Die große weite Welt Kapitel 3

  • Ich weiß, dass ich mich schon länger nicht mehr gemeldet habe, aber endlich geht es mit dieser Geschichte weiter. Ich hoffe, dass ich ab jetzt wieder regelmäßig neue Kapitel abliefern kann ;)

    Kapitel 2

    Ein üppiges Frühstück


    Ich überlegte, was ich in der Zeit machen sollte, bis Helena wieder kam. Ich entschied mich dazu, mich im Zimmer umzuschauen. Ich befand mich etwa in der Mitte der Matratze, die vermutlich 140 Zentimeter breit war. Im Vergleich zu meiner winzigen Größe war das eine ordentliche Strecke, die ich bis zum Rand zu laufen hatte.
    Als ich mich in Bewegung setzte, begann ich die Schritte zu zählen. Um mich nicht abzulenken, schaute ich lediglich auf das Spannbetttuch. Am Ende kam ich auf 50 Schritte.
    Als ich von der Bettkante herunterschaute, bekam ich ein mulmiges Gefühl, weshalb ich schnell ein paar Schritte nach hinten trat. Ich hatte zwar keine Höhenangst, aber vor mir befand sich kein sicheres Geländer, an das ich mich hätte abstützen können.
    Wenn es sich um ein Bett mit einer Höhe von über 30 Zentimeter, waren das nun für mich über 15 Metern. Ich hatte keine Ahnung, ob ich einen Fall aus einer so großen Höhe noch überleben würde. Deshalb entfernte ich mich noch ein Stück von dem Abgrund und begann mich stattdessen im Zimmer umzuschauen.
    Es wunderte mich inzwischen nicht mehr, dass alles eine erschlagende Größe für mich hatte. Dafür hatte Helena bereits gesorgt. Ich entdeckte links in der Ferne ein in der Mitte geteiltes Fenster, vor dem Jalousien den Raum verdunkelten. Unter dem Fenster entdeckte ich einen Schreibtisch, der aus der Ferne sehr aufgeräumt aussah.
    Gegenüber vom Bett befand sich ein Fernsehtisch, der von zwei hohen Vitrinenschränken eingerahmt wurde. Rechts davon entdeckte ich die Tür, die aus dem Zimmer führte und einen Spalt breit offen stand. Dahinter musste sich ein enger Flur befinden, der in andere Zimmer der Wohnung führte. Gegenüber vom Fenster stand ein großer Kleiderschrank, der sicherlich voller Kleidung war.
    Ansonsten entdeckte ich von meiner Position nichts Interessantes mehr im Zimmer. Deshalb musste ich die restliche Zeit mit Warten verbringen. Immerhin hatte ich genug Zeit, mir meine nächsten Worte etwas genauer zurechtzulegen.
    Ich stellte fest, dass ich keine Kopfschmerzen mehr hatte. Womöglich hatten die Schmerzen gar nicht direkt mit einem erhöhten Alkoholkonsum zusammengehangen, sondern waren ein Nebeneffekt meiner Verwandlung gewesen. So kam es, dass ich anstelle über mein weiteres Vorgehen darüber nachdachte, wie ich meine normale Größe wieder erhalten konnte.
    Ihr könnt euch sicher denken, dass ich dabei nicht sehr erfolgreich war. Schließlich hatte ich auch keine Ahnung, wieso ich überhaupt geschrumpft worden war. An eine wundersame Heilung glaubte ich nicht und genauso erwartete ich auch nicht mehr, aus einem Albtraum zu erwachen.
    So kam es, dass Helena vollkommen überraschend wieder in das Zimmer trat. Zuerst blickte ich auf das schöne Gesicht, ehe mein Blick nach unten wanderte. Ein Tablett gefüllt mit Speisen verdeckte mir den Blick auf ihre Brust.
    Ich bemerkte aber trotzdem, dass sie einen rotes Top und eine schwarze Leggins trug. Ihre blonden Haare waren noch feucht vom Duschen. Ehe ich mich versah, war sie schon beim Bett und setzte sich vorsichtig auf den Rand.
    Dennoch spürte ich, wie der Boden leicht unter ihrem Gesicht einsank. Zwischen ihr und mir setzte sie das Tablett ab, welches prall gefüllt mit Speisen war. Ich erkannte einen Haufen Rührei mit Speck, drei riesige Scheiben Toast und ein Glas voll Milch. Dazu gab es noch fette Trauben, Aufschnitt und einen riesigen Becher Jogurt.
    Als ich hinauf zu dem riesigen Gesicht der Schönheit blickte, lächelte sie breit. Helena zeigte auf das Frühstück und meinte: „Das sollte für uns beide reichen oder was meinst du Ken?“
