung und traute ihren Augen nicht. In der Ferne Stand eine extrem große Riesin!


    Anokha ist die Riesin

    Anokha hielt sich noch immer den Magen und hatte die Augen geschlossen. Sie fühlte sich schwindelig. Was hatte nur diesen plötzlichen Schmerz ausgelöst? War sie etwa schwer krank?
    Sie hörte immer noch die Stimmen der Massen, doch irgendwie klang es anders. Weit entfernt und dennoch laut. Vorsichtig ging sie einen Schritt vorwärts und hörte augenblicklich ein merkwürdiges Grummeln und Krachen unter ihrem Schuh.

    Reibend öffnete sie ihre Augen...
    Alles war irgendwie anders. Es war als schaute sie von einem Turm herab. Doch sie war nicht auf einem Turm. Sie war noch immer auf der Straße. Doch ihre Füße nahmen mehr als die ganze Breite der Straße ein!
    Sogar einige umliegende Häuser waren zerstört oder beschädigt.

    Sie rieb sich nochmal die Augen.
    Alles war winzig. Sehr winzig.
    Oder Sie war sehr groß!
    Es war alles so unreal, doch es fühlte sich nicht wie ein Traum an.
    Sie schaute erneut nach unten. Hatte sie etwa.... ?
    Langsam drehte sie ihren Fuß auf die Seite, so dass sie einen Blick auf ihren Schuhabdruck werfen konnte. Ihr Schuhabdruck war eine Vertiefung in der Straße in der sich Brocken, Trümmer und.... zerfetzte Körper befanden!
    Es waren Menschen unter ihren Sandalen gestorben.
    Zertreten wie Insekten!

  • Die Frage ist wie fühlt sich Anokha als Riesin?
    Anders als bei ihren fünf "Kolleginnen" damals war es ja offensichtlich ungeplant.
    Mit Giantesslover bin ich einer Meinung. Trotz des Größenunterschieds müsste der blonde Haarschopf genug auffalllen, denke ich.

  • Die Frage ist wie fühlt sich Anokha als Riesin?
    Anders als bei ihren fünf "Kolleginnen" damals war es ja offensichtlich ungeplant.
    Mit Giantesslover bin ich einer Meinung. Trotz des Größenunterschieds müsste der blonde Haarschopf genug auffalllen, denke ich.

    Kommt alles noch xD

  • Anokha tritt in die Menge

    Ungläubig starrte sie noch immer auf ihren Fußabdruck. Drumherum waren die Leute in absolute Panik geraten. Die Straßen waren noch voller als sonst und alle rannten in Panik umher schoben sich gegenseitig voran, drängelten, stießen sich um.
    Nach und nach begriff sie dass sie irgendwie plötzlich zu einer enormen Riesin herangewachsen war. Nur wenige Hochhäuser der Stadt schienen größer zu sein als sie.
    Massen versuchten vor ihr zu fliehen, doch die Straßen waren einfach viel zu überfüllt um voran zu kommen. Einige starrten zu ihr auf und trauten ihren Sinnen nicht.

    Irgendwie war es genau das was sie sich erhofft hatte. Sie stand im Rampenlicht.
    Alle mussten sie beachten!

    Doch es tat ihr so sehr leid dass Menschen ihretwegen gestorben waren.
    Und sie wusste auch das sie sich nicht einen Schritt von der Stelle bewegen konnte ohne jemanden unter ihrer Schuhsohle zu zerquetschen!
    Aber was sollte sie tun?

    Sie wusste nicht wie das passiert war... und sie wusste auch nicht was noch passieren würde. Sie wusste nur das sie hier nicht herumstehen wollte. Sie musste sich definitiv bewegen und es würden weitere Menschen sterben.
    Anokha beruhigte sich mit dem Gedanken dass all dies wohl Schicksal sein musste.
    Bisher war sie ihr ganzes Leben lang ein armes arbeitendes Mädchen gewesen. Und jetzt war sie plötzlich eine Riesin – Gekleidet wie eine Prinzessin. Eine Riesen-Prinzessin!
    Sie wusste das sie in ihrer neuen Kleidung sehr schön war und bei ihrer Derzeitigen Größe musste sie überwältigend auf alle Menschen wirken.
    Millionen Menschen der Metropole würden sie schon von weitem sehen können, aufragend wie ein menschlicher Turm in Seide gekleidet. Und alle die sich in ihrer Nähe aufhielten würden sogar ihre halb-verdeckten Sandalen sehen können, die nun in enormer Größe den Platz der ganzen Straße brauchten.
    Mehr und mehr gefiel ihr dieser Gedanke!
    Alle betrachteten sie.
    Sie konnte sich allen zeigen.
    Man sah sie von überall.
    Und etliche sahen auch ihre neuen schönen Schuhe. Einige würden sogar sterben um ihre Schuhe zu sehen. Sie würden ihre Schuhe betrachten. Ihre Sohle sehen und dann unter dieser zerdrückt werden!
    Ihre Schönheit würde das letzte sein was sie sehen.

    Sie verspürte den Drang sich zu bewegen, wusste aber nicht wohin. Deshalb entschloss sie sich einfach geradeaus zu gehen. Aber sie wollte auch nicht einfach ohne Warnung los-stampfen.

    Vorsicht. Ich gehe jetzt los.“ Sagte sie. Ihre Stimme halte laut, wie durch einen extremem Verstärker gejagt. „Versucht platz zu machen damit ich auftreten kann. Wer möchte kann aber auch stehenbleiben und sich meine schönen Schuhe von unten betrachten. Ich denke das ist eine interessante Perspektive.“


    Sie hob ihr Bein an und ließ ihre Sandale langsam über die Menschenmenge gleiten. Tatsächlich wurde der Raum in der Mitte etwas lichter, doch nicht ganz frei. Dazu war die Straße einfach zu voll.
    Ihr Kleid wehte leicht im Wind und durch das angewinkelte Bein wurde der Blick auf ihre Sandale frei. Sie betrachtete ihre wohlgeformten Füße. Die braune Sandale schmiegten sich perfekt an ihre Fußform wodurch sie elegant und stark zugleich wirkte. So wie sie jetzt tatsächlich war – dachte sie sich – Stark, mächtig und schön.

