Die britische Riesin, Kapitel 5

  • Kapitel 5


    Langsam, wie ein mächtiger Dämon der sich aus der Hölle erhob, stieg Megan aus dem Loch im Boden. Da sie fünfzig Meter groß war, hatte die 20-jährige genug Kraft um ohne weiteres durch die Betonschicht der U-Bahn-Station zu brechen. Als Megan auf festen Boden stand, sah sie sich um. Alles war so klein! Die mehrstöckige Gebäude kamen ihr bis an die Schenkel, Bäume bis an ihre Knie, Autos waren etwa halb so lang wie ihre Füße, während die Menschen kaum so groß wie ihre Fingernägel waren. Megan fegte grinsend den Schutt der U-Bahnstation aus ihren Haaren und von ihrer Kleidung und lief, langsam um so noch bedrohlicher zu wirken, über die Straße.

    Die Riesin scherte sich nicht darum wo ihre Füße landeten. Wenn etwas oder irgendwer in ihrem Weg war und zertreten wurde, Pech gehabt. Deshalb trat sie ohne Bedenken auf alles und jedem.

    Autos, zum Beispiel, plättete sie problemlos. Unter ihren schweren Stiefeln zerdrückte sie die schwache Karosserie wie eine rostige Getränkedose. Quiekend gab das Metall nach, Fenster zerschellten. Als ob es Spielzeug war zerstörte Megan für hunderttausende Euros an Fahrzeuge innerhalb einer Minute.

    Ab und so bückte sie sich etwas vorüber und riss einen Baum aus den Boden, ihn bei der Baumkrone festhaltend. Ihre Hände und jetzt riesige starke Muskeln konnten die Bäume ohne Aufwand entwurzeln. Und dann wieder trat sie absichtlich auf einen Kiosk, genießend wie das kleine Ding unter ihr immenses Gewicht nachgab.

    Innerhalb kürzester Zeit hatte sich einen Stau vor ihr gebildet, da jeder von ihr weg wollte und sich nicht länger an die Verkehrsregeln hielt. Autos hupten, Menschen rannten. Als Megan ankam, sah sie wie manche winzig wirkenden Menschen die Türen ihrer Autos aufrissen und zu Fuß flohen.

    Das waren die Schlauen.

    Denn die 50 Meter große Megan lief einfach durch den Stau, dutzende Autos zertretend. Unzählige Wagen wurden in kürzester Zeit geplättet, in sich zusammengedrückt wie in einer Autopresse. Auf so manches Auto trat sie nicht völlig, sondern nur teilweise, dann war entweder die Vorder- oder Rückseite platt und der Rest relativ unbeschädigt (nicht, dass es für den Besitzer einen Unterschied machte).

    Die Menschen, welche in den Autos saßen, wurden zusammen mit ihre Wagen zusammengedrückt, da es die Riesin egal war, ob sie jemanden tötete. Megan war nun ein großes Mädchen, und nur das, was sie wollte, zählte. Winzlinge, die so dumm waren ihr im Weg zu sein hatten es nicht verdient, am Leben zu bleiben. Also wurden sie ohne Reue zertreten.

    Megan sah herab. Wie winzig alles doch war! Die Sohlen ihrer schwarzen Lederstiefel konnten die Autos völlig bedecken, als ob es Streichholzschachteln waren. Und die Menschen... Milben, das waren es. Megan spürte kaum wie ihre Körper unter die dicken Gummisohlen ihrer Stiefel zerquetscht wurden, aber sah wie sich der Schnee an den Seiten ihrer Sohlen rot färbte.

    Dann kam sie auf eine der Hauptstraßen Londons an. Eine Menschenmenge, die schon Megans Kopf und Schultern über die Gebäude hatten ragen sehen, rannte wie wild durcheinander in Panik. Wie ein Termitenschwarm wuselten sie um Megans Füsse herum, schreiend und fluchend.

    Die Riesin sah es und lächelte. Sie hatte eine Idee.

    Megan bog sich über die Menschenmenge. Ihr Schatten verdunkelte sie bedrohlich.

    "Ich will ein Eis," sagte sie. "Wisst ihr, welchen Geschmack ich am liebsten mag? Menschen. Winzige, unbedeutende Menschlein. Mmmmmm!"

    Mit ihren ungefähr sieben Meter langen Händen nahm Megan eine enorme Schneemasse von den Dächern der sie umringenden Gebäude. Das sie auch ein paar Dachziegel mitriss interessierte sie nicht. Dann ließ sie die eiskalte, weiße Masse auf die Menschen fallen. Etwa ein dutzend bedeckte sie so völlig mit Schnee. Dann hob sie alles wieder auf und knetete es zu einem Ball, wobei sie die gefangenen Menschen entweder zusammendrückte oder im Schnee erstickte. Diese Prozedur wiederholte sie noch zweimal. Dann ging Megan zu einer kleinen Kirche, griff den Turm und brach ihn mit einer kurzen Handbewegung ab. Als sie den Turm umkehrte, sah er aus wie ein Eishörnchen. Megan nahm die drei riesige Schneebälle voller Menschen und steckte sie auf den Turm. So machte sie sich ein grauenhaftes Eis.

    Die Riesin sah sich ihr Handwerk kurz an bevor sie anfing es zu lecken. Ihre riesige Zunge, voller heißen Speichel, schmolz den Schnee und leckte die Menschen auf, die sie wie Rosinen konsumierte. Jene, die noch lebten, würden den Sturz in ihrem Magen kaum überleben und wenn doch, dann erstickten sie dort oder wurden von Megans starken Verdauungssäften aufgelöst.