    Ich antwortete nicht. Zu sehr war ich von der Menge an Speisen geschockt. Ihre Stimme dröhnte in meinem Kopf und mir wurde leicht schwindelig. Alleine der Gedanke daran, einmal so viel gegessen zu haben, sorgte für ein leichtes Schwindelgefühl. Ich wandte den Blick wieder auf das Frühstück und fragte mich, wie ich denn überhaupt etwas davon essen sollte.
    Gerade als ich darüber nachdachte, begann die junge Frau auf meiner Seite für sie winziges Geschirr zu decken. Für mich war es immer noch recht groß, aber immerhin würde ich davon essen können. Lächelnd deutete sie mit ihrer rechten Hand auf den gedeckten Platz.
    Ich ließ mich nicht zweimal bitten. Mechanisch stieg ich auf das Tablett, welches mir in etwa bis zu den Knien reichte. Ich setzte mich vor dem Teller hin und wartete darauf, dass mich die Riesin bediente. Denn ich konnte mir nur schwer selber etwas von den zahlreichen Speisen nehmen.
    So als hätte sie meine Gedanken gelesen, gab sie mir reichlich von dem Rührei. In Wahrheit handelte es sich dabei nur um einen großen Krümel, aber für mich war das nun einmal sehr viel Ei. Ich bedankte mich stammelnd und wartete darauf, dass sie sich auch etwas nahm.
    Stattdessen gab sie mir noch einen Krümel Brot und etwas von dem Aufschnitt. Für sie waren das alles winzige Stücke, von denen sie nie satt geworden war. Ich hingegen hatte keine Ahnung, wie ich das Frühstück aufbekommen sollte.
    Umso schlimmer wurde es, als ich feststellte, dass der Rest für Helena war. Kurz fragte ich mich, wie man soviel essen konnte. Dann wurde mir aber bewusst, dass nur ich diese Portionen als gewaltig einstufen würde. Für einen normalen Menschen handelte es sich auch um ein normales Frühstück.
    „Lass es dir schmecken.“, meinte Helena mit freundlicher Stimme, ehe sie mit dem Essen begann.
    Ich begann mir mit dem großen Messer etwas von den Stück Brot abzuschneiden. Das war gar nicht so einfach, da mir die Kraft dazu fehlte. Am Ende entschied ich mich, einfach so davon zu abzubeißen.
    Ein lautes Kichern ließ mich sofort zurückschrecken. Ich blickte hoch und entdeckte, dass sich Helena eine Hand vor dem Mund hielt. Sie kicherte und schüttelte währenddessen den Kopf, weshalb ihre blonden Haare durch den Himmel sausten.
    „Tut mir Leid.“, meinte sie noch immer kichernd. „Es sieht nur ziemlich komisch aus, wie du mit einem Krümel zu kämpfen hast.“
    Mir stieg sofort die Röte ins Gesicht, was Helena aber zum Glück nicht bemerkte. Ich aß einfach weiter und versuchte das leiser werdenden Kichern zu ignorieren. Zum Glück gewöhnte sich Helena schon bald an den Anblick und aß stumm weiter.
    Irgendwann musste ich dann aber doch vor der Menge kapitulieren. Helena hatte mir noch ein paar ihrer Reste auf den Teller geladen, aber mein Magen war bis oben hin gefüllt.
    „Ich kann nicht mehr.“, gab ich seufzend von mir. Zu meinem Erstaunen nickte die junge Schönheit. Sie reichte mir einen winzigen Becher voller Milch, den ich sofort lehrte. Danach stand ich auf und ging von dem Tablett herunter.
    „Ich hoffe, es hat dir geschmeckt.“, sagte sie.
    Ich antwortete beim Gehen: „Oh es war köstlich. Danke, dass du die Mahlzeit mit einem wildfremden geteilt hast.“
    Wieder kicherte sie. Geduldig wartete Helena darauf, dass ich wieder auf der Matratze stand, ehe sie das Tablett aufnahm und damit aus dem Zimmer verschwand. Ich sah ihr hinterher und bereute es, nicht mit ihr beim Essen gesprochen zu haben. Ich war so über das Essen hergefallen, dass ich alles andere vergessen hatte. Aber es hatte auch einfach fantastisch geschmeckt. Ob das wohl daran lag, dass mir eine Schönheit das Essen serviert hatte. Jedenfalls musste ich wieder auf Helena warten, die jetzt bestimmt in der Küche aufräumte.

    Zu Kapitel 4

    Einmal editiert, zuletzt von Gianleen (18. Juli 2016 um 16:38)

  • Ich hatte durch die vielen Klausuren im Februar und März leider oft nicht den Kopf für das Schreiben. Aber jetzt sollte ich wieder genug Zeit haben und den kleinen Stapel an Geschichten langsam abarbeiten.

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