Bittersüße Träume

  • Zusammenfassung
    -
    Enthält
    shrink
    Blutig
    Nein

    Bittersüße Träume

    Teatime

    Fröhlich ging Johannes eine Straße entlang. Er hatte sich mit dem Mädchen seiner Träume verabredet, um mit ihr zu lernen. Es hatte ihn viel Mut gekostet, sie zu fragen, aber es hatte sich gelohnt. Sie hatte ihn gleich zu sich nach Hause eingeladen, wo sie zusammen Mathematik lernen wollten.
    Johannes war sich aber ziemlich sicher, dass er sich kaum konzentrieren konnte – zumindest nicht auf die Aufgaben. Schließlich war sein Ziel gar nicht, in Mathe besser zu werden, sondern er wollte ihr näher kommen.
    Ihr Name war Vanessa und sie war ein Jahr jünger als er. Es dauerte nicht lange, bis er ihr Haus erreichte und klingelte. Als er die Tür öffnete, war er ein wenig enttäuscht, dass nur Vanessas jüngere Schwester namens Felicitas die Tür öffnete.
    Das Mädchen musterte ihn kurz und Johannes meinte etwas schüchtern: „Hallo. Ich bin Johannes. Ist deine Schwester da? Wir wollten zusammen lernen.“
    Ein schelmisches Grinsen breitete sich auf Fees - so wurde sie von allen genannt- Gesicht aus. „Meine Schwester duscht noch, aber du kannst ja schon einmal in ihr Zimmer gehen. Ich bringe dich dorthin und sag ihr Bescheid, dass du da bist.“
    „Danke.“, meinte der junge Mann mit einem Lächeln.
    Fee zuckte mit den Achseln und führte ihn durch einen Flur, in dem mehrere Bilder aus der Kindheit der beiden Schwestern zu sehen waren. Doch er hatte nicht die Zeit, sie sich genauer anzusehen. Über eine Holztreppe ging es nach oben und dann nach links. Von rechts hörte er das Plätschern der Dusche.
    Dann traten sie rechts in ein Zimmer und Fee meinte: „Du kannst dich ja so lange auf das Bett setzen. Möchtest du vielleicht einen Tee?“
    Johannes nickte nur, woraufhin das Mädchen das Zimmer verließ und hinter sich die Tür schloss. Johannes sah sich im dem relativ großen Raum, dessen Wände mit einer blauen Tapete versehen waren. Das Bett stand direkt links neben der Tür, wenn man eintrat. Dahinter stand ein großer Schreibtisch, der ordentlich aufgeräumt war.
    An diesem standen bereits zwei Stühle und auf ihm entdeckte Johannes eine Packung Kekse und einen ausgeschalteten Laptop. Die Bettdecke, die ordentlich gefaltet gewesen war, bevor er sich darauf gesetzt hatte, war ebenfalls blau.
    Ein großer Kleiderschrank verdeckte die komplette Wand rechts von ihm. Gegenüber standen mehrere kleine Schränke und Vitrinen, in denen viele Bücher und Filme verstaut waren. Allerdings befanden sich beim Fernseher auch zwei Konsolen und ein paar Spiele. Alles in dem Zimmer war ordentlich aufgeräumt.
    Fee kam wieder ins Zimmer und brachte eine Tasse dampfenden Tee. Mit einem Lächeln meinte sie: „Trink ihn lieber, solange er noch warm ist.“
    Er nahm sie dankend an, bevor er kurz daran nippte. Der Tee war noch ziemlich heiß, aber er lächelte trotzdem, als sie das Zimmer wieder verließ. Es handelte sich um einen süßen Früchtetee.
    Während er geduldig darauf wartete, dass Vanessa endlich fertig wurde, trank er langsam aber stetig seinen Tee. Er versuchte sich alles aus dem Zimmer so gut es ging einzuprägen. In der Luft lag ein leichter Hauch von Vanille, der aber größten Teils von dem Geruch nach dem Früchtetee überdeckt wurde.
    Seine Vorfreude auf den Nachmittag wuchs noch einmal und er trank den Tee aus, da er inzwischen kalt genug war. Danach erhob er sich und ging zum Schreibtisch, um die Tasse darauf zu stellen.
    Ihm war leicht schwindelig und Hitze stieg ihm ins Gesicht. Sein Herzschlag beschleunigte, was aber wohl mit seiner Aufregung zu tun hatte. Noch immer konnte er kaum glauben, dass er bei Vanessa im Zimmer war.
    Vorsichtig stellte er die leere Tasse auf den Schreibtisch, bevor er sich umdrehte. Kurz dachte er, dass Vanessa in der Tür stand, aber es war nur ihre Schwester.
    „Hat der Tee geschmeckt?“, fragte sie mit dem schelmischen Grinsen, was sie ihm schon einmal gezeigt hatte.
    „Ja, danke.“, antwortete Johannes etwas schüchtern. Auch Fee war für ihr Alter eine Schönheit, aber sie hatte bereit einen Freund und war ihm eh noch zu jung. Er selbst war 20 Jahre alt und Fee war gerade einmal 17.
    „Meine Schwester müsste gleich fertig sein. Wenn was sein sollte, ich bin im Zimmer nebenan.“, sagte sie, ehe sie das Zimmer auch schon wieder verließ.
    Nervös strich er sich durch die braunen Haare und er schloss kurz seine blauen Augen. Sein Herzschlag beschleunigte sich noch einmal. Als er die Augen wieder öffnete, war ihm schwindelig.
    Schnell setzte er sich auf einen der beiden Stühle. Er fragte sich, was mit ihm los war. Es konnte nicht nur damit zusammenhängen, dass er bei Vanessa war. Ihm wurde immer heißer und seine Hände fingen an zu schwitzen.
    Das Schwindelgefühl nahm zu und wurde so stark, dass er vom Stuhl flog. Er fragte sich, ob er womöglich etwas Falsches gegessen hatte. Anders konnte er sich nicht erklären, warum es ihm so schlecht ging.
    Zu der Hitze kamen jetzt auch noch Schmerzen dazu, die sich über seinen gesamten Körper ausbreiteten. Er wollte nach Hilfe schreien, doch es kam nichts weiter als ein leises Keuchen aus seinem Mund.
    Panik machte sich in ihm breit und die Angst stieg in ihm auf. Er fragte sich, was mit ihm geschah. Höllische Schmerzen plagten ihn, während die Hitze in seinem Körper ihn fast schon verbrannte.
    Eine Minute kam ihm wie eine Ewigkeit im Fegefeuer vor. Es war die Hölle und es dauerte auch einige Zeit, bis er endlich in die erlösende Ohnmacht fiel. Seine Augen schlossen sich und er brach endgültig zusammen.

