Nadines großer Tag

  • Hallo,

    im Moment habe ich leider eine kleine Schreibblockade, was meine Geschichte Gigantosapiens angeht. Da aber eine neue Idee bereits in meinem Kopf gereift ist, möchte ich diese einfach jetzt schon einmal vorstellen, um bei dieser auch ein wenig Kritik und Anregungen zu erhalten. Es wird kein Crush, Vore oder sonstige Form von Gewalt vorhanden sein. Mehr möchte ich aber nicht verraten, da das zu viel vorweg nehmen würde. Viel Spaß beim Lesen ;)

    Nadines großer Tag

    Im Café

    Immer wieder schaute Nadine auf die Uhr. Sie war eine junge Frau im Alter von 25 Jahren und blonden langen Haaren, die ihr ganzer Stolz waren. Ihre grünen Augen blickten schon wieder auf die Damenuhr, die an ihrem linken Arm befestigt war.
    Es war 14:52 und sie hatte sich für 15 Uhr in eben jenem Café mit jemanden verabredet. Deshalb hatte sich die schlanke und großgewachsene Frau auch besonders schick angezogen. Sie hatte ein weißes Trägertop angezogen, welches einen zierlichen Ausschnitt besaß. Viel zu sehen, gab es bei ihren kleinen Brüsten sowieso nicht.
    Dazu trug sie noch eine schwarze, selbstgestrickte Weste, die sie einfach liebte und ihr genug Schutz vor der kühlen Luft boten. Seit langer Zeit trug sie außerdem das erste Mal einen schwarzen, kurzen Rock und eine durchsichtige Strumpfhose. An den Füßen trug sie aber nur Sandalen.
    Erneut blickte sie auf die Uhr. Es war 14:55. Verabredet war sie mit Michael, einem Studenten, den sie über einen Chat im Internet kennengelernt hatte. Zuerst hatten sie einfach nur Smalltalk betrieben. Doch nach und nach hatten sie mehr über einander geredet.
    Da sie sich so gut verstanden und zufällig in der selben Stadt lebten, hatten sie sich zum heutigen Treffen verabredet. Nadine schaute zu dem großen Fernseher, der gegenüber von ihr unter der Decke hing.
    Gerade sagte eine Nachrichtensprecherin: „Die Opfer des Zwischenfalls in der Universität von Thunstadt haben es immer noch schwer, sich an ihr neues Leben anzupassen. Die 200 Betroffenen werden weiterhin von einem speziellen Pflegedienst versorgt.
    Noch immer ist nicht geklärt, wie es zu diesem Zwischenfall kommen konnte. Zwar ermittelt die Staatsanwaltschaft, aber...“
    Sie hörte nicht weiter zu. Ihr Blick auf die Uhr gerichtet. Es war 14:59. Kam Michael etwa zu spät?“
    Eine Kellnerin trat zu ihrem Tisch und deckte die Seite ihr gegenüber. Doch Nadines grüne Augen waren noch immer auf die Uhr auf dem Fernseher gerichtet. Hatte er sie sitzen lassen? War ihm etwas dazwischen gekommen?
    Sie wollte gerade ihre Nachrichten auf ihren Smartphone überprüfen, als die Kellnerin ging und sie auf den Platz gegenüber stand. Vor Schreck hätte sie fast aufgeschrien. Ihre Augen weiteten sich augenblicklich, als sie den Winzling sah.
    Dann machte es in ihrem Kopf Klick. Plötzlich machte alles einen Sinn. Michael hatte sie am Anfang mit Terminen und Klausuren abgeblockt. Als Nadine ihn gefragt habe, ob er sie nicht mehr möge, hatte er aber doch zugestimmt.
    „Hallo.“, sagte Nadine, deren Herz heftig schlug. Sie wusste einfach nicht, wie sie sich verhalten sollte. In ihrer Vorstellung war Michael ein Mann gewesen, der etwa ihre Größe hatte. Doch jetzt fand sie einen Winzling vor.
    „Hi. Ich bin Michael.“, antwortete der Winzling schüchtern. Von dem schlagfertigen jungen Mann, den sie im Internet kennengelernt hatte, schien nichts in diesem siebeneinhalb Zentimeter großen Körper zu stecken.
    Unsicher fügte er hinzu: „Kann verstehen, wenn du nichts mehr mit mir zu tun haben möchtest, jetzt wo du weißt, dass ich... so klein bin.“
    Seine Traurigkeit war deutlich zu hören. Nadine schämte sich, dass sie eben noch fast geschrien hätte. Eilig antwortete sie: „Nein, nein. Ich hatte bloß... etwas anderes erwartet. Tut mir Leid. Man fragt ja nicht unbedingt nach der Größe des anderen.“
    Sie versuchte zu lachen, um etwas Lockerheit in das Gespräch zu bringen. Doch stattdessen schnitt sie eine Grimasse. Voller Scham schaute sie auf ihren Schoß, auf dem sie ihre Hände gefaltet hatte.
