Ein französisches Gedicht über eine Riesin (aus dem 19 Jahrhundert) Meine Übersetzung

  • Ich habe zufällig ein französisches Gedicht über eine Riesin gefunden! Es wurde von Charles Baudelaire im neunzehnten Jahrhundert geschrieben. ( Vor dem Internet :D )


    In dem von mir unten angegebenen Artikel habe ich gelesen, dass es um Suchen nach Schönheit in dem, was im normalen Fall als ecklig betrachtet wird geht; der Dichter hatte also wahrscheinlich keine Makrophilie. Trotzdem aber hat es mich sehr berührt, dass ein Dichter über eine Riesin geschrieben hat! Das Gedicht ist schön und ich finde, dass es ziemlich gut unseren Phantasien entspricht.


    Da ich das Gedicht mit euch teilen wollte, übersetzte ich es ins Deutsche. Wenn jemand es besser übersetzen kann, ist das natürlich herzlich willkommen! Vielleicht schafft ihr als Muttersprachler, es zu reimen :)


    Der Artikel mit Interpretation (auf französisch):

    La Géante de Baudelaire : l'embellissement d'un corps monstrueux - Major-Prépa
    La Géante, célèbre poème de Baudelaire, magnifie le corps d'une femme "monstrueuse", hors norme: entre fascination et désir.
    major-prepa.com

    "La Géante" ("Die Riesin")


    Meine Übersetzung:


    In der Zeit, als die Natur jeden Tag

    in ihrer Macht monströse Kinder empfing,

    hätte ich gerne bei einer jungen Riesin gelebt,

    Wie zu Füßen einer Königin, einer sinnlichen Katze.


    Ich hätte gerne ihren Körper mit ihrer Seele erblühen sehen

    Und in ihren furchtbaren Spielen frivol wachsen;

    Ahnen, ob ihr Herz entwickelt eine dunkle Flamme,

    an feuchten Nebel, die in ihren Augen treiben;


    Ihre wunderschönen Formen frivol durchrennen;

    Klettern auf den Berg ihren enormen Knien,

    Und manchmal im Sommer wenn krankhafte Sonne,


    Sie müde sich über den Dorf langlegen lässt,

    Schlafen nonchalant in Schatten ihres Busens,

    Wie eine ruhige Ansiedlung am Fuße eines Berges.


    Der Text von Charles Baudelaire:


    Du temps que la Nature en sa verve puissante

    Concevait chaque jour des enfants monstrueux,

    J’eusse aimé vivre auprès d’une jeune géante,

    Comme aux pieds d’une reine un chat voluptueux.


    J’eusse aimé voir son corps fleurir avec son âme

    Et grandir librement dans ses terribles jeux ;

    Deviner si son cœur couve une sombre flamme

    Aux humides brouillards qui nagent dans ses yeux ;


    Parcourir à loisir ses magnifiques formes ;

    Ramper sur le versant de ses genoux énormes,

    Et parfois en été, quand les soleils malsains,


    Lasse, la font s’étendre à travers la campagne,

    Dormir nonchalamment à l’ombre de ses seins,

    Comme un hameau paisible au pied d’une montagne.


    Falls ihr ähnliche Entdeckungen jemals gemacht habt, würde ich gerne davon hören! Es wäre so toll, die ältesten GTS-Inhalte zu finden! ^^

    8 Mal editiert, zuletzt von Polyglott (20. Mai 2023 um 14:03)

  • Polyglott 20. Mai 2023 um 13:03

    Hat den Titel des Themas von „Ein französisches Gedicht über eine Riesin (aus dem 19 Jahrhundert)“ zu „Ein französisches Gedicht über eine Riesin (aus dem 19 Jahrhundert) Meine Übersetzung“ geändert.
    • Offizieller Beitrag

    Ist echt erstaunlich, was Du da entdeckt hast. Ist mir bislang noch nicht über den Weg gelaufen. Aber der Fetisch existiert sicherlich bereits längere Zeit. Selbst in der griechischen Mythologie (Homer) ist auch von Riesen (Zyklop) die Rede. Und die Götter wurden auch oft als riesengroße Geschöpfe betrachtet und es gab ja auch Göttinen. :)

    Auch ich hatte den Fetisch schon lange bevor es Internet gibt. Durch das World Wide Web wurde mir erst richtig bewusst, wie verbreitet er tatsächlich ist.

  • Etwas sehr Ähnliches habe ich schon einmal in den Untiefen des Internets bezüglich klassischer Literatur gelesen.

    Vermutlich war es eine zeitgenössische(re) Übersetzung dieses Gedichts.

    Was mir Ähnliches einfällt ist die Sage vom Mägdesprung die hier auch schon einmal Thema war sowie eine Postkarte von einem amerikanischen Künstler aus dem frühen 20. Jahrhundert bei dem er "hard Times" humoristisch damit verpackt hat dass eine junge Riesin sich auf das damals berühmte Times Main Building am Time Square gesetzt hatte und sich daraufhin beschwerte dass es wirklich "Hard Times" sei und sie ein Kissen brauchen könnte.

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