  • Freut mich, dass ich schon einen in der kurzen Zeit ansprechen konnte. Da das erste Kapitel recht kurz war, gibt es schon direkt das zweite. Ich hoffe, dass es euch gefällt ;)

    Böses Erwachen

    Als Johannes seine Augen wieder öffnete, war um ihn herum nichts anderes als Dunkelheit. Eine riesige warme Stoffdecke befand sich über ihm und unter ihm befand sich etwas aus dem selben Stoff.
    Als er sich aufrichtete, merkte er, wie schwer der Stoff auf ihm lag. Ihm tat alles weh und er fühlte sich noch ein wenig schwindelig. Dennoch versuchte er sich aus der Dunkelheit zu befreien.
    Als er links und rechts von sich kein Licht entdecken konnte, kroch er einfach in eine Richtung weiter, die für ihn Sinn ergab. Es dauerte etwas, bis er endlich Licht am Ende des „Stofftunnels“ sah.
    Als er hinaustrat, bot sich ihm ein unglaublicher Anblick. Vor ihm lag eine riesige Jeanshose. Als er sich weiter umsah, stellte er fest, dass über ihn ein riesiger Schreibtisch sich befand. Dazu standen in der Nähe zwei riesige Stühle und das riesige Bett war auch nicht weit entfernt.
    Nur langsam Begriff Johannes, dass er geschrumpft war und gerade keine Kleidung trug. Blankes Entsetzen breitete sich in ihm auf und er sah sich hastig um. Was er für zwei riesige Decken gehalten hatte, war sein T-Shirt gewesen.
    Als er hörte, wie sich die Türe öffnete, lief er schnell weiter unter den Schreibtisch. Vanessa durfte ihn nicht so sehen, ging ihn durch den Kopf, als er bis zur Wand lief und sich gegen diese lehnte.
    Er hörte die vertraute Stimme von Vanessa: „Fee, ist Johannes noch nicht da?“
    Ganz leise hörte er die Antwort: „Anscheinend noch nicht.“
    Es dauerte etwas, bis Vanessa antwortete: „Dann warte ich in meinem Zimmer.“
    Hektisch antwortete ihre Schwester: „Ich habe unten einen Tee aufgebrüht, den solltest du vielleicht holen.“
    Ein zuckersüßes Kichern erklang und Vanessa meinte: „Du denkst aber auch wirklich an alles.“
    Kurze Zeit später hörte er, wie jemand in das Zimmer trat. Er drückte sich noch fester an die Wand, als die Schritte näher kamen. Kurze Zeit später, sah er zwei lange Beine, die in den Himmel ragten. Kurze Zeit später erschienen zwei lange Arme, die seine Sachen vorsichtig nahmen.
    Als dann noch Fees Gesicht erschien und sie ihn mit einem vielsagenden Lächeln ansah, wurde ihm bewusst, dass sie dafür verantwortlich sein musste. Mit zuckersüßer Stimme meinte sie: „Meine Schwester wird viel Spaß mit dir haben.“
    Kichernd machte sie sich auf den Weg zurück. Plötzlich setzen ihre Schritte auf und er hörte Vanessa empört fragen: „Wessen Klamotten sind das, Fee? Sag bloß...“
    „Du verstehst das vollkommen falsch, Vani. Ich habe das nur für dich getan.“
    „Für mich? Bist du bescheuert? Raus aus meinem Zimmer, sofort!“, hörte er Vanessa wütend brüllen. Sie schien den Tränen nahe zu sein.
    Dann erklangen wieder Schritte, die vermutlich von Fee stammten, die verstand, dass sie erst einmal in diesem Zimmer nicht mehr erwünscht war.
    Kurze Zeit später kamen Schritte näher und es kamen wieder zwei schlanke, lange Beine ins seinen Bildausschnitt. Die riesigen, nackten Füße befanden sich in riesigen Hausschuhen. Dann bückte sich Vanessa und ein kurzer blauer Rock und eine weiße Bluse mit einem Ausschnitt kamen zum Vorschein.
    Ihr Körper war im Vergleich zu Johannes gigantisch. Als ihr riesiges Gesicht auftauchte, sah der Winzling die Tränen, die über ihre Wangen liefen.
    Langsam kam eine Hand ihm entgegen und Vanessa beugte sich nach vorne, um ihn zu erreichen. Er zuckte zusammen und wollte eigentlich weglaufen, doch sein Körper gehorchte ihm nicht.
    Immerhin verdeckten seine Hände seine nackten Intimbereich. Ganz sanft umschloss sich die linke Hand von Vanessa um seinen winzigen Körper. Ihre Hände waren warm und weich. Vorsichtig hob sie ihn hoch und zog die Hand danach zurück zu ihrem Körper.
    Je näher er kam, desto größer schien sie zu werden. Als ihre Hand unmittelbar unter ihrem Gesicht war flüsterte sie: „Es tut mir Leid.“
    Sie erhob sich langsam und es ging für Johannes wie in einem Fahrstuhl rasant nach oben. Am Ende konnte er über den Schreibtisch sehen. Ihre Hand ging wie ein Kran über den Schreibtisch und sie setzte ihn auf diesen ab.
    Danach setzte sich die riesige und wunderschöne Vanessa auf einem Stuhl. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und reichte ihm danach ein für sie kleines Tuch, was er sich um den Körper wickeln konnte.
    Die Riesin blickte weg, als er es sich um den Körper band. „Danke.“, murmelte er, weil er irgendetwas sagen wollte. Der Schreck saß ihm immer noch im Körper und er konnte die Worte von Fee nicht vergessen.
    „Du fragst dich sicherlich, wie meine kleine Schwester das gemacht hat, habe ich recht?“, fragte Vanessa mit nun sanfter Stimme. Ihre blauen Augen sahen ihn immer noch traurig an, aber es schien so, als hätte sie den ersten Schreck überwunden.