    Sie ließ ihre Sohle weiter auf die Leute herab sinken.
    Sind sie nicht schön? Sieht gut aus oder? Dieses Profil ist ganz besonders verarbeitet. Wahrscheinlich könnt ihr es viel besser sehen als ich es jemals betrachten konnte.“
    Ein wenig beneidetet Sie die Leute um ihren Blickwinkel. Sie fragte sich wie es dort unten wohl aussah.
    Irgendwie war sie - jetzt wo sie in diesen neuen Kleidern steckte, für die sie soooo lange gespart hatte - der Meinung, dass sie so überwältigend schön sein musste, dass es sich lohnen würde für diesen Anblick zu sterben. Bestimmt waren viele Leute auf der Straße auch dieser Meinung und genossen ihren Anblick!

    Anokha senke ihre Sohle weiter herab, so dass sie die Leute bereits berührte. „Riecht das Leder! Toll oder? Ist noch ganz neu. Wenn ihr wollt könnt ihr Teil von meiner Schuhsohle werden. Wollt ihr?“
    Ohne wirklich eine Antwort zu erwarten senke sie ihren Schuh komplett und setzte mit einem knirschenden Geräusch auf. Sie war sich bewusst das einige nicht Teil ihrer Sohle werden wollten. Darunter Männer, Frauen und wahrscheinlich sogar Kinder. Aber das war nunmal Schicksal. Sie hatte lange gewartet bevor sie auftrat. Die Leute hatten zwar viel Zeit, aber es war tatsächlich fast unmöglich das Feld komplett zu räumen. An den Rändern drängten sich die Menschen. Wollten weg von der Straße. Rein in Häuser oder an Gruppen von Menschen vorbei doch ihre Körper standen viel zu dicht beisammen als dass sie hätten vorbei kommen können.
    Viele mussten ihr Schicksal akzeptieren und wurden einfach zertreten.
    Zertreten unter der neuen Sandale eines hübschen Riesen-Mädchens.....

    Anokha ging die Straße etwas weiter entlang. Diese Straße war wirklich genauso breit wie ihre Sandalen. Man konnte sich nicht an den Rand stellen. Dort wurde man unweigerlich ebenfalls erwischt. Selbst einige umstehenden Häuser wurden teilweise mitgerissen. Man musste entweder nach vorne oder hinten rennen wenn man entkommen wollte.
    Anokha ging ganz langsam. Sie wollte allen Zeit geben zu fliehen und denen die nicht fliehen konnten wenigstens Gelegenheit geben ihre Schönheit und ihre Schuhe genauer zu betrachten. Das war wenigstens etwas was sie ihnen geben konnte.
    Und es tröstete sie ein bisschen...


    Suche die Kinder

    Jadoo versuchte durch das Gewimmel zurück zum Stand zu kommen. Er hoffte dort auf seine Kinder zu treffen. Doch eigentlich wusste er das es besser wäre wenn diese geflohen wären.
    Aber er kam überhaupt nicht voran. Hunderte von Menschen stemmten sich gegen ihn. Liefen in die entgegengesetzte Richtung und das war auch nicht verwunderlich, den die gewaltige Riesin kam direkt auf sie zu!
    Er musste etwas tun. Er musste seine Kinder schützen. Auch wenn er nicht wusste wie er das tun sollte. Aber er wusste das er einen weiteren Verlust nicht ertragen würde...


    Die Models geraten in Panik

    Die Limousine kam nun völlig zum Stillstand.
    „Draußen ist die Hölle los meine Damen. Ich vermute fast das eine Katastrophe geschehen ist.“ Erklärte der Fahrer entschuldigend.
    „Aber wir müssen doch zum Mode-Festival.“ ärgerte sich Chandra. „Das ist ein einmaliges Ereignis! Da ist mir eine mögliche Katastrophe egal. Für mich wäre es eine Katastrophe wenn ich nicht rechtzeitig dorthin komme. Also tun sie bitte was sie können.“
    Die anderen Mädchen nickten zustimmend.
    „Sie verstehen nicht. Es muss etwas wirklich großes passiert sein. Ich bin mir fast sicher das dass Mode-Festival komplett ausfällt. Soetwas passiert!“
    „Was? Nein. Das glaube ich nicht.“ Sie verschränkte die Arme, während der Fahrer sich nach vorne beugte um etwas sehen zu können.
    „Meine Güte...“ Flüsterte er.
    „Was ist los?“
    Doch er antwortete nicht. Stattdessen öffnete er ruckartig die Tür wodurch er einen Passanten zur Seite stieß und ergriff die Flucht. Die Mädchen blieben alleine auf der Rückbank zurück.
    Aina, Chandra und Dhara blickten sich verwirrt an.
    „Was wenn wirklich was schlimmes passiert?“ Fragte Dhara aufgeregt. „Vielleicht sind wir in Gefahr.“
    Aina kletterte so gut sie mit ihrem Kleid konnte, nach vorne ins Auto und setzte sich auf den Platz des Fahrers. Als sie aus der Windschutzscheibe sah, begann ihr Herz zu rasen.
    Schnell legte sie den Rückwärtsgang ein und drückte aufs Gas. Dabei stieß sie mit dem Wagen gegen den Mob. Einige erlitten Prellungen und Quetschungen dadurch, doch der Wagen konnte sich nicht wirklich vorwärts bewegen....


