High, Kapitel 10

  • Kapitel 10

    Dutzende Gebäude zertretend die dann wie Kartoffelchips knisterten, Abfluss- und U-Bahnsysteme zerstörend und Risse in der Erde verursachend worin ganze Häuserblocks verschwanden, lief die 12 Kilometer große Melissa durch Atlanta. Ihr Schlafplatz, die Brücke über den Proctor Creek, zerkrümelte als ihre Zehen sie berührten. Das Gebäude der Wohltätigkeitsorganisation wo sie ihre gratis Mahlzeiten bekam wurde unter ihrer Ferse geplättet, zusammen mit dem Obdachlosenheim.

    Sie wusste es nicht. Ihr vernebeltes Hirn wollte nur eins wissen: Wo kann ich Heroin beschaffen?

    Als sie das Lager einer Salzfabrik sah, dachte Melissa ihren Stoff gefunden zu haben. Eine der Mauern war, durch die Beben ihrer Schritte, eingestürzt, und das weiße Salz lag verschüttet auf den Boden. Melissa, weit von der Realität entfernt, hielt das weiße Pulver für Heroin. Sie kniete sich abermals hin, brach einen Schornstein der Fabrik ab und steckte ein Ende davon in ihrer Nase. Mit das andere Ende im Salz, schnupfte sie.
    Aber der Schornstein war innen dreckig und voller Ruß. Das kitzelte in ihrer Nase. Melissa hob ihren gewaltigen Kopf hoch, drehte ihn zur Seite und nieste.

    Wenn ihr Rülpser schon laut gewesen war, dann gab es kein Wort um die Lautstärke ihres Niesens zu beschreiben. Die Bauwerke, welche noch standen, schwankten gefährlich hin- und her, Fenster zerschellten zu tausende, Menschen ertaubten auf der Stelle. Bäume flogen umher, Auto machen Salto's, der Turm einer kleinen Kirche fiel in sich zusammen. Der gewaltige Schall und der Orkan ähnliche Windstoß wurde von riesigen Schleimmassen aus ihrer Nase gefolgt, die auf ganze Nachbarschaften klatschten. Ihr klebriges, ekliges Nasensekret erwischte unzählige Menschen. Wie eine Decke bedeckte den gelblichen Schleim aus der Nase der Süchtige hunderte von Menschen, die einen qualvollen Erstickungstod in ihr ekelhaftes Sekret starben. Schon wieder ein Beispiel ihrer Macht, obwohl dieses Mal nicht stillschweigend.

    Melissa bog sich vorüber und schnupfte wieder. Tonnen Salz verschwanden im Schornstein wie Staub in einen Staubsauger. Die Riesin bemerkte nicht, dass es gar kein Heroin war, sie schnupfte einfach weiter. Nach kurzer Zeit hatte sie sämtliches Salz des Depots zu sich genommen.
    Als das Salz alle war, sah sich Melissa, immer noch auf die Knie, um. Menschen flohen immer noch. Aus Melissas Sicht, sogar hingekniet, sah die Menschenmenge aus wie braunes Pulver, wie die Einwohner Riverdales, nur um einiges kleiner. Melissa rieb sich kurz die Nase und bog sich vorüber, wodurch ihr Schatten tausende verdunkelte. Sie steckte sich erneut den Schornstein in ihrer Nase, das anderen Ende über die Menschenmenge haltend, und schnupfte wieder.

    Menschen verschwanden. Sie wurden im Schornstein gesogen und anschließend in Melissas Nase. Dort würden sie entweder in der Schleimschicht ihrer Nase ersticken oder in ihre Luftröhre verhungern. Fliehen hatte keinen Zweck. Die Riesin war zu schnell, sie erwischte jeden mit ihrem Schornstein-Rohr und sogar die dickste Person konnte sich den gewaltigen Sog nicht widersetzen. Jeder, egal wie viel er oder sie wog, schoss in den Schornstein wie ein Staubkorn als sie von ihrem Einatmen erfasst wurden.

    Es war so surreal. Eine 12 Kilometer riesige Drogensüchtige, nackt und sich alles nicht richtig bewusst, saß hingekniet in einer Stadt, dessen Motto ("wieder auferstehen") auf ultimativer Art getestet wurde durch ihren Besuch, und schnupfte Menschen wie Heroin! Umgeben von den qualmenden, brennenden Ruinen Atlantas.

    Als Melissa befriedigt war, lächelte sie, streckte sich aus und legte sich hin. Jetzt bedeckte ihren langen, langen Körper fast ganz Altanta. Jener Stadtteil, wo sich ihre Füße befanden, konnte man sich nicht nähern wegen des abscheulichen Käsegestanks. Wo ihr Kopf lag war es nur marginal besser, da ihr öliges, fettiges Haar auch nicht gerade nach Rosen roch. Obwohl sie kurzes, lockiges Haar hatte, war es lang genug um ganze Gebäude zu umschlingen und sie aus den Boden zu reißen wenn sie sich in Schlaf umdrehte.

    Melissa war glücklich. Mit vollem Magen und ihre Portion Drogen intus, oder das, was sie für Drogen hielt, war es Zeit, zu schlafen. Wie so oft interessierte es Melissa nicht, wo sie schlief.
    Während ihre unglaubliche Masse alles unter sich zu solidem Stein zusammen presste, schloss die titanische Süchtige die Augen und schlief ein.


    Fortsetzung folgt.

    6 Mal editiert, zuletzt von Vaalser4 (29. März 2016 um 22:11)

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