    Da er seiner Stimme nicht traute, nickte er einfach nur. Vanessa fuhr daraufhin fort: „Sie hat in deinen Tee ein Mittel gemischt, welches dich geschrumpft hat. Als ich hinunter in die Küche ging, sah die Flasche direkt neben dem aufgebrühten Tee stehen. Deshalb habe ich mir gleich gedacht, dass sie es dir angetan hat.“
    Johannes sah sich verständnislos an. „Aber woher stammt diese Flasche? Ich wusste nicht, dass es uns möglich ist, Leute zu schrumpfen.“
    Vanessa nickte. „Das stimmt. Laut der Wissenschaft ist es nicht möglich, andere Menschen zu schrumpfen, aber ich habe in der Bibliothek in einem alten Buch die Formel für den Trank gefunden. Ich hätte nie geglaubt, dass der Trank wirklich funktioniert.“
    Obwohl er keine Lüge erkennen konnte, hatte er das Gefühl, dass ihm Vanessa etwas verheimlichte. „Also hattest du vor den Trank an jemanden auszuprobieren?“, fragte er entsetzt.
    Vanessa schüttelte den Kopf, wobei ihre blonden, noch nicht ganz trockenen Haare wild umher flogen. „Ich wollte selbst etwas von dem Trank nehmen. Aber ich habe damit gerechnet, dass er nur wenige Millimeter schrumpft.“
    Johannes überlegte kurz, ob er das glauben sollte. Wenn es sich um eine ganze Flasche handelte, musste Vanessa davon ausgegangen sein, dass der Trank eine sehr schwache Wirkung hatte, was sehr unwahrscheinlich war.
    Dann gingen ihm wieder die Worte von ihrer Schwester durch den Kopf und er fragte: „Deine Schwester meinte, dass du sehr viel Spaß mit mir haben würdest. Was hat sie damit gemeint?“
    Sofort errötete Vanessa und sie sah schnell weg. Aber Johannes hatte diese Reaktion bereits gesehen. Anscheinend war die Antwort darauf ihr peinlich. Etwas verspätete meinte sie: „Ich weiß es nicht.“
    Der junge Mann wusste aber, dass sie sehr wohl wusste, was ihre Schwester gemeint hatte. Er sah Vanessa noch einmal an. Sein Blick fiel unweigerlich auf die beiden Erhebungen, die sich unter ihrem Ausschnitt befanden.
    Obwohl sie nicht übertrieben groß waren, war ihre beiden Brüste doch schon deutlich zu erkennen, da sich der Stoff der Bluse an dieser Stelle deutlich nach außen wölbte. Johannes hatte Vanessa für ihre tolle Figur bewundert.
    Daran änderte jetzt auch nicht der Umstand, dass sie für ihn nun riesig war. Als er in ihr wunderschönes Gesicht schaute, errötete er leicht. Für kurze Zeit stahl sich ein bezauberndes Lächeln auf ihre Lippen.
    Ein wenig traurig meinte sie: „Ich fürchte, dass das mit dem Mathe-lernen nichts mehr gibt. Leider habe ich das Buch auch nicht mehr hier. Wir müssten also in die Bibliothek. Davor sollte ich aber erst einmal ein paar Kleider für dich auftreiben.“
    Als sie ihn ansah wurde sie leicht rot und schon wieder wandte sie den Blick ab. Kurze Zeit später erhob sie sich und er konnte wieder ihren blauen Rock sehen, der bis unter die Schreibtischkante reichte.
    Er blickte staunend zu ihr hoch. Dann entfernte sich die für ihn riesige Vanessa von dem Schreibtisch und sie ging zum Kleiderschrank. Sie öffnete eine Türe und schien in dem Fach zu stöbern. Obwohl sie jetzt einige Schritte von ihm entfernt stand, war ihm immer noch bewusst, wie viel größer sie war.
    Obwohl er kleiner geworden war, hatte er einfach nur das Gefühl, als wäre alles um ihn herum viel größer geworden. Als Vanessa zurückkam, trug sie in ihrer Hand Kleidungsstücke, die ihm passen konnten.
    Sie drehte sich wieder weg, als er die Sachen anzog. Die Kleidung bestand aus einer Boxershort, einer Stoffhose und einem T-Shirt. Dankbar zog er sich die Sachen an, obwohl er feststellen musste, dass sie ihm etwas zu groß waren.
    Als er angezogen war, fragte sie: „Bereit für einen kleinen Ausflug oder musst du noch wohin?“, fragte sie.
    Ihm war klar, was sie meinte. Da er aber das Bedürfnis verspürte antwortete er: „ich bin bereit.“
    Ihre Hand kam wieder und umschloss seinen Körper sanft. Dann ging es für ihn wieder rasant nach oben. Vanessa setzte sich in Bewegung und in einem für Johannes rasanten Tempo ging es durch den für ihn riesigen Raum.
    Mit ihrer freien Hand öffnete die für ihn riesige junge Frau die Tür. Danach ging es die Treppe hinunter in die Küche. Dort setzte sie ihn kurz auf den Herd, ehe sie wieder in den Flur ging.
    Er nutzt die Zeit, um sich von der rasanten Reise zu erholen. Kurze Zeit später kam sie mit einer Jacke wieder, die mehrere Taschen hatte. Vorsichtig hob sie Johannes wieder hoch und steckte ihn danach in eine Tasche.
    „Soll ich den Reißverschluss zu machen oder ist es dir lieber, wenn er auf ist?“, hörte er die Riesin fragen.
    Er rief: „Mach ihn ruhig zu.“ Im sitzen war die Tasche für in sogar recht in Ordnung. Er spürte deutlich, wie sich Vanessa in Bewegung setzte. Der Weg bis zur Bibliothek würde etwas länger sein und solange würde er in ihrer Tasche wohl ausharren müssen. Aber er hoffte, dass sie in der Bibliothek eine Lösung für sein Problem finden würden...