    Raus aus dem Wagen

    „Mike! Helfen sie mir aus dem Wagen.“ Rief seine Chefin.
    Er wusste nicht warum er ihr half, doch er tat es. Schnell stand er auf streckte ihr seinen Arm entgegen und zog sie durch das Schiebedach, während er mit dem anderen Arm Leute zur Seite stieß.
    „Wir müssen hier endlich weg.“ brüllte er. „Die Riesin kommt direkt hierher.“
    Elena Schmitt gab kein Wort von sich. Sie nickte nur verschwitzt und begann zu rennen. Mitten in das Getümmel.
    Mike folgte ihr so gut er konnte doch es war nicht leicht sie bei all den Leuten im Blick zu behalten.
    Er war sich nicht sicher worüber er sich mehr sorgen machen sollte. Um seine Chefin, die er eh hasste, oder um sein eigenes Leben. Eigentlich dachte er überhaupt nicht. Er hastete nur um sein Leben und handelte mehr instinktiv.

    Die junge Riesin kam immer näher. Ihre Stimme hallte laut durch die Straßen. Aber für Mike ergaben ihre Worte wenig Sinn. Sie sprach einerseits über Schicksal und dann plötzlich über Schuhe und Kleidung, als käme sie gerade von einer Shopping-Tour!
    Aber er konnte auch nicht alles verstehen was sie sagte, weil er hauptsächlich daran dachte sein Leben zu retten...


    Die Kinder auf dem Markt

    Überall schienen die Leute verrückt zu werden. Niemand kaufte noch was. Stattdessen rannten einige weg, andere starrten auf alte Bildschirme von diversen Ständen, andere Gruppen lauschten den Nachrichten im Radio.

    Bhajan und Aishwarya, die Kinder von Jadoo hatten das Glück die Nachrichten auf einen alten Fernseher an ihrem Nachbarstand beobachten zu können.
    Die Hubschrauber-Kamera zeigte unglaubliche Bilder. Alle anwesenden waren schockiert. Aber Aishwarya hatte das Kleid sofort erkannt. Die Riesin war die Kundin von heute Morgen! Sie trug das Kleid das sie gekauft hatte und die Sandalen die sie ihr gezeigt hatte.
    Aishwarya hatte gewusst das die Frau etwas besonderes war, aber sie hätte sich nie vorgestellt das sie eine solche Riesin sein würde.
    „Sie ist wunderschön.“ Murmelte sie vor sich hin, doch niemand schien sie zu beachten.
    Das Kleid passte wunderbar... Und Aishwarya hatte es für die Riesin ausgesucht!


    Chefin auf der Flucht

    Elena stieß andere Flüchtlinge mit ihren Ellenbogen zur Seite. Ihr rotes Business-Dress war nicht gerade gut für eine Flucht, doch sie ließ sich davon nicht abhalten.
    Das alles war so irreal! Wo kam dieses riesige Mädchen her?
    Oder war das ganze nur ein Traum? Oder ein Werbegag einer Firma die mit neuer Technologie experimentierte?
    Nein. Unmöglich! Indien war in Elenas Augen so rückständig. Ein derartiges Land konnte auf keinen Fall fortschrittlicher sein als westliche Länder. Ganz zu schweigen von Deutschland!
    Sie drehte sich um und blickte auf. Das Grüne Kleid der Mega-Riesin ragte wie ein Turm über ihr auf. Natürlich war die Riesin extrem schnell. Selbst wenn sie langsame Schritte machte, waren ihre Beine so groß das sie extreme Distanzen mit nur einem Schritt zurücklegen konnte. In nur noch wenigen Schritten würde sie da sein!

  • Frau Schmitt trägt also rot... das könnte... ungesund sein. :evil:

    Das die Chefin ihre "Sklavin" nicht erkennt wundert mich nicht, aber bei Mike wundert mich das er Anokha, jetzt wo er sie eine Weile betrachtet hat, nicht erkennt.
    Zur Szene mit den Kindern und Aishwarya: (Kleine) Mädchen, die nicht in Furcht, sondern mit Ehrerbietung zu einer Riesin aufblicken - ein immer wiederkehrendes Motiv in deinen Geschichten wie ich sehe.

  • Leider sind meine Geschichten immer nach einem ziemlich ähnlichen Plot....
    Wundert mich dass dir nur der Part aufgefallen ist. ^^
    Es geht immer stark um die Bewunderung der "Riesin/Riesen"
    Und ich versuche immer die Riesen als nicht-wirklich-böse darzustellen (sofern es sich um original Charaktere handelt)... aber dennoch irgendwie auf crush und vore, etc einzugehen... was dann häufig zu schwachsinnigen Story-Bögen führt... xD
    Da arbeite ich noch dran.... aber andererseits kenne ich auch kaum eine GT/GTS Story die glaubhaft / nachvollziehbar ist

  • Chefin Entdeckt

    Anokha drehte ihren Hals und blickte hinter sich. Die einst belebte Straße war überzogen von ihren enormen Sandalen-Abdrücken. Überall waren Trümmer und zerquetschte Körper. Flachgepresst in einem perfekten Profilabdruck ihrer Leder-Sandalen.
    Sieht irgendwie gut aus. Dachte sie sich ein wenig beschämt von diesem Gedanken....
    Jeder einzelne Abdruck war wie ein Kunstwerk. Jeder ihrer Tritte bedeutete für Dutzende Personen ihr Lebensende. Jeder Schritt war ein Drama für verschiedene Familien die jemanden oder etwas verloren hatten. Ein Haus, ein Auto, einen Partner, einen Freund oder das eigene Kind. Und all diese Geschichten waren jeweils zusammengefasst in einen ihrer Schuhabdrücke. Flach gepresst zu einem blutigen Bild im Staub der Straße.
    Irgendwie hatte das etwas poetisches.
    Es war nicht das schlechteste Ende, dachte sie sich. Immerhin hatten alle Opfer einen Wunderschönen Anblick kurz vor ihrem Tod:
    -- nämlich ihre gigantische Erscheinung.... Ihr glänzendes Kleid.... und ihre hübschen neuen Sandalen!

    Dennoch hatte sie ein schlechtes Gewissen wegen all der Opfer.
    Aber was sollte sie tun? Sie konnte nichts an dieser Situation ändern.