    Bisher war ihr erstes Date nach langer Zeit eine einfache Katastrophe. Sie mochte Michael und es tat ihr wirklich Leid, dass sie mit der Situation total überfordert war. Aber der Vorfall von drei Jahren war nie ein Thema gewesen.
    Nadine hatte immer angenommen, dass er erst später auf die Universität gegangen wäre, da Michael erzählt hatte, dass er im dritten Semester Informatik studierte. Sie schluckte, da das Schweigen für sie beide unangenehm war.
    Immerhin beruhigte sich ihr Herz ein wenig und sie versuchte ihre Nervosität zu überspielen, was ihr aber überhaupt nicht gelang. „Wie läuft das Studium?“, fragte sie, in der Hoffnung von dem peinlichen Thema abzulenken.
    Michael schien noch immer eingeschüchtert zu sein. Aber immerhin antwortete er deutlich sicherer: „Bisher ganz gut. Und wie läuft es bei dir im Buchladen?“
    „Ganz gut. Meine Tante ist nur wie immer eine Sklaventreiberin. Ich durfte gestern schon wieder Bücher schleppen.“, antwortete Nadine, der das Lächeln immer noch nicht ganz gelang.
    Sie musterte Michael und bemerkte, dass er genauso aussah, wie er sich beschrieben hatte. Seine braune Haare waren ein wenig strubbelig und seine grauen Augen hatten zudem noch weitere Farbtöne.
    Er trug ein für sie winziges T-Shirt, auf dem irgendetwas stand, was sie aber nicht lesen konnte. Zudem trug er eine blaue Jeans, die sehr neu aussah. Sie stellte aber bei diesem Anblick fest, dass sie sich immer wieder fragte, wie Michael so klein geworden war.
    Das er eines der Opfer vom Vorfall vor drei Jahren war, konnte sie sich denken. Aber ansonsten war einfach nichts über den Vorfall bekannt. Selbst nach so langer Zeit hatte man die Ursache noch nicht gefunden.
    „Was ist...?“, hörte sie sich selbst Fragen. Es war so, als wäre ihr Geist in weiter Ferne von ihrem eigenen Körper. Im letzten Moment hatte sie abbrechen können. Doch als sie Michaels verwirrten Blick ansah, fragte sie: „Was ist damals passiert?“
    Die junge Frau sah, dass er gerade zu einer Antwort ansetzen wollte, doch in dem Moment fragte die Kellnerin von vorhin: „Was möchten Sie bestellen?“
    Zum Glück hatte Nadine vorher schon auf diese geschaut. Deshalb sagte sie: „Ich hätte gerne ein Stück Apfelkuchen und dazu eine heiße Schokolade.“
    Die Kellnerin notierte sich die beiden Wünsche und schaute dann zu Michael: „Was möchte der junge Herr gerne haben?“
    Erst jetzt fiel Nadine auf, dass er an einem kleinen Tisch auf einem kleinen Stuhl saß. Sie erinnerte sich daran, dass dieses Café, dass einzige war, welches auch für die Winzlinge geöffnet hatte.
    Zuerst hatte man sich Sorgen gemacht, da die Betroffenen deutlich kleiner geworden waren, die Gerichte aber gleichgroß geblieben waren. Doch recht schnell hatte sich herausgestellt, dass die Fasern und Partikel so klein waren, dass auch Winzlinge sie ohne Probleme zu sich nehmen konnten.
    Sie war so in Gedanken, dass sie gar nicht mitbekam, was sich Michael bestellte. Als die Kellnerin hinter der Theke verschwand, war erneut die unangenehme Stille zwischen den beiden da. Nadine wollte auch nicht das Thema von vorhin aufgreifen, da es Michael dafür vielleicht noch zu früh war.
    Persönlich kannten sie sich erst seit ein paar Minuten. Unbewusst schaute sie auf die Uhr. Es war 15:12. Sie hatte das Gefühl als wäre schon richtig viel Zeit verstrichen. Aber in Wahrheit saß sie mit dem Winzling erst eine kurze Zeit an diesem Tisch.
    Bevor die Kellnerin erneut kam, fragte Nadine: „Möchtest du dich nicht ein wenig näher setzen?“
    Sie hatte das Gefühl als würde zwischen ihnen ein breiter Abgrund ragen. Eine Kluft, die durch den gewaltigen Größenunterschied aufgerissen wurden war. Im Internet waren sie einander so nah gewesen, dass sie sich getroffen hatten. Aber jetzt schien diese Nähe nicht mehr greifbar.
    Zu ihrer Freude antwortete Michael: „Warum nicht.“