  • Ich kann dir versichern, dass das nur Zufall ist. Es ist quasi unmöglich etwas gänzliches Neues zu schreiben. Alles hat es in irgendeiner Form schon einmal gegeben.

    Die Halle des Wissens

    Auf der Fahrt zur Bibliothek geschah nichts Besonderes in der Tasche von Vanessas Jacke. Johannes bekam nicht viel von der Außenwelt mit. Er hörte zahlreiche Stimmen, die er nicht zu ordnen konnte.
    Diese Stimmen wurden begleitet von dem leisen Klacken von Vanessas Schuhen. Er fragte sich, ob sie wohl Absätze trug.
    Kurze Zeit später hörte er, wie sie eine Rolltreppe nahm und in die Tasche drang langsam der Geruch, der so typisch für eine U-Bahn war. Deshalb wusste er auch, dass die lauten Geräusche von einer einfahrenden U-Bahn stammte.
    Er hörte, wie Vanessa einstieg und sich kurze Zeit später hinsetzte, was ihm das Polster der Sitze verriet. Eine Durchsage kam: „Vorsicht beim Schließen der Türe.“
    Und dann setzte sich die U-Bahn ruckartig in Bewegung. Durch die Durchsagen wusste er wenigstens, wo sie sich befanden. Als die Durchsage kam: „Nächster Halt: Stadt Bibliothek.“, ging ein Ruck durch Vanessas Körper und sie stand auf.
    Als die U-Bahn hielt, verließen sie den Waggon und es ging über eine Rolltreppe kurze Zeit später nach oben. Zum Glück ließ der Stoff der Jacke genügend Luft in die Tasche, sodass diese nicht stickig worden.
    Als Johannes das leise Geräusch einer Schiebetür hörte, vermutete er, dass sie endlich die Bibliothek erreicht hatten. Die Schritte von Vanessa wurden kürzer, was Johannes in ihrer Tasche sofort merkte.
    Vermutlich ging sie gerade an den Regalen vorbei und suchte nach dem Buch. Als sie stehen blieb, hörte er, wie sie den Reißverschluss der Tasche öffnete. Kurze Zeit später erschien über ihn ihre riesige Hand, die ihn sanft umschloss.
    Blitzschnell ging es für ihn zurück ins Licht, das ihn erst einmal blendete. Als er sich an die Helligkeit gewöhnt hatte, sah er sich neugierig um. Sie befanden sich in einem riesigen Saal, der voller Bücher war. Schon für einen normalen Menschen war das Ausmaß dieser Halle gigantisch. Doch für den winzigen Johannes war es noch einmal deutlich größer.
    Die Bücherregale stiegen wie riesige breite Wolkenkratzer in den Himmel. Von der Decke, die weit entfernt war, strahlten riesige Lampen herunter. Vanessa lächelte und meinte: „Willkommen in der Halle des Wissens. Hier befindet sich eine unglaublich riesige Sammlung an Büchern.“
    Vanessa hielt ihn immer noch in ihrer linken Hand, während sie ein altes Buch aus einem Regal herausnahm. In Gedanken meinte sie: „Das sollte das Buch sein, in dem ich die Formel für den Trank gefunden habe.“
    Sofort setzte sie sich in Bewegung und im rasanten Tempo ging es für Johannes an den riesigen Regalen vorbei. Er hatte nicht einmal die Möglichkeit Buchtitel aufzuschnappen. Dabei ging Vanessa nicht einmal schnell. Sie schlenderte eher zwischen den beiden Regalreihen entlang.
    Johannes erkannte, dass die für ihn riesige junge Frau auf einen Tisch mit mehreren Stühlen zusteuerte. Auf diesen setzte sie zuerst ihn, ehe sie das Buch neben ihn legte. Danach zog sie ihre Jacke aus, die sie über den für Johannes riesigen Stuhl hing.
    Nachdem sie sich gesetzt hatte, schlug sie gleich das Buch auf, was sie sehr vorsichtig tat. Langsam näherte sich Johannes dem Rand des Buches, um die ebenfalls darin lesen zu können.
    Dazu musste er an dem gesamten Buch vorbei gehen und sich zwischen Vanessa und dem Buch hinstellen. Als er dort angekommen war, blätterte die Riesin auch schon um. Also versuchte er die nächste Seite zu lesen, aber auch dort war Vanessa viel zu schnell.
    Am Ende erntete sie von ihm einen bösen Blick, den sie sich aber gar nicht zu bemerken schien. Als er sich räusperte, blätterte sie das Buch schon wieder um und das Geräusch ging unter.
    Also setzte er sich beleidigt auf den Tischboden und verschränkte seine Arme. Aber selbst das schien die für ihn riesige Vanessa nicht zu bemerken. Sie las einfach weiter, als wäre er nicht da.
    Er hörte, wie sich Schritte näherten, doch auch das störte die junge Frau nicht. Sie las einfach weiter, so als wäre sie alleine in der Bibliothek. „Hallo Oktavia.“, hörte er eine Frau sagen.
    Unmittelbar beim Tisch blieben die Schritte stehen und er sah eine riesige Bibliothekarin, die ihn erstaunt ansah. Ihre Hand näherte sich bedrohlich ihm, während Vanessa weiter in dem Buch las.
    Doch ehe sie Hand ihn erreichen konnte, reagierte die riesige junge Frau, ohne das sie die Aufmerksamkeit von dem Buch abwandte. Ihre linke Hand umfasste das Handgelenk der Bibliothekarin.
    „Ist das ein winziger Gnom, Oktavia?“, fragte die Bibliothekarin neugierig.
    Vanessa seufzte und antwortete: „Siehst du nicht, dass ich hier am lesen bin?“
    „Tut mir Leid, Oktavia. Ich bin eigentlich nur hier, um dir auszurichten, dass deine Mutter dich gerne sehen würde. Sie ist ganz gespannt darauf, was für Fortschritte du machst.“, meinte die riesige Frau.
    Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder Johannes zu, der gar nichts mehr verstand. Er fragte sich, warum Vanessa von der Frau Oktavia genannt wurde.
    „Jetzt wo ich ihn genau betrachte, sieht er gar nicht aus wie ein Gnom. Ist er ein Mensch? Hast du ihn geschrumpft?“
    Ein Luftzug zerzauste Johannes kurze Haare, als Vanessa das Buch zu schlug. Er hörte, wie die ein oder andere Buchseite darunter litt. Als er zu dem Gesicht der riesigen jungen Frau aufsah, bemerkte er sofort ihre Verärgerung.
    „Wie oft muss ich dir noch sagen, dass ich beim Lesen nicht gestört werden möchte, Sophia? Aber du kannst meiner Mutter ausrichten, dass ich gleich zu ihr komme. Ich wollte sowieso mit ihr reden.“
    „Verzeih mir, Oktavia.“, meinte die Bibliothekarin jetzt schon fast ängstlich. Danach entfernte sie sich vorsichtig. Johannes sah immer noch verständnislos zu Vanessa. Als er die Schritte der Bibliothekarin vernahm, fragte er: „Was war das denn?
    Sie seufzte erneut und blies ihm dabei warme, feuchte Luft entgegen. „Sieht so aus, als müsste ich dir jetzt deutlich mehr erklären, als notwendig gewesen wäre, wenn ich meine Ruhe gehabt hätte.“, meinte sie genervt.
    Johannes antwortete ebenfalls genervt: „Das wäre wohl nicht schlecht, Oktavia.“
    Bei dem Klang dieses Namens zuckte die Riesin kurz zusammen. Dann seufzte sie zum dritten Mal. „Meine Eltern haben mich Oktavia genannt. Ich heiße eigentlich Oktavia Vanessa, aber mir gefällt der Name Vanessa besser. Ähnlich verhält es sich mit meiner Schwester Fee. Sie heißt eigentlich Patricia Felicitas.“
    „Und was hat es mit dem Gnom auf sich?“, fragte Johannes, der sich fragte, ob er Vanessa überhaupt richtig gekannt hatte. Jetzt wo er bei ihr war, hatte er das Gefühl, dass sie eigentlich ein ganz anderer Mensch war.
    Die junge Frau erhob sich und ihre rechte Hand umschloss seinen Körper wieder zärtlich. Danach nahm sie noch das Buch. Als sie sich in Bewegung setzte meinte sie: „Du kennst doch sicherlich die ein oder andere Geschichte über Gnome oder?“
    „Natürlich kenne ich Geschichten darüber. Aber ich hatte ehrlich gesagt damit gerechnet, dass sie mich für eine Manga-Figur hält. Ich habe das Gefühl, dass da etwas anderes hinter steckt. Sie hätte eigentlich in Ohnmacht fallen müssen.“
    Vanessa ging zu einem Aufzug und wartete vor diesem. „Gut möglich.“, meinte sie nur auf Johannes Worte, was ihn überhaupt nicht überzeugte. Er war sich jetzt sicher, dass sie ihm etwas Wichtiges verheimlichte.
    Deshalb nahm er sich vor genau darauf zu achten, was Vanessa tat und wie die Leute mit ihr umgingen, um herauszufinden, was sie ihm verheimlichte. Vielleicht würde ihm das Treffen mit ihrer Mutter schon weiterhelfen...

