Yasmin und der Kirin, Kapitel 9

  • Kapitel 9

    Yasmin lief, und schwamm hin und wieder, bis sie an die Küste Australiens kam. Die drei Kilometer große Blondine ging hin, grinsend vor Vorfreude. Sie wusste nicht, und es kümmerte ihr auch nicht, das ihre riesigen Füße große Teile des Great Barrier Reef zertrampelten. Unzählige Korallenkolonien zerbröselte sie unter ihre Sohlen, und ein ganzes Ökosystem wurden von der ehemaligen Fischverkäuferin zerstört.

    Als sie bei Brisbane kam, wurde Yasmin von einer Flotte Kriegsschiffen angegriffen. Sie sah die winzigen Dinger auf den Wellen, die ihre Bewegungen verursachten, bewegen, so heftig das es die Flotte Mühe kostete, ordentlich zu zielen. Yasmin lachte.

    "Glaubt man denn das diese erbärmlichen Boote mich verletzten könnten? Ha, ha! Ich zeige euch mal richtige Macht!" spottete sie.

    Yasmin bog sich vorüber und fegte mit den Arm durchs Wasser, halb über und halb unter der Oberfläche. So verursachte sie einen Tsunami der drei Schiffe versank und zwei wegschlug. Die meisten konnten sich allerdings übers Wasser halten.

    Dann feuerten die Kriegsschiffe. Raketen und Geschosse flogen Richtung Riesin, trafen allerdings kaum da sie immer noch sehr schlecht zielen konnten wegen des wilden Wassers. Und Yasmin, gigantisch wie sie war, konnte die Geschosse locker ausweichen, da sie für die Riesin eh langsam bewogen. Dann trat Yasmin Wasser Richtung Flotte, und als die Schiffe wieder versuchten, das Gleichgewicht zu halten, griff die Riesin sie eins nach dem anderen und zerdrückte sie. In ihrer Faust verbeulte das Metall, Kanonenrohre verbogen, und die Mannschaft verendete qualvoll zwischen die zusammengepressten Metallwände. Yasmin war so stark, das sie ein richtiges Schlachtschiff problemlos wie eine leere Getränkedose zerknüllen konnte!

    Als die Riesin sie ins Wasser fallen lies, sanken die Schiffe augenblicklich. Die würden nie wieder kämpfen. Innerhalb einer Viertelstunde hatte die Riesin eine ganze Flotte versenkt, ohne selber auch nur ein einziger Kratzer abbekommen zu haben.

    Yasmin ging Brisbane hinein. Als sie ihren Fuß aus das Wasser hob, regneten unzählige Liter Wasser herab, die schon mal die ersten Häuser zerstörten und ein paar Straßen überfluteten. Dann trat sie nieder. Ihr gigantischer Fuß, locker 430 Meter lang, bedeckte mindestens ein paar dutzend zuckerwürfelgrosse Häuser auf einmal, und presste sie tief im Boden. Ihr anderer Fuß demolierte eine ganze Fabrik, wobei zuerst die Schornsteine abbrachen sobald Yasmin's Sohle sie berührte, dann brach ihr Fuß durch die Betonwände hindurch wie nichts, sie aufbrechend bevor alles zu Schutt zusammengedrückt wurde.

    Yasmin stand nun in Brisbane und suchte den Boden ab nach dem Haus ihres Ex-Freundes. Sie fand es schnell. Ein kleines Haus, kaum mehr als ein großer Krümel für sie.

    Yasmin bog sich vorüber, ihr gewaltiges Gesicht bedeckte die Sonne über halb Brisbane. Das blonde Haar der Giga-Riesin fiel herunter und erstickte zwei Häuserblocks. Sie konzentrierte sich, weil in Japan, als sie einen lächerlichen Kilometer groß war, keine individuellen Menschen sehen konnte. Aber vielleicht, wenn sie sich genug anstrengte, konnte sie ihren Ex ja sehen....

    "Michael!" donnerte ihre gewaltige Stimme welche hunderte Häuser rütteln ließ "Komm' raus, du Wanze! Ich weiß, das du da bist!"

    Nichts.

    "SOFORT!"

    KRACH! Der Turm einer Kirche fiel in sich zusammen.

    Aber Yasmin kümmerte das nicht. Sie sah ein winziger Punkt, kaum mehr als ein Sandkorn, das Haus verlassen. Michael!

