Hallo alle miteinander.
Hat lang gedauert, aber nach Jahren der trostlosigkeit schreibe ich endlich mal wieder etwas, das absolut nichts mit Smallcity zu tun hat.
Mehr sage ich jetzt nicht und wünsche euch viel vergnügen beim Lesen.
Schöne Grüße
Fidel2323
Die Herrin der Welt
Stephanie ging lachend mit ihren zwei Kolleginnen in den Pausenraum. Während Melissa Kaffee aufsetzte, bemerkte Jasmin eine kleine Schachtel auf dem Tisch, an dem die Frauen normalerweise ihr Frühstück, ihr Mittagessen und immer häufiger auch ihr Abendbrot einnahmen. Unter dem kleinen Karton lag ein zusammengefalteter Zettel. Sie nahm den Zettel an sich und entfaltete das Stück Papier, auf dem ein merkwürdiger Text stand.„Äh, Mädels…“ begann sie undlas die Worte ihren Kolleginnen vor.„Sehr geehrter Finder meines Geschenkesich bin nun seit einigen Jahren in derselben Situation wie sie und mir sind dabei viele, störende Faktoren aufgefallen. An erster Stelle wäre da der Direktor dieser Institution. Er kürzt an den falschen Stellen, nämlich an den Menschen, welche diesen Ort zu
einem guten Ort machen. An zweiter Stelle wäre da Mrs. Owlright. Ihre Einstellung zu ihrem Beruf ist mehr als schädlich für das Ansehen dieses Wunderbaren Berufstandes. Meine Liste ist zwar noch ein wenig länger, aber die ersten beiden Punkte konnte ich bereits abhaken. Nun liegt es an Ihnen, glücklicher Finder, die Beweise zu vernichten. Ich empfehle Ihnen, diese herunter zu schlucken, da so nichts davon übrig bleibt.Hochachtungsvoll
Das Göttliche“„Was ist in der Schachtel?“ fragte Stephanie mit zitternder Stimme. Der Brief verursachte bei ihr Unbehagen, denn er schrie förmlich nach einem Verbrechen.Jasmin hob den Deckel hoch und zum Vorschein kamen zwei kleine Püppchen, welche die Kleidung von Direktor Bakerman und Mrs. Owlright trugen. Etwas an den Püppchen war sehr merkwürdig.Sie bewegten sich.„Großer Gott…“ Stephanie hielt ihre Hand vor dem Mund und sie wich einen Schritt zurück.„Das…“ begann sie, doch sie konnte den Satz nicht beenden. Ihre Knie zitterten und in ihrem Magen bildete sich ein dicker Klumpen aus Kälte und Angst.„Was machen wir jetzt?“ wollte sie schreien, doch sie war nur in der Lage zu flüstern.Melissa war die Erste, welche darauf eine Antwort wusste:„Wir schlucken sie herunter, da so nichts davon übrig bleibt.“Mit vor Schreck geweiteten Augen blickte Stephanie ihre Kollegin, nein, ihre Freundin und konnte nicht verstehen, was diese gesagt hatte.„Aber das wäre Mord!“ Wieder wollte sie ihre Worte heraus schreien, doch wieder betrug sie ihr Körper und es
blieb bei einem Flüstern.„Es wäre besser so. Du kennst die Zwei. Sie sind nicht gut für diesen Ort.“Jasmin rollte das Stück Papier zusammen, zeigte damit auf Stephanie und sagte das Post Skriptum auf, welches sie stumm gelesen hatte.„PS: Wenn Sie Jemand beobachten sollte, so rollen Sie diesen Brief zusammen, richten ihn auf die störende Person und sagen sie laut „DIE SCHRIFT KANN ES TUN!“.Stephanie wurde auf einmal schwindelig.Sie verlor den Boden unter ihren Füßen, als ob sie fallen würde.Mit einem Mal, fand sie sich nach einem harten Aufprall auf dem Boden wieder.Sie schaute sich um, konnte aber nichts sehen. Sie war merkwürdigerweise an einem Ort, welcher ihr nicht bekannt vorkam. Es war eine weite Ebene, ohne Ende in Sicht.Etwas zerrte fest an ihren Klamotten und wieder verlor sie den Boden unter ihren Füßen, doch sie flog diesmal nicht herunter, sondern in die Luft.Sie schrie in heller Panik auf, als sie das riesenhafte Gesicht von Jasmin vor sich sah. Sie schrie so laut sie konnte, bis ihre Lungen leer waren und nach Luft verlangten. Dann schrie sie weiter. Sie konnte nicht aufhören, denn dieses Gesicht, zerstörte