  • Ich bin grad erst in die Geschichte eingestiegen und muss echt sagen: Wow :D sehr gut beschrieben und macht natürlich wieder lust auf mehr, wie es meine vorredner schon gesagt haben, ich freu mich auch das es mal wieder eine Shrunken Men Storie hier zu lesen gibt, gabs ja schon ewig nicht mehr ;)

    Weiter so, ich freu mich schon auf die nächsten Teile

  • Es freut mich, dass die Geschichte bisher vielen gefällt. Ich versuche hier einfach mal wieder etwas Neues. Aber das findet ihr dann in diesem Kapitel endlich heraus, sofern ihr es bisher noch nicht vermutet habt:

    Walpurgis

    Als sich die Aufzugtür öffnete, trat Vanessa in einen fensterlosen Gang, der lediglich von elektrischem Licht erleuchtet wurde. Ihre Schritte hallten leise von den Wänden wieder. Sie ging auf eine Tür zu, die sich am anderen Ende des Ganges befand.
    Sobald sie diese erreicht hatte, klopfte sie mit ihrer freien Hand an. Von innen konnte man ein gedämpftes „Herein“ hören.
    Langsam drückte die junge Frau die Klinke herunter und öffnete die Türe. Sie trat in den Raum, der sich als Büro entpuppte. Auffallend war auch hier, dass es kein Fenster gab und das einzige Licht von einer Lampe an der Decke kam.
    In dem Büro befand sich ein großer Schreibtisch hinter dem eine schöne Frau saß, deren langen blonden Haare bis zur Schulter reichten. Ihre blauen Augen musterten Vanessa nun neugierig.
    Johannes vermutete, dass es sich um Vanessas Mutter handelte. Die Ähnlichkeit zwischen den beiden war unweigerlich zu erkennen und es gab niemand anderen in dem Raum.
    „Wolltest du dich nicht heute mit einem Menschen treffen, Oktavia?“, fragte die Frau als Vanessa mitten im Raum stehen blieb. Auch sie nannte Vanessa Oktavia, was Johannes aber nicht weiter verwunderte. Viel mehr verwunderte ihn das Wort Menschen.
    Vanessa hob ihn ein wenig hoch, drehte ihre Hand ein wenig und öffnete sie dann, sodass er auf ihrer Handfläche lag. Die Frau musterte ihn kurz neugierig, ehe sie meinte: „Ich hätte gedacht, dass er ein wenig größer wäre.“
    „Das war er auch, Mutter. Patricia hat ihn geschrumpft, obwohl ich mit ihm nur Mathematik lernen wollte.“, antwortete Vanessa.
    Die Frau lächelte: „Deine Schwester hat nur versucht, dir einen Wunsch zu erfüllen. Sie es mal positiv. Er kann nicht vor dir weglaufen, wenn er erfährt, wer du wirklich bist.“
    Johannes weitete die Augen. „Was meinst sie damit?“, fragte er Vanessa.
    Diese sah ihn kurz an, ehe sie meinte: „Ich hätte wohl besser deinem Rat folgen sollen. Bisher wurde alles nur noch schlimmer.“
    Das Lächeln von ihrer Mutter wurde noch einmal breiter und sie sagte: „Das hättest du besser tun sollen, Oktavia. Aber jetzt ist es zu spät und ich werde Patricias Tat nicht rückgängig machen. Das musst du schon selber schaffen.“
    Johannes verstand nur noch Bahnhof. Eigentlich hätte Vanessas Mutter sauer auf Fee sein müssen, aber stattdessen schien sie sogar auf ihrer Seite zu sein. Ihr Verhalten war für ihn vollkommen unverständlich.
    Vanessa antwortete mit wütender Stimme: „Das werde ich mir merken, Walpurgis.“
    Sie umschloss mit ihrer Hand erneut Johannes und drehte sich ohne ein weitere Wort zu sagen aus dem Raum. Als er noch einmal zurück sah, bemerkte er, dass ihre Mutter nun nicht mehr lächelte, sondern sich eher Sorgen machte.
    Doch dann fiel auch schon die Türe laut ins Schloss und sie waren wieder in dem Gang. Vanessa hatte Tränen in den Augen und sie merkte erst jetzt, dass vor der Türe das alte Buch auf dem Boden lag. Sie musste es wohl fallengelassen haben.
    Als sie sich bückte, bekam Johannes unweigerlich einen tieferen Einblick in ihren Ausschnitt. Eigentlich hatte er nicht hinschauen wollen, doch bei seiner Größe war der Spalt zwischen ihren beiden Brüsten noch anziehender.
    Als sie sich wieder erhob, wackelten die beiden Brüste ein wenig, was ihm aber nur auffiel, weil er so klein war. Ansonsten wäre ihm das kaum aufgefallen. Alleine an diesem Beispiel merkte er, wie sich seine Wahrnehmung geändert hatte.
    Doch ehe er weiter das Schauspiel beobachten konnte, verstärkte sich der Griff von Vanessa. Sofort breiteten sich in ihm unglaubliche Schmerzen aus. Die Kraft der jungen Frau war für ihn gewaltig. „Vanessa...“, keuchte er.
    Sofort löste sich der Griff und sie sah ihn besorgt an. „Ist alles in Ordnung?“
    „Naja. Ich versteh einfach gar nichts mehr.“, antworte Johannes wahrheitsgemäß. Sofort konnte er ihr Bedauern sehen.
    „Das ist alles meine Schuld. Es tut mir Leid.“ Nun fing sie wirklich an zu weinen und sofort fühlte sich der junge, kleine Mann schlecht.
    Deshalb sagte er mit ruhiger Stimme: „Eigentlich ist es deine Schwester Schuld. Du kannst nichts dafür, dass ich geschrumpft wurde. Schließlich wolltest du das ja gar nicht. Aber du könntest mir trotzdem mal erklären, was das Ganz hier soll.“
    Vanessa nickte, während noch weitere Tränen über ihre Wangen liefen, die auch nicht von ihr weggewischt wurden. „Also gut. Ich werde dir jetzt die Wahrheit erzählen. Ich bin in Wahrheit eine Hexe und verfüge über magische Kräfte. Meine Mutter ist Walpurgis und damit die mächtigste Hexe, die derzeit auf dieser Welt lebt. Alleine deshalb haben die Leute Angst vor mir, weil ich ihre älteste Tochter bin.
    Mein Vater heißt Merlin und auch dieser sollte dir durchaus ein Begriff sein. Er ist der bekannteste Zauberer und auch einer der mächtigsten. Nicht einmal meine Mutter weiß genau, über was für Kräfte er verfügt. Meistens ist er auf Reisen und immer wenn man ihn gebrauchen könnte, ist er nicht anzutreffen.“
    Johannes starrte sie fassungslos an. „Du bist WAS?“, fragte er.
    „Ich bin eine Hexe. Allerdings keine böse Hexe. Es ist einfach nur ein Begriff für eine Zauberin.“
    „Und das soll ich dir glauben?“, fragte Johannes eher lautstark anfing zu lachen. Doch als er ihr in die blauen Augen sah, wusste er, dass sie die Wahrheit gesagt hatte. In ihrem Blick lag etwas Mystisches und Gefährliches.
    Plötzlich hörte er, wie es in der Luft leise knisterte. Im nächsten Moment lies Vanessa ihn einfach los. Aber anstelle auf den Boden zu fallen, schwebte er vor ihr. Er bekam sofort ein mulmiges Gefühl, da er spüren konnte, wie die Schwerkraft eigentlich an ihm zog.
    Sie lies ihn vor ihrem Gesicht schweben und fragte: „Glaubst du mir jetzt?“
    Er nickte und bekam es mit der Angst zu tun. Sie hatte nicht einmal irgendwelche Wörter gebraucht, um ihn in der Luft schweben zu lassen. „Bitte lass mich wieder runter.“, meinte er, da es ihm doch deutlich lieber war, wenn sie ihn in ihren Händen hielt.
    Vanessa nahm ihn zärtlich wieder in ihre Hände und sagte dann: „Da uns meine Mutter nicht weiter helfen möchte, werde ich wohl das Buch weiter studieren müssen.“
    „Kannst du nicht einfach einen Zauber verwenden, der mich wachsen lässt?“, fragte Johannes.
    Sie schüttelte den Kopf, wobei ihre langen blonden Haare durch die Luft geschleudert wurden. „Es handelte sich um eine magische Substanz, die es verhindert, dass durch einen einfachen Zauber die Wirkung beendet werden kann. Wir brauchen ein Gegenmittel oder einen komplizierten Zauber.“
    Mit diesen Worten setzte sie sich in Bewegung und es ging wieder durch den Gang. Als sie den Aufzug erreichten, drückte Vanessa mehrere Knöpfe und es ging nach oben. Sie erklärte: „Dieser Aufzug verbindet die Menschenwelt mit der magischen Welt. Alle magischen Wesen leben versteckt in der Welt der Menschen, seitdem die Hexen verfolgt wurden.“
    Johannes nickte. Es machte Sinn, dass Vanessa oder besser gesagt Oktavia so tat, als wäre sie ein normales Mädchen. Noch konnte er sie nicht einschätzen, aber er hatte das Gefühl, dass sie nicht so wie die Hexen aus den Geschichten war. Eigentlich war sie ein ziemlich nettes Mädchen und natürlich sah sie auch gut aus...