    Sie zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder nach vorne. Blickte auf die fliehenden Massen vor ihren Füßen. Ihre Sandale setzte gerade mit einem weiteren knirschenden Geräusch auf, als ihr eine Person unter den ganzen Winzlingen auffiel. Sie stach durch ihr besondere Outfit regelrecht aus der Masse heraus. Aber auch ihre fremdländische Hautfarbe hatte sie verraten!

    Anokha ging langsam in die Hocke und betrachtet die Person vom nahen. Sie war es tatsächlich. Auf der Straße direkt vor ihren Füßen war das Monster. Die bösartige Managerin aus der Firma!



    Persönliches Gespräch

    Elena sah ein weiteres Mal nach hinten. Etwas hatte sich verändert. Ihr Kleid schwebte nicht mehr über dem Boden, sondern bedeckte diesen nun zusammen mit etlichen Häusern. Die Riesin ging in die Hocke?
    Die deutsche Managerin blickte nach oben und stellte panisch fest dass das näherkommende Gesicht der Riesin sie direkt anstarrte!
    Dann hörte sie ihre Stimme mit indischem Akzent: „Hallo Frau Schmitt. Erkennen sie mich? Vielleicht nicht. Für sie war ich bestimmt nur ein Gesicht unter vielen wertlosen Arbeitern, oder?“
    Elena schüttelte heftig den Kopf. Was hatte das zu bedeuten? War dieses riesige Mädchen etwa eine der Näherinnen? Aber das war doch völlig unmöglich!

    Als das Mega-Mädchen weiter sprach wusste sie dass sie in großen Schwierigkeiten steckte.
    SIE HABEN UNS ALLE BEHANDELT WIE INSEKTEN. DESWEGEN WERDE ICH SIE JETZT GENAUSO BEHANDELN!“


    Stiller Beobachter

    Mike war in finsteren Schatten getaucht und wusste was das bedeutete. Doch dann hörte er etwas seltsames und traute seinen Ohren nicht. Die Riesin hatte gerade etwas auf englisch gesagt? Und den Namen seiner Chefin erwähnt? Kannte sie diese etwa?
    Frau Schmitt war ihm vorausgeeilt und offensichtlich etwas weiter entfernt. Er selbst war unmittelbar vor den furchterregend großen Sandalen der Riesin. Er konnte keinen genauen Blick auf die gewaltigen Füße werfen, da sein Blick durch andere Flüchtlinge eingeschränkt war. Aber er konnte sehen wie selbst ihr großer Zeh über den Köpfen der Menschen aufragte. Nur ein Fuß von ihr nahm die breite Straße ein, so das sie stets einen Fuß vor den anderen setzte. Er schätzte die Straße auf eine breite von 10 Metern oder mehr!
    Er sah sich um und bemerkte den gewaltigen Körper der sich über ihm auftürmte. Die Riesin war in der Hocke doch stand nun wieder zu ihrer vollen Größe auf.
    Sie war einfach unfassbar riesig! Sie musste über hundert Meter groß sein. Und sie war sauer! Das sah man in ihrem Gesicht, wenngleich es auch eine gewisse Genugtuung ausstrahlte.
    Er beschloss das es sinnlos war zu rennen. Er würde eh nicht entkommen. Vielleicht hatte er eher eine Chance wenn er warten würde, um im richtigen Moment zu handeln.
    Was aber als nächstes geschah hatte er absolut nicht erwartet.



    Ruhe im Getümmel

    Anokha sah sich um und bemerkte das durch ihre letzte Aktion einige Leute stehen geblieben waren. Anscheinend um zu sehen was sie vorhat. Gut so. Dachte sie sich.
    Sie wollte diesen Augenblick genießen und sie wollte dem deutschen Monster ein besonderes Ende bereiten!
    Die Managerin war nur zwei Schritte entfernt. Anokha würde sie auf alle Fälle wie einen Käfer zerquetschen. Aber sie wollte dieses Ereignis irgendwie festhalten. Dann hatte sie eine Idee.
    Sie sah zu den Menschen herab die direkt vor ihrer Sandale standen. Jene die bei ihrem nächsten Schritt geplättet worden wären.
    Vielleicht konnte sie diese Menschen nutzen.
    Anokha streckte ihren Arm aus und deutete mit ihrem Zeigefinger auf den kleinen Mob zu ihren Füßen.
    Es tut mir wirklich leid das ich so viele von euch zertreten habe. Wirklich. Aber das war nicht zu verhindern. Dort vor euhc ist jedoch jemand der den Tod wirklich verdient. Wenn ihr mir helft, werde ich eure Leben verschonen.“
    Sie bemerkte das es verschiedenste Reaktionen der Leute gab. Dann fügte sie hinzu: „Habt keine Angst und bleibt stehen. Wenn ihr tut was ich sage werde ich euch nicht zertreten.“


    Der Befehl

    Mike der zu dem Personenkreis gehörte den die Riesin offensichtlich meinte, bewegte sich ängstlich auf diese zu.
    Das junge Mädchen starrte zuversichtlich mit ihren stechend grünen Augen auf alle herab. Die Erde rumorte ein wenig als sie ihr Bein leicht anhob und ihre Sandale über den Köpfen der Leute platzierte.
    Ihre Stimme donnerte: „Keine Angst ich trete nicht zu. Seht euch meine Sohle genau an.“
    Widerwillig blickte Mike nach oben. Er sah etliche Körper und Körperteile die im Profil der Sandale hängen geblieben waren. Zerquetscht, unkenntlich und dreckig vom Staub der Strasse.

    Die Riesen-Sandale wirkte extrem bedrohlich und furchteinflößend. Es war als ob ein Haus über einem Schweben würde!
    Dann hörte er wieder ihre laute Stimme sagen: „ES TUT MIR LEID DASS ICH EUCH DARUM BITTEN MUSS. ABER BITTE MACHT MEINE SCHUHSOHLE SAUBER. ICH MÖCHTE EINE PERFEKT SAUBERE SOHLE HABEN. DANN WERDE ICH MIR MÜHE GEBEN EUCH NICHT PLATTZUTRETEN. EHRLICH."