    Yasmin befeuchte ihren Zeigefinger im Mund und drückte ihn geschickt auf das Körnchen. Es blieb an ihren Speichel kleben. Grinsend richtete Yasmin sich auf und brachte ihr Finger vor ihre gigantischen, hellblauen Augen.

    "Sieh mal an, was haben wir denn hier? Ein winziger kleiner Fremdgeher! Du Drecksack! Hast du eine Ahnung, was ich alles durchmachen musste?" sagte sie zum Staubkorn.

    "Aber warum soll ich dir das erzählen? Ich bin jetzt eine große Frau. Und du wirst es bereuen mich verarscht zu haben! Mich! Yasmin, die größte, gewaltigste, mächtigste Frau der Welt! Ich brauche die Liebe eines winzigen Staubkorns wie du nicht. Du bist es noch nicht einmal wert, das ich auf dich scheiße!" fauchte sie Michael zu.

    Sie brachte den Finger dicht an Michaels Haus. "Guck' mal," sagte sie.

    Yasmin saugte kurz an ihre Zunge und spuckte. Ein riesiger Tropfen Speichel, weiß und schaumig, fiel auf das Haus. Beide verspritzten. Der Stein und das Holz, sowie die Möbel, flogen in alle Richtungen. Yasmin's Speichel floss dann langsam durch die Nachbarschaft, und riss alles und dessen Weg um.

    "Das war dann dein Haus," bemerkte Yasmin.

    Sie stand wieder auf.

    Zufällig sah sie ihren Supermarkt. Es war aus ihrer Sicht ein kleiner, grauer Rechteck, aber Yasmin erkannte ihn augenblicklich. Da hatte sie also unzählige langweile Stunden Fisch verkauft. In dieses kleine Loch. Ohne nachzudenken stellte sie einen ihrer gigantischen Füße drauf. Ihren Fuß bedeckte sowohl den gesamten Supermarkt als auch den Parkplatz, wo sie zahllose Autos zerstörte. Mit grimmiger Freude spürte Yasmin, wie das Mauerwerk unter ihrer Sohle zerbröselte. Nie wieder hier Fisch verkaufen! Die Riesin grinste. Welche Macht! Sie konnte ein ganzer Supermarkt mit nur einem Fuß zerstören. Und auch noch ohne Aufwand, da der Supermarkt ja augenblicklich in sich zusammen gefallen war. Yasmin wandte sich wider den Punkt auf ihren Finger zu.

    "Also, was soll ich mit dir machen?" fragte sie.

    Yasmin erstarrte plötzlich. Schockiert realisierte sie sich etwas. Was konnte sie eigentlich tun? Sie war ja jetzt so groß, so gewaltig, dass sie kaum etwas machen konnte mit Michael. Der winzige Punkt, der da an ihren Finger klebte, war zu winzig für eine ernsthafte Racheaktion. Die Riesin konnte kaum mehr machen als ihn zwischen ihre Finger zu zerreiben oder ihn hier oben in der Kälte erfrieren zu lassen. Keine Tortur, keine Interaktion. Yasmin sah fokussiert auf Michael. Ihr Speichel war schon erfroren, und wahrscheinlich Michael ebenso.

    "Scheiße!" fluchte sie als ihr völlig bewusst wurde das es kaum noch etwas gab, das sie tun konnte. Alles, was ihr blieb, war Zertrampeln und Zerstören, und zwar ganze Dörfer und Städte.

    "All diesen Scheiss... umsonst!" sagte sie zu sich selbst. Keine richtige Rache, kein Vergnügen wie sie Michael folterte, wie er um Gnade winselte. Nichts. Sie war zu groß.

    "Verflucht!" rief sie wütend. "Leck' mich alle! Scheiße!" Yasmin rieb wütend ihre Finger über einander, Michael so verschmierend Dann stampfte sie mit den Füßen, ganz Brisbane in ein Ödland verwandelnd durch die bloße Wucht womit ihre Füße auf den Boden aufschlugen. Häuser sprangen zu hunderte hoch, Fußabdrücke viele Meter tief bildeten sich über die Landschaft.

    "Verdammt! Scheiße! Ich hasse euch alle! Ich werde... ich werde... AARRGGHH!!!" schrie Yasmin.

    Und sie schloss ihre Augen und wuchs wieder.


    Fortsetzung folgt.

    Einmal editiert, zuletzt von Vaalser4 (3. Februar 2017 um 21:51)

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