  • Ich hatte genau das erwartet und auch befürchtet.
    Nicht das ich Hexen nicht möge,im Gegenteil.

    Aber du hast den Fehler gemacht der mich als Mythologie-Freak immer erschaudern lässt.
    Du hast Hexerei und Magie gleichgesetzt. Und das ist schlicht falsch.
    Ich weiß bei sowas von richtig und falsch zu sprechen klingt obskur,aber die mehrzahl der klassischen Werke sprechen eine klare Sprache. Allen voran natürlich der Hexenhammer. Der ist ganz witzig zu lesen da man zwischen den Zeilen gnaz klar lesen kann das der gute Herr Kramer wohl von Frauen nicht unbedingt gemocht wurde und das nur zugern zurück zahlte...
    Als Grundregel: Magie wird erlernt;Hexerei wird erkundet und es gibt durchaus Hexer wenngleich die Wahrscheinlichkeit das eine Hexe einen Hexer zu Welt bringt 1:4 ist und es steht 1:2 das es überhaupt ein Junge ist daher sind Hexer sehr selten.

    Aber ich schweife ab. Ich hoffe du fühlst dich nicht beleidigt,Gianleen. Ich wollte das nur für die Zukunft gesagt haben.

  • Aber du hast den Fehler gemacht der mich als Mythologie-Freak immer erschaudern lässt.
    Du hast Hexerei und Magie gleichgesetzt. Und das ist schlicht falsch.

    Danke für den Hinweis, allerdings kommt das Bild der Hexen in dieser Geschichte nicht von der Mythologie sondern von der jüngsten Fantasy. In Harry Potter waren zum Beispiel Hexen letztenlich Zauberinnen und wurden einfach nur als solche benannt. Und genau dort hat das hier entstehende Bild von Hexen in der Geschichte die Wurzel. Allerdings ist es nicht ganz so wie in Harry Potter und es fällt auch mal ein bekannter Name. Die Namen der Hexen, die bisher genannt wurden. Also Oktavia, Walpurgis und Patricia stammen alle aus dem Anime Puella Magi Madoka Magica.
    ich denke mal, dass es sich auch bei vielen anderen Dingen so verhält, dass diese im Laufe der Zeit von Autoren abgefälscht werden und weniger der Mythologie entsprechen, aus der sie eigentlich entsprechen. Aber das ist meiner Meinung nach gerade der Reiz der Fantasy. Es ist schade, dass du dich mit dem Bild der Hexen in meiner Geschichte nicht so identifizieren kannst, aber ich habe es nun einmal jetzt so gewählt und ich hatte auch meine Hintergedanken dabei. Denn letztendlich ist Hexe nur ein Wort und ein Wort kann gleich mehrere Bedeutungen haben und in diese Geschichte spielt in einer Welt, die der unseren ähnlich ist, aber die eben nicht die unsere ist.
    Ich hoffe, dass du jetzt etwas mehr verstehst, warum ich dieses Bild der Hexen genommen habe. Ich danke aber noch einmal für den Hinweis und je nachdem werde ich mir die Mythologie der Hexen auch noch genauer anschauen, da das für andere Geschichten sicherlich ein reizvolles Thema wäre.