    Die Ausführung

    Mike fasste nicht was er hörte, doch genau wie die meisten anderen fing er an Brocken und menschliche Überreste aus der über ihm schwebenden Ledersohle zu ziehen. Es war unglaublich schrecklich. Er wusste das er einen Schock fürs Leben erlitten hatte. Aber er wollte lieber mit einer Störung leben als zu sterben!

    Anokha sah zufrieden wie sich die kleinen Leute an die Arbeit machten. Es tat ihr wirklich Leid. Es musste ein grausiges Gefühl sein dem Tod anderer Personen so nahe zu sein. Aber auf der anderen Seite war es ein Privileg ihre wunderschönen Schuhe zu säubern!
    (Mehr und mehr wurde sie von einer Art Größenwahn erfasst.... sie bemerkte dass zwar selbst, wollte es aber irgendwie nicht stoppen.....)
    Es war definitiv ein Ereignis dass die Kleinen eine lange Zeit würden erzählen können.
    Für Anokha war es gar nicht leicht ihr Bein so lange ruhig zu halten. Aber sie hatte versprochen ihr möglichstes zu tun um nicht auf diesen Flecken Erde zu treten. Aber sie wusste genauso gut dass dafür andere sterben mussten. Denn egal wohin sie trat, würden Menschen sein.
    Es war sehr schade dass sie nichts daran ändern konnte. Aber sie musste mit dieser Situation leben und andere mussten akzeptieren das ihr Ende heute unter Anokhas Sandale sein würde.
    Eine kleine Frau winkte von unten und wollte ihr etwas zu verstehen geben.
    Anokha hob sofort ihr Bein und winkelte den Fuß an.
    Sie blickte auf die Schuhsohle.
    DAS IST FAST PERFEKT SEHR GUTE ARBEIT.“ Sagte sie zufrieden. „ABER DA IST NOCH JEDE MENGE STAUB UND DRECK. BITTE MACHT DAS AUCH WEG.“
    Sie senkte ihren Fuß wieder über die Winzlinge herab. Sie war ebenfalls zufrieden zu beobachten, dass die deutsche Managerin zwar versuchte zu fliehen, doch kaum voran kam. Sie würde nicht entkommen!



    Unter Anokhas Schuhsohle

    Mike sah wie die Schuhsohle sich wieder über ihnen senkte. Doch diesmal blieb sie nicht über den Köpfen der Leute schweben, sondern senkte sich weiter herab und zwang die Leute zu Boden. Kleinere Kinder konnten in sitzender Position verharren, während die erwachsenen Menschen sich flach hinlegen mussten.
    Das Profil der Ledernen Sohle schwebte drohend über ihm und bewegte sich durch die Muskelbewegung der Riesin leicht hin und her.

    TUT MIR NOCH MEHR LEID DAS ICH EUCH DARUM BITTEN MUSS; ABER ES IST WICHTIG FÜR MICH. BITTE LECKT DEN STAUB WEG, DAMIT DIE SOHLE WIEDER SAUBER IST. DAFÜR WÄRE ICH SEHR DANKBAR.“
    Mike drehte den Kopf zur Seite und sah wie zwei Kinder, nicht älter als 7 Jahre ihren Zungen ausstreckten und die riesenhafte Ledersohle leckten. Und da waren etliche Menschen mehr. Mikes Herz raste. Er streckte seinen Kopf ebenfalls vor und begann die Schuhsohle zu lecken. Sein Mund füllte sich mit Staub und Lehm.
    Eine Frau zu seiner Rechten weinte... Vielleicht vor Angst... Vielleicht hatte sie jammernden verloren oder machte sich Sorgen. Jedenfalls zitterte sie am ganzen Körper als sie ihre verschwitzte Bluse nutze um das riesige Profil über ihr zu reinigen.
    Eigentlich eine gute Idee dachte sich Mike und rieb seinen ganzen Körper an der Sohle während er leckte. So würde er effizienter sein. Vielleicht würde das riesige Mädchen alle verschonen wenn sie zufrieden war.....



    Schuhe sind wieder sauber

    Anokha fühlte wie sich ihr Gewissen regte. Das sie nichts für den Tod von sovielen Menschen konnte wusste sie, aber was sie jetzt von den Winzlingen unter ihrem Schuh verlangte war nicht unbedingt notwendig.
    Aber sie liebte diese Schuhe. Und sie wollte der Managerin zeigen was sie sich geleistet hatte! Welche schönen Sachen sie sich hatte kaufen können. Und diese Sachen mussten perfekt sein!
    Ihre Schuhe mussten perfekt sein und dann würde sie darunter sterben!

    Während sie sich Gedanken machte konnte sie die seichten Bewegungen spüren.
    Zur Zeit befand sie sich an der Grenze zwischen einem Slum und einem Wohngebiet für den Mittelstand. Einige Leute hier hatten ein gutes Leben einige lebten in bitterer Armut, genau wie sie selbst.
    Zu ihren Füßen mussten sich die verschiedensten Leute befinden. Anokha konnte sich nicht aussuchen auf wen sie trat und auf wen nicht. Sie hatte keine Möglichkeit das Geschehen auf der Straße zu manipulieren. Bis auf das kleine Ereignis das sich gerade abspielte.....
    Sie fragte sich was diese Winzlinge gerade durchmachten. Und sie war gleichzeitig dankbar dass sie ihrer „Bitte“ folgten.
    Irgendwie war das nett.

    Die selbe Frau schaute wieder unter der Schuhsohle hervor und winkte heftig mit dem Arm. Anokha hielt sich die Faust vor den Mund als sie erneut ihr Bein anhob um die geleistete Arbeit zu begutachten.
    Sie staunte nicht schlecht als sie ihre Schuhsohle erblickte.