nicht nur ihr gesamtes Weltbild, in welchem so etwas unmöglich ist, sondern ihr Geist malte sich auch noch aus, was mit ihr passieren würde.Jasmins Stimme dröhnte laut in ihren Ohren, als sie einen Teil des Briefes rezitierte.„Ich schlucke dich herunter, da so nichts von dir übrig bleibt.“Sie öffnete mit grauenerregender Langsamkeit ihren Mund und führte ihre Kollegin, die sie an ihrer Kleidung zwischen Zeigefinger und Daumen fest hielt, zwischen ihre feuchten und rot leuchtenden Lippen.„Guten Appetit.“ Hörte sie Melissa hinter sich sagen und ihre Schreie wurden um eine Oktave höher.Schließlich umfing sie die feuchte Dunkelheit der Mundhöhle und sie begann zu heulen…
Wir schreiben das Jahr 1955.Um uns herum befindet sich ein altes und großes Gebäude, in dem viele Menschen leben.Die Fenster sind vergittert, damit die vielen Menschen nicht entkommen können.Die Räume sind gefliest, damit der Dreck der vielen Menschen einfacher zu entfernen ist.Die Flure, welche die Räume, mit den vielen Menschen darin, miteinander verbinden, sind weiß gestrichen, um den Anschein von Sterilität zu erzeugen.In den Fluren gehen viele Frauen in weißer Kleidung auf und ab und schieben Wagen vor sich her, mit Essen,
mit Trinken, mit Drogen, mit Messern.
Man sagt, dass keine Realität existiert, dass sie nur in den Köpfen der Menschen bestand hat.Man sagt, dass man die Realität ändern kann, wenn man sich selber ändert.Man sagt, dass nur einer Träumt und alle Anderen der Traum sind.Willkommen…… in RavencroftMike Bloomfield schritt durch die langen Korridore des Instituts. Der Direktor, Mr. Bakerman, hatte ihn persönlich angerufen, da in der Nervenheilanstalt Ravencroft seit zwei Wochen insgesamt 5 Menschen verschwunden sind.Mike Bloomfield war Privatdetektiv.Er hatte bereits mehrmals in der Zeitung gestanden, was ihm viele neue Angebote eingebracht hatte. Einige
waren das Geld nicht wert, welches ihm geboten wurde, andere wiederum, wie eine Nervenheilanstalt in der Menschen ohne Spur verschwinden, erweckten seine Neugier.Er klopfte an eine Holztür, in die ein beschriebenes Fenster eingelassen war: Dir. Bakerman.Keine Reaktion.Er klopfte erneut und wieder gab es keine Reaktion.Seine Hand umfasste den kalten, metallenen Türknauf und drehte ihn, doch die Tür war verschlossen.Es war kein gutes Zeichen, wenn man den Auftraggeber nicht an dem ausgemachten Treffpunkt vorfindet.„Scheiße…“ fluchte er leise.Nicht, weil seine Kontaktperson verschwunden war, sondern weil er die Polizei kontaktieren musste, wenn sie nicht wieder auftauchen würde.Drei Stunden später fuhr ein schwarz-weißer Wagen der Polizei auf das Gelände von Ravencroft und gab per Funk eine Suchmeldung nach Direktor Bakerman an die Zentrale weiter.
...fortsetzung folgt