  • Ich denke ich kann mich damit abfinden,ich mag es auch wenn ein Autor mal was Neues ausprobiert,da ja auch die Mythologien erst auf diese Weise entstanden sind.
    Ich finde allerdings man sollte keinen ehernen Regeln brechen.
    Aber wie du gesagt hast "Hexe" ist erstmal nur ein Wort und da auch alle die Wikka praktizieren "Hexen" nennen(eigenartigerweise auch die Männer) kann ich das akzeptieren.

  • also ich finde die storie bis jetzt super. bin froh das es eine Shrunken storie ist. bin echt schon voll gespannt wie es weiter geht und wann er in ihrem ausschnitt mitreisen darf. :P da er ja eh immer rein spannt und sie das garantiert ja mitbekommt. :D:P

    auf jeden fall eine super storie. ich hoffe die geht noch sehr lange. :thumbup:

  • Danke für die vielen Kommentare. Es freut mich, dass ihr alle gespannt seid, wie es weitergeht und ich versuche dieses Mal wirklich eine lange Geschichte daraus zu machen. Ich hoffe, dass mir der Sotff nicht ausgeht.

    Die Stadt im Keller

    Auch den Rückweg verbrachte Johannes wieder in der Jackentasche von Vanessa. Er überlegte, ob er sie vielleicht jetzt auch Oktavia nennen sollte, da das anscheinend ihr richtiger Name war.
    Immerhin hatte er auf dem Weg zurück die Möglichkeit noch einmal über alles nachzudenken, was in den letzten paar Stunden passiert war. Es fühlte sich immer noch wie ein schlechter Traum an, aber inzwischen hätte er mal aufwachen müssen.
    Das Vanessa in Wahrheit eine Hexe war, war nicht einmal das Schlimmste an der ganzen Situation. Viel schlimmer war, dass er von ihrer Schwester geschrumpft worden war. Denn die für ihn nun riesige junge Frau wirkte auf ihn immer noch nett und sympatisch.
    Als sie das Haus von Vanessa wieder erreichten, holte sie ihn zärtlich aus ihrer Jackentasche und setzte ihn wieder in die Küche. Danach brachte sie ihre Jacke weg und zog sich ihre Schuhe aus.
    Als sie wieder in die Küche kam, fragte er: „Wie soll ich dich denn jetzt nennen? Vanessa oder Oktavia?“
    Das Mädchen vor ihm sah ihn ein wenig traurig an und meinte dann: „Da du jetzt die Wahrheit weißt, kannst du mich auch Oktavia nennen. Wahrscheinlich hasst du mich jetzt und am liebsten würdest du nichts mehr mit mir zu tun haben.“
    Er sah, wie die ersten Tränen über ihre Wangen liefen, aber sie wandte sich nicht ab. Mit sanfter Stimme meinte er: „Ich glaube, dass du eine liebe Hexe bist, Oktavia. Deshalb kann ich dich nicht hassen. Wenn du böse wärst, würdest du nichts daran setzen, mich wieder groß zu machen.“
    „Wirklich?“, fragte sie traurig, während sie sich die Tränen aus dem Gesicht strich.
    Er nickte und lächelte. Sofort breite sich auf ihrem riesigen Gesicht ein breites Lächeln ab. Voller Freude hob sie ihn mit ihren beiden Händen hoch und drückte ihn gegen ihre Brust. Sofort errötete er, was sie aber vermutlich nicht mitbekam. Ganz sanft drückte sie ihn gegen ihren Vorbau, der ganz weich war.
    Johannes widerstand dem Drang über ihre Brüste zu streicheln. Er bedauerte es schon fast, dass sie einen BH trug, da er gerne ihre Knospen gespürt hätte.
    Als sie die zärtliche Umarmung beendete, bemerkte sie zum Glück nicht, dass er ein wenig erregt war. Zuerst dachte er, dass sie ihn wieder absetzen würde, doch stattdessen setzte sich die Riesin in Bewegung.
    Anstelle die Treppe hinauf zu gehen, ging es dieses Mal hinunter. Er sah noch, dass sie das Buch im Flur auf ein Schränkchen gelegt hatte, bevor sie den Keller erreichten. Als sie eine Tür öffnete, erwartete er dahinter schon fast ein magisches Labor mit Kesseln, in denen mystische Tränke gebraucht worden.
    Doch stattdessen fand er einen ganz normalen Hobbykeller, in dem eine große Modelleisenbahn stand. Sie war nicht nur groß, weil er geschrumpft war, sondern sie nahm den meisten Platz des Kellers ein.
    Dazu war sie über mehrere Etagen gebaut worden. Oktavia ging auf die Anlage zu und setzte Johannes direkt zum Bahnhof. Danach ging sie um die große Platte herum und schaltete den Strom ein. Sofort erstrahlten in den vielen Miniaturhäusern Lichter.
    Die Anlage war so groß, dass Johannes sich in einen Zug hätte setzen können und mitfahren können. Staunend sah er sich die Miniaturstadt an. Er ging durch die Straßen und sah sich um. Geschäfte boten angeblich tolle Sachen an und die vielen Häuser hatten schöne Vorgärten.
    „Wie gefällt dir die Anlage?“, fragte Oktavia neugierig, die ihn von den Schaltpulten aus beobachtete.
    „Wahnsinn. All das aufzubauen hat bestimmt ewig gedauert und es sieht alles so echt aus.“, antwortete er ehrlich.
    Oktavia wurde ein wenig rot und sie nickte. „Ich sitze immer mal wieder mehrere Stunden hier unten und versuche die Anlage weiter zu verbessern. Hier unten kann ich vergessen, wer ich bin und was alle von mir erwarten.“
    Johannes sah sich weiter um und fragte: „Was erwartet man denn von dir?“
    Oktavia Blick schien auf etwas in weiter Ferne gerichtet zu sein. In Gedanken setzte sie einen Zug langsam in Bewegung, der sich auf den Weg ins Ungewisse machte. Es handelte sich um eine historischen Zug mit einer Dampflok, aus der sogar Qualm stieg. Johannes sah, wie diese in einem Tunnel verschwand.
    „Man erwartet von mir, dass ich meine Eltern übertreffe. Schon als kleines Kind stellte man fest, dass ich ein unglaubliches Potential hatte. Deshalb bekam ich einen sehr harten und strengen Unterricht. Jedes Mal, wenn ich eine freie Minute hatte, kam ich nach hier unten und bastelte an dieser kleinen Welt.
    Immer hat mir jemand vorgegeben, was ich zu tun hatte, aber hier unten entschied ich, was geschah. Manchmal versteckte ich mich sogar hier unten. Am Anfang brauchten meine Eltern ewig, bis sie mich fanden. Sie schimpften mit mir und sagten, dass ich eine Schande für die Familie wäre.