    ICH BIN BEEINDRUCKT. SEHR GUT. SIEHT AUS WIE NEU.“

    Zufrieden blieb sie auf einem Bein stehen und konzentrierte sich darauf das Gleichgewicht zu halten. Sie blickte auf das kleine Monster herab....

  • Ziemlich gut wie du den langsamen Wandel in Anokha beschreibst.


    Es scheint als würde sie irgendwann enden wie Set as "Scourge" von Nyx (auf giantessworld.net) -> "You know what? I did the whole protecting people thing until I realized several things. One, I was a god. Two, it’s fun to kill people. I am a complete and irredeemable psychopath and I am okay with that.”


    Ich bin gespannt auf Frau Schmitts Reaktion darauf Anohkas "persönliches Opfer" zu sein.


    Das Einzige was mich gestört hat das der Wortlaut desselben Satzes aus Anohkas und Mikes Perspektive nicht identisch war.

  • Rache

    Mit dem Zeigefinger deutete die Riesin auf die Menschenmasse. Alle schraken in einer kollektiven Bewegung zurück

    „DORT IST EINE AUSLÄNDERIN UNTER EUCH. SIE IST BLOND UND TRÄGT EINEN ROTEN ANZUG. WER NICHT STERBEN WILL SOLLTE SICH VON IHR FERNHALTEN.“
    Dröhnte ihre kindliche Stimme.
    Die Leute bildeten einen Kreis um die Managerin. Diese versuchte in der Masse unterzutauchen, doch wurde sie stets von den Leuten weg gestoßen und fand sich in der Mitte des Kreises wieder.

    Als sich ein Schatten über sie legte schaute sie automatisch nach oben. Die gereinigte Sandale schwebte weit oben über ihr und verdeckte die Sonne.
    Die grünen Augen des Mädchens waren starr auf sie gerichtet.
    Die Riesin machte eine entschuldigende Geste mit den Armen: „Oh entschuldigen sie Frau Schmitt. Ich hoffe es macht ihnen keine Umstände, dass ich sie jetzt zertreten werde.“

    „Nein! Bitte nicht.“ Schrie die Deutsche lauthals. „Ich gebe dir alles was du willst! Hörst du? Alles!!!“

    Anokha konnte die kleine Blondine nicht hören. Und selbst wenn, hätte das nichts geändert. Die Sandale senkte sich langsam und unaufhaltsam auf sie herab.
    Sie konnte die Beschaffenheit des Materials genausten sehen. Das Gummi der Sohle hatte kleinere Unvollkommenheiten, die es aber gerade besonders wirken ließen.
    Langsam verschwand das Gesicht der Riesin hinter dem vorderen Teil der Sandale. Tränen rannen aus Elenas Augen. Wie konnte ihr nur so etwas passieren. Wie konnte es dieses Mädchen wagen …
    wie konnte sie so gedemütigt werden?

    „Ich will nicht sterben! Nicht soooo......“ Schrie sie als die Sohle sie berührte und nach unten drückte....



    Ein perfektes Kunstwerk

    Um die kleine Managerin hatte sich zwar ein großer Kreis gebildet, aber es war natürlich wieder nicht genug Platz auf der Straße, so das auch andere Leute unter Anokhas Schuh verschwanden.
    Leider....

    „ES TUT MIR LEID.“ Entschuldigte sich die Riesin, bei den Menschen die ebenfalls sterben würden. „ES GIBT LEIDER NICHT GENUG PLATZ. ABER ICH GEBE EUCH NOCH ETWAS ZEIT.“

    Sie verharrte in dieser Position und fragte sich was die Todgeweihten wohl dachten. Um ihren Schuh herum standen Menschen dicht gedrängt . Anokha konnte sogar sehen wie einige versuchten ihre Freunde oder Angehörige unter ihrer Sohle vorzuziehen doch ihr Gewicht lastete bereits zu schwer auf den Winzlingen. Sie betrachtete das ganze und ließ den Augenblick auf sich wirken. Da war ihre alte Chefin die gedemütigt unter ihrem Schuh lag und wahrscheinlich um ihr Leben winselte. Und da waren all die anderen Menschen die ihr niemals etwas getan hatten aber einfach nicht genug Platz hatten die Straße zu räumen. Und dann waren da deren Freunde, Nachbarn, Kollegen oder Familien die zusehen mussten und helfen wollte, doch nichts tun konnten.

    „WENN IHR NOCH JEMANDEN RETTEN WOLLT BEEILT EUCH.“ Sagte Anokha von oben. „ICH TRETE GLEICH ZU. KANN LEIDER NICHT MEHR LANGE IN DIESER POSITION BLEIBEN. ICH HOFFE IHR VERZEIHT MIR, FALLS ICH JEMANDEN ZERQUETSCHE DER EUCH NAHESTEHT...."

    Schließlich verlagerte sie ihr ganzes Gewicht auf das Bein. Ein lautes Knirschen ertönte zusammen mit dem Geheul dutzender Menschen.

    Anokha sah weiter nach unten. Ein Mann hatte sich wohl befreien können. Aber alle anderen waren nun völlig flachgepresst....
    Leider Pech gehabt.

    Schwermütig und zugleich erwartungsvoll hob Anokha ihren Schuh wieder an und warf einen Blick auf ihre Sohle.

    „DAS IST JA EINFACH PERFEKT“ Sagte sie strahlend. In der Mitte ihres Schuhs klebte der Körper der deutschen Managerin. Ihr Körper war zwar etwas entstellt, hatte sich aber dafür perfekt in das Profil gedrückt wo sie wunderbar haften geblieben war!
    Aber nicht nur das....
    Um sie herum war ein freier Kreis der immer noch makellos sauber war. Und die äußeren Ränder ihrer Sohle waren dann wieder voller zerquetschter Körper. Sie öffnete die Riemen der Sandale und zog ihren Fuß heraus.
    Auf einem Bein stehend betrachtete sie die Sandalen-Sohle genauer.