    Ehe er sich versah nahm sie den winzigen Tisch und stellte ihn so hin, dass gerade ihr Teller zwischen ihm und ihr stehen konnte. Danach nahm sie den Stuhl samt Michael, der ein wenig überrascht war und fast heruntergefallen wäre.
    Als er wieder festen Boden unter sich hatte, sagte sie erschrocken: „Es tut mir Leid. Ich... ich bin so etwas nicht gewöhnt.“
    Sie hatte das Gefühl, als würde sie in jedes Fettnäpfen treten, welches es gab. Zum Glück war Michael nichts passiert. Ehe sie sich noch einmal entschuldigen konnte, kam auch die Kellnerin, die die neue Nähe zwischen den beiden mit einem vielsagenden Lächeln hinnahm.
    Als sie ging, sah ihr Nadine noch hinterher und bekam deshalb mit, dass sie ihrer Kollegin etwas sagte, woraufhin die beiden verstohlen zu ihrem Tisch schauten. Schon jetzt hatte Nadine in diesem Café zu viel Aufmerksamkeit.
    Sie war ein Bücherwurm, der auch gerne mal alleine war. Wenn viele Blicke auf sie ruhten, wurde sie immer nervös.
    „Guten Appetit.“, hörte sie die leise Stimme von Michael, der sie aus ihren Gedanken riss.
    „Danke. Wünsche ich dir auch.“, antwortete sie.
    Danach aßen sie erst einmal ihren Kuchen. Normaler Weise plauderte man dabei, aber weder Nadine noch Michael fanden ein geeignetes Thema. Im Chat hatten sie sich Stundenlang unterhalten können, aber hier schwiegen sie.
    Sie bekam aber mit, dass er sich dasselbe bestellt hatte wie sie. Als sie fertig waren, fragte Nadine: „Wollen wir gehen?“
    Michael nickte. Anscheinend fühlte er sich hier auch nicht so wohl. Deshalb machte Nadine der Kellnerin deutlich, dass sie zahlen wollte. Kurze Zeit später war sie auch schon da, sodass die junge Frau zahlen konnte. Die Portion des Winzlings kostete sie beide nichts. Aber sie hätte ansonsten auch für in bezahlt.
    Als sie ihre Weste angezogen hatte, legte sie ihre Hand flach auf den Tisch und ließ Michael darauf aufsteigen. „Willst du in meine Westentasche? Ich verspreche dir, dass es dort drin warm ist, aber gleichzeitig genug Luft ist.“
    Als der Winzling nickte hob sie ihn hoch und ließ ihn selbständig in ihre Brusttasche klettern. Danach stand sie auf und verließ das Café. Erneut hatte sie ein Herzklopfen erfasst. Sie war aufgeregt und gleichzeitig der Meinung, dass der Tag nur noch besser werden konnte.
    Es war 15:35. So wenig Zeit hatte sie vorher noch nie mit einer Verabredung in dem Café verbracht. Nicht einmal mit ihrer Freundin. Noch immer war sie wenig enttäuscht, über den bisherigen Verlauf ihres ersten Treffens mit Michael.
    Gleichzeitig war sie traurig, da er ein, in ihren Augen, sehr grausames Schicksal erlitten hatte. Er war winzig und sein Leben hatte sich grundlegend verändert. Überall lauerten tödliche Gefahren. Gleichzeitig keimten in ihr Gefühle der Fürsorge. Irgendjemand musste sich um den jungen Mann kümmern, um seinen Leben ein wenig Licht zu schenken.
    Und so schlenderte sie durch die Straßen, während sie überlegte, was sie noch machen sollten, ehe der Kinofilm begann, für den Nadine zum Glück keine Karten reserviert hatte.

  • Normalerweise habe ich immer eine gewisse Antipathie bei Stories in denen "Langzeit-Geschrumpfte" vorkommen, jedoch hat dieser Anfang mich überzeugt das auch solche Geschichten gut sein können.

  • Spricht mich als Gentle Fan auch voll an und bin schon gespannt, wie es weiter geht. :thumbup:

    Und gerade das es kein Vore und Crush gibt, ist ja wirklich perfekt für mich.
    Ich hätte ihn nur für den Transport lieber in einer anderen Tasche gesehen....grins... :P

    Ich weiß nicht mit welchen Waffen sich die Menschen im 3. Weltkrieg bekämpfen, aber im 4. werden es Keulen sein.
    Albert Einstein

  • Danke für das Feedback.
    Das mit dem Slip wäre aber ziemlich unglaubwürdig, da sie noch nicht diese Gefühle für den Winzling empfindet ;)
    Auch hier kann ich leider noch nicht genau sagen, wann es weiter geht. Im Moment habe ich recht viel Stress und komme deshalb nur zu sehr wenig.

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