    Ich habe meine Eltern gehasst. Nur meine Schwester war anders. Sie stand immer auf meiner Seite, obwohl sie in meinem Schatten lebte. Ihre magischen Fähigkeiten sind nicht so groß und von ihr erwartet man nicht so viel. Dennoch sollte man sie nicht unterschätzen.
    Auch heute noch ist das Verhältnis zwischen meiner Mutter und mir nicht das beste. Sie war dagegen, dass ich dich treffe. Für sie bist du nur ein einfacher Mensch, der Schande über die Familie bringen würde.
    Ihr wäre es am liebsten, wenn ich einen mächtigen Zauberer heirate. Aber das möchte ich nicht. Ich wäre am liebsten ein Mensch und könnte ein normales Leben führen. Doch das wird nie in Erfüllung gehen.“
    Johannes brauchte etwas, bis er wirklich alles verstanden hatte, was Oktavia ihm gesagt hatte. Noch immer wirkte es so, als wäre sie mit ihren Gedanken woanders. Ihre große Hand strich Gedanken verloren über die Kante der Platte.
    Da er nicht wusste, was er antworten sollte, sah er sich noch mehr in der Miniaturstadt um. Er ging durch ein historisches Stadttor und sah, dass sich dahinter neuere Gebäude befanden. Direkt am Tor befand sich ein Café, welches sehr leckere Speisen laut einem Plakat anbot.
    Langsam schlenderte er die Straße weiter hinunter und näherte sich damit Oktavia, die immer noch an dem Schaltpult saß. Als er sie betrachtete, war er sich sicher, dass in ihrer Erzählung das ein oder andere wichtige Detail noch fehlte. Es musste einen Grund geben, warum sie nicht gerne gelernt hatte.
    Es schien schon fast so, als hätte sie Angst vor ihrer Macht. Deshalb fragte er: „Warum wolltest du nicht lernen? Möchtest du nicht die stärkste aller Hexen sein?“
    Mit diesen Worten riss er sie aus ihren Gedanken und sie sah ihn entschuldigend an. Dann senkte sie den Blick und er sah, wie ihr die röte ins Gesicht stieg. Zögernd sagte sie: „Ich habe Angst davor, die stärkste Hexe zu sein.“
    „Warum? Ist es gefährlich die stärkste Hexe zu sein? Wird dich dann jeder aus der Unterwelt jagen, um dich zu töten?“
    Sofort schüttelte sie energisch den Kopf. Langsam erhob sie sich und er bemerkte, dass ihre Hände leicht zitterten. Mit diesen stützte sie sich kurze Zeit später auf der Anlage ab und dann beugte sie sich vor.
    Sie beugte sich so weit vor, dass sie einen Schatten auf Johannes war, der stehen geblieben war. Gebannt sah er zu ihr hoch und in ihrem Blick lag etwas, was er bisher noch nicht gesehen hatte. Er konnte es aber auch nicht ganz einordnen.
    Unweigerlich musste er aber auch wieder in ihren Ausschnitt starren, der wieder einmal einen tiefen Einblick ermöglichte. Ihre beiden Brüste wackelten leicht, als sie sich noch etwas weiter vorüber beugte. Ihr Vorbei berührte nun schon fast die spitzen der Gebäude, die links und rechts am Stadtausgang standen.
    „Ich habe Angst davor, so viel Macht zu haben, Johannes. Gleichzeitig ist es aber mein Wunsch, mächtig zu sein. Es gefällt mir über andere zu herrschen und je mehr Macht ich habe, desto mehr werden mir dienen. Alleine dieser Gedanke gefällt mir und genau das macht mir Angst. Ich weiß nicht, was ich mit dieser Macht alles anstellen würde.“
    Er wich ein wenig vor ihr zurück und sah sie ängstlich an. „Das bedeutet also...“, stammelte er.
    Oktavia nickte und sagte ehrlich: „Ich kann leider nicht verneinen, dass es mir gefällt, so viel Macht über dich zu haben. Dennoch war Mittel nicht für dich bestimmt, sondern für mich. Ich wollte mich damit schrumpfen und hier unten verstecken.
    In mir schlummern böse Gedanken, die mich zu einer bösen Hexe machen würden. Einem Teil von mir Macht es großen Spaß böse zu sein. Ein andere Teil hingegen versucht diesen Teil in Schach zu halten. Ich hasse mich selbst dafür, dass ich so bin.“
    „Ich verstehe.“, meinte Johannes.
    „Ich bezweifle, dass du es bereits verstehst. Meine Ausbildung ist bald abgeschlossen und am Ende wird sich zeigen, ob ich eine gute oder böse Hexe werde.“
    Sie erhob sich wieder und sank auf dem Stuhl zusammen. Da in diesem Moment die Dampflok über die Gleise fuhr, war ihr Gesicht vom Rauch ein wenig verhüllt. Als dieser davongezogen war, sah er ihre Tränen.
    Aufmuntert sagte er: „Jeder hat in sich eine böse Seite. Entscheidend ist es, ob wir diese böse Seite zum Vorschein bringen. Ich bin mir sicher, dass du stark genug bist, dagegen zu halten Oktavia. Obwohl du die Macht über mich magst, versuchst du schließlich, mich wieder wachsen zu lassen. Außerdem warst du bisher sehr sanft zu mir.“
    Als sie lächelte, erfüllte ihn das voller Freude. Ein seltsames Gefühl breitete sich in ihm auf und er fühlte sich irgendwie verbunden zu der für ihn riesigen Hexe. Letztendlich empfand sie ähnliche Gefühle wie ein Mensch.
    „Eigentlich sollte ich dich aufmuntern, aber die ganze Zeit bist du es, der mich aufmuntert. Ich danke dir Johannes und ich werde versuchen, dich wieder größer zu machen. Leider kann ich dir nicht versprechen, dass ich Erfolg haben werde.“
    Johannes nickte. „Das brauchst du auch gar nicht. Es reicht mir, dass du es versuchst.“
    Wieder stahl sich ein glückliches Lächeln auf ihr Gesicht. Sie stoppte die Dampflok wieder im Bahnhof, bevor sie den Strom ausschaltete. Danach bot sie Johannes ihre Hand auf, auf die er stieg.
    Vorsichtig hob sie ihn hoch und danach gingen sie wieder hinauf. Oktavia sagte leise: „Dann wollen wir mal weiter das Buch studieren. Ich hoffe, dass uns Patricia nicht stört. In letzter Zeit geht sie mir eher auf die Nerven, als das sie mir hilft.“
    Und so holte Oktavia das Buch und ging mit diesem wieder auf ihr Zimmer, in dem sie Johannes auf den Schreibtisch absetze. Danach schlug sie das Buch auf und begann zu lesen...

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