    Megan, leckend, ging weiter durch London, auf Autos, Bäume und Menschen tretend. Alles zerbrach unter ihren soliden Stiefeln, während der matschige Schnee sich immer langsam rot färbte. Megan, die sich umsah, kümmerte sich nicht um die Zerstörung da unten am Boden. Sie fühlte es immerhin kaum, da die Gummisohlen etwa einen halben Meter dick waren. Sogar dieser rote Doppeldeckerbus, der unter ihrem linken Fuß verschwand und dessen Metall schreiend nachgab, bemerkte sie nicht. Die junge Riesin war zu sehr damit beschäftigt, das TV-Studio zu finden. Da befand sich ja diese verfluchte Jury und wohl auch die noch übriggebliebenen Kandidaten.

    Als sie das Studio endlich sah, lagen die Straßen vierer Stadtviertel voller Ruinen, Leichen, platte Autos und abgebrochene Bäume und Straßenlaternen, alles in riesige, im Schnee gedrückte Fußabdrücke. Megan, die ihr "Eis" aufgegessen hatte, warf den Turm weg und pflügte regelrecht durch eine Häuserreihe zum TV-Studio. Als ihr Bein durch ein Hochhaus trat, flog das Gemäuer auseinander als ob es eine durch ein Motorrad getroffene Sandburg war. Aber für Megan zählte nur, dass jetzt endlich der Zeitpunkt ihrer Rache gekommen war!


    Fortsetzung folgt.

    3 Mal editiert, zuletzt von Vaalser4 (10. Juli 2016 um 11:41)

  • Wie jetzt? 25 Aufrufe, bereits 2 Likes, aber nicht ein Kommentar?


    Ändern wir das:

    Megan fegte grinsend den Schutt der U-Bahnstation aus ihren Haaren und von ihrer Kleidung und lief,[...]

    Unter ihren schweren Stiefeln zerdrückte sie die schwache Karosserie wie eine rostige Getränkedose.
    ODER Unter ihrem schweren Stiefel zerdrückte sie die schwache Karosserie wie eine rostige Getränkedose.

    Als ob es Spielzeug war zerstörte Megan Fahrzeuge für hunderttausende Pfund Sterling innerhalb einer Minute.(hier musst du umstellen, auch wenn die Story in London spielt, solltest du hier keine englische Grammatik verwenden)

    Wie einen Termitenschwarm wuselten sie um Megans Füssen herum, schreiend und fluchend.

    Mit ihren ungefähr sieben Meter langen Händen nahm Megan eine enorme Schneemasse von den Dächern der sie umringenden Gebäude.

    [...]dann erstickten sie dort oder wurden von Megans starken Verdauungssäften aufgelöst.

    Alles zerbrach unter ihren soliden Stiefeln,[...]

    [...]da die Gummisohlen etwa einen halben Meter dick waren. Sogar dieser rote Doppeldeckerbus, der unter ihrem linken Fuß verschwand und dessen Metall schreiend nachgab, bemerkte sie nicht.

    Aber für Megan zählte nur, dass jetzt endlich der Zeitpunkt ihrer Rache gekommen war!

    Das ist jetzt weit länger geworden als geplant... Naja um hier nicht nur den Rosinenzähler 'raushängen zu lassen noch ein Wort des Lobes:
    Vaalser, wie schon bei deinen Besuch in Köln damals kann man dir zu deiner grandiosen Vore-Idee nur gratulieren.

  • Wieder ein gelungenes Kapitel, vor allem das "grauenvolle Eis" gefiel mir als GTS-vore-Fan sehr. Für mich als Nicht-Germanistiker reicht die Rechtschreibqualität von Vaalser gut aus, denn ich habe eine "Auto-Korrektur" in meinem Gehirn ^^

  • Catriam, ich spiele mit dem Gedanken, dich Gegenleser-Gegenleser zu engagieren....
    Wäre doch ein passender Job :saint:

    Ich wollte die Welt verändern, doch Gott gab mir den Quellcode nicht.

  • würde ich auch sagen das Catriam den job des korrektur lesers übernimmt;)...ist ja teils schon bisel nervig das ständig von dir ( catriam ) lesen zu müssen was falsch und was richtig ist...oder lass es einfach.

    back to topic...mir hat das kapitel gut gefallen...mich spricht zwar keine riesin unbedingt an wenn sie mit schuhen durch die gegend läuft, aber kann ja nicht jedem gefallen...und sie ist momentan auch noch in einer annehmbaren größe, aber wie man Vaalser kennt, wird sie wohl noch 10-50 mal so groß :D

  • Jau, grösser wird sie werden. :D Aber der Giga-teil ist etwas kürzer als sonst.

    Und keine Sorge, sie zieht sich ebenfalls die Stiefel aus, zwar nur kurz, aber immerhin.

    Diese Geschichte spielt halt im Winter, da es nicht immer eitel Sonnenschien sein muss, worin die Riesinnen herumlaufen. Eine Winterlandschaft sollte zur Abwechslung auch mal sein. Und ihre Kleidung spielt in der Geschichte auch noch einengewisse Rolle.

  • So ich bin nach den ganzen Klausuren auch endlich mal dazu gekommen, deine Geschichte zu lesen. Gefällt mir gut. Du hast wieder einige gute Ideen gehabt, die hier im Board bei den Usern ja auch echt gut ankommen. Für meinen Geschmack hättest du das Wachstum aber noch mehr beschreiben können. Das ging mir persönlich etwas schnell :D

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