    „DAS IST WIRKLICH SCHÖN GEWORDEN.“ Frau Schmitt war zerquetscht zusammen mit den Leuten die sie immer wieder zurück in die Mitte des Kreises geworfen hatten. So waren diejenigen die ihr Schicksal besiegelt hatten mit ihr zusammen gestorben. Alle klebten jetzt zerdrückt an Anokhas Sandale. Dadurch zeigte ihre Sohle ein Bild mit interessanter Geschichte. Sie konnte dieses Bild auf keinen Fall zerstören. Alles musste genau so bleiben wie es gerade war!
    Aber... aber wie sollte sie das bewerkstelligen?

    An die Menschen zu ihren Füßen gewandt sagte sie: „VIELEN DANK DASS IHR MIR GEHOLFEN HABT. DAS ERGEBNIS IST WIRKLICH GUT: ICH WERDE DAS HIER AUFHEBEN.“ Sagte sie und winkte begeistert mit der Sandale.

    Vielleicht würde das die Leute trösten. All die die gestorben waren sind nicht umsonst gestorben, sondern starben für das Kusntwerk dass durch ihre Körper entstanden war.

    Aber was sollte Anokha jetzt tun?
    Sollte sie barfuß weiter laufen?


    Barfuß

    Anokha stand immer noch mit einem Bein angehoben auf der Stelle..... Die rechte Sandale in der Hand.
    Sie fragte sich ob es wehtun würde barfuß auf die Straßen und Häuser zu treten. Aber es blieb ihr nichts übrig als es einfach zu testen.

    „VORSICHT DA UNTEN“ Sagte sie verspielt, als sie ihren nackten Fuß auf einen Häuserblock senkte. Einige Menschen rannten noch rechtzeitig auf die Straße bevor die Häuser unter ihrem immensen Gewicht einfach zerbröckelten und zu Staub zerfielen.
    Andere Menschen hatten nicht genug Zeit und wurden erst verschüttet dann zerquetscht.

    Anokha war überrascht wie intensiv sie alles spürte. Mit ihrer weichen Fußsohle konnte sie alles viel deutlicher spüren. Aber verletzt hatte sie sich nicht. Anscheinend war ihre Haut dick genug um sie mehr als ausreichend zu schützen!

    „GUT.“ Redete sie zu sich selbst. Als sie alles Gewicht auf den Fuß verlagerte und das andere Bein anhob. Sie zog auch die zweite Sandale aus und legte sie zusammen mit der anderen in ihre linke Hand.

    Wieder stand sie auf einem Bein und betrachtete die wuselnde menge von Menschen unten auf der Straße.
    Konnte sie dass den Leuten wirklich antun?
    Immerhin waren ihre Füße recht verschwitzt heute. Nicht nur das sie die Leute zertreten würde... sie würde sie auch noch damit demütigen, sie unter ihren verschwitzten nackten Sohlen zu zerdrücken...
    Aber es ging nunmal nicht anders.... Vielleicht wollte das Schicksal, das all diese Leute gedemütigt unter ihren riesigen Füßen sterben sollten. Trotzdem tat es ihr Leid.
    In Gedanken versunken hob sie ihr bein noch weiter an, wodurch auch ihr langes Kleid weiter hochgezogen wurde, und strich sich mit den Fingern über ihre nackte Fußsohle.
    Sie spürte ihre eigene Haut.... Sie fühlte sich eigentlich ziemlich gut an.... war ganz weich.... aber das war auch kein Wunder, da sie ja recht verschwitz und leicht feucht war....

    Mit etwas schlechtem Gewissen blickte sie auf die Massen auf den Straßen herab. „ENTSCHULDIGUNG. ES TUT MIR WIRKLICH LEID, ABER ICH MUSS JETZT WEITER.“

    Sie senkte ihren linken Fuß vorsichtig zurück auf die Straße. Auch wieder ganz langsam und sagte: „ACHTUNG HIER KOMMT MEIN FUß. VERSUCHT AUS DEM WEG ZU KOMMEN...“

    Wie es wohl für die kleinen Menschen unter ihrer nackten Fußsohle sein würde?
    Wäre es eher muffig und angsteinflößend? Oder wäre es vielleicht beeindruckend und schön weich darunter?

    Plötzlich hörte sie ein schrabbendes Geräusch. Es wirkte erst dumpf, kam dann aber immer näher. Ein Hubschrauber!
    Anokha drehte sich in die Richtung aus der sie die Geräusche wähnte und erblickte einen Hubschrauber der Presse. Vom Fernsehen...



    Fliehen oder bleiben?

    Bhajan packte Aishwarya seine kleine Schwester am Arm. „Komm wir müssen hier weg!“
    „Aber die Riesin geht von uns weg. Sie kommt nicht hier her.“ Das kleine Mädchen deutete auf den Fernseher....
    „Ich meine auch nicht wegen ihr. Sondern wegen dieser dort!“
    Ihr 14 jähriger Bruder zog sie unter der Markiese hervor und zeigte mit dem Arm nach oben. In nicht allzuweiter Ferne war eine andere gewaltige Riesin zu sehen!
    Und diese kam tatsächlich auf den Markt zu. Und zwar mit schnellen Schritten!

    „Wow. Sie ist so gewaltig!“ Blaffte das kleine Mädchen und blickte in die Ferne. Die Silhouette der Gigantin war durch den Dunst leicht blass. Doch sie konnte erkennen dass diese eine etwas ältere Dame war. Etwas fülliger... was sie aber nicht hässlich machte. Ihre wunderschönen Kleider machten dass alles wieder wett.
    „Sie sagen sie wäre 140 Meter groß. Und ist gefährlich. Schon viele sind gestorben!“
    „Aber das Geschäft.“
    „Unser Vater hat gesagt das Leben ist wichtiger als die Arbeit. Und wenn wir hier bleiben werden wir sterben. Also las uns schnell verschwinden!“
    Sie nickte kurz und beide stürmten in das Getümmel.


