Isabell's Rache, die Vierte. Kapitel 11

  • Kapitel 11

    Luc schwebte. Das merkte er, als er seine Augen wieder öffnete. Schwebte in einem schwarzen Raum voller kleiner Lichter. Als er wieder klar denken konnte, begriff er, was die waren.

    Sterne.

    Er war im Weltraum.

    Isabell auch.

    Er sah sie als er sich, Schwimmbewegungen machend, umdrehte. Nicht, weil er etwas im Augenwinkel gesehen hatte, sondern weil er im Rücken eine Wärme spürte, als ob die Sonne darauf schien. Na, tat sie auch.

    Aber hinter der Sonne befand sich Isabell.

    Dessen Gesicht alleine schon fünfzehn Mal größer war!

    Die schwarzhaarige Riesin war so groß das man es kaum begreifen konnte. Gegen sie schien die Sonne kaum größer als eine kleine Murmel.

    Wo war denn die Erde? Hatte sie den Planeten etwa zerstört indem sie bloß wuchs? Luc konnte nur in die gigantischen braunen Augen sehen, die voller unterdrückte Wut zurückstarrten.

    "Nun, du hast mich aber in tief in der Scheiße gebracht," sprach die Tera- Riesin. "Wie willst du das denn bloß wieder hinkriegen? Die Erde ist weg, sie zerkrümelte unter meinem linken Fuß als ich wütend weiterwuchs. Und der Mond auch. Der stieß gegen mein Ohr, und als ich im Reflex mein Finger darin stach um mich zu kratzen zerdrückte ich ihn zu Pulver... und das ist alles deine Schuld, du egoistischer, rechthaberischer Hund! Was hast du denn zu sagen, hm? Würdest du dich denn jetzt nicht bessern wenn du könntest? Dich anständig benehmen? Ein netter Kerl sein? Na? Würdest du?" fragte sie, ihr Gesicht sehr dicht an die Sonne bringend als sie die letzte Frage stellte.

    Luc, weinend, konnte nur noch nicken. Ja, wie sehr wünschte er das er all dies hier ungeschehen machen konnte! Er würde der netteste Kerl überhaupt sein! Aber es war zu spät. Alles war weg, alles seine Schuld. Ja, er gab zu das es seine Schuld war. Er hatte das noch nie zugegeben, aber jetzt, wo es zu spät war, gestand er.

    Isabells Gesichtsausdruck änderte sich etwas. Sie nickte ebenfalls, mit gerunzelter Stirn.

    "Gut! Dann ist es Zeit, zu gehen," sagte sie. Und immer noch böse schauend, holte sie tief Luft und blies die Sonne aus.

    Wie eine Kerze.

    Luc, jetzt in völliger Dunkelheit gehüllt, wollte schreien. Nicht auch noch die Sonne!


    "AAaaaaaarrrgghhh!"

    Er saß aufrecht. Er schwitze. Eine kurze Zeit lang wusste er nicht, wo er war.

    In seinem Labor.

    Er sah sich um. Alles schien in Ordnung zu sein. Hatte er geträumt? War er hinter seinen Computer eingeschlafen und hatte einen Alptraum gehabt? Es schien alles so real. Diese junge Frau, welche zu einer Riesin wurde, erst sein Haus zerstörte, dann Wien, dann Europa, dann die Erde und....

    "Was ist los?" Peter kam rein. "Du schriest. Was...?" fragte er.

    "Eeehhh... nichts. Alles ist OK," stotterte Luc.

    Peter sah ihm misstrauisch an.

    "Ich bin OK," wiederholte Luc.

    "Na schön," sagte Peter, obwohl es deutlich war, dass er ihn nicht glaubte. "Nun, ich habe eine neue Testperson gefunden. Eine Freundin von mir. Sie studiert auch hier...".

    Peter zeigte Luc ein Foto auf sein Telefon. Luc erschrak.

    Da grinste ihn doch tatsächlich die Frau an von der er geträumt hatte!

    "Sie schrieb, dass sie noch an ein anderes Experiment teilnimmt," fuhr Peter fort, aber schwieg als er sah das Luc ihn anstarrte als ob er ein Gespenst gesehen hatte.

    "Was ist denn bloß?" fragte Peter.

    Aber Luc konnte nichts sagen. Er sprang auf und rannte weg. Als er außer Hörreichweite war, lachte Peter laut.


    Später trafen er und Isabell sich wieder. Beide hatten Spaß als Peter ihr von Lucs Reaktion erzählte.

    "Du warst fantastisch!" rief Peter nachdem Isabell ihm erzählt hatte, was sie sich so alles ausgedacht hatte.

    "Immer doch!" lachte Isabell. Peter hatte in den Kräutertee Lucs ein starkes Schlafmittel getan, und als er eingepennt war, ihn am Matrixer angeschlossen. Isabell hatte ihr Riesinnenprogramm gestartet, und sogar jene vier Tagen simuliert zwischen ihre erste Begegnung und ihren Besuch als 15-Meter Riesin bei Luc zu Hause. In Wirklichkeit war Luc Isabell nie begegnet.

    "Und was mir noch am meisten Spaß macht," sagte Peter "Er hat gekündigt. Eine Stunde nachdem er aufgewacht war. Via E-Mail."

    Isabell grinste und hob ihr Glas.

    "Wenn du mich wieder brauchst, Anruf genügt," sagte sie, breit lachend.


    ENDE

    Einmal editiert, zuletzt von Vaalser4 (30. September 2021 um 18:27)

  • Schwebte in einem schwarzen Raum voller kleiner Lichter.

    [...], sie zerkrümelte unter meinem linken Fuß als ich wütend weiterwuchs.

    Dich anständig benehmen?

    Isabells Gesichtsausdruck änderte sich etwas.

    Da grinste ihn doch tatsächlich die Frau an wovon der er geträumt hatte!

    Peter hatte in den Kräutertee Lucs ein starkes Schlafmittel getan, und als er eingepennt war, ihn am Matrixer angeschlossen.

    Ich wusste es! Das aber auch das Kennenlernen zwischen Luc und Isabell ein Teil des Programms war hatte ich jedoch nicht erwartet.

    Luc hat gekündigt? Das überrascht mich ebenfalls.

    Dann hoffe ich mal das Peters nächster Vorgesetzter ebenfalls ein Ekel ist. (Was soll das heißen, ich habe eine versteckte Agenda dabei dies zu hoffen? Das kannst du nicht beweisen! :P )

    Mir gefiel die Idee vom Auspusten der Sonne besonders, obwohl (oder vielleicht gerade weil) es komplett unmöglich ist. Egal wie groß Isabell am Ende war, im All "tief Luft holen" düfte sich schwierig gestalten. ;)

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