    Füße gemacht um zu zerquetschen

    Anokha ließ ihren Fuß langsam sinken. Ihre Ferse setzte auf als anscheinend alle den Platz geräumt hatten. Aber der Rest ihrer Fußsohle würde bald folgen und nun gab es keinen Platz mehr um zu fliehen.
    Anokha wusste dass und die Menschen auf der Straße wussten es auch. Es gab keine Möglichkeit es zu verhindern. Einige würden wieder zerquetscht werden.

    Mit schlechtem Gewissen blickte Anokha zu dem Hubschrauber des Fernsehen herüber. Sie wurde intensiv gefilmt... obwohl es sie wunderte dass bisher nur ein Hubschrauber gekommen war. Gab es noch andere Fernseh-Teams? Vielleicht auf dem Boden? Eher nicht. Sie schaute nach unten; Dort war so ein extremes Gewimmel – kaum ein Fernseh-Team würde es durch die Straßen schaffen... es sei denn es war schon eines vor Ort.
    Mitleidig senkte Anokha ihren Ballen.
    Diesmal ganz intensiv spürte sie die Bewegungen der kleinen Leute. Sie fragte sich welches Schicksal das bessere wäre; unter ihrer Sandale oder unter ihrem nackten Fuß zertreten zu werden. Sie war sich nun nicht mehr ganz sicher.

    Wahrscheinlich kam es auf die Person an. Manche mochten lieber Schuhe, andere würden sich unter einem Fuß vielleicht wohler fühlen. Das war wohl immer anders.
    Einerseits liebte Anokha ihre Sandalen und war von deren Qualität und Schönheit überzeugt. Allerdings hatten diese eine recht unnachgiebige Sohle. Ihre Fußsohle dagegen war weich und nachgiebig. Sanft und dennoch genauso schwer und tödlich.
    Sie erinnerte sich an das kleine Mädchen das gesagt hatte dass sie schöne Füße hätte. Und sie erinnerte sich an ihre Großmutter die gesagt hatte das ihre großen Füße perfekt dazu geeignet waren alles darunter zu zerquetschen.
    Wahrscheinlich hatte sie Recht.

    Und vielleicht war es ja wirklich ein etwas sanfterer Tod unter ihrer nackten Fußsohle zertreten zu werden. Sie war sich nicht sicher, aber sie hoffte es. Wenn die kleinen Leute schon nicht unter ihren schönen Sandalen starben, dann sollten sie wenigsten möglichst sanft zerquetscht werden....

    Als ihr Fuß langsam den Boden berührte und all die Leute leicht nieder gedrückt wurden, sagte sie an alle gerichtet: „TUT MIR LEID DAS ICH EUCH ZERQUETSCHEN MUSS. ICH KANN ES LEIDER NICHT ÄNDERN. BITTE AKZEPTIERT MEINE ENTSCHULDIGUNG. UND IHR MÜSST AKZEPTIEREN DAS ES KEINEN AUSWEG GIBT.“
    Anokha verharrte ein wenig in dieser Position, genau wie die Male davor. Sie wusste das sie schöne Füße hatte. Vielleicht waren einige sogar froh dass Anokha die Sandalen ausgezogen hatte.....
    Oder?

    „ICH GEBE EUCH NOCH ETWAS ZEIT. VIELLEICHT GENIEßT IHR EINFACH MEINE SCHÖNEN FÜßE. SIE SIND SCHLIEßLICH DAS LETZTE WAS IHR SEHEN WERDET.“
    Sie presste leicht zu und nahm das Gewicht sofort wieder weg. „SPÜRT IHR MEINE WEICHE HAUT? MEINE SOHLEN SIND GANZ GESCHMEIDIG. ES IST ALSO ETWAS BESONDERES DASS IHR DARUNTER SEIN KÖNNT.
    IST ES NICHT EIN WENIGSTENS EIN KLEINER TROST UNTER SO SCHÖNEN FÜßEN ZERTRETEN ZU WERDEN? FÜR MICH FÜHLEN SICH EURE KÖRPER TOLL AN. ICH HOFFE FÜR EUCH IST ES NICHT GANZ SO SCHMERZHAFT....
    LEIDER MUSS ICH JETZT WEITER. SORRY...“

    Sie verlagerte ihr ganzes Gewicht und beendete damit dutzende Leben auf einmal. Anokha spürte wie ihre Sohle noch feuchter wurde...
    „Das war es.“ dachte sie sich. Fühlte sich gar nicht schlecht an. Wenn die kleinen Körper langsam ausgedrückt wurden. Besser als eine Fußmassage. Aber die Leute taten ihr dennoch sehr Leid...

    Sie sah noch einmal zu dem Helikopter und zuckte entschuldigend mit den Schultern. „Was soll ich machen? Ich bin viel zu groß!“ Flüsterte sie fast... aber ihre Stimme war dennoch kilometerweit klar und deutlich zu hören.

    Dann kam ihr eine Idee. Sie hatte nach wie vor ihre Sandalen in der Hand. Sie hob diese an und hielt sie möglichst nahe an den Hubschrauber. Dem Piloten und dem TV-Team bot sich ein gruseliger Anblick der Schuhsohle.
    „Könnt ihr davon auch Bilder machen?“ Fragte Anokha schüchtern. „Ich meine Photos und Filme? Ihr habt bestimmt gute Kameras. Weil ich will nicht das dieses Bild in Vergessenheit gerät. Weiß nicht wie lange das so hält...“
    Als sie bemerkte dass der Kameramann intensiv auf ihre Bitte einging, machte sie noch eine fröhliche Pose, um gut auf dem Bild auszusehen. Die daraus resultierenden Photos und Videos wirkten etwas makaber, aber Anokha würde sie erst viel später zu Gesicht bekommen....
    Viel viel später....

    „Danke.“ Sie lächelte freundlich, und gerade als sie weiter gehen wollte bemerkte sie etwas